Petrol im gereiften Riesling

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
Lurchus
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von Lurchus »

Ich finde es gibt Weine, bei denen passt das auch einfach Bombe. 2011er Celemens Busch Kabi z.B. Hammer. Oder auch letztens von Claes-Schmitt-Erben ne gereifte Spätlese im Glas gehabt,die merkbar die Petrolnote hatte. Find ich super solang es für mich ins Gesamtbild passt, aber ich verstehe scho dass das durchaus kontrovers und subjektiv ist. Und das ist auch gut so. Yay.
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Lorne Malvo
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von Lorne Malvo »

Hallo liebe Forumskollegen,

hattet ihr schonmal eine PnP(sehr starke>sehr dominante) Petrolnote im Riesling, die sich nach 24h verringert und nach 48h fast weg ist? Zu anfang war das fast ungenießbar und jetzt ist das nur noch sehr dezent.

Ich hatte das bis jetzt noch nicht so krass degressiv und frage mich grad, ob was mit meiner Wahrnehmung nicht stimmt.
Ist das chemisch überhaupt möglich, dass der Petrolton „verfliegt“??

Handelt sich grad auch erst um einen (noch eher jungen) 2016er.
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amateur des vins
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von amateur des vins »

Hatte ich nicht. Halte ich bei 2016 für unwahrscheinlich. Bin kein Riesling-Held.

Könnte es volatile Säure (gewesen) sein?
Besten Gruß, Karsten
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Lorne Malvo
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von Lorne Malvo »

Es war am Anfang wirklich wie die Nase am Tankstellenhahn.
Der Wein ist mir bekannt und hatte vor 6 Monaten gar kein Petrol.

Auch das Aroma war flach und wie du sagst hatte ich das Gefühl einer leicht bizzelnden Säure.
Dachte zunävhst vielleicht ein OX Problem.
Jetzt ist der Wein aber recht schön (nicht so gut wie vor 6 Mon), aber er hat auch etwas mehr Aroma
Die Länge ist gut und dieser Petrolton ist noch wahrnehmbar aber nur noch so ganz eben.

Vielleicht hast du recht mit der flüchtigen Säure, aber das die Tanke so merklich weniger wird und der sich etwas berappelt :?:
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amateur des vins
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von amateur des vins »

Ich hatte mal einen reinsortigen Mourvèdre, den ich garnicht verstand. Der hatte einen ganz fiesen Muffton, der mich sogar an Kork denken ließ. Interessanterweise konnte man den wegschwenken; ließ man das Glas stehen, kam er wieder. War am nächsten Tag quasi weg.

Ich habe dann das Weingut angeschrieben. Sicher waren sie per Ferndiagnose natürlich auch nicht, aber die Vermutung war dann eben volatile Säure.

Ob das vergleichbar ist? Wahrscheinlich nicht, aber Alter des Weines spricht gegen Alterungs-Petrol, und der zeitliche Verlauf mit dem "Verfliegen" würde passen.

Aber besser noch auf qualifiziertere Anmerkungen warten. ;)
Besten Gruß, Karsten
mixalhs
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von mixalhs »

Ich hatte das einmal bei einem 2003er Smaragd-Riesling, verkostet fünf Jahre später, den ich am zweiten Tag in den Ausguss gekippt habe. Eine zweite Flasche, die ich ein paar Wochen später geöffnet habe, war genauso.

https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_ ... p?ID=24063
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Gerald
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von Gerald »

Das mit dem Petrolton am Anfang, der aber nach ca. 24-48 Stunden weitgehend oder komplett weggeht, kenne ich sehr gut. Was genau die dafür verantwortlichen Substanzen sind, weiß ich aber leider nicht. Das für die "klassische" (also dauerhafte) Petrolnote zuständige Trimethyldihydronaphthalin würde ich eher nicht vermuten, das dürfte ja ziemlich stabil sein. Es gibt aber bestimmt genug Substanzen aus dem Bereich der Terpenkohlenwasserstoffe, die hier in Frage kommen. Vielleicht hat es auch etwas mit der Asphaltnote in manchen Rotweinen zu tun - diese geht nach meiner Erfahrung ebenfalls an der Luft langsam weg, evtl. erinnert sie in der Aromakombination mit den typischen Rieslingnoten eben mehr an Petroleum als an Asphalt?

Grüße
Gerald
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Lorne Malvo
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von Lorne Malvo »

Danke für Euer Feedback

Ich hatte bislang halt auch nur Riesling, wo der Petrolton stehen blieb.
Ganz schlimm mal ein 8 Jahre alter Molitor „alte Reben.“

@Gerald: Gut zu wissen, dass du das bestätigen kannst.
Klassische Petrolentwicklung wohl wirklich eher nicht.
Zunächst war es wirklich eindeutig petrolig
Nach 2 Tagen kann man fast drüber streiten ob es nicht nur noch eine Spur benzolig in Verbindung mit
brauner Würze o.a. ist. Jetzt sogar recht attraktiv(für Nerds).

Ich habe noch 5 Konterflaschen und hatte auch schon (sehr angenehmen) telefonischen Kontakt zum Winzer,
der ggfls. einen minimal angeschlagenen Schrauber vermutet, was nach eingehender Besichtigung durchaus sein könnte
Eher wie Karsten vermutet plus evtl. minimal Sauerstoffeintrag.
Ich halte Euch auf dem Laufenden und werde dann ggfls auch noch mal konkreter.

Danke schon mal
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von amateur des vins »

Lorne Malvo hat geschrieben:hatte auch schon (sehr angenehmen) telefonischen Kontakt zum Winzer,
der ggfls. einen minimal angeschlagenen Schrauber vermutet, was nach eingehender Besichtigung durchaus sein könnte
Hat er denn auch expliziert, welche Prozesse aufgrund eines nicht ganz dichten Verschlusses ultimativ zu Deinem Geschmackserlebnis führen könnten oder würden?
Besten Gruß, Karsten
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Lorne Malvo
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Re: Petrol im gereiften Riesling

Beitrag von Lorne Malvo »

...ich sollte erstmal eine Konterflasche aufreissen und je nach Ergebnis mich wieder melden.
Könnte dann sicher auch noch mal gezielt nach den Prozessen>erwartbares Ergebnis fragen.


Angeschlagener Schrauber könnte es seiner Meinung nach sein und damit Flaschenfehler. Das „könnte“ passen.
>wäre ja dann PremOX.
Aber ganz sicher war er nicht.
Normal war die Flasche aber auch nicht.
Mal schauen. Kontern kann ich erst gg. WE.
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