Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Bergerac und Umgebung, Madiran und die Pyrenäen, Cahors und Umgebung, Toulouse und Umgebung, Gaillac und die kleinen Appellationen um Rodez und Millau
Ralf Gundlach
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von Ralf Gundlach »

So langsam sollte er getrunken werden:

1998 Montus

Im Glas zeigen sich Kirchenfenster. Und eine Dunkelheit wie ein Malbec. In der Nase animalischer Stallgeruch der angenehmen Sorte. Am Gaumen legt er mit Luft nochmal zu. Mittelgewichtig. Brombeeren. Und die berüchtigten Tannine begleiten das Ganze und sind am Ende zähnebeschlagend. Das ist Old-school und muss man mögen. Das ist das Gegenteil von mainstream.

91 Punkte. Bei Ebay für 25 Euro ersteigert.

Gruß

Ralf
la-vita
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von la-vita »

Offensichtlich gibt es neue Entwicklungen auf Chateau Montus und Chateau Bouscassé. So wie es aussieht, hat der Stiefsohn von Alain Brumont das Ruder übernommen und einige Veränderungen vorgenommen:

https://v1.vinous.com/articles/2019-cha ... e-apr-2024

Gruß
Detlef
Bernd Schulz
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von Bernd Schulz »

Im Glas liegt seit ewigen Zeiten mal wieder ein Madiran - zum Glück :evil: handelt es sich um eine Einzelflasche:

Bild

PdP schreibt in seinem Werbetext zu diesem Getränk unter anderem Folgendes:

"...Dass dieser Wein von über 50 Jahre alten Rebstöcken sich so weich an den Gaumen schmiegt, ist nicht zuletzt Patrick Ducournau zu verdanken, der vor gut drei Jahrzehnten die Methode der Mikrooxigenation entwickelte. Dabei wird dem Most während des Ausbaus in geringer Dosierung Sauerstoff zugeführt, um die langsame Fassreifung in einem viel kürzeren Zeitraum nachzuahmen. Und um den Wein geschmeidiger, weicher und saftiger zu machen, ohne dass er seine ureigene Identität verliert..."

Sorry, aber bei mir schmiegt sich da trotz "Mikrooxigenation" nichts, aber auch gar nichts weich an den Gaumen. Das, was ich da gerade erlebe, wirkt einfach nur struppig und zudem unangenehm alkoholisch - Rotwein, wie ich ihn überhaupt nicht brauche, extrem hart an der Trinkbarkeitsgrenze. Keine Ahnung, was ich mit dem großen Rest der Flasche machen soll, denn kochen kann ich mit einem solchen Wein auch nur sehr bedingt. In einer ordentlich scharfen Gulaschsuppe könnte er vielleicht funktionieren..... :?:

Herzliche Grüße

Bernd
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Dionisos
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von Dionisos »

Bernd Schulz hat geschrieben: Mo 10. Jun 2024, 00:14 Im Glas liegt seit ewigen Zeiten mal wieder ein Madiran - zum Glück :evil: handelt es sich um eine Einzelflasche:

Bild

PdP schreibt in seinem Werbetext zu diesem Getränk unter anderem Folgendes:

"...Dass dieser Wein von über 50 Jahre alten Rebstöcken sich so weich an den Gaumen schmiegt, ist nicht zuletzt Patrick Ducournau zu verdanken, der vor gut drei Jahrzehnten die Methode der Mikrooxigenation entwickelte. Dabei wird dem Most während des Ausbaus in geringer Dosierung Sauerstoff zugeführt, um die langsame Fassreifung in einem viel kürzeren Zeitraum nachzuahmen. Und um den Wein geschmeidiger, weicher und saftiger zu machen, ohne dass er seine ureigene Identität verliert..."

Sorry, aber bei mir schmiegt sich da trotz "Mikrooxigenation" nichts, aber auch gar nichts weich an den Gaumen. Das, was ich da gerade erlebe, wirkt einfach nur struppig und zudem unangenehm alkoholisch - Rotwein, wie ich ihn überhaupt nicht brauche, extrem hart an der Trinkbarkeitsgrenze. Keine Ahnung, was ich mit dem großen Rest der Flasche machen soll, denn kochen kann ich mit einem solchen Wein auch nur sehr bedingt. In einer ordentlich scharfen Gulaschsuppe könnte er vielleicht funktionieren..... :?:

Herzliche Grüße

Bernd
Jahrgang 2017?! Das ist ja bei einem Madiran Kindermord! ;) Ich hatte vom gleichen Wein vor 2 Jahren mal einen 2000er aufgezogen und zusammen mit einer Tafel Edelbitterschokolade weggeschlürft. Und ich muß sagen, das war ein Hochgenuß, auch wenn der von der Struktur her auch noch nicht auf dem Punkt war. Zum Glück hab ich davon noch ein paar Flaschen. Gehe davon aus, dass der 2025 seinen Zenith erreicht.
Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken.
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Dionisos
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von Dionisos »

Bernd Schulz hat geschrieben: Mo 10. Jun 2024, 00:14 Keine Ahnung, was ich mit dem großen Rest der Flasche machen soll, denn kochen kann ich mit einem solchen Wein auch nur sehr bedingt.
Vielleicht mal 2 Tage stehen lassen bzw. ordentlich dekantieren?!
Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken.
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austria_traveller
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von austria_traveller »

