Batailley 2018:
Tief dunkel, schmale Kirchenfenster. Tabak, Leder, Cassis,
Brombeeren, frische Minze, angespitzter Bleistift. Nase
mittelkräftig bis intensiv - fängt nach etwa 2,5 Std. an,
sich leicht zurückzuziehen.
Mittelgewichtig, würziger Cabernet mit schöner Frucht und
frischer Säure, leicht cremig, mittellang.
Pauillac-typisch mit toller Frucht - das ist schon ganz nett,
manch Notiz mit 94 P. aufwärts nehme ich jetzt mal so zur
Kenntnis in der Vorfreude, dass sich die nächste Flasche so
präsentiert. Sehe ich auf ähnlichem Niveau wie den kürzlich
getrunkenen Lagrange. 90-91+ P.
Viele Grüße,
Jochen
Bordeaux 2018
- Jochen R.
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Re: Bordeaux 2018
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Re: Bordeaux 2018
Heute zum Fußball
Chateau Fonroque 2018 GCC
im Glas.
Wer hat's er(ge)funden? Die Schweiz! lol.
VV bringt es auch den Punkt.
Ganz toller Wein....und zudem für einen 18er mit fantastischer Frische, Eleganz, Länge, klar gezeichneter Struktur und Fruchtexpression.
Einer der wenigen wirklichen PLV-Renner in 18....und auch gerade deshalb so schön, weil so herrlich atypisch für 18.
Im Stil ein bezaubernder 19er.
....aber an den 16er de Pressac tippt er nicht.
Chateau Fonroque 2018 GCC
im Glas.
Wer hat's er(ge)funden? Die Schweiz! lol.
VV bringt es auch den Punkt.
Ganz toller Wein....und zudem für einen 18er mit fantastischer Frische, Eleganz, Länge, klar gezeichneter Struktur und Fruchtexpression.
Einer der wenigen wirklichen PLV-Renner in 18....und auch gerade deshalb so schön, weil so herrlich atypisch für 18.
Im Stil ein bezaubernder 19er.

....aber an den 16er de Pressac tippt er nicht.
- vanvelsen
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Re: Bordeaux 2018
Yep, toller Wert und auch der 2020er "Geheimtipp" - 2020, Ch. Fonroque, St-Emilion: Expressive Nase, was für ein schöner und komplexer Duft, Himbeeren, dunkle Kirschen, einfe feine Pfeffernote, dazu Kräuter und eine stenig kühle Mineralik. Der Gaumen ist saftig und ungemein frisch, der Wein tänzelt über die Zunge, hat enorm viel Frische und Würze, ist zupackend und voller Energie, die Gerbstoffe sind fein gewoben, die Säure passt, hier sind alle Elemente einmal mehr aufeinander abgestimmt. Im Abang von eindrücklicher Länge. Für mich ein klares Must-Buy! 2026-2042+Olaf Nikolai hat geschrieben:Heute zum Fußball
Chateau Fonroque 2018 GCC
im Glas.
Wer hat's er(ge)funden? Die Schweiz! lol.
VV bringt es auch den Punkt.
Ganz toller Wein....und zudem für einen 18er mit fantastischer Frische, Eleganz, Länge, klar gezeichneter Struktur und Fruchtexpression.
Einer der wenigen wirklichen PLV-Renner in 18....und auch gerade deshalb so schön, weil so herrlich atypisch für 18.
Im Stil ein bezaubernder 19er.
....aber an den 16er de Pressac tippt er nicht.
Gruss,
Adrian
Re: Bordeaux 2018
Ok, ihr habt mich. Eine Kiste bei Denner bestellt 

Re: Bordeaux 2018
Ein paar Kurznotizen zu vier 2018ern, die es am Wochenende gab. Alle pop & pour - Reste, die in den Flaschen verblieben, wurden 1 Tag später nachverkostet.
