Bordeaux 2022
Re: Bordeaux 2022
Tja, die Weinhändler sind schon sehr fantasievoll. Die 98-100 und der Text stimmen, stammen aber von AG. 99-100 sind frei erfunden.
Re: Bordeaux 2022
Hier ein sehr interessanter Videochat von Neal Martin und Antonio Galloni zu Bordeaux 2022, nachdem Sie von der En Primeur Verkostung zurück waren. Wenn ich die beiden richtig verstanden habe, hat Neal Martin BSB nicht probiert, während es einer der Favoriten von Antonio Galloni war.
Die beiden sehen 2022 als Jahrgang allgemein schwer zu vergleichen, und falls doch, als einen Mix aus 2019, 2020 und 2016, allenfalls noch 2009 und 2010. Was mich wundert ist, dass Sie sagen, dass der Stil der Weine sich in den letzten Jahren enorm geändert hat zu 2000, 2005, 2009 und 2010 in Bordeaux. Die Weine hätten jetzt weniger Körper, aber mehr Eleganz und Intensität.
https://m.youtube.com/watch?v=O_vEr7oqRQ0
Die beiden sehen 2022 als Jahrgang allgemein schwer zu vergleichen, und falls doch, als einen Mix aus 2019, 2020 und 2016, allenfalls noch 2009 und 2010. Was mich wundert ist, dass Sie sagen, dass der Stil der Weine sich in den letzten Jahren enorm geändert hat zu 2000, 2005, 2009 und 2010 in Bordeaux. Die Weine hätten jetzt weniger Körper, aber mehr Eleganz und Intensität.
https://m.youtube.com/watch?v=O_vEr7oqRQ0
Re: Bordeaux 2022
Warum wundert dich das? Das sagen alle Kritiker, nicht nur die beiden.ledexter hat geschrieben:Was mich wundert ist, dass Sie sagen, dass der Stil der Weine sich in den letzten Jahren enorm geändert hat zu 2000, 2005, 2009 und 2010 in Bordeaux. Die Weine hätten jetzt weniger Körper, aber mehr Eleganz und Intensität.
Und die Tendenz ist schon bei den 16ern und 19ern für den Nicht-Profi gaz klar zu erkennen: die Weine wirken frischer, eleganter und in der Frucht klarer, als die der selben Erzeuger aus den genannten Jahrgängen im gleichen Alter. Alkoholgehalte hin oder her: die sind nur ein Aspekt in der Gesamtbetrachtung.
Gruß
Ulli
- sorgenbrecher
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Re: Bordeaux 2022
Ich sehe das wie Ulli, eine Überraschung ist das absolut nicht.
Vor knapp 2,5 Jahren zur Arrivageprobe habe ich zum 2016 folgendes geschrieben:
Vor knapp 2,5 Jahren zur Arrivageprobe habe ich zum 2016 folgendes geschrieben:
sorgenbrecher hat geschrieben: Ich halte diesen Jahrgang für den Anwärter zur Legende analog 1961 und 1982. Definitiv größer als 2005/2009/2010, da die Winzer den Umgang mit den klimatischen Bedingungen gelernt und den Trend zu harmonischen und nicht nur beeindruckenden Weinen verinnerlicht haben.
Gruß, Marko.
- vanvelsen
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Re: Bordeaux 2022
vvfWine.chAmonA hat geschrieben:95 - 97 LISA PERROTTI-BROWNledexter hat geschrieben:Château Beau-Séjour Bécot 2022
98-100
Vinous - Antonio Galloni
98-100
The Wine Cellar Insider
96-98
Wine Advocate
95-97+
Jeb Dunnuck
95-97
The Wine Independent
96
Jane Anson Inside Bordeaux
96
Decanter
17+
Jancis Robinson
18+ WEINWISSER

