Zu fette Pulle und Korken und Wachs darauf hin und her, die Quailität stimmt bei diesem Getränk:
2019 Hidden Treasures/ A Moric Project Nr.3 Balaton Riesling/Furmint Feat. Villa Tolnay
Ich hatte irgendwann schon einmal einen Hidden Treasures im Glas, der mich anscheinend in meinem Gedächtnis eingeschraubt hat. Also habe ich mir mal wieder eine Pulle gekauft. Und bereuen tue ich nichts. Eine dichte strukturierte und, für die Preisklasse, vielschichtige Cuvee. Feine, differerenzierte Fruchtnoten ( weißer, herber Pfirsisch, etwas Zitrus, Mirabelle, aber auch Holunderblüten). Dazu zeigt er eine Mineralität, wie ich sie von Weinen kenne, die von Kalkböden stammen. Kräftige Säure, die aber gut passt. Hat Gripp. Schöne Länge. Ein spannender, durchaus herausfordernder Wein, den ich deutlich mehr auf der Naturweinseite vermutet habe. Aber so gefällt er mir auch.
91 Punkte. Kosten um die 15 Euro.
Gruß
Ralf
Weingut Moric
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Re: Weingut Moric
Mir fiel auf, daß ich von einem Wein noch nicht berichtete, der auf meine Shortlist "WOTY 2022" gehört:
Moric, Lutzmannsburg A.R. 2015
Schon die dichte, noch transparente purpurrote Robe deutet dichte Substanz an. Die sehr komplexe Nase zeigt florale Noten (nicht ganz Rosenblüte), die BF-typische Frucht (hier Kirsch/Cranberry/etwas Blaubeere), "Mineralik" und Würze (Lorbeer, ein Hauch Tannenwald). Das Gesamtpaket ist zugleich kraftvoll und elegant und zeigt Klasse.
Am Gaumen ist der Wein mittelgewichtig, aber sehr dicht. Die kräftigen Tannine sind völlig reif und sehr fein, die frische Säure im Abgang leicht pikant.
Sehr spannend die Entwicklung, denn nach 5h legt er an Gewicht und Komplexität zu und zeigt zusätzlich Noten von Wacholder und ganz dezent rosa Pfeffer.
Das ist richtig, richtig gut und weckt in mir die Lust, mich auch mit den Einstiegsdrogen aus dem Hause Moric zu befassen, denn den ordentlichen Rabatt, mit dem ich diesen Wein kaufte, werde ich leider nur selten bekommen.
Moric, Lutzmannsburg A.R. 2015
Schon die dichte, noch transparente purpurrote Robe deutet dichte Substanz an. Die sehr komplexe Nase zeigt florale Noten (nicht ganz Rosenblüte), die BF-typische Frucht (hier Kirsch/Cranberry/etwas Blaubeere), "Mineralik" und Würze (Lorbeer, ein Hauch Tannenwald). Das Gesamtpaket ist zugleich kraftvoll und elegant und zeigt Klasse.
Am Gaumen ist der Wein mittelgewichtig, aber sehr dicht. Die kräftigen Tannine sind völlig reif und sehr fein, die frische Säure im Abgang leicht pikant.
Sehr spannend die Entwicklung, denn nach 5h legt er an Gewicht und Komplexität zu und zeigt zusätzlich Noten von Wacholder und ganz dezent rosa Pfeffer.
Das ist richtig, richtig gut und weckt in mir die Lust, mich auch mit den Einstiegsdrogen aus dem Hause Moric zu befassen, denn den ordentlichen Rabatt, mit dem ich diesen Wein kaufte, werde ich leider nur selten bekommen.
Zuletzt geändert von amateur des vins am Do 2. Feb 2023, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
Re: Weingut Moric
Vielen Dank, Karsten, für die Notiz!
Neckenmarkt AR und Lutzmannsburg AR gehören für mich über die Jahre immer zu den besten Bf.
Ich kann mich noch an eine Weinprobe vor ca. 10 Jahren erinnern. An diesem Abend wurden die angesehensten Bf aus Österreich geöffnet. Am Ende überstrahlte der Lutzmannsburg AR (ich meine es war Jg 09) mit seiner Tiefe und Eleganz alle anderen Weine.
