Heute gibt es nach dem Handball mal was heimisches. Im Getränkemarkt sprang mir ins Auge, dass W. J. Schäfer offensichtlich eine neue, etwas puritischere Ausstattung hat. Das ist zwar nicht entscheidend, aber mir gefällt es ganz gut. Es wanderte also der 2022er Riesling Trocken aus dem Hochheimer Kirchenstück mit 13 Vol% erst in den Einkaufswagen und jetzt ins Glas.
Im Keller hat inzwischen Tochter Anja Schäfer das Sagen und ich meine das merkt man nicht nur an der neuen Ausstattung. Zwar ist der Schäfer-typische Obstkorb nicht ganz verschwunden und mit 8g/l Restzucker bewegt man sich weiter am oberen Ende des Trocken-Spektrums, aber für mich wirkt dieser 2022er griffiger und mit mehr Spannung versehen, als meine letzten Weine von dort. Das Steinobst und die Säure verbinden sich sehr gut, das gefällt mir alles sehr.
Ich wünsche allerseits einen guten Start in die kommende Woche!
Andere Winzer
Andere Winzer - Peter Flick/Hochheim
Heute Abend greife ich zum letzten Jahrgang meines bevorzugten Heimwinzers Peter Flick.
2022er Kostheimer Weiß Erd Riesling Trocken mit 13 Vol%; einer meiner Lieblingsweine bei Peter.
Im Duft, vielleicht auch ob des gewählten mittelgroßen Glases, zunächst eher zurückhaltender Duft, wieder einmal Richtung Marille. Ein Hauch Bergamotte kommt mit etwas Luft dazu und die Marille wird intensiver.
Am Gaumen wie in den letzten Jahren salzige Mineralität, schön eingebundene Säure und, den Duft bestätigend, eine Anmutung von Earl Grey als Begleiter der Marille. Evtl. ein Anklang von Honig? Letzeres hatte ich im letzten Jahr bei meiner letzten Flasche 2018er.
Wie lagerfähig der Wein wirklich wäre; da bin ich mir nicht sicher.
Dennoch ist das für € 10,50 die Flasche wieder mehr als solide Qualität.
Gehabt euch wohl und Grüße
Das schwarze Etikett macht das Foto nicht eben einfacher
2022er Kostheimer Weiß Erd Riesling Trocken mit 13 Vol%; einer meiner Lieblingsweine bei Peter.
Im Duft, vielleicht auch ob des gewählten mittelgroßen Glases, zunächst eher zurückhaltender Duft, wieder einmal Richtung Marille. Ein Hauch Bergamotte kommt mit etwas Luft dazu und die Marille wird intensiver.
Am Gaumen wie in den letzten Jahren salzige Mineralität, schön eingebundene Säure und, den Duft bestätigend, eine Anmutung von Earl Grey als Begleiter der Marille. Evtl. ein Anklang von Honig? Letzeres hatte ich im letzten Jahr bei meiner letzten Flasche 2018er.
Wie lagerfähig der Wein wirklich wäre; da bin ich mir nicht sicher.
Dennoch ist das für € 10,50 die Flasche wieder mehr als solide Qualität.
Gehabt euch wohl und Grüße
Das schwarze Etikett macht das Foto nicht eben einfacher
Save water, drink Riesling
Grüße
Sascha
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Re: Andere Winzer
Hallo Sascha,
dumme Frage: Hat Peter Flick etwas mit dem Weingut Joachim Flick zu tun? Ist er vielleicht sogar der Sohn von Reiner Flick? Von letzterem hatte ich vor etlichen Jahren mal den einen oder anderen schönen Riesling, bis ich den Betrieb aus welchen Gründen auch immer (man kann einfach nicht überall dranbleiben) wieder aus den Augen verloren habe.
Herzliche Grüße
Bernd
dumme Frage: Hat Peter Flick etwas mit dem Weingut Joachim Flick zu tun? Ist er vielleicht sogar der Sohn von Reiner Flick? Von letzterem hatte ich vor etlichen Jahren mal den einen oder anderen schönen Riesling, bis ich den Betrieb aus welchen Gründen auch immer (man kann einfach nicht überall dranbleiben) wieder aus den Augen verloren habe.
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Andere Winzer
Keine dumme Frage; in Wicker heißt man in Sachen Wein entweder Flick, Venino oder Allendorff, überspitzt formuliert.Bernd Schulz hat geschrieben:Hallo Sascha,
dumme Frage: Hat Peter Flick etwas mit dem Weingut Joachim Flick zu tun? Ist er vielleicht sogar der Sohn von Reiner Flick? Von letzterem hatte ich vor etlichen Jahren mal den einen oder anderen schönen Riesling, bis ich den Betrieb aus welchen Gründen auch immer (man kann einfach nicht überall dranbleiben) wieder aus den Augen verloren habe.
Herzliche Grüße
Bernd
Nein, Peter Flick hat mit Reiner nichts zu tun. Eltern und Großeltern hatten glaube ich eine Straußwirtschaft in Wicker im Graben. Danach, als Peter bei Vater Klaus Einstieg, Schänke im Johanneshof bei Rita Stortz neben Reiners Straßenmühle. Da ist er mir nicht nur wegen Schnipo, sondern auch wegen der Weine erstmals aufgefallen. Vor einigen Jahren hat er dann das Weingut Himmel in Hochheim übernommen und sich inzwischen durchaus einen Namen gemacht.
