Südburgenland / Eisenberg DAC

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
Benutzeravatar
Gerald
Administrator
Beiträge: 7705
Registriert: Do 24. Jun 2010, 08:45
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Wien

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von Gerald »

Hier kommt noch der schwierige Jahrgang 2018 dazu, könnte auch daran liegen. Die Topweine von Wachter-Wiesler haben mir jedenfall (anders als die Basis) immer sehr gut gefallen - sind allerdings auch ein teures Vergnügen ...

Grüße
Gerald
Michl
Beiträge: 1238
Registriert: Di 22. Okt 2013, 19:04

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von Michl »

Habe gerade den einfachen Eisenberg von Krutzler aus 2019 im Glas und bin hin und weg. Das ist für seinen Preis so richtig klasse und erstaunlicherweise noch immer zu haben.

Bild
Viele Grüße

Michl
amateur des vins
Beiträge: 4788
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von amateur des vins »

Seit gestern im Glas:

Kopfensteiner, Szapary 2019
Kopfensteiner, Reihburg 2019


Eigentlich machte den Anfang meine letzte Flasche Szapary 2018, die aber leider korkte. Als Ersatz diente der 2019er, der auf etwas rustikale Art recht schön war. Weil der aber etwas knapp war, machte ich noch parallel den Reihburg 2019 auf:

Im Vergleich zum Szapary erheblich ausgewogener, zugänglicher, tiefer, komplexer, geschmeidiger, ... Läßt jenen fast als Bauernwein erscheinen, obwohl er solo nicht diesen Eindruck erweckte.

Pflaumenkuchen, Brombeere, ein Hauch dunkle Schokolade, leichte ätherische Frische, Lorbeer, Gewürznelke, ... Wirkt zugänglich. Am Gaumen samtig, feine Fruchtsüße, eine Andeutung von Leder, sonst wie Nase. Lang.

Sehr gut! Erstaunlich weich und zugänglich, wenn man Szapary und Saybritz zum Vergleich heranzieht; absolut jedoch durchaus strukturiert mit festem Kern. Vermutlich macht sich hier doch bemerkbar, daß Reihburg knapp außerhalb des Eisenberg-Kessels im Flachen liegt und üppigeren Boden aufweist. Ich mag Kopfensteiners Weine.
Besten Gruß, Karsten
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4906
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von UlliB »

amateur des vins hat geschrieben: Di 4. Jun 2024, 00:31 Erstaunlich weich und zugänglich, wenn man Szapary und Saybritz zum Vergleich heranzieht; absolut jedoch durchaus strukturiert mit festem Kern. Vermutlich macht sich hier doch bemerkbar, daß Reihburg knapp außerhalb des Eisenberg-Kessels im Flachen liegt und üppigeren Boden aufweist.
Na ja, abgesehen von den Böden ist bei Kopfensteiner der ganz wesentliche Unterschied, dass Szapary und Saybritz im großen gebrauchten Holz ausgebaut werden, während beim Reihburg Barriques verwendet werden, darunter ein Teil neue. Im Jungwein ist der Holzeinfluss auch deutlich bemerkbar, bei deinem 19er hat er sich wohl schon etwas zurückgezogen, wobei die Noten von Schokolade, Gewürznelke und Leder einen deutlichen Hinweis darauf geben, dass hier neues Holz im Spiel war.

Gruß
Ulli
amateur des vins
Beiträge: 4788
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von amateur des vins »

UlliB hat geschrieben: Di 4. Jun 2024, 08:19Na ja, abgesehen von den Böden ist bei Kopfensteiner der ganz wesentliche Unterschied, dass Szapary und Saybritz im großen gebrauchten Holz ausgebaut werden, während beim Reihburg Barriques verwendet werden, darunter ein Teil neue. Im Jungwein ist der Holzeinfluss auch deutlich bemerkbar, bei deinem 19er hat er sich wohl schon etwas zurückgezogen, wobei die Noten von Schokolade, Gewürznelke und Leder einen deutlichen Hinweis darauf geben, dass hier neues Holz im Spiel war.
Kopfensteiner schreibt ja selber:
18 Monate im 1200-Liter-Fass sowie im kleinen Eichenfass
Das liest sich für mich so als würden beim Reihburg zwar auch Barriques verwendet (im Gegensatz zu Saybritz und Szapary), aber überwiegend das große Faß. Und auch über Neuholz erfährt man so nichts. Weißt Du da mehr? Ich fand das Holz jetzt nicht besonders auffällig; auch vanillig war da nix. Wäre interessant zu wissen, ob Boden oder Ausbau der maßgebliche Faktor ist. Auch bei Schiefer z.B. hat Reihburg diese minimal "plüschigere" Tendenz, finde ich.
Besten Gruß, Karsten
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4906
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von UlliB »