Léoville Barton (14%Vol.) Für Barton ungewöhnlich füllig, geschmeidig, feine Säure gibt Schwung, das durchaus vorhandene Tannin wird von der Dunkelfrucht völlig begraben. Lang.
[+ 24h] Hat deutlich an Definition und Klarheit gewonnen. Präzise Dunkelfrucht, die Säure noch etwas präsenter, auch das Tannin. Blitzsauber, und jetzt sehr typisch Léo B.
Brane-Cantenac (13,5%Vol) In der Nase und am Gaumen sehr transparent, in der Runde fiel der Begriff "luftig", rotfruchtig. Sehr deutliche Kräuternote, die an Cabernet franc erinnert - aber die 2% in der Cuvée können es eigentlich kaum sein (74% CS, 23% M, 2% CF, 1% PV). Schlank.
[+ 24h] Unverändert.
Durfort-Vivens (13,5%Vol.) Deutlich mehr Fülle als der Brane-Cantenac, auch mehr Tiefgang. Ollies "Schwarzwälder Kirschtorte" kann man finden, wenn man möchte - sehr deutlich und unzweifelhaft vorhanden ist die Schokoladennote. Dicht, geschmeidig, vielschichtig.
[+ 24h] Wenig Veränderung. Gefällt mir im direkten Vergleich besser als der Brane-Cantenac, der doch ein wenig lose geknüpft ist. Bemerkenswert für einen Betrieb, der bis vor ein paar Jahren völlig unter dem Radar flog und eher spröde, in manchen Jahren auch regelrecht dürre Weine erzeugt hat. Aber Ollies 96 Punkte sehe ich da doch nicht - der nachfolgende Wein zeigte sehr deutlich, dass der Weg in die absolute Spitze noch weit ist.
Montrose (14,5%Vol.) Während die ersten drei Weine sich farblich nichts gaben - alle kamen mit einem dunklen Purpur ins Glas - ist der hier regelrecht schwarz mit ganz schmalem Rand. Die Nase eher zurückhaltend, aber enorm vielschichtig und abgrundtief: Dunkelfrucht, Mineralik, florale Komponenten, auch ein Hauch Animalisches. Im Gaumen mächtig, Konzentration ohne Ende, aber null Fett. Mit den brachialen Montrose früherer Zeiten, die im Jungweinstadium praktisch untrinkbar waren, hat das nichts mehr zu tun: die Kraft ist völlig kontrolliert und gezügelt,das reichliche Tannin völlig geschliffen, der Wein lässt sich so problemlos trinken, und hat etwas, was ich bei St. Estephe eher nicht vermuten würde: große Feinheit.
[+ 24h] Steht wie ein Fels.
Tja, der Montrose hat mehr als das Doppelte der anderen Weine gekostet, er spielt aber auch eine ganze Liga höher. Zweifellos groß, und wenn er irgendwann die volle Trinkreife erreicht, potentiell legendär.
Bei den drei anderen Weinen sehe ich Léoville Barton und Durfort-Vivens auf Augenhöhe (und beide als ganz ausgezeichnet), Brane-Cantenac fiel ein wenig ab, was nun nicht heißt, dass der schwach wäre - jederzeit gerne wieder.
Ach ja, und von "Hitzejahrgang" und "atypisch" war bei diesen Weinen nichts zu merken: da ist nichts marmeladig, nichts eingekocht, kein Loch in der Mitte, und alle sind klar als Bordeaux vom linken Ufer erkennbar.
Gruß
Ulli
Léoville Barton (14%Vol.) Für Barton ungewöhnlich füllig, geschmeidig, feine Säure gibt Schwung, das durchaus vorhandene Tannin wird von der Dunkelfrucht völlig begraben. Lang.
[+ 24h] Hat deutlich an Definition und Klarheit gewonnen. Präzise Dunkelfrucht, die Säure noch etwas präsenter, auch das Tannin. Blitzsauber, und jetzt sehr typisch Léo B.
