Ollie hat geschrieben:pessac-léognan hat geschrieben:kauft besser noch einiges aus 2019 oder 2020 nach
Das Argument mit dem Nachkaufen etwa des 2019er oder 2020ers verstehe ich zwar rein numerisch "vom Preis her", aber inhaltlich finde ich es etwas "unanwendbar".
Fall 1: Ich habe schon alle 2019er und 2020er gekauft, die ich haben wollte, und zwar genau deshalb,
weil ich sie haben wollte. Es gibt nichts nachzukaufen, um dem 2022er zu entgehen. Im Gegenteil: Ich habe auch 2022 gekauft. Oder aber ich habe so viel 2019er und 2020er, daß ich den 2022er nicht mehr "brauche". Aber diesen Altbestand habe ich wohl kaum eben erst angelegt, als Reaktion auf die 2022er Preise. Es gibt immer noch nichts nachzukaufen.
Fall 2: Ich habe den Wein in einer früheren Version gewollt, aber nicht (oder "nicht genug") gekauft. Dann kann ich - so verfügbar und günstiger bzw. mit die Jahrgangscharakteristik besser zusagt oder ich nicht warten will usw. - die alten Jahrgänge kaufen, statt 2022 zu subsen, aber das ist eine ganz andere Diskussion: Ich stopfe eine Lücke im Altbestand, etwa mittles einer dritten Kiste Rauzan Ségla 2019. Aber wer subst jedes Jahr andere Weine und generiert solche Lücken? Man hat doch seine Stammerzeuger, die man immer kauft (etwa Schäfer-Fröhlich - die Diskussion ist übertragbar). Es gibt nichts nachzukaufen, um dem 2022er zu entgehen.
Fall 3: Weine, die man ganz opportunistisch abgreift, weil die Kritik ausgeflippt ist. Wer also kauft zum Beispiel 2019er Branaire Ducru nach anstelle des 2022ers? Ich habe den 2019er damals nicht gewollt, ich will ihn auch heute nicht, nur weil der 2022er teurer ist. Der Preis ist ja höher, weil der Wein besser ist; wenn ich also einen "schlechteren Jahrgang billiger" kaufe, mache ich doch kein Geschäft? Wenn der alte Jahrgang besser oder genausogut ist, ist der Preis doch schon angepasstspätestens, seit die Bewertungen zum 2022er raus sind. Es gibt nichts nachzukaufen, um dem 2022er zu entgehen.
Fall 4 (ich räche mich an den Erzeugern, indem ich nicht ihre unverschämt hohen 2022er Preise bezahle, sondern ihre unverschämt hohen 2020er Preise, und zwar
jetzt - damit rechnen die
nie!!1!) klammere ich mal aus.
Also: Was wollt ihr nachkaufen? Oder verstehe ich gerade etwas falsch?
Cheers,
Ollie
(der vor der 2022er Kampagne noch 2018er nachgekauft hat, um dem 2022er zu entgehen.

)
Das ist aus meiner Sicht um zu viele Ecken herum gedacht, Ollie.
Ich habe z.B. sehr viel aus 2019, gerade aus Margaux *. Aber es fehlen mir z.B. d'Issan (oder der von Hartmut und Ulli diskutierte Cantenac Brown).
d'Issan 2019 gibt's in der Schweiz immer noch für unter 50 CHF und bei Cantenac Brown interessiert mich auch der Vergleich mit 2015 und 2018, von denen ich einiges habe. Es gibt also schon immer noch Lücken, und 2022 klammere ich ja nicht grundsätzlich aus (wie du schreibst) oder gar aus einer Art Rache gegens Preisdiktat der Sub - aber ich
muss nun auch nicht, weil ich davon aus 2015, 16, 19 und 20 usw. habe, auch noch den 22er haben. Ich sehe das also ganz entspannt.
Gruss (oder Cheers)
Jean
* Ich freue mich bereits auf Margaux-Horizontalen 2019 von: RS, DV, BC, Malescot, Marquis d'Alesme, Ferrière, Giscours, du Tertre und eben den oben Genannten. Palmer habe ich nicht und Margaux habe ich seit den Zeiten, wo man ihn noch für rund 100 CHF bekam, nicht mehr gekauft ....
