Bordeaux 2022

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Matthias Hilse »

UlliB hat geschrieben:
Zaccetti hat geschrieben:Ich dachte immer die zuteilung geschieht vorher, also dem Händler ist die Menge bekannt jedoch der Preis noch nicht?
Soweit ich weiß, ist das nicht so. Aber vielleicht kann der hier schreibende Händler dazu etwas sagen.

Gruß
Ulli
Der Reiz einer Subskription liegt für mich gerade darin, weder das eine noch das andere zu wissen. Es mag hier bei den sehr großen Einkäufern anders sein, aber für den "Normalhändler" erfolgt das Preisangebot seitens des Negociant zusammen mit dem Mengenangebot.

Bei LCHB kommt die Besonderheit hinzu, dass (bisher jedenfalls) die Allokationen regelmäßig in der 1.Tranche gekürzt wurden (so auch in diesem Jahr um 30%), und man das verlorene Terrain in der zweiten Tranche zu einem deutlich höheren Preis wieder wettmachen konnte (musste).

Bei einem Wein, der bereits aus den Vorjahren gut nachgefragt ist, kommen dann zwei sich nicht gut vertragende Momente zusammen: man muss als Händler ohnehin schon kürzen - und hat neue Nachfragen von Kunden, die bisher hier garnicht dabei waren.

So erklärt sich die Preispirouette bei Millesima.

Es gibt keinen Grund zu glauben, das aktuell aufgerufene Niveau sei bereits "final". Der natürliche "peer", an dem man in der Zukunft den LCHB messen wird, ist La Mission. Da liegen stilistisch zwar Welten dazwischen, qualitativ aber eben nicht.

LCHB ist letztendlich ein Burgunder, den es nach Bordeaux verschlagen hat. Es spricht nichts dagegen, dass dieser Wein seiner geringen Verfügbarkeit wegen eine eigene Preisklasse ausprägen wird. Da die Geschichte des neuen LCHB aber gerade erst knapp länger als ein Dezennium währt, dürfte die Zeit dafür noch nicht reif sein.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
diogenes
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von diogenes »

Ollie hat geschrieben:
diogenes hat geschrieben:Mir hat jetzt ein kleiner Händler den Wein für 259 Euro angeboten, und es fasst wie ein Schnäppchen erscheinen lassen.
Ha, du kannst nicht gefühlt monatelang jeden Tag drei Verkostungsnotizen mit 100 Punkten für LCHB posten und dich dann wundern, daß dir der Wein angeboten wird zu einem den Bewertungen eher angemessenen Preis, oder? :lol: :lol: :lol:

Auch zu differenzieren ist eine Kunst.

Ich habe lediglich geschrieben, dass mir der Wein zu diesem Preis als Schnäppchen angeboten worden ist.
Dass dieser Preis in Anbetracht der hervorragenden Qualität von Les Carmes Haut Brion angemessen ist, steht ausser Frage.
Bezogen auf den Ausgabepreis, ergibt das dann zur Zeit doch noch eher ein anderes Erscheinungsbild.

Und ob du mir zutraust, oder auch nicht, dass ich diesen Wein zu einem sehr viel günstigeren Kurs erwerben kann, spielt für mich dabei überhaupt keine Rolle.
carpe vinum!
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Jochen R. »

diogenes hat geschrieben:
Ollie hat geschrieben:
diogenes hat geschrieben:Mir hat jetzt ein kleiner Händler den Wein für 259 Euro angeboten, und es fasst wie ein Schnäppchen erscheinen lassen.
Ha, du kannst nicht gefühlt monatelang jeden Tag drei Verkostungsnotizen mit 100 Punkten für LCHB posten und dich dann wundern, daß dir der Wein angeboten wird zu einem den Bewertungen eher angemessenen Preis, oder? :lol: :lol: :lol:

Auch zu differenzieren ist eine Kunst.

Ich habe lediglich geschrieben, dass mir der Wein zu diesem Preis als Schnäppchen angeboten worden ist.
Dass dieser Preis in Anbetracht der hervorragenden Qualität von Les Carmes Haut Brion angemessen ist, steht ausser Frage.
Bezogen auf den Ausgabepreis, ergibt das dann zur Zeit doch noch eher ein anderes Erscheinungsbild.

Und ob du mir zutraust, oder auch nicht, dass ich diesen Wein zu einem sehr viel günstigeren Kurs erwerben kann, spielt für mich dabei überhaupt keine Rolle.
Hast du auch eine Les Carmes Bettwäsche oder
einen LCHB-Schlafanzug? :lol:
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
diogenes
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von diogenes »

Matthias Hilse hat geschrieben: Der Reiz einer Subskription liegt für mich gerade darin, weder das eine noch das andere zu wissen. Es mag hier bei den sehr großen Einkäufern anders sein, aber für den "Normalhändler" erfolgt das Preisangebot seitens des Negociant zusammen mit dem Mengenangebot.