Auf dem Niveau von Reiner Flick ist er noch nicht, aber auf einem guten Weg und im Schnitt deutlich preisgünstiger. Habe dort mit Bruder und Nichte Rebstockpatenschaften; ist ne schöne Gaudi.
Grüße
Sascha
p.s. In meinen Verkostungsnotizen bei alpinfans.com https://alpinfans.com/viewtopic.php?t=553 kannst du einiges zu Peter und auch Reiner finden.
Save water, drink Riesling
Grüße
Sascha
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Re: Andere Winzer
Danke für die rasche Antwort, Sascha! Ich beneide jeden, der direkt in oder neben einem Weinanbaugebiet wohnt und so noch einmal ganz andere Einblicke in die lokale Szene bekommen kann als unsereiner.....
Herzliche Grüße
Bernd
Gut, Reiner Flick befindet sich ja im Gegensatz zu Peter Flick im VDP - da liegt es nahe, dass der letztere seine Weine preisgünstiger anbietet. Wobei Reiner Flick seinerzeit für Rheingauer VDP-Verhältnisse überhaupt nicht teuer war!icedtea hat geschrieben:Auf dem Niveau von Reiner Flick ist er noch nicht, aber auf einem guten Weg und im Schnitt deutlich preisgünstiger.
Auf deine interessanten Notizen habe ich eben schon mal einen Blick geworfen - und mit größerer Freude festgestellt, dass du nicht zu den rigorosen Trockenfetischisten zählst, sondern ab und an auch mal einen hochklassigen restsüßen Riesling (Schloss Lieser!) zu würdigen weißt. Damit gehörst du zu einer in Deutschland mittlerweile eher raren Spezies (diese Bemerkung bezieht sich nicht auf unser Forum, in welchem sich ja besondere Freaks tummeln, sondern eher auf die Masse der Weinfreunde "draußen")....icedtea hat geschrieben:p.s. In meinen Verkostungsnotizen bei alpinfans.com https://alpinfans.com/viewtopic.php?t=553 kannst du einiges zu Peter und auch Reiner finden.
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Andere Winzer
@Bernd Schulz:
Ich bin in Sachen Restsüße und auch ansonsten mit den Jahren flexibler geworden;-).
Hauptsache es schmeckt zum Zeitpunkt und zur Stimmung!
Auf einem gewissen Mindestniveau natürlich.
Ich bin in Sachen Restsüße und auch ansonsten mit den Jahren flexibler geworden;-).
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Save water, drink Riesling
Grüße
Sascha
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Sascha
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Re: Andere Winzer
...ist das so? Ich habe eher den Eindruck, daß sich eine größer werdende Zahl an Weintrinkern damit schmückt, trockene Weine zu trinken, aber dann bitteschön dennoch mit einem Schlag Süße (ob aus Restzucker oder Extrakt - egal!) und möglichst milder Säure, die Quadratur des Kreises also. Mit geschmacklich wirklich trockenen Weinen punktet man außerhalb der Nerd-Szene eher selten, es sei denn, man wohnt in oder neben einem Anbaugebiet, wo das richtig Trockene auch "Tradition" hat...Bernd Schulz hat geschrieben:Damit gehörst du zu einer in Deutschland mittlerweile eher raren Spezies (diese Bemerkung bezieht sich nicht auf unser Forum, in welchem sich ja besondere Freaks tummeln, sondern eher auf die Masse der Weinfreunde "draußen")...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Andere Winzer
Ja, das schon! Aber es muss "trocken" auf dem Etikett stehen - wenn der Wein offiziell restsüß ist, wird er strikt abgelehnt. Im näheren Umfeld erlebe ich das jedenfalls immer wieder.EThC hat geschrieben:Ich habe eher den Eindruck, daß sich eine größer werdende Zahl an Weintrinkern damit schmückt, trockene Weine zu trinken, aber dann bitteschön dennoch mit einem Schlag Süße...
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Andere Winzer
Spannend, danke für den Exkurs! Jetzt weiß ich auch, was aus dem Weingut Himmel geworden ist. Deren Lumen naturale ist bis heute eines der eindrücklichsten Riesling-Erlebnisse, ein genialer Wein.icedtea hat geschrieben:
Keine dumme Frage; in Wicker heißt man in Sachen Wein entweder Flick, Venino oder Allendorff, überspitzt formuliert.
Nein, Peter Flick hat mit Reiner nichts zu tun. Eltern und Großeltern hatten glaube ich eine Straußwirtschaft in Wicker im Graben. Danach, als Peter bei Vater Klaus Einstieg, Schänke im Johanneshof bei Rita Stortz neben Reiners Straßenmühle. Da ist er mir nicht nur wegen Schnipo, sondern auch wegen der Weine erstmals aufgefallen. Vor einigen Jahren hat er dann das Weingut Himmel in Hochheim übernommen und sich inzwischen durchaus einen Namen gemacht.
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Sascha
Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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Re: Andere Winzer
Oh ja, Emrich Himmel hat wirklich tolle Weine gemacht, nach Künstler die besten in Hochheim, IMO. Sehr traurige Geschichte.Herr S. hat geschrieben:Jetzt weiß ich auch, was aus dem Weingut Himmel geworden ist. Deren Lumen naturale ist bis heute eines der eindrücklichsten Riesling-Erlebnisse, ein genialer Wein.

Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
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