Schön, dass sich auch der 15er so gut präsentiert.
VG, Nora
Neckenmarkt AR und Lutzmannsburg AR gehören für mich über die Jahre immer zu den besten Bf.
Ich kann mich noch an eine Weinprobe vor ca. 10 Jahren erinnern. An diesem Abend wurden die angesehensten Bf aus Österreich geöffnet. Am Ende überstrahlte der Lutzmannsburg AR (ich meine es war Jg 09) mit seiner Tiefe und Eleganz alle anderen Weine.
Schön, dass sich auch der 15er so gut präsentiert.
VG, Nora
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Re: Weingut Moric
Der Name war erstmal abschreckend, aber weil mir die roten sooo gut gefielen, gab ich mir einen Ruck und bestellte zur Probe:
Moric, Another Serious Wine From The Same Gorgeous Place 2018 (13,5 %)
Grüner Veltliner
Der bekloppte Name ist eine Replik auf die Behörden, die untersagten, daß die Herkunft Sankt Georgen auf dem Etikett stehen darf.
Die Nase ist fein, aber auch wirklich komplex. Für GV vergleichsweise schlank. Etwas Grünzeug ohne jede Unreife (Staudensellerie u.a.m.), Basilikum und ein Hauch Cumin (Kreuzkümmel). Sehr wohldosiertes Holz. Nektarine. Sehr vielfältig, dabei kühler als so ziemlich alle GV, die mir bisher vor die Flinte kamen - und das im Heißjahr 2018, Chapeau!
Auch am Gaumen "anders": Keine opulente Honigsüße, dafür feine Kräuterwürze. Mehr Kern- als Steinobst. Ziemlich milde Säure, selbst im GV-Kontext, aber zusammen mit der Abwesenheit von Klebrigkeit kein Problem.
Langanhaltender sanfter, mundauskleidender Frischeindruck mit sehr feinem Pfefferl.
Toller Veltliner! Unterscheidet sich signifikant von meinem bisher gewonnen Bild; wenn man so will "anti-plüschig".
Moric, Another Serious Wine From The Same Gorgeous Place 2018 (13,5 %)
Grüner Veltliner
Der bekloppte Name ist eine Replik auf die Behörden, die untersagten, daß die Herkunft Sankt Georgen auf dem Etikett stehen darf.
Die Nase ist fein, aber auch wirklich komplex. Für GV vergleichsweise schlank. Etwas Grünzeug ohne jede Unreife (Staudensellerie u.a.m.), Basilikum und ein Hauch Cumin (Kreuzkümmel). Sehr wohldosiertes Holz. Nektarine. Sehr vielfältig, dabei kühler als so ziemlich alle GV, die mir bisher vor die Flinte kamen - und das im Heißjahr 2018, Chapeau!
Auch am Gaumen "anders": Keine opulente Honigsüße, dafür feine Kräuterwürze. Mehr Kern- als Steinobst. Ziemlich milde Säure, selbst im GV-Kontext, aber zusammen mit der Abwesenheit von Klebrigkeit kein Problem.
Langanhaltender sanfter, mundauskleidender Frischeindruck mit sehr feinem Pfefferl.
Toller Veltliner! Unterscheidet sich signifikant von meinem bisher gewonnen Bild; wenn man so will "anti-plüschig".
Besten Gruß, Karsten
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Re: Weingut Moric
...ist dann also Landwein Weinland oder gar nur Wein aus Österreich? Ist EU-Recht und in D grundsätzlich auch nicht anders.amateur des vins hat geschrieben:Der bekloppte Name ist eine Replik auf die Behörden, die untersagten, daß die Herkunft Sankt Georgen auf dem Etikett stehen darf.
Das passiert in den letzten Jahren mit ziemlich vielen Weinen in A, die aufgrund mehr oder weniger großer Atypizitäten reihenweise ein oder zwei weinrechtliche Stufen nach unten rutschen.
