Domaine Eric Rominger - Sylvaner - Vin d'Alsace - 2016:
Der Wein ist wenig fein und etwas fehlt die Balance. Der typische Stil des Hauses ist aber ganz klar zu erkennen, die Trauben werden vor der Pressung nicht entrappt und die Weine sind lange auf der Feinhefe. Die sind dadurch sehr haltbar, aber brauchen auch echt lange, bzw. viel Luft. Am 4. Tag offen fand ich den Wein am besten, die herbe Note hatte sich gut eingebunden, der Alkohol nicht mehr merkbar. Muss man nicht getrunken haben, für 7.50€ (bio) finde ich das aber eine faire und spannende Sache.
Pinot blanc "Cuvée Esprit libre" 2019 (Christophe Mittnacht) 13,5%Vol. Demeter. Die "Esprit libre" - Weine werden ohne jeglichen Einsatz von Schwefel vinifiziert, lediglich bei der Abfüllung gibt es zur Stabilisierung eine minimale Schwefelgabe.
Für einen 2019er relativ dunkles gelb. Hübsche, saubere Nase, nicht sehr komplex, Kernobst, vor allem mürber Apfel, ein wenig Birne. Der recht positive Eindruck in der Nase setzt sich am Gaumen leider nicht fort: eklatanter Mangel an Säure, flau; gepaart mit dem doch recht hohen Alkohol entsteht der Eindruck von Süße, obwohl der Wein analytisch völlig trocken ist; eine zähe Angelegenheit, die Aromatik vermag den Säuremangel nicht zu kompensieren, schnell sättigend.
Ich vermute mal, dass der Wein auf Grund der "Nullinterventions-Strategie" bei der Vinifikation eine komplette Malo durchlaufen hat, was ihm für meinen Geschmack gar nicht gut getan hat. Vermutlich war auch das Lesegut schon eher säurearm, der hohe Alkoholgehalt lässt vermuten, dass die Trauben hochreif waren und an die 100°Oe hatten.
Ein Wein für Magenkranke und Säurephobiker, jedenfalls überhaupt nicht meins.
Auch sowas gibt's: Natur-Edelzwicker aus der Literflasche:
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Das, was ich gerade im Glas habe, wird vom Händler als "Edelzwicker" verkauft, wobei sich auf dem Etikett keine solche Bezeichnung findet:
Die mostigen Komponenten dieses Naturweins verhindern, dass ich ihn noch höher bewerte, aber insgesamt macht er mir durchaus einige Freude. Die Intensität, die er am Gaumen entwickelt, ist wirklich erstaunlich. Würde ich bei Gelegenheit wohl noch einmal nachkaufen (allerdings wieder als Einzelflasche).
...die Elsässer können Crémant auch in schlank bis kantig:
Viele Grüße
Erich
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
...heute ein ziemlicher Hardcore-Sylvaner, vinifiziert im Jura:
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
↑↑↑ mit einem Tag Luft ein überraschender wie deutlicher Schritt nach vorn ↑↑↑
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Mambourg Grand Cru 2021 (Marcel Deiss) 14%Vol. Wie bei Deiss üblich in complantation - mehrere Rebsorten stehen gemischt im Weinberg, werden alle zusammen an einem Zeitpunkt geerntet und vinifiziert. In diesem Fall handelt es sich laut Homepage um Reben der gesamten Pinot-Familie: Gris, Noir, Meunier, Blanc, Beurot*.
Goldgelb. An Naturwein erinnernde Nase, ganz zarte Oxidation, die an der Luft konstant bleibt, aber nicht zunimmt. Herb, völlig trocken, sehr hohe Dichte, ein Brocken von Wein. Enorm tiefgründig, dabei aber schroff und abweisend. Ein Wein, den man sich erarbeiten muss; wirkliches Trinkvergnügen will da nicht aufkommen. Vielleicht fügt sich das mit längerer Lagerung.
Beeindruckend, aber anstrengend. Mal geht das, aber regelmäßig möchte ich so etwas nicht im Glas haben.
Gruß
Ulli
*Laut Wein+ ist Pinot Beurot ein Synonym für Pinot Gris. Da hier aber beide explizit nebeneinander aufgeführt werden, stmmt das womöglich nicht?
Beurot ist jeweils ein Synonym für Pinot gris als auch für Pinot noir. Falls es eigentlich Pinot gris ist, kann's da dennoch vegetative Unterschiede geben, Gewürztraminer und Roter Traminer sind ja auch die gleiche Sorte, unterscheiden sich aber dennoch in der Beerenfarbe...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
EThC hat geschrieben: ↑So 9. Mär 2025, 15:17
Beurot ist jeweils ein Synonym für Pinot gris als auch für Pinot noir. Falls es eigentlich Pinot gris ist, kann's da dennoch vegetative Unterschiede geben, Gewürztraminer und Roter Traminer sind ja auch die gleiche Sorte, unterscheiden sich aber dennoch in der Beerenfarbe...
Danke, Erich. Der Winzer muss es jedenfalls für etwas anderes als Pinot gris (oder auch Pinot noir) halten, denn der Beurot wird mehrfach neben den beiden anderen ausgewiesen, nicht nur beim Mambourg.
Vielleicht komme ich da mal wieder vorbei und kann fragen. Ich war bei Deiss ein paar Jahre auf der Kundenliste und bekam regelmäßig Aussendungen von dort, habe aber irgendwann nichts mehr gekauft - die Weine waren mir häufig zu extrem und zu anstrengend, dazu passt das aktuelle Erlebnis. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass dir die Weine entgegenkommen - zu finden und zu analysieren gibt es da jedenfalls viel, die Weine sind schon sehr komplex, vermutlich gerade wegen der complantation. Billig sind sie aber auch nicht gerade...