Tement

[amateur des vins]

Ich hatte schon einige Zieregg SB im Glas, das ist für mich der bislang beste.

Ich hatte auch schon einige, nämlich einige wenige. Aber von denen fand ich auch 2019 am besten.

[sorgenbrecher]

Ich hatte schon einige Zieregg SB im Glas, das ist für mich der bislang beste. Und wenn Lobenberg dazu schreibt "er gehört zu den großen Weißweinen der Welt", hat er damit zweifellos recht.

Gruß
Ulli

Am Silvesterabend des letzten Jahres hatten wir im Rahmen einer kleinen Blindverkostung den 1993er Zieregg SB in einem flight mit 2006 und 2008 Chablis "Les Clos" von Vincent Dauvissat in perfektem Zustand. Das war auch gereift ein hervorragender Wein, der mit einer enormen Struktur und Dichte bei gleichzeitiger Frische und Eleganz, den beiden hoch-gehypten Chablis keine Chance gelassen hat.
Wenn die aktuellen Jahrgänge ebenso hervorragend reifen (wovon ich nach den bisherigen Erfahrungen ausgehe, auch wenn es Anfang der 2000er eine Umstellung von Barrique zum großen Holz gab), dann muss man hier wirklich von einem der ganz großen Weißweine der Welt sprechen.

[UlliB]

Wenn die aktuellen Jahrgänge ebenso hervorragend reifen (wovon ich nach den bisherigen Erfahrungen ausgehe, auch wenn es Anfang der 2000er eine Umstellung von Barrique zum großen Holz gab), dann muss man hier wirklich von einem der ganz großen Weißweine der Welt sprechen.

Tatsächlich ist der Unterschied zwischen den "alten" und den neueren Zieregg, dass es hier keinerlei Holzpräung mehr gibt. Der Ausbau erfolgt nicht nur im großen Holz, sondern im "neutralen" großen Holz, worauf das Rückenetikett explizit hinweist. Die Fässer sind entweder schon lange im Gebrauch oder traditionell weingrün gemacht worden.

Wenn ich mir die Struktur der jüngeren Jahrgänge ansehe, habe ich an der Reifefähigkeit wenig Zweifel. Ob die allerdings 30 Jahre halten wie das von dir erwähnte Exemplar, weiß ich nicht - und ich fürchte, es wird mich auch nicht mehr interessieren.

Ich bin schon sehr gespannt auf den 21er. Der Jahrgang gilt in der Steiermark als ganz groß, möglicherweise ist es der beste Jahrgang der jüngeren Zeit.

Gruß
Ulli

[sorgenbrecher]

Ich bin schon sehr gespannt auf den 21er. Der Jahrgang gilt in der Steiermark als ganz groß, möglicherweise ist es der beste Jahrgang der jüngeren Zeit.

Gruß
Ulli

Das geht mir ebenso, die Vorfreude auf den 21er macht sich breit! Und neben der zweifelsfreien Qualität erfreut mich insbesondere die breite Verfügbarkeit der Weine bei weiterhin moderaten Preisen. Auch der großartige 19er ist ja nach wie vor gut verfügbar.
Ganz im Gegensatz übrigens zu den großen Wachauer GV- und Riesling-Ikonen wie Hirtzbergers Honivogl und Singerriedel, oder den nur mit sehr hohen Preisaufschlägen wie Knolls Vinothekfüllungen oder F.X. Pichlers Kellerberg verfügbaren Weinen.

[Jochen R.]

Vielen Dank für die Notiz Ulli! Da gehe ich voll mit: spannend, komplex
und was für eine geile Nase mit unverschäntem Trinkspaß.

Viele Grüße,
Jochen

Sauvignon blanc Zieregg 2019 (Tement) 13,0%Vol. Blassgelb. Sortentypische Frucht, Stachelbeere und Kiwi, eher zurückhaltend, schon in der Nase erscheint kalkige Mineralik. Im Gaumen enorme Konzentration, knalltrocken, herb, zupackend; die Frucht ganz im Hintergrund, Säure und Mineralik bauen eine große Spannung auf. Trotz hoher Dichte sehr elegant und klar, facettenreich, kühl, lang. Grandios.

Ich hatte schon einige Zieregg SB im Glas, das ist für mich der bislang beste. Und wenn Lobenberg dazu schreibt "er gehört zu den großen Weißweinen der Welt", hat er damit zweifellos recht.

