Hallo,
die ersten Proben (Künstler, Dönnhoff, Bassermann) bestätigen die Erwartungen. Die Witterung in 2022 war für die Winzer eine große Herausforderung. besonders die jungen Reben die oft in die Gutsweine gehen, hatten bestimmt Probleme mit der Dürre. mich erinnern die ersten Eindrücke an einen Mix aus 2003 und 2018.
grüße
Jens
Deutschland 2022
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Re: Deutschland 2022
Und welche Erwartungen verbindest du damit?Martini hat geschrieben:...die ersten Proben ... bestätigen die Erwartungen.
Gruß Markus
Re: Deutschland 2022
Erwartung entsprechend dem Witterungsverlauf. In Hessen und Rheinland-Pfalz gab es eine historische Dürre, schlimmer als 2003 und 2018. Entsprechend ist zu erwarten dass die Weine tendenziell eher heißen Jahren wie 2003 und 2018 ähneln als eher nassen Jahren wie 2021.
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Re: Deutschland 2022
...mal sehen, Bodo hat sich hinsichtlich Franken ja verhalten optimistisch geäußert (s.o.), scheint in D insgesamt ein bißchen heterogen zu sein. Wahrscheinlich werden die Altrebenweine mit den tieferen Wurzeln und dem geringeren Trockenstreß tendenziell besser dastehen. Ich warte mal ab, was mich in den nächsten Monaten so erreicht, hab ja genügend 21er Zeuch auf Lager, also kein Streß angesagt...Martini hat geschrieben:Erwartung entsprechend dem Witterungsverlauf. In Hessen und Rheinland-Pfalz gab es eine historische Dürre, schlimmer als 2003 und 2018. Entsprechend ist zu erwarten dass die Weine tendenziell eher heißen Jahren wie 2003 und 2018 ähneln als eher nassen Jahren wie 2021.
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
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Re: Deutschland 2022
Hallo!
Wie geschrieben, im Markgräfler Land hat es wohl immer mal wieder geregnet und dort ist es ja auch nicht so heiß wie im Kaiserstuhl oder der Pfalz.
Herzliche Grüße
Wie geschrieben, im Markgräfler Land hat es wohl immer mal wieder geregnet und dort ist es ja auch nicht so heiß wie im Kaiserstuhl oder der Pfalz.
Herzliche Grüße
Re: Deutschland 2022
Hallo Martini,Martini hat geschrieben:Erwartung entsprechend dem Witterungsverlauf. In Hessen und Rheinland-Pfalz gab es eine historische Dürre, schlimmer als 2003 und 2018. Entsprechend ist zu erwarten dass die Weine tendenziell eher heißen Jahren wie 2003 und 2018 ähneln als eher nassen Jahren wie 2021.
entspricht nicht den von mir gemachten Erfahrungen. Habe zwar bisher viel mehr restsüsse Weine als trockene aus 2022 verkostet, aber immerhin auch einiges an trockenen Weinen (teils als Fassproben).
An der Mosel waren die Oechslezahlen im Durchschnitt deutlich niedriger als in den von dir genannten Warmjahren, auch die Säurewerte sind im Durchschnitt wesentlich höher. Es war zwar ziemlich trocken, aber eben nicht annähernd so heiss wie 2003 oder 2018. Einzelne Weine sind mit sehr niedrigen Säure ausgestattet, der ein- oder andere Winzer hatte oder hat auch Probleme mit in der Gärung stehen gebliebenen Weinen. Alte Reben und gemachte Erfahrung (eher aus 2020) haben geholfen, teilweise wurden junge Anlagen bewässert.
Ob’s jetzt ein großer Jahrgang wird, wage ich auch zu bezweifeln, wird die Zeit zeigen.
Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
Euripides
Re: Deutschland 2022
Kurzer, rein technischer Kommentar: niedrige Mostgewichte sprechen nicht gegen Trockenstress, sie können sogar ein deutlicher Hinweis darauf sein. Bei Wassermangel stellt die Rebe die Photosynthese ein (diese verbraucht nämlich Wasser), um ihr Leben zu retten - das heißt: die Zuckerbildung kommt zum Stillstand. Trauben aus Parzellen mit ausgeprägtem Trockenstress haben regelmäßig auffällig niedrige Mostgewichte.Moselaner hat geschrieben: An der Mosel waren die Oechslezahlen im Durchschnitt deutlich niedriger als in den von dir genannten Warmjahren
Das allerdings spricht gegen Trockenstress. Allerdings hat dieser Parameter inzwischen deutlich an Bedeutung verloren, da in Deutschland inzwischen jedes Jahr eine Aufsäuerung erlaubt ist, in 2022 natürlich auch, und in dem Jahr auch in erheblichem Umfang praktiziert wurde. Interessant ist der Säuregehalt und pH-Wert vom unbehandelten Most, aber den erfährt man bestenfalls auf direkte Nachfrage, wenn denn überhaupt.auch die Säurewerte sind im Durchschnitt wesentlich höher.
Als analytische Parameter interessant wären außerdem der Gehalt an anorganischen Bestandteilen ("Asche") und hier insbesondere an Kalium, sowie der Gehalt an Glyzerin - diese Werte zeigen ganz gut, wo Probleme lagen, und geben im Fall von Kalium auch noch Hinweise darauf, was denn bei der Vinifikation so gemacht wurde.
Noch kurz zum Jahrgang 2022: die Probleme auf Hitze und Dürre zu reduzieren, greift zu kurz. Als weiterer Faktor kommt hinzu, dass es in vielen Gegenden unmittelbar vor der Lese und während der Lese dann doch heftig geregnet hat, was die Trauben aufgeschwemmt und hier und da auch zu Fäulnisproblemen geführt hat. Der Präsident eines Weinbauverbandes hat die Chuzpe gehabt, sich über diesen Regen auch noch öffentlich zu freuen, weil er die Erntemenge deutlich erhöht hat. Wenn das ein Kriterium ist, sollte man den Winzern doch einfach erlauben, bei unbefriedigender Erntemenge den Wasserschlauch in den Tank zu halten und das Volumen nach Bedarf aufzufüllen - das Ergebnis ist das selbe.
Gruß
Ulli
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Re: Deutschland 2022
...wäre das dann -analog zu den Bezeichnungsregularien bei den Fruchtsäften- WeinnektarUlliB hat geschrieben:Der Präsident eines Weinbauverbandes hat die Chuzpe gehabt, sich über diesen Regen auch noch öffentlich zu freuen, weil er die Erntemenge deutlich erhöht hat. Wenn das ein Kriterium ist, sollte man den Winzern doch einfach erlauben, bei unbefriedigender Erntemenge den Wasserschlauch in den Tank zu halten und das Volumen nach Bedarf aufzufüllen - das Ergebnis ist das selbe.


Viele Grüße
Erich
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Re: Deutschland 2022
Ich glaube, die korrekte Bezeichnung würde "weinhaltiges Getränk" lauten.EThC hat geschrieben:...wäre das dann -analog zu den Bezeichnungsregularien bei den Fruchtsäften- WeinnektarUlliB hat geschrieben:Der Präsident eines Weinbauverbandes hat die Chuzpe gehabt, sich über diesen Regen auch noch öffentlich zu freuen, weil er die Erntemenge deutlich erhöht hat. Wenn das ein Kriterium ist, sollte man den Winzern doch einfach erlauben, bei unbefriedigender Erntemenge den Wasserschlauch in den Tank zu halten und das Volumen nach Bedarf aufzufüllen - das Ergebnis ist das selbe.![]()
Gruß
Ulli
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Re: Deutschland 2022
Die wenigen fränkischen 2022er, die ich bislang im Glas hatte, bestätigen angesichts keiner einzigen Niete Bodos verhaltenen Optimismus.EThC hat geschrieben:..mal sehen, Bodo hat sich hinsichtlich Franken ja verhalten optimistisch geäußert (s.o.)...
Ansonsten finde ich die Kaffeesatzleserei hinsichtlich des gerade nur teilweise neu abgefüllten Jahrgangs immer wieder einigermaßen amüsant, aber letztlich kaum aussagekräftig (siehe 2003, 2005, 2008, 2010....).
Herzliche Grüße
Bernd