Ich war im Herbst 2020 bei Kopfensteiner, der Bericht findet sich weiter oben im Thread. Damals hatte ich zum 17er Reihburg notiert:
Reihburg: die Lage hat nach Aussage des Winzers einen deutlich schwereren Boden als Szapary und Saybritz. Der Ausbau erfolgte hier zum Teil in neuen Barriques - das Holz ist dadurch schon deutlicher zu merken, aber keineswegs vordergründig oder gar aufdringlich. Voluminöser als die beiden Vorgänger, dichter und geschmeidiger, aber auch weniger klar, weicher, wirkt etwas verschleiert, was natürlich auch dem Alter geschuldet sein mag: das ist ja noch ein Jungwein. Glaubt man dem Falstaff, ist das der beste Wein des Betriebes - mir aber gefiel der Saybritz besser.
Leider erinnere ich mich nicht mehr, wie hoch der Neuholzanteil beim Ausbau ist. Sehr hoch war der sicher nicht, aber der Einfluss war im direkten Vergleich zu Szapary und Saybritz sehr deutlich zu spüren. Mit gefiel das übrigens nicht so sehr, und ich habe damals keinen Reihburg mitgenommen.

Gruß
Ulli
amateur des vins
Beiträge: 4788
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von amateur des vins »

Ich erinnere mich an Deinen Beitrag; danke für das Selbstzitat.
UlliB hat geschrieben: Di 4. Jun 2024, 09:42Voluminöser als die beiden Vorgänger, dichter und geschmeidiger, aber auch weniger klar, weicher
Das kann ich für den 2019er so unterschreiben, möchte aber hinzufügen: auch deutlich komplexer, jedenfalls als der Szapary - Saybritz müßte ich mal wieder probieren.
Besten Gruß, Karsten
Online
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9403
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von EThC »

...diese Cuvée liest sich gemäß der technischen Daten eigentlich erfolgversprechend, das Ergebnis hat mich jedoch nicht so überzeugt:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Ralf Gundlach
Beiträge: 2361
Registriert: So 30. Jan 2011, 23:13

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von Ralf Gundlach »

Im Glas:

2018 Blaufränkisch Deutsch-Schützen Eisenberg Reserve Kopfensteiner

Schöne Nase. Riecht wie bei der Heidelbeersuche in Schweden, wenn man die Hände vom Suchen schon vom Fruchtsaft benetzt hat. Am Gaumen zeigt sich eine deutliche Steigerung zum einfacheren Blaufränkisch, der oft auf der rustikalen Seite ist (aber auch empfehlenswert ist). Die Beschreibung der Nase setzt sich auch am Gaumen fort. Ergänzt durch feine Kirschnoten und einer feinen Säure. Das ist kein Schwergewicht, der kommt mit einem mittleren Körper daher. Aber das äußerst elegant und in sich ruhend. Im Abgang schmirgeln noch ein paar Tannine, aber eher angenehm. Wirkt wie der kleine Bruder der Reihburg, den Bernd und ich mal getrunken haben.

91 Punkte. Kostet um die 16 Euro.

Viele Grüße

Ralf
amateur des vins
Beiträge: 4788
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von amateur des vins »

Danke für die schöne Notiz, Ralf!

An Kopfensteiner mag ich die Authentizität. Ja, sie haben eine leicht rustikale Note, sind aber dennoch nicht ohne Eleganz - und das quer durch die Qualitätsstufen, und man erkennt eigentlich immer die Handschrift. Ich mag das!

Vom 2018er Deutsch-Schützen müßte ich auch noch eine Flasche haben. Gut zu wissen, daß er sich derzeit schön präsentiert.
Besten Gruß, Karsten
Antworten

Zurück zu „Burgenland“