Im Falle des Schloss-Lieser-Rieslings hat der "Böckser" höchstwahrscheinlich mit der Vinifizierung zu tun, da er wohl auf die Spontangärung zurückzuführen ist.Gerald hat geschrieben:Bisher habe ich jedenfalls immer angenommen, dass das vor allem mit der Vinifizierung zu tun hat...
An der Mosel gab/gibt es diverse Spitzenerzeuger (J.J. Prüm, Thomas Haag, Martin Müllen, Andreas Adam, weiland KaJo Christoffel etc. usf.), die grundsätzlich mit Spontanvergärung, welche die von dir wahrgenommenen Geruchsnoten mal mehr, mal minder stark hervorbringt, arbeiten. Ob der "Böckser" bei ihren Weinen als Fehler oder als besonderes Stilmittel wahrgenommen wird, liegt ganz im Auge des Betrachters. Ich bin die entsprechenden Noten mittlerweile so gewohnt, dass sie auf mich meistens einen positiven Reiz ausüben. Sie tragen zur Komplexität des Geruchsbildes bei und sind mir (wie diversen anderen Freunden des Moselrieslings auch) lieber als der flache Nivea-Creme-Duft, den viele (nicht alle) mit Reinzuchthefen vergorene Rieslinge an sich haben.Weingold hat geschrieben:Was ist denn unter dem Begriff "Moselstinker" zu verstehen.
Es verhält sich hier so ähnlich wie mit Brettanomyces: Die Grenze zwischen Fehler und Vorzug ist fließend.
Herzliche Grüße
Bernd