Bernd Schulz hat geschrieben: Mo 10. Jun 2024, 00:14 zum Glück :evil: handelt es sich um eine Einzelflasche:
Liegt vielleicht daran, dass du die Flasche ~10 Jahre zu früh geöffnet hast ;-)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Ralf Gundlach
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von Ralf Gundlach »

Bernd Schulz hat geschrieben: Mo 10. Jun 2024, 00:14 Im Glas liegt seit ewigen Zeiten mal wieder ein Madiran - zum Glück :evil: handelt es sich um eine Einzelflasche:

Bild

PdP schreibt in seinem Werbetext zu diesem Getränk unter anderem Folgendes:

"...Dass dieser Wein von über 50 Jahre alten Rebstöcken sich so weich an den Gaumen schmiegt, ist nicht zuletzt Patrick Ducournau zu verdanken, der vor gut drei Jahrzehnten die Methode der Mikrooxigenation entwickelte. Dabei wird dem Most während des Ausbaus in geringer Dosierung Sauerstoff zugeführt, um die langsame Fassreifung in einem viel kürzeren Zeitraum nachzuahmen. Und um den Wein geschmeidiger, weicher und saftiger zu machen, ohne dass er seine ureigene Identität verliert..."

Sorry, aber bei mir schmiegt sich da trotz "Mikrooxigenation" nichts, aber auch gar nichts weich an den Gaumen. Das, was ich da gerade erlebe, wirkt einfach nur struppig und zudem unangenehm alkoholisch - Rotwein, wie ich ihn überhaupt nicht brauche, extrem hart an der Trinkbarkeitsgrenze. Keine Ahnung, was ich mit dem großen Rest der Flasche machen soll, denn kochen kann ich mit einem solchen Wein auch nur sehr bedingt. In einer ordentlich scharfen Gulaschsuppe könnte er vielleicht funktionieren..... :?:

Herzliche Grüße

Bernd
Hallo Bernd,

du und Madiran, dass passt einfach nicht. Madiran ist Hardrock. Und Hardrock passt bekanntlich auch nicht bei dir und löst eher Schmerzen aus :) .
Ich bin ja sehr überzeugt vom 17er Batz, deswegen habe ich dir den ja auch aufgequatscht. Da ist wahrscheinlich meine eigene Begeisterung mit mir durchgegangen, denn eigentlich hätte ich es wissen müssen.
Ich trinke den auch jetzt schon gerne, obwohl er sicher noch ein längeres Leben vor sich hat.Der ist ja auch nicht mehr die ganz alte Madiran-Schule mit dem doppelten Tanninhobel. Für mich einer der besten Weine in der Preisklasse um die 15 Euro. Wenn ich ein 12-er Paket von einem Wein kaufe muss der mich schon sehr begeistern.

Viele Grüße

Ralf
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von EThC »

austria_traveller hat geschrieben: Mo 10. Jun 2024, 08:27
Bernd Schulz hat geschrieben: Mo 10. Jun 2024, 00:14 zum Glück :evil: handelt es sich um eine Einzelflasche:
Liegt vielleicht daran, dass du die Flasche ~10 Jahre zu früh geöffnet hast ;-)
...sehe ich auch so. Wir hatten am WE anläßlich einer Weinrunde einen Tannat aus Uruguay, Baujahr 2007. War ganz i.O., früher hätte man den nicht aufmachen müssen...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Bernd Schulz
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von Bernd Schulz »

Ralf Gundlach hat geschrieben: Mo 10. Jun 2024, 09:03 Ich trinke den auch jetzt schon gerne...
Eben.

Wenn ich zusätzlich zu der von mir schon zitierten Passage aus dem Text des Händlers Folgendes lese
..Dunkelviolett, beinahe schwarz im Glas, entfaltet sich so nach und nach ein Bouquet von Schlehen, schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren, Blaubeeren, Holunder und Himbeeren, dazu eine Spur von Bitterschokolade, einem Hauch von Teer und Ras el-Hanout. Zugleich kräftig, elegant und rund am Gaumen, mit einer großartigen Konzentration von dichten, reifen Tanninen. Hinzu kommt eine leichte Süße und ein enorm langer Abgang, der alle Aromen noch einmal bündelt....
,gehe ich erst einmal nicht davon aus, dass es sich um einen Madiran der herkömmlichen Machart, den man Jahrzehnte liegen lassen muss, handelt. Einen solchen Wein hätte ich aus 2017 auch nicht gekauft - was soll ich in meinem Alter damit?
Dionisos hat geschrieben: Mo 10. Jun 2024, 08:06 Vielleicht mal 2 Tage stehen lassen bzw. ordentlich dekantieren?!
Gestern habe ich weder die Flasche leer getrunken noch ihren Inhalt stante pede in den Ausguss befördert :mrgreen: . So schlau, den Wein jetzt erst mal noch etwas herumstehen zu lassen, war ich schon. Ich fürchte aber trotzdem, dass Ralf Recht behalten wird mit seiner Feststellung:
Ralf Gundlach hat geschrieben: Mo 10. Jun 2024, 09:03 ....du und Madiran, das passt einfach nicht.
Herzliche Grüße

Bernd
Nora
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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Beitrag von Nora »

Interessante Diskussion, vielen Dank!

Ich hatte vor vielen Jahren mal einge Flaschen Domaine Berthoumieu "Charles de Batz" 2008 und Tradition 2009 gekauft, es dann immer mal wieder probiert, bin aber auch nie klargekommen mit den Weinen. Der Rest liegt seit mindestens 6 Jahren unberührt im Keller. Vielleicht sollte ich einen neuen Versuch wagen.

VG, Nora
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