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
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Erich
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Re: Weingut Moric
Jup, "Wein aus Österreich" - aber "L-STG/18".EThC hat geschrieben:...ist dann also Landwein Weinland oder gar nur Wein aus Österreich? Ist EU-Recht und in D grundsätzlich auch nicht anders.amateur des vins hat geschrieben:Der bekloppte Name ist eine Replik auf die Behörden, die untersagten, daß die Herkunft Sankt Georgen auf dem Etikett stehen darf.
Das passiert in den letzten Jahren mit ziemlich vielen Weinen in A, die aufgrund mehr oder weniger großer Atypizitäten reihenweise ein oder zwei weinrechtliche Stufen nach unten rutschen.
Die Hintergründe habe ich nicht recherchiert. Wenn das abstufungswürdige Atypizität sein soll, kann ich nur den Kopf schütteln. Es könnte aber auch damit zu tun haben, daß das irgendwelche reaktivierten Flächen waren - vielleicht waren die einfach nicht offiziell zugelassen?
Ist mir aber auch weitgehend egal nicht wichtig genug, um deswegen Aufwand zu treiben. Wenn ich einen Winzer einmal als interessant und gut identifiziert habe, dürfen dessen Weine gerne unter irgendwas firmieren. Nur das initiale Finden wird dann schwieriger.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Weingut Moric
...L-STG/18 ist einfach eine betriebsinterne Lot-Nummer des Guts, die Prüfnummern für Qualitätsweine schauen ein bißchen anders aus, z.B. LN 6418/16 oder so...amateur des vins hat geschrieben:Jup, "Wein aus Österreich" - aber "L-STG/18".
Mir haben schon einige österreichische Winzer von den Querelen mit den Prüfern vom Amt erzählt, die teilweise recht deutlich Einfluß auf die Ausgestaltung der Weine nehmen wollen. So mancher hat sich aus diesen Gründen schon komplett vom Qw-System abgewandt. Manchmal sind's aber auch ganz profane Gründe, z.B. wenn es sich um Kleinmengen handelt, bei denen der Winzer den Aufwand des Prüfvorgangs scheut...
Viele Grüße
Erich
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Re: Weingut Moric
Beim Suchen nach einer Quelle habe ich gerade gesehen, dass der 2020er nun doch "Sankt Georgen" heißt und ganz brav als "Grüner Veltliner Burgenland" mit allen Ehren wie Staatlicher Prüfnummer etc. firmiert. Die vormalige Bezeichnung erscheint da noch im Kleingedruckten auf dem Etikett.
Der reguläre Lobenberg-Preis ist mit 66 € schon ziemlich heftig. Übrhaupt scheint es bei Moric mit den Preisen im Moment steil aufwärts zu gehen. Aber wenn's passt...
Gruß
Ulli
Der reguläre Lobenberg-Preis ist mit 66 € schon ziemlich heftig. Übrhaupt scheint es bei Moric mit den Preisen im Moment steil aufwärts zu gehen. Aber wenn's passt...
Gruß
Ulli
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Re: Weingut Moric
Ich nahm nichts anderes an. Ist halt sein Bezug zu Sankt Georgen, neben dem lyrischen.EThC hat geschrieben:...L-STG/18 ist einfach eine betriebsinterne Lot-Nummer des Gutsamateur des vins hat geschrieben:Jup, "Wein aus Österreich" - aber "L-STG/18".
Besten Gruß, Karsten
Re: Weingut Moric
Ich erinnere da irgendwelche Querelen, entweder war die Lage nicht als solche auf dem Etikett zugelassen oder zumindest nicht für GV, irgendwas in der Art.
Sportlich war der Preis schon immer, schon 2015 meine ich waren das um die 50 Euro. War er allerdings für meinen Geschmack auch wert. Blind hatte ich den ins (ziemlich hochwertige) Burgund verortet. Wenig Frucht, viel Mineralik, ziemlich lang und recht elegant trotz signifikantem Wumms.
Sportlich war der Preis schon immer, schon 2015 meine ich waren das um die 50 Euro. War er allerdings für meinen Geschmack auch wert. Blind hatte ich den ins (ziemlich hochwertige) Burgund verortet. Wenig Frucht, viel Mineralik, ziemlich lang und recht elegant trotz signifikantem Wumms.