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2008 "Quasaar"
Vor einer Woche habe ich mich schon sehr schwer getan mit diesem auch im "Kaltjahr" (Erich setzt da Maßstäbe mit seinen Bezeichnungen, fällt mir erst gerade auf) durchaus kräftigen, feinherben Gesellen. Heute geht es etwas besser. In der Nase zeigt er ganz leicht gereifte Noten, aber alles sehr angenehm. Am Gaumen ist das nunmal die opulentere Herrenberg-Stilistik, die durchaus in diesem Jahrgang passt. Lebendige Säure. Pfirsich, dezent Melone mit einem mineralischen Touch. Geht minimal in die Breite, das ist aber noch okay. Aber die feinherben sind bei Herrenberg keine Langzeithelden. Müssen sie ja auch nicht.
Die Restsüssen 2008er machen wahrscheinlich noch immer richtig Spaß. Die feinherben würde ich spätestens nach 10 Jahren trinken. Ich fürchte, dass ich mit den restlichen Jahrgängen (2011 und 2006(oder2005) wenig Spaß haben werde. Das ist die Dummheit eines erfahrenen Weintrinkers, wenn er ein vermeindliches Schnäppchen sieht und das mit den derzeitigen Preisen vergleicht, ohne die Begleitumstände zu berücksichtigen. Trotz vorhandenen Wissen. Gepaart mit einer Prise Alkohol. Die das vorhandene Wissen vergessen lässt......
89 Punkte.
Gruß
Ralf
Weinhof Herrenberg
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Re: Weinhof Herrenberg
Ralf Gundlach hat geschrieben:(Erich setzt da Maßstäbe mit seinen Bezeichnungen, fällt mir erst gerade auf)



...geteiltes Leid ist halbes LeidRalf Gundlach hat geschrieben:Das ist die Dummheit eines erfahrenen Weintrinkers, wenn er ein vermeindliches Schnäppchen sieht und das mit den derzeitigen Preisen vergleicht, ohne die Begleitumstände zu berücksichtigen. Trotz vorhandenen Wissen. Gepaart mit einer Prise Alkohol. Die das vorhandene Wissen vergessen lässt...

Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
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Erich
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Re: Weinhof Herrenberg
Ja,so ist das mit der Vergesslichkeit und den Neugierigen In Verbindung mit „günstigen Preisen“.
Der „Quasaar“ hat sich einen Tag später weder zum negativen als auch zum positiven entwickelt. Um es klar zu sagen: That is not my cup of tea!!! Ich finde gerade bei den feinherben die große Stärke im MSR-Gebiet bei den Weingüter, die schlanke, finessenreiche Weine ausbauen. Der ist nett, aber austauschbar. Aber das ist auch Herrenberg. In besten Jahren strahlen die Rieslinge mit einer dermaßen überwältigenden Opulenz, dass selbst Filigrantrinker alles vergessen, was sie ansonsten schätzen. Weil diese Opulenz in Verbindung mit dem Anbaugebiet faszinierend wirkt.
Gerade würde ich denken, dass ich keine Lust auf weitere Rieslinge vom Herrenberg habe. Aber unterschreiben würde ich das nicht.
Gruß
Ralf
Der „Quasaar“ hat sich einen Tag später weder zum negativen als auch zum positiven entwickelt. Um es klar zu sagen: That is not my cup of tea!!! Ich finde gerade bei den feinherben die große Stärke im MSR-Gebiet bei den Weingüter, die schlanke, finessenreiche Weine ausbauen. Der ist nett, aber austauschbar. Aber das ist auch Herrenberg. In besten Jahren strahlen die Rieslinge mit einer dermaßen überwältigenden Opulenz, dass selbst Filigrantrinker alles vergessen, was sie ansonsten schätzen. Weil diese Opulenz in Verbindung mit dem Anbaugebiet faszinierend wirkt.
Gerade würde ich denken, dass ich keine Lust auf weitere Rieslinge vom Herrenberg habe. Aber unterschreiben würde ich das nicht.
Gruß
Ralf
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Re: Weinhof Herrenberg
Sehr gut auf den Punkt gebracht, wie ich finde! Die Opulenz der Herrenberg-Rieslinge hängt sicher auch mit den extrem niedrigen Erträgen zusammen - und manchmal wirkt sie umwerfend, manchmal aber auch eher unerfreulich.....Ralf Gundlach hat geschrieben: Aber das ist auch Herrenberg. In besten Jahren strahlen die Rieslinge mit einer dermaßen überwältigenden Opulenz, dass selbst Filigrantrinker alles vergessen, was sie ansonsten schätzen. Weil diese Opulenz in Verbindung mit dem Anbaugebiet faszinierend wirkt.
Wir können das noch einige Male überprüfenRalf Gundlach hat geschrieben:Gerade würde ich denken, dass ich keine Lust auf weitere Rieslinge vom Herrenberg habe. Aber unterschreiben würde ich das nicht.

Einen Quasaar habe ich allerdings nicht mehr, denn die halbtrockene Üppigkeit dieses Typs hat mich zwar zunächst stark beeindruckt, aber später eher wenig erfreut (ähnliches gilt übrigens auf der trockenen Ebene für den "Saartyr"), weshalb ich zuletzt nur noch restsüße Herrenberg-Rieslinge oder aber den trockenen Gutswein gekauft habe.
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Weinhof Herrenberg
Gerade habe ich etwas aus der immer überschaubarer werdenden Abteilung "kleine Flaschen" geöffnet:

Es war nicht so leicht, an den Inhalt der Flasche heranzukommen. Zunächst ging die unten doppelt gewickelte Kapsel nur schwer herunter, dann folgte eine ca. anderthalb Zentimeter hohe Kappe aus durchsichtiger Plaste, und nach dem Abheben derselbigen kam über dem stählernen Kronkorken noch eine weitere, diesmal güldene Kunststoffhaube zum Vorschein. Lieber als ein elender Bröselkorken ist mir ein solcher Verschluss allemal, aber trotzdem kann man sich angesichts der Plasteorgie (seitens eines Bioweinguts) eigentlich nur an den Kopf fassen. Und zudem zeigt der Zustand des Inhalts, dass ein Kronkorken nach dem Ablauf von zwei Jahrzehnten deutliche Altersphänomene nicht verhindern kann (die mit Baumrinde verschlossene Kajo-Christoffel-Spätlese aus 97, die ich neulich mit Ralf getrunken habe, wirkte weit weniger stark fortgeschritten als diese Auslese).
Gleichwohl handelt es sich immer noch um ein erfreuliches Erlebnis; weitere 5 Jahre würde ich dem Wein jedoch nicht mehr geben wollen. Hier wird es höchste Eisenbahn mit dem Trinken!
Herzliche Grüße
Bernd

Es war nicht so leicht, an den Inhalt der Flasche heranzukommen. Zunächst ging die unten doppelt gewickelte Kapsel nur schwer herunter, dann folgte eine ca. anderthalb Zentimeter hohe Kappe aus durchsichtiger Plaste, und nach dem Abheben derselbigen kam über dem stählernen Kronkorken noch eine weitere, diesmal güldene Kunststoffhaube zum Vorschein. Lieber als ein elender Bröselkorken ist mir ein solcher Verschluss allemal, aber trotzdem kann man sich angesichts der Plasteorgie (seitens eines Bioweinguts) eigentlich nur an den Kopf fassen. Und zudem zeigt der Zustand des Inhalts, dass ein Kronkorken nach dem Ablauf von zwei Jahrzehnten deutliche Altersphänomene nicht verhindern kann (die mit Baumrinde verschlossene Kajo-Christoffel-Spätlese aus 97, die ich neulich mit Ralf getrunken habe, wirkte weit weniger stark fortgeschritten als diese Auslese).
Gleichwohl handelt es sich immer noch um ein erfreuliches Erlebnis; weitere 5 Jahre würde ich dem Wein jedoch nicht mehr geben wollen. Hier wird es höchste Eisenbahn mit dem Trinken!
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Re: Weinhof Herrenberg
...bei den Kronkorken kommt's hinsichtlich der Diffusionssperre drauf an, aus welchem Material das Dichtelement ist. Und ob die Verschlußzange ordentlich eingestellt und dementsprechend gearbeitet hat. Auch da gibt's nicht wenige Einflußfaktoren...Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Fr 3. Okt 2025, 21:58 Und zudem zeigt der Zustand des Inhalts, dass ein Kronkorken nach dem Ablauf von zwei Jahrzehnten deutliche Altersphänomene nicht verhindern kann
Viele Grüße
Erich
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Re: Weinhof Herrenberg
Wie ich soeben beim Überfliegen der älteren Beiträge in diesem Thread gesehen habe, hatten wir das Thema früher schon mal - mit inhaltlich identischen Beiträgen von uns beiden....

Ich nehme deine Aussage aber durchaus ohne Widerspruch zur Kenntnis

Auch über die diversen Plasteschichten über dem Kronkorken habe ich hier früher schon reichlich gemoppert


Noch einmal konkret zu der Auslese, die mittlerweile den Weg alles Irdischen gegangen ist: Das ist ein fraglos guter Süßwein, aber wenn ich behaupten wollen würde, dass er mir beim Trinken mehr Genuss verschafft hätte als ein 22er oder 23er oder 24er Kabi aus gutem Hause, müsste ich lügen. Ich würde so etwas heutzutage nicht mehr erwerben, Nachkauf = 0 von 3 (bei allem Respekt!). Meine Zeit der dicken Edelsüßen ist (weitgehend) vorbei.
Herzliche Grüße
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Re: Weinhof Herrenberg
...ist vielleicht ein bißchen die Frage, wozu man sowas trinkt. Für mich würde ich sagen, daß ich dazu auf jeden Fall ein passendes Dessert brauche und daß ich die Flasche mit 4 bis 8 Leuten teilen kann...Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Fr 3. Okt 2025, 23:11 Das ist ein fraglos guter Süßwein, aber wenn ich behaupten wollen würde, dass er mir beim Trinken mehr Genuss verschafft hätte als ein 22er oder 23er oder 24er Kabi aus gutem Hause, müsste ich lügen. Ich würde so etwas heutzutage nicht mehr erwerben, Nachkauf = 0 von 3 (bei allem Respekt!). Meine Zeit der dicken Edelsüßen ist (weitgehend) vorbei.
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Re: Weinhof Herrenberg
Erstens bin ich ein weitgehender Dessertmuffel (mir ist völlig unklar, warum ich mir nach einem im günstigen Fall üppigen


Mit 8 Leuten könnte es bei einer 0,375er Flasche schon recht knapp werden....

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Re: Weinhof Herrenberg
...schimmliger Käse geht auchBernd Schulz hat geschrieben: ↑Fr 3. Okt 2025, 23:44 Erstens bin ich ein weitgehender Dessertmuffel (mir ist völlig unklar, warum ich mir nach einem im günstigen Fall üppigen herzhaften Essen noch zusätzlich eine Zucker-Kalorien-Bombe in Form eines Desserts reinschaufeln soll )


...wenn der Wein dick genug ist, kein Problem...Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Fr 3. Okt 2025, 23:44 Mit 8 Leuten könnte es bei einer 0,375er Flasche schon recht knapp werden....

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