2022, Château Beauséjour Bécot, 95-97 Top Nase, dunkelfruchtig und mit viel kalkiger Mineralik, florale Noten, mit mehr Luft auch Himbeeren, sehr schöner Duft. Im Gaumen straff, präzis, mit Energie und Finesse, was für eine Präzision, was für eine Rasse, das ist pure Eleganz, grosses Kino. (Verkostet "En Primeur" im April 2023 / CVBG / Château Belgrave)
Re: Bordeaux 2022
Danke für den Link, sehr interessant, es gibt so viele kleine Rand- und Nebenbemerkungen, und über jede einzelne und ihre jeweiligen Implikationen kann man stundenlang nachdenken. Das wird ein schönes Wochenende!ledexter hat geschrieben:Hier ein sehr interessanter Videochat von Neal Martin und Antonio Galloni zu Bordeaux 2022

Auch wenn Gallonis Wertungen für mich immer noch nicht gut funktionieren, kann ich sie jetzt besser einordnen, erst recht im direkten Vergleich zu dem Martin seine. Es ist wie beim Fussball: Körpersprache!



Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
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Re: Bordeaux 2022
Hallo!UlliB hat geschrieben:Warum wundert dich das? Das sagen alle Kritiker, nicht nur die beiden.ledexter hat geschrieben:Was mich wundert ist, dass Sie sagen, dass der Stil der Weine sich in den letzten Jahren enorm geändert hat zu 2000, 2005, 2009 und 2010 in Bordeaux. Die Weine hätten jetzt weniger Körper, aber mehr Eleganz und Intensität.
Und die Tendenz ist schon bei den 16ern und 19ern für den Nicht-Profi gaz klar zu erkennen: die Weine wirken frischer, eleganter und in der Frucht klarer, als die der selben Erzeuger aus den genannten Jahrgängen im gleichen Alter. Alkoholgehalte hin oder her: die sind nur ein Aspekt in der Gesamtbetrachtung.
Gruß
Ulli
Gibt es denn Erfahrungswerte mit Jahrgängen aus Bordeaux, in denen aufgesäuert wurde? Kam bisher nicht so oft vor, oder!? Hat man das etwa 1990 gemacht und was ist mit 2003, 2005 oder 2009?
Herzliche Grüße
Re: Bordeaux 2022
Das Thema Säure/Frische ist auch ein Thema in dem Talk von Neal Martin & Galloni. Sie erklären es sich letztlich durch ein Wunder, kühle Nächte und frühes Ernten (zB Troplong Mondot), manche Winzer erklären es sich durch eine besondere Beschaffenheit der Traubenschale, allerdings leuchtet das Neal Martin nicht ein.Lars Dragl hat geschrieben:
Gibt es denn Erfahrungswerte mit Jahrgängen aus Bordeaux, in denen aufgesäuert wurde? Kam bisher nicht so oft vor, oder!? Hat man das etwa 1990 gemacht und was ist mit 2003, 2005 oder 2009?
https://m.youtube.com/watch?v=O_vEr7oqRQ0
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Re: Bordeaux 2022
Interessant finde ich, dass ein nicht fehlerfreier Wein immer noch 86-88 Punkte erhält...Jochen R. hat geschrieben:Das findet man auf der Homepage von cundd ...
Neal Martin @ VINOUS :
"The 2022 Beauséjour lacks a bit of definition and clarity on the nose. A little static? The palate is medium-bodied with a sharp, sappy entry, moderate depth and firm grip. There's a touch of VA toward the finish. This needs to find more harmony."
86-88/100 Punkte - Trinkreife: 2025 - 2035
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Re: Bordeaux 2022
...wie schreibt Stefan Paeffgen immer so schön unter seinen Beiträgen? "Die Wahrheit liebt es, sich zu verstecken."ledexter hat geschrieben:Sie erklären es sich letztlich durch ein Wunder
Ich kann mir nicht vorstellen, daß solche Profiverkoster nicht wissen, wie hier gearbeitet wurde. Aber ein Naturwunder verkauft sich natürlich viel besser als das "Wunder aus der Tüte", auch wenn letzteres a) nix Schlimmes und b) sogar notwendig ist...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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