Deutschland 2022

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Rieslingfan
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Deutschland 2022

Beitrag von Rieslingfan »

Quelle: DWI
Vielversprechende Aussichten auf aktuellen Weinjahrgang​

Quelle: Rheinhessenwein e.V.
Die Weinlese steht kurz vor dem Start – was wir vom Jahrgang 2022 erwarten dürfen

Quelle: SWR-Aktuell
Trotz Trockenheit: Badische Winzer erwarten gute Weinlese

Auf Grundlage dieser Prognosen sind die Aussichten für einen qualitativ hochwertigen Weinjahrgang 2022 trotz Hitze und Trockenheit durchaus vielversprechend.
Gruß Markus
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EThC
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Re: Deutschland 2022

Beitrag von EThC »

Rieslingfan hat geschrieben:Auf Grundlage dieser Prognosen sind die Aussichten für einen qualitativ hochwertigen Weinjahrgang 2022 trotz Hitze und Trockenheit durchaus vielversprechend.
...es kommt immer drauf an, was man erwartet. Hier im Forum wurde ja schon zu Recht die Befürchtung geäußert, daß 2022 eine Art 2018reloaded wird (wer war's?), also vom Trockenstreß geprägte Weine, die mit glykolisierter Frucht und moderater Säure aufwarten, also nix mit klar und frisch. Ich stell mich jedenfalls darauf ein, daß ich aus D-22 so gut wie gar nichts einkaufen werde, vor allem wenn es heißt:
Die Weinsäure ist schon gut abgebaut, wie das auch von den Weinfreunden präferiert wird.
Es werden wahrscheinlich nur Ausnahmen sein, die meine Vorlieben hinreichend bedienen können. Bin gespannt, wie die Ausnahmen heißen...
Viele Grüße
Erich

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Georg R.
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Re: Deutschland 2022

Beitrag von Georg R. »

Zwischen den Zeilen gelesen:
"Es wird nicht ganz so schlimm wie 2018"

Ich werde den Jahrgang zum grössten Teil meiden.

Gruss
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
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UlliB
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Re: Deutschland 2022

Beitrag von UlliB »

EThC hat geschrieben: Hier im Forum wurde ja schon zu Recht die Befürchtung geäußert, daß 2022 eine Art 2018reloaded wird (wer war's?),
Ich.

Die Äußerungen von wirtschaftlich interessierter Seite, d.h. den Weinbauverbänden und damit auch dem DWI, hinsichtlich zu erwartender Qualitäten kann niemand wirklich ernst nehmen. Da ist der nächste zum Verkauf anstehende Jahrgang immer gut.

Fakt ist: Hitzejahrgänge sind für Weißweine niemals gut. Dieses Jahr kam in den meisten deutschen Gebieten noch ganz extreme Trockenheit dazu.

Natürlich wird es auch aus 2022 wieder eine Handvoll guter Weine geben, die gibt es mittlerweile unabhängig von den äußeren Bedingungen jedes Jahr. Wer alte Rebbestände in gut wasserhaltenden Lagen hat, und bei Bodenbearbeitung und Laubarbeit zeitgerecht die richtigen Entscheidungen getroffen hat, wird etwas gutes in den Keller bekommen.

Aber im Großen und Ganzen wird man ähnliche Resultate wie 2018 erwarten dürfen, und das durchaus auch bei ansonsten guten Winzern: alkoholstarke, aber säure- und extraktarme Weine, sehr viele davon durch Trockenstress geschädigt und aromatisch hohl, und deren Haltbarkeit wird sehr schlecht sein.

Gruß
Ulli
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EThC
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Re: Deutschland 2022

Beitrag von EThC »

UlliB hat geschrieben:Ich.
...ahhh, ich erinnere mich!
UlliB hat geschrieben:Natürlich wird es auch aus 2022 wieder eine Handvoll guter Weine geben, die gibt es mittlerweile unabhängig von den äußeren Bedingungen jedes Jahr.
...das ist sicher richtig. Aber wahrscheinlich ist es wie in 2018, da waren alle schönen Exemplare (soweit ich mit Pendants aus kälteren Jahren vergleichen konnte) immer nur die guten, nie die besseren...
Viele Grüße
Erich

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Kermit
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Re: Deutschland 2022

Beitrag von Kermit »

