Bernhard Huber

JPO
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von JPO »

david_1996 hat geschrieben: falls jemand was abgeben möchte bin ich immer ein dankbarer Abnehmer
bist Du des Wahnsinns fette Beute?! Ich habe bisher nur 2x Huber im Glas gehabt (Chardonnay 2015 Bienenberg und 2017 Alte Reben) und beide Male fand ich die Weine extrem interessant. Ich müsste mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn ich so was freiwillig abgeben würde. Zumal der Bienenberg ja immer nur mit max. 3 Flaschen zugeteilt wird ab Hof.

Der Vergleich zu den Roten fehlt mir noch, in meinem Keller warten noch 6x Malterdinger 2020, 6x Alte Reben 2015 und 3x Schlossberg 2015.
Nora
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Nora »

david_1996 hat geschrieben:Ich habe in Freiburg studiert und bin über Huber zum Weintrinken gekommen.

Würde mich zu der These hinreißen lassen, dass Bernhard bei den Pinots ein Stück weit die Nase vorn hat und Julian bei den Chardonnays. Die werden immer präziser auch weil er mit den extremen Reduktionsnoten des 15/16er Jahrgangs wieder aufgehört hat :D

Wie ist da Eure Meinung? Im übrigen falls jemand was abgeben möchte bin ich immer ein dankbarer Abnehmer :)
Herzlich Willkommen im Forum.

Leider kann ich wenig dazu beitragen, der Zeitraum, in dem ich Huber-Weine getrunken habe ist zu kurz.

Aber es wäre schön, wenn jemand mit großer Übersicht eine profunde Einschätzung geben könnte.

Nur soviel:
Ich hatte mehrfach den SB 12er Schlossberg als auch den SB 15er Schlossberg im Glas.
Der 12er gefiel mir immer ausgesprochen gut. Siehe unter anderem hier: viewtopic.php?f=54&t=677&p=142820&hilit ... rg#p142820

Der 15er dagegen war m.E. deutlich anders, sehr viel filigraner und feiner, die Frucht dezenter und die Säure prägnanter. Zuwarten täte dem Wein noch gut, war meine private Notiz.

Beide sehr gut, aber divergent.

VG, Nora
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Dominik Mueller
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Dominik Mueller »

Da der Thread zu diesem Winzer wieder aktiv ist, trage ich gerne eine ältere Notiz von mir aus Februar 2023 zum Chardonnay AR bei.
Dominik Mueller, 25. Februar 2023 hat geschrieben:2017 Bernhard Huber Chardonnay Alte Reben
Strohgelbe Farbe, mittlere Viskosität mit farblosen Schlieren im Glas. Bereits in der Nase ein breitschultriger Wein mit starken Noten von reifen Zitronen, Pfirsich, unverkennbarem Holzeinfluss, buttrig, aber auch mit einer Mineralität von nassen Steinen. Das Holz wirkt etwas getoastet und erinnert an geröstete Nüsse. Es war sicherlich neues Holz im Spiel. Im Mund präsentiert sich der Chardonnay ebenfalls als voluminös und reduktiv. Die Zitrone kommt durch die knackige Säure noch deutlicher zum Vorschein. Ein kräftiger Wein mit einem langen, leicht salzigen Abgang. Wie alt die Rebstöcke sind, weiß ich nicht. Aber ich würde schätzen, dass das Alter der Chardonnay-Reben in Baden zwischen 20 und 40 Jahren liegen könnte. Ein großer deutscher Chardonnay mit einem unverwechselbaren Stil. Potential mindestens bis 2027. DM92.
david_1996
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von david_1996 »

JPO hat geschrieben:
david_1996 hat geschrieben: falls jemand was abgeben möchte bin ich immer ein dankbarer Abnehmer
bist Du des Wahnsinns fette Beute?!
möchte ja auch nichts abgeben, sondern mehr davon ;)
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Der Wein-Schwede
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Der Wein-Schwede »

Die Preisentwicklung bei den Huber-Weinen ist ja viel debattiert worden. Für die Jahrgänge 2014/2015 lagen die Preise für Bienenberg und Sommerhalde auf 40 Euro und der Schlossberg auf 55 Euro. Damals konnte man auch immer diese Weine im Handel (auch zu diesen Preisen) finden. Auch die 2012er und 2013er, welche noch besser waren.
Seit dann ist eine rasante Preisentwicklung begonnen, der Bienenberg ist mit fast 100% im Preis gestigen, und der Schlossberg mit noch mehr als 100%. Dazu sind die Weine im Verkauf heutzutage überall stark limitiert und schwierig zu finden, und das muss ja bedeuten dass auch die Nachfrage stark gestiegen ist.
Aber welche sind diese Kunden? Ich habe die Vermutung dass das Weingut eine neue (reichere) Kundenklientel gefunden hat, und das es nicht länger die Mitglieder in diesem Forum sind.
Dazu komme ich mit eigener Erfahrung ganz neulich.
Ich habe in "Biete Privat" 6 Fl. Huber PN GGs Jahrgänge 2015 bis 2017 angeboten, und habe nur ein Angebot bekommen, welche kurz nachher wieder zurückgezogen wurde. Trotz dass der vereinbarte Preis für die Weine war 30% unter dem Marktpreis.
Naja, es ist nicht schlimm, ich kann die Flaschen selbst austrinken.... ;)

Noch einen schönen Sonntag wünsche ich alle!
Rolf
thdeck
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von thdeck »

Es kann auch sein, dass einfach die Mengen reduziert wurden. Da haben Außenstehende keinen Einblick.

