austria_traveller hat geschrieben: ↑Mo 10. Jun 2024, 20:49
Ein Madiran wird also nie ein Burgunder werden
Das wird er sicher nicht. Und er wird auch nicht zu einem Wein aus den Cevennen mutieren - einen solchen habe ich mit dem Etincelle Nomade 2022 von Emanuelle Schoch gerade noch zwecks Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen

geöffnet:
12,5% versus 14,5%, feinkörnige Tannine versus grobes Schmirgelpapier, ebenso lebhafte wie unaufdringliche rote Frucht versus dunkle Beeren hinter einer Wand von Bitternoten - was schmeckt/gefällt mir ganz abgesehen vom Preis wohl besser?
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch ein Vergleich zwischen den beiden Händlern (die ich beide auf jeweils ihre Art zu den besten in Deutschland zähle). Ich denke, dass so etwas wie der Charles de Batz niemals Eingang in Martin Kösslers Programm finden würde.
Bewusst provokant

zitiere ich aus dem Text der K&U-Homepage:
....Ein weit verbreiteter Irrtum ist zudem, daß ein unharmonisch schmeckender Roter nur lange genug liegen muß, um sich zu einem feinen Tropfen zu mausern. Das ist Blödsinn. Was jung nicht schmeckt, schmeckt im Alter erst recht nicht. Gleichermaßen falsch ist die Annahme, ein jung bereits angenehm trinkbarer Rotwein besitze kein Alterungspotential. Heute werden die Trauben guter Rotweine schon im Weinberg durch entsprechende Bearbeitung des Blattwerkes und der Laubwand in den Gerbstoffen gezielt »gemanagt« und anschließend im Keller so schonend verarbeitet, daß sie schon jung grandios schmecken können und trotzdem, oder gerade deswegen, ein viel besseres Alterungspotential besitzen, als der rustikale Bauerntropfen, dessen harte Gerbstoffe suggerieren, daß sie nur Zeit bräuchten, um dann fein und elegant zu werden. Ein Trugschluß, der ins Reich der vielen Lügen, Märchen und Illusionen unserer Branche gehört....
Herzliche Grüße
Bernd