Danke - der weitere Bericht über den Wein und seine Entwicklung mit Luft erfolgt morgen!Ralf Gundlach hat geschrieben:der braucht etwas Luft, dann wird er besser.
Herzliche Grüße
Bernd
Danke - der weitere Bericht über den Wein und seine Entwicklung mit Luft erfolgt morgen!Ralf Gundlach hat geschrieben:der braucht etwas Luft, dann wird er besser.
Hallo Ulli,UlliB hat geschrieben:Vor etwa 14 Tagen haben meine Frau und ich das Weingut Kopfensteiner in Deutsch-Schützen besucht. Die Erntevorbereitungen waren schon voll am Laufen, aber der Chef hat sich freundlicherweise viel Zeit genommen, uns die Weine zu präsentieren.
Wie in der Gegend üblich, liegt der Fokus des Betriebs sehr stark auf Blaufränkisch. Daneben gibt es auch noch etwas Welschriesling, Zweigelt und Merlot; mit Ausnahme einer Cuvée habe ich aber nur Blaufränkisch-Weine probiert. Alle Weine kamen aus dem Jahrgang 2017.
Blaufränkisch Eisenberg DAC: der Basiswein des Betriebs, aus jüngeren Rebanlagen in Deutsch-Schützen und am Eisenberg. Biltzsaubere Frucht, Schwarzkirsche und Brombeere, wache Säure, gute Dichte und Länge. Erinnert stilistisch ein wenig an sehr traditionell erzeugte Chianti, ist aber farblich und auch aromatisch etwas dunkler. Für 7,50 € ab Hof ein echter Preis-Leistungs-Kracher, da müsste ich schon recht lange überlegen, wann ich das letzte Mal zu dem Preis einen so guten Rotwein im Glas hatte.
Blaufränkisch Weinberg (Eisenberg DAC Reserve): "Weinberg" hört sich irgendwie nach einer Lagencuvée an, ist aber tatsächlich der Name einer Einzellage in Deutsch-Schützen. Aromatisch ähnlich wie der Vorgänger, aber deutlich dichter und voluminöser, ohne auch nur ansatzweise ins Fette abzugleiten. Sehr schön; immer noch günstige 14 € ab Hof.
Die nächsten drei Weine - alle Eisenberg DAC Reserