Wein in der Familie

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Weinschlürfer
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von Weinschlürfer »

Die Frauen bei meinen Tastings als auch meine Freundin / Familie trinken gerne mit.
Sagen auch obs sie es gut finden oder nicht etc.

Erstaunlicherweise finden sie oft die gleichen Weine gut wie die Männer.
Oder eben auch nicht. Denn alle kennen gute Weine und erkennen die Qualität dann eben auch :)

Allerdings würden sie ohne die Männer wahrscheinlich nicht extra kommen und sich den Abend dafür nehmen.
Und schon gar nicht das Geld für Tastings / Weine ausgeben.

Darunter sind 1-2 Frauen, welche auch gerne mit zu Weingütern fahren und mit den Winzern reden.
Die anderen haben da eher weniger Lust drauf.

Aber wie du sagst das richtige Freakige ist in meiner Umwelt ausschließlich bei den Männern zu finden.

Ich kenne aber auch Gegenbeispiele. Also sehr an Wein intressierte Frauen.
Allerdings ist das meiner Erfahrung nach dann eher seltener.
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vonKorf
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von vonKorf »

Meine Frau schätzt guten Wein durchaus und trinkt gerne, wenn auch zurückhaltend, was die Menge angeht, mit. Im Urteil zu den Aromen ist sie viel sicherer als ich und zählt spontan 10 Geschmacks- und Geruchseindrücke bzw. -Assoziationen auf. Ich bin da oft viel eingleisiger unterwegs. Entweder ist der Wein in sich stimmig oder nicht …. Vernichtende Urteile zu einem Wein, den sie nicht goutiert, hat sie auch schnell parat: z.B. „Achselschweiß“ (zu einem etwas ordinär geratenen Sauvignon blanc) oder „Gurgewasser“ (man muss sich die Aussprache auf hessisch vorstellen – bevorzugt zu einem nicht ganz so edlen Spätburgunder)

Grüße
Wolfgang
Meggi
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von Meggi »

Was macht ihr eigentlich mit Weinen die euch partout nicht schmecken? Gibt es sowas bei euch? Gebt ihr jedem Wein mehrere Chancen?
Ich sitze gerade vor einem 2018er Riesling.
Teilweise im Holzfass ausgebaut
https://kaelble-wein.de/produkt/wild-ri ... l-trocken/
Erster Reflex... nein geht gar nicht. Holz zu dominant. Fall für den Ausguß. Jetzt nach 1 Stunde Luft doch sehr gefällig und angenehm. Holznote deutlich im Hintergrund. Zitrus, Aprikose haben deutlich an Präsenz gewonnen. Macht nun doch Spaß. Aber zu Spargel wie eigentlich gedacht nicht ganz passend. Braucht mehr Gegenwehr. Evtl. eher ein schärferes Curry.

Meggi
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austria_traveller
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von austria_traveller »

Meggi hat geschrieben:Was macht ihr eigentlich mit Weinen die euch partout nicht schmecken? Gibt es sowas bei euch? Gebt ihr jedem Wein mehrere Chancen?
Verkosten über mehrere Tage und was dann immer noch nicht schmeckt wird verkocht
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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EThC
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von EThC »

austria_traveller hat geschrieben:Verkosten über mehrere Tage und was dann immer noch nicht schmeckt wird verkocht
+1, nur daß -in zum Glück sehr seltenen Fällen- auch mal direkt der Ausguß herhalten muß, wenn ich das nicht mal als Kochwein vorstellen kann...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Berwick
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von Berwick »

Vielleicht sollte ich noch etwas dazu sagen, dass ich "Schwarzwald" als Herkunft in meinem Profil angegeben habe.
Ich bin aber nicht in einem Schwarzwald-Tal groß geworden.
Sondern im Rebland der Ortenau.
Alle meine Vorfahren waren Landwirte und auch Winzer.
Nicht 100-prozentige Profi-Winzer, sondern sozusagen Teilzeitwinzer, das aber schon seit Jahrhunderten, soweit der Stammbaum reicht.

Schon als Kind habe ich in den Weinbergen gearbeitet, wenn ich damals auch noch keinen Wein getrunken habe.
Das kam später.

Zu "Wein in der Familie" kann ich sagen: Bier hatten wir fast nie im Haus, Wein aber immer.
Plus Kirschwasser und Birnenbrand usw, denn wir hatten auch das sog. Badische Hausbrennrecht.
Ralf Gundlach
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von Ralf Gundlach »

Berwick hat geschrieben:Vielleicht sollte ich noch etwas dazu sagen, dass ich "Schwarzwald" als Herkunft in meinem Profil angegeben habe.
Ich bin aber nicht in einem Schwarzwald-Tal groß geworden.
Sondern im Rebland der Ortenau.
Alle meine Vorfahren waren Landwirte und auch Winzer.
Nicht 100-prozentige Profi-Winzer, sondern sozusagen Teilzeitwinzer, das aber schon seit Jahrhunderten, soweit der Stammbaum reicht.

Schon als Kind habe ich in den Weinbergen gearbeitet, wenn ich damals auch noch keinen Wein getrunken habe.
Das kam später.