Brane-Cantenac (13,5%Vol) In der Nase und am Gaumen sehr transparent, in der Runde fiel der Begriff "luftig", rotfruchtig. Sehr deutliche Kräuternote, die an Cabernet franc erinnert - aber die 2% in der Cuvée können es eigentlich kaum sein (74% CS, 23% M, 2% CF, 1% PV). Schlank.
[+ 24h] Unverändert.
Durfort-Vivens (13,5%Vol.) Deutlich mehr Fülle als der Brane-Cantenac, auch mehr Tiefgang. Ollies "Schwarzwälder Kirschtorte" kann man finden, wenn man möchte - sehr deutlich und unzweifelhaft vorhanden ist die Schokoladennote. Dicht, geschmeidig, vielschichtig.
[+ 24h] Wenig Veränderung. Gefällt mir im direkten Vergleich besser als der Brane-Cantenac, der doch ein wenig lose geknüpft ist. Bemerkenswert für einen Betrieb, der bis vor ein paar Jahren völlig unter dem Radar flog und eher spröde, in manchen Jahren auch regelrecht dürre Weine erzeugt hat. Aber Ollies 96 Punkte sehe ich da doch nicht - der nachfolgende Wein zeigte sehr deutlich, dass der Weg in die absolute Spitze noch weit ist.
Montrose (14,5%Vol.) Während die ersten drei Weine sich farblich nichts gaben - alle kamen mit einem dunklen Purpur ins Glas - ist der hier regelrecht schwarz mit ganz schmalem Rand. Die Nase eher zurückhaltend, aber enorm vielschichtig und abgrundtief: Dunkelfrucht, Mineralik, florale Komponenten, auch ein Hauch Animalisches. Im Gaumen mächtig, Konzentration ohne Ende, aber null Fett. Mit den brachialen Montrose früherer Zeiten, die im Jungweinstadium praktisch untrinkbar waren, hat das nichts mehr zu tun: die Kraft ist völlig kontrolliert und gezügelt,das reichliche Tannin völlig geschliffen, der Wein lässt sich so problemlos trinken, und hat etwas, was ich bei St. Estephe eher nicht vermuten würde: große Feinheit.
[+ 24h] Steht wie ein Fels.
Tja, der Montrose hat mehr als das Doppelte der anderen Weine gekostet, er spielt aber auch eine ganze Liga höher. Zweifellos groß, und wenn er irgendwann die volle Trinkreife erreicht, potentiell legendär.
Bei den drei anderen Weinen sehe ich Léoville Barton und Durfort-Vivens auf Augenhöhe (und beide als ganz ausgezeichnet), Brane-Cantenac fiel ein wenig ab, was nun nicht heißt, dass der schwach wäre - jederzeit gerne wieder.
Ach ja, und von "Hitzejahrgang" und "atypisch" war bei diesen Weinen nichts zu merken: da ist nichts marmeladig, nichts eingekocht, kein Loch in der Mitte, und alle sind klar als Bordeaux vom linken Ufer erkennbar.
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2018
Hallo Ulli,UlliB hat geschrieben: Montrose (14,5%Vol.) Während die ersten drei Weine sich farblich nichts gaben - alle kamen mit einem dunklen Purpur ins Glas - ist der hier regelrecht schwarz mit ganz schmalem Rand. Die Nase eher zurückhaltend, aber enorm vielschichtig und abgrundtief: Dunkelfrucht, Mineralik, florale Komponenten, auch ein Hauch Animalisches. Im Gaumen mächtig, Konzentration ohne Ende, aber null Fett. Mit den brachialen Montrose früherer Zeiten, die im Jungweinstadium praktisch untrinkbar waren, hat das nichts mehr zu tun: die Kraft ist völlig kontrolliert und gezügelt,das reichliche Tannin völlig geschliffen, der Wein lässt sich so problemlos trinken, und hat etwas, was ich bei St. Estephe eher nicht vermuten würde: große Feinheit.