Bei LCHB kommt die Besonderheit hinzu, dass (bisher jedenfalls) die Allokationen regelmäßig in der 1.Tranche gekürzt wurden (so auch in diesem Jahr um 30%), und man das verlorene Terrain in der zweiten Tranche zu einem deutlich höheren Preis wieder wettmachen konnte (musste).

Bei einem Wein, der bereits aus den Vorjahren gut nachgefragt ist, kommen dann zwei sich nicht gut vertragende Momente zusammen: man muss als Händler ohnehin schon kürzen - und hat neue Nachfragen von Kunden, die bisher hier garnicht dabei waren.

So erklärt sich die Preispirouette bei Millesima.

Es gibt keinen Grund zu glauben, das aktuell aufgerufene Niveau sei bereits "final". Der natürliche "peer", an dem man in der Zukunft den LCHB messen wird, ist La Mission. Da liegen stilistisch zwar Welten dazwischen, qualitativ aber eben nicht.

LCHB ist letztendlich ein Burgunder, den es nach Bordeaux verschlagen hat. Es spricht nichts dagegen, dass dieser Wein seiner geringen Verfügbarkeit wegen eine eigene Preisklasse ausprägen wird. Da die Geschichte des neuen LCHB aber gerade erst knapp länger als ein Dezennium währt, dürfte die Zeit dafür noch nicht reif sein.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse

Genau so ist es, lieber Matthias.
Als Andere, vor ca. 5 Jahren, noch nur die neue Sau, die durchs Dorf getrieben wurde, gesehen haben, hast du uns an diesen Erkenntnissen schon teilhaben lassen.
carpe vinum!
Ingo
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Ingo »

Jochen R. hat geschrieben:
Hast du auch eine Les Carmes Bettwäsche oder
einen LCHB-Schlafanzug?
:D
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Winedom
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Winedom »

Château Trotte Vieille gesichtet 86 Euro
50% Cabernet Franc, 5% Cabernet Sauvignon and 45% Merlot
14.5% ABV. The harvest took place September 8 - September 27. Yields were 30 hectoliters per hectare
100% new oak. 60% grand vin. 30hl/ha. 3.70pH.
Das Ganze mit neuem Keller. First vintage fully operating in the new gravity fed cellar.
Nicht wenige schreiben der Beste bisher.
Viele Grüße
Rainer


"Nein, Alkohol trinke ich nicht. Ich trinke hier einen Schoppen Winzerwein!"
Ingo
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Ingo »

Winedom hat geschrieben:Nicht wenige schreiben der Beste bisher.
Je mehr prof. Verkoster, VKN postende Händler etc. es gibt, desto unwahrscheinlicher ist es, das nicht einige aus dem obigen Kreise irgendeinen Wein zum bisher Besten erküren.
Mich interessiert daher fast mehr, welcher Wein mehrheitlich - trotz überbordender Alkoholgehalte, trotz hoher pH-Werte und damit verbundeiner Aufsäuerung etc. pp. - nicht auf ein Podest gehoben wird.
Sauternes
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Sauternes »

Jochen R. hat geschrieben:
Hast du auch eine Les Carmes Bettwäsche oder
einen LCHB-Schlafanzug?
Der Jochen hat doch echt eine Marktlücke entdeckt :lol: .
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Matthias Hilse »

Sauternes hat geschrieben:
Jochen R. hat geschrieben:
Hast du auch eine Les Carmes Bettwäsche oder
einen LCHB-Schlafanzug?
Der Jochen hat doch echt eine Marktlücke entdeckt :lol: .
Die liv-ex ist nun nicht der richtige Ort, um Merchandising-Produkten eine Plattform zu bieten, aber dort sind heute für den Verursacher dieser Petitesse Preise vereinbart worden, die erklären, wo die Pirouette à la bordelaise ihren Ursprung genommen hat.
Die Volumina erklären überdies, warum die "Haptik" den Marktgesetzen nicht gewachsen gewesen ist. :D

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Sauternes
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Re: Bordeaux 2022

Beitrag von Sauternes »

Diese Art der Eigendynamik ist schon sehr erstaunlich.
Trotzdem, oder auch gerade deshalb, darf man als Interessent nicht den Kopf verlieren und sich eigene (Preis)Grenzen setzen, um dann zu entscheiden, Nein dann besser nicht kaufen, außer Geld spielt überhaupt keine Rolle :lol: .
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