Die Unterscheidung zwischen weiß und rot wäre immer voranzustellen. Ich äußere mich jetzt auch nur für die Pfalz.
Allerdings, was das Jahr 2018 betrifft, waren bei den Rieslingen immer positive Überraschungen innerhalb der Jahrgangscharakteristik dabei, wobei der Jahrgang sicher nicht für Lagerfähigkeit steht. Aber ich hatte viel Spass.
Bei den Roten erreichten manche Weine 2018 ein beeindruckendes Format, dass man 2022 vielleicht wieder erreichen könnte. Das wäre nicht schlecht nach dem Totalausfall 2021.
Meine persönliche Jahrgangsenttäuschung war 2020, sowohl bei Weiß als auch bei Rot gab es dermaßen viele Ausreißer nach unten, die ich so nicht erwartet hatte.
Mal sehen, was der Regen der nächsten Zeit noch alles anrichtet!
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maha
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Re: Deutschland 2022

Beitrag von maha »

Hallo zusammen,

wie auch letztes Jahr, habe ich dieses bei der Lese geholfen. Bisher nur ein mal Spätburgunder. Der Winzer war mit der Qualität der Trauben sehr zufrieden. Die Oechslewerte waren für ihn im perfekten Bereich um Alkoholwerte um die 12,5 % zu erreichen. Überhaupt keine Fäulnis (im vgl. zu letztem Jahr war der Unterscheid eklatant!!), und somit auch so gut wie keine Ausfälle. Etwas Sonnenbrand, aber sehr in Maßen. Super gesundes Material. Auch die Trockenheit hat den teilweise 60 Jahre alten Reben nicht zu sehr zugesetzt.
Somit mache ich, zumindest um diesen Winzer und Spätburgunder, keinen Bogen:D

Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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Rieslingfan
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Re: Deutschland 2022

Beitrag von Rieslingfan »

Das ist doch zumindest ein deutliches Indiz dafür, dass der Jahrgang 2022 durchaus gute Qualität haben kann.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass sich die Winzer auf jeden Jahrgang entsprechend einstellen müssen, sowohl was den Weinberg, als auch den Keller betrifft. Erfahrene Winzer denen es auf Qualität ankommt, gelingen dabei in der Regel stets qualitativ hochwertige Weine.
Gruß Markus
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EThC
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Re: Deutschland 2022

Beitrag von EThC »

Rieslingfan hat geschrieben:Das ist doch zumindest ein deutliches Indiz dafür, dass der Jahrgang 2022 durchaus gute Qualität haben kann.
Bei den roten Sachen trifft das wohl eher zu, bei den weißen vielleicht dann, wenn im speziellen Fall kein Trockenstreß vorlag oder der allenfalls moderat war. Begünstigend ist zwar, daß es wohl ein hohes Maß an gesunden Trauben gibt, aber das begünstigt m.E. die Ausbildung einer klaren Frucht nicht, war in 18 letztlich auch so...
Viele Grüße
Erich

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UlliB
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Re: Deutschland 2022

Beitrag von UlliB »

Rieslingfan hat geschrieben:Erfahrene Winzer denen es auf Qualität ankommt, gelingen dabei in der Regel stets qualitativ hochwertige Weine.
Sorry, aber das ist Marketingsprech... so hätte man es gerne, aber so ist es nicht. Auch ein Spitzenwinzer kann sich widrigen äußeren Umständen nicht völlig entziehen. Und widrig waren die Umstände dieses Jahr wie selten zuvor.

Wenn die Reben erheblichen Trockenstress hatten, werden die Weine daraus nichts werden, da kann der Winzer machen, was er will. Und erheblicher Trockenstress wird in 2022 ein Massenphänomen sein.

Das heißt wie schon oben gesagt nicht, dass es nicht auch gute Weine geben wird. Aber die wird man suchen müssen. Wie schon bei den 2018er wird auch der 2022er kein Jahrgang sein, den man so einfach bei ansonsten guten Winzern blind kaufen kann. Den 18er haben auch ansonsten extrem zuverlässige Betriebe in den Sand gesetzt, weil sie einfach keine Möglichkeiten zum Gegensteuern mehr hatten.

Die Bewässerung von Rebanlagen ist in Deutschland im Vergleich etwa zu Österreich immer noch eher selten, sie wird aber jetzt einen erneuten Schub erhalten.

Gruß
Ulli
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