[+ 24h] Steht wie ein Fels.
Tja, der Montrose hat mehr als das Doppelte der anderen Weine gekostet, er spielt aber auch eine ganze Liga höher. Zweifellos groß, und wenn er irgendwann die volle Trinkreife erreicht, potentiell legendär.
danke für diese schöne VKN. Eigentlich hatte ich vor, mich von meinen Montroses aus 2018 zu trennen, das lasse ich dann wohl doch lieber

Grüße
Hartmut
Re: Bordeaux 2018
Hallo Hartmut,harti hat geschrieben: Eigentlich hatte ich vor, mich von meinen Montroses aus 2018 zu trennen, das lasse ich dann wohl doch lieber.
also ich werde mich jedenfalls nicht vom Montrose '18 trennen. Wenn man denn überhaupt verkaufen möchte, würde ich warten, bis der Wein sein volles Potential zeigt, da gibt's dann deutlich mehr Geld dafür. Das kann allerdings ein Weilchen dauern

Ich kann nicht immer nachvollziehen, was Lisa Perrotti-Brown vom WA an Notizen veröffentlicht. Aber diesmal passt das ganz gut, sie vergibt 98+ Punkte (ich wäre da im Moment nur noch ein Pünktchen vorsichtiger), und im Schlusssatz ihrer VKN schreibt sie:
"- this is pure hedonism in its youth with a fantastic 40+ years of cellaring ahead of it, during the course of which do not be at all surprised if you are blown away by a three-digit experience."
womit sie das 100 Punkte-Potential andeutet, welches ich auch sehe (genau das meine ich mit "potentiell legendär"). Ob das irgendwann realisiert wird: keine Ahnung. Am Ende ist man schlauer. Aber ein ganz toller Wein wird das bleiben, Perfektion hin oder her.
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2018
Hallo Ulli,
Du hast mich überzeugt
. Meine Sorge war bisher, dass mir jahrgangsbedingt der Alkohol zu prominent und die Säure zu lasch ausfallen würde. Ich hatte deswegen aus 2018 - außer Montrose und LCHB - nichts gekauft und werde das vermutlich auch nicht mehr nachholen, auch weil genügend 19er in der Pipeline sind. Nun freue ich mich auf meinen Erstkontakt mit dem 18er Montrose
.
Grüße
Hartmut
Du hast mich überzeugt


Grüße
Hartmut
Re: Bordeaux 2018
Diese Sorge hatte ich auch, aber offensichtlich ist sie auf dieser Qualitätsstufe unberechtigt. Die prominenteste Säure hatte übrigens der Léo Barton, gerade am zweiten Tag, da war die schon durchaus sehr präsent, aber nicht spitz - aber auch bei den anderen Weinen konnte ich diesbezüglich kein Defizit erkennen. Und der Alkohol war bei allen vier Weinen gut eingebunden, auch der Montrose hat seine 14,5% ganz mühelos weggesteckt. Was auf der langen Strecke draus wird: abwarten. Aber im Moment ist das wieder mal ein Beispiel dafür, dass man Analysenwerte nicht überbewerten darf.harti hat geschrieben:Meine Sorge war bisher, dass mir jahrgangsbedingt der Alkohol zu prominent und die Säure zu lasch ausfallen würde.
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2018
Was mich am Durfort-Vivens so geflasht hatte, war seine irrwitzige Dichte. Deutlich dichter als etwa Léoville-Barton, den wir beide offenbar ziemlich gleich sehen (und auch bewerten?), auch gerade hinsichtlich der tollen Säure und seiner Léovillebartonizität. Für diesen Flash gab's dann zwei Pünktchen mehr.UlliB hat geschrieben:[zum Durfort-Vivens]Aber Ollies 96 Punkte sehe ich da doch nicht

Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)