Zu "Wein in der Familie" kann ich sagen: Bier hatten wir fast nie im Haus, Wein aber immer.
Plus Kirschwasser und Birnenbrand usw, denn wir hatten auch das sog. Badische Hausbrennrecht.
Hallo Berwick,

schätze dich glücklich. Ich bin mit Industriebier aufgewachsen: Das lang gezapfte Bitburger in der Eifel galt als Genuss und State of the Art. Als Jugendlicher Kellergeister getrunken. Mein Vater mochte schon restsüsse Moselrieslinge, vor allem von der Wehlener Sonnenuhr. Und deswegen wurden die Etiketten umgeklebt. Damit die Sonnenuhr günstiger wurde....Kurzum, bei uns war Genuss eher nicht so ein wirklich wichtiges Ding. Hat mir trotzem nicht geschadet.

Gruß

Ralf
Berwick
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von Berwick »

so ist es weiterhin!
TroisLacs
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von TroisLacs »

jessesmaria hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 14:38 Könnt ihr euer Hobby in eurer Familie (oder mit eurem Lebenspartner bzw. eurer Lebenspartnerin) teilen?
Zum Glück habe ich mir - was Wein angeht - nicht zuviel von meinem Vater abgeschaut. Er trank fast nur die billigen Dôles und Salvagnins aus der Schweiz oder mal einen Gamay. Ah ja, und einen Algerier, Royal Kadir hiess der, für CHF 3.50 in der Literflasche ...
Irgendwann wurden meine Eltern zu Einkaufstouristen und da hat er entdeckt, dass es für einen Euro in Deutschland auch Wein im TetraPak gibt ... mich schaudert es heute noch.

Bis in meine Dreissiger habe ich dann eher Bier getrunken, bis ich dann mit lieben Freunden und angeheirateter Familie zum begeisterten Weintrinker wurde. Gerade in der Familie meiner Partnerin wird äusserst gerne Riesling getrunken, vor allem deutsche Produkte. Rotweine sind dann weitgehend Spanier und Italiener auf dem Tisch. Interessanterweise sind es aber nur die Männer, welche sich für Bordeaux begeistern, die Frauen monieren meistens Kellergerüche. Aber man kann ja locker auch mal 2 Flaschen öffnen :D

Mit meiner Partnerin gibt es gerade an den Wochenenden meistens einen Weisswein zum Start und einen Roten zum Essen.
Und wenn wir auf Reisen sind, besuchen wir auch das eine oder andere Weingut (darum geht es zufälligerweise ab und zu auch Ins Piemont, an die Mosel oder ins Südtirol ...).

Ich find's schön, wenn man die Freude mit anderen teilen kann. In Gesellschaft trinkt es sich schöner.
Aber zwingend ist es sicher nicht, es kommt ab und an auch vor, dass ich für mich selber was öffne.
Gruss, Sascha

„Riesling geht immer“!
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Udo2009
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Re: Wein in der Familie

Beitrag von Udo2009 »

Wein trinke ich seit meiner "Jugend" - ab 18. Damals war ich Fan von Mainzer Domherr - im nachhinein betrachtet ein fürchterlich süßes Zeug. Bei meinen Eltern kamen Kellergeister oder Himmlisches Moseltröpfchen in die Bowle...

Ende der 70er/Anfang der 80er gab es bei der VHS Braunschweig mal einen Weinkurs "Vom Weinfreund zum Kenner" - oder so ähnlich. Da wurde dann mal eine Flasche umwickelt auf den Tisch gestellt, eingeschenkt und nach dem ersten Schluck sagte ich "Mainzer Domher Auslese 197x" - "Sie haben gekuckt." Natürlich nicht, Alufolie ist undurchsichtig. Aber den Geschmack kannte ich damals.

Dann war Ende bis Anfang der 2000er. Meine jetzige Frau kennengelernt und die "üblichen" roten Italiener im Supermarkt gekauft und getrunken. Bis dann 2005 oder 2006 von der VHS Verl-Harsewinkel-SHS ein Weinkurs "Wein schmecken und Beurteilen" angeboten wurde. Es kristallisierte sich dann ein harter Kern heraus, der jeden der folgenden Kurse mitgemacht hat. Dieses Jahr war nach 20 Jahren Schluss, mit 83 wollte der Dozent nicht mehr.

Der Kurs hat Fahrten an die Ahr, Mosel, Baden, Franken, Pfalz, Hessische Bergstraße, Saale-Unstrut, Rheingau, Bodensee, Nahe gemacht, wo wir jede Menge gute Winzer kennengelernt haben.

Meine Frau und ich haben so ziemlich den gleichen Geschmack. Sommers mehr Weißwein, Winters mehr Rotwein. Wobei ich eher zu älteren gut gereiften Weinen tendiere, meine Frau eher jünger Weine bevorzugt wir aber immer auf einen Nenner kommen.

Wenn mal Bier im Kühlschrank steht - wegen nicht weintrinkenden Besuchern - muss man aufpassen, das es nicht schlecht wird....
Zuletzt geändert von Udo2009 am Mi 13. Aug 2025, 07:58, insgesamt 1-mal geändert.
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