Gruß
Ulli

[EThC]

Diese zwei Weine wurden von zwei unterschiedlichen Teilnehmern in eine Blindtasting-Runde mitgebracht:

[amateur des vins]

Seit gestern mal wieder eine Buddel vom

Tement, Ehrenhausen Korallenkalk 2018
      Sauvignon Blanc

Sattfahlgelb mit einer Prise Cadmiumgelb.
Initial erkennbare, aber bei weitem nicht penetrante SB-typische Stachelbeere und Maracuja; interessanterweise zieht sich dieser Eindruck nach einigen Minuten zurück und weicht weitgehend (aber nicht komplett) einer sanften Zitronennote. Zurückhaltender Einfluß des Ausbaus (18 Monate auf der Feinhefe im neutralen großen Faß).
Am Gaumen leicht pikante Säure, recht kraftvolle Struktur, etwas Grip. Recht linear; hier eher Limette. Feine herbe Würze, etwas Schmelz. Am zweiten Tag praktisch unverändert.

Ein wirklich schöner SB, der die Rebsorte weder verleugnet noch knallbunt in den Vordergrund stellt. Heute finde ich den Ausbau - im Gegensatz zu dieser Notiz - recht deutlich, aber durchaus angenehm.

Schöner, stimmiger Wein; etwas lauter und naturgemäß deutlich weniger komplex als der Zieregg, aber ausgewogen. Ein wenig auf der fülligen, oder sagen wir besser: kraftvollen Seite, aber jederzeit ausreichend frisch.

[Jochen R.]

Sauvignon Blanc Kalk und Kreide 2020:
In der Nase erst mal der Hauch eines abgebrannten Streicholzes, dazu
tabakig/würzig – vermutlich nicht Jedermanns Sache. Dahinter Stachel-
beeren, frisch gemähtes Gras, immer wieder neue Eindrücke.
Mittlerer Körper, auch hier Stachelbeeren und etwas exotisches (Maracuja ?),
frische Säure, dezent adstringierend, würzig, mittellang.

Für rund 15 EUR ein bockstarkes PLV, Trinkfluss (12,5 %-Vol.) und irgendwie
scheint sich unter dem Glasstöpsel der Flascheninhalt (Nummero 3 oder 4 in
diesem Jahr?) jedes Mal gleich zu präsentieren.

Viele Grüße,
Jochen

[Chrysostomus]

Tement Weißburgunder Ton und Mergel 2022

Frischer, eher untypischer Burgunder. Kaum Druck am Gaumen, Früchte oder sonstige Aromen schwer definierbar. Wirkt leichtfüßig und dadurch gleichzeitig aber etwas kurz. Lässt mich eher ratlos zurück, weil kaum Sortentypizität erkennbar. Dennoch ein schöner frischer Wein für jeden Tag, aber auch nicht mehr. Preis-/Genussverhältnis für mich nicht mehr ganz im grünen Bereich (rund € 15,-) -88-89 Pt.

[Alba]

Hallo,
gerade spontan einen Zieregg Morillon 2020 (kommt aus der Sub-Lage Steinriegel) im Glas (Sp. Definition Burgund - perfekt!) und bin nicht nur positiv überrascht sondern echt geflasht!
Sehr schön vom Anfang (Nase) bis zum Ende (Abgang). Durchaus prominente Säure und damit verbunden groooße Eleganz & Harmonie - bereits jetzt. Holz m.M. nach perfekt - sehr dezent aber eben doch positiv wahrnehmbar. Weit weg von wuchtigen, fetten, überholzten und easy going Allerwelts-Chardonnays (okay, kann man bei dem Preis auch erwarten).
Weitere Beschreibung, bin zu faul alles zu beschreiben, nachlesbar bei Hr. Lobenberg. Trifft es haargenau, ja- sehr umfangreich, wie in seinem shop beschrieben, deckt sich nahezu 100% mit meinen Eindrücken.
Hatte den Wein seit Jahren nicht im Glas, kann mich auch nicht erinnern dass mich ein Tement Morillon jemals so begeistert hat, nicht jung-nicht alt. Und dieser 2020er hat noch viel vor sich über dieJahre die kommen.
Punkte ?? - schließe mich da den Profis so um die 96 sogar an (WA, JS, ...) das ist nahezu echt groß.
LG
Manfred