Ich kenne in Baden im Bereich Ortenau/Breisgau/Kaiserstuhl fast alle VDP-Weingüter. Bei manchen sind die Topweine ruckzuck ausverkauft, bei anderen liegen sie wie Blei im Keller. Eine Korrelation zur Qualität ist nicht erkennbar. Ich kann es mir nur so erklären, dass manche halt nur sehr kleine Mengen als GG deklarieren.

Bei Duijn war es umgekehrt. Er produzierte mehrere 1000 Flaschen von seinem "SD" (das wäre ein GG bei einem VDP-Winzer). Folge: Er musste aufgeben (ob er wirklich pleite war, lässt sich von außen nicht beurteilen).

Ich kenne aber auch Zahlen von nur 300 Flaschen bei einem GG. Das verkauft sich natürlich leichter.

Huber hat sich allerdings über Jahrzehnte einen Ruf als absolutes Top-Rotweingut erarbeitet. Seine Reichweite dürfte weit über dem Durchschnitt aller VDP-Güter liegen. Es kann also durchaus sein, dass er auch größere Mengen zu den Preisen los wird. Wobei ich mal frech behaupte: Vom "Wildenstein" erzeugt er wirklich nur wenige Flaschen.

Ich sehe das ganz entspannt: Wenn ich 80 Euro für einen Pinot Noir ausgeben will, habe ich eine gewisse Auswahl. Insbesondere auch im Burgund, wo ich jedes Jahr bin. Huber ist nach wie vor ein Kandidat. Aber nicht der Einzige.
Weinschlürfer
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Weinschlürfer »

Huber hat definitiv mehr Nachfrage und er hat ja durch die Bank weg auch ordentlich Preise
erhöht in den letzten 2,3 Jahren.

Nicht nur bei den GGs.

Die Weine sind ja auch gut. Auch wenn es für die Malterdinger Weine meiner Ansicht nach langsam schwierig
wird vom Preisniveau her (Privatmeinung). Aber vielleicht bleiben sie ja nun eine Weile da wo sie sind.

Wie weit es mit den Preisen gehen darf müssen die Kunden für sich entscheiden.
nahebub
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von nahebub »

Der Wein-Schwede hat geschrieben:Die Preisentwicklung bei den Huber-Weinen ist ja viel debattiert worden. Für die Jahrgänge 2014/2015 lagen die Preise für Bienenberg und Sommerhalde auf 40 Euro und der Schlossberg auf 55 Euro. Damals konnte man auch immer diese Weine im Handel (auch zu diesen Preisen) finden. Auch die 2012er und 2013er, welche noch besser waren.
Seit dann ist eine rasante Preisentwicklung begonnen, der Bienenberg ist mit fast 100% im Preis gestigen, und der Schlossberg mit noch mehr als 100%. Dazu sind die Weine im Verkauf heutzutage überall stark limitiert und schwierig zu finden, und das muss ja bedeuten dass auch die Nachfrage stark gestiegen ist.
Aber welche sind diese Kunden? Ich habe die Vermutung dass das Weingut eine neue (reichere) Kundenklientel gefunden hat, und das es nicht länger die Mitglieder in diesem Forum sind.
Dazu komme ich mit eigener Erfahrung ganz neulich.
Ich habe in "Biete Privat" 6 Fl. Huber PN GGs Jahrgänge 2015 bis 2017 angeboten, und habe nur ein Angebot bekommen, welche kurz nachher wieder zurückgezogen wurde. Trotz dass der vereinbarte Preis für die Weine war 30% unter dem Marktpreis.
Naja, es ist nicht schlimm, ich kann die Flaschen selbst austrinken.... ;)I

Noch einen schönen Sonntag wünsche ich alle!
Rolf
Einige Jahrgänge waren von der Menge her niedrig, was als Anlass genommen wurde, an der Preisschraube zu drehen. Ich vermute außerdem, dass es einige neue Käufer gibt - auch aus dem Ausland - bei denen sich die durchaus hohe Qualität rumgesprochen hat und die aufgrund der hohen Preise im Burgund zunehmend auf deutsche Pinots umschwenken. Ähnlich hat es mir auch Holger Koch bei meinem Besuch 2021 gesagt.
Zuletzt geändert von nahebub am Do 12. Okt 2023, 20:17, insgesamt 2-mal geändert.
Catenaccio
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Catenaccio »

Es ist völlig Legitim das jeder Anbieter versucht den besten Preis für sein Produkt zu bekommen.
Nur bin ich zu sehr Preisbewusst das ich bei solchen Preissteigerungen mitgehe.
Den Malterdinger Spätburgunder mochte ich, habe auch noch einige im Keller die ich für € 18,- gekauft habe.
Der aktuell verfügbare Jahrgang wird z.B. bei Lobenberg für € 29,- angeboten.
Da bin ich raus, es gibt in Deutschland viele Spätburgunder auf diesem Niveau um die 18 bis 22,-.
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Der Wein-Schwede
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Der Wein-Schwede »

Catenaccio hat geschrieben:Es ist völlig Legitim das jeder Anbieter versucht den besten Preis für sein Produkt zu bekommen.
Nur bin ich zu sehr Preisbewusst das ich bei solchen Preissteigerungen mitgehe.
Den Malterdinger Spätburgunder mochte ich, habe auch noch einige im Keller die ich für € 18,- gekauft habe.
Der aktuell verfügbare Jahrgang wird z.B. bei Lobenberg für € 29,- angeboten.
Da bin ich raus, es gibt in Deutschland viele Spätburgunder auf diesem Niveau um die 18 bis 22,-.
Ich habe auch viele Malterdinger für 18 Euro gekauft weil es preiswert war. Bei 29 Euro ist der Wein ein Witz, weil es gibt viele Pinots (auch Chardonnays) in Burgund um die 25 Euro welche besser sind.
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