Ein wenig ins Hintertreffen sind bei mir die Chardonnays von Rebholz geraten, was eher am Chardonnay als an Rebholz liegt - irgendwie ist die Rebsorte bei mir gerade nicht ganz vorne. Umso besser traf es sich dann, daß ich letztens eine Bestellung auffüllen mußte, um dem MBW für den Rabatt zu erreichen. Also landete u.a. im Warenkorb:
Rebholz, Chardonnay R 2020
Die Strohgelbe Robe bleibt ziemlich im Rahmen; das habe ich (ähnlich jung) auch schon satter erlebt.
Die Nase ist leicht, aber klar erkennbar reduziert. Das Holz ist da schon etwas deutlicher; etwas Vanille und ein wenig süßer Karamell zeugen davon. Der Eindruck ist kraftvoll; irgendwo in der Mitte zwischen straff und opulent. Neben dem Ausbau zeigen sich schüchtern Pfirsich und "waldige" Aromen.
Der Gaumen spiegelt den Naseneindruck wider. Die Säure ist sanft, aber frisch; Noten von Orange begleiten sie.
[+1h30'] Der Wein hat sich mit der Luft etwas geöffnet: Ich finde mehr Frucht (+ rote und weiße Johannisbeere) und mehr Kräuter (vorw. Estragon). Die Ausbauaromen sind weiterhin deutlich, aber nicht
over-the-top, so daß ich davon ausgehe, daß sich dieser Aspekt mit mehr Flaschenreife weiter harmonisiert.
Not shy, aber ich bilde mir ein, daß der Wein etwas weniger laut daherkommt, als so mancher früherer Jahrgang. Wenn ich die beiden "erinnerungsträchtigsten" Jahrgänge 2015 und 2017 heranziehe, könnte man den 2020er wohl irgendwo dazwischen sehen.
Achso, die Homepage spricht von 12,5%, 6,8 Säure, 0,8 RZ. Das Etikett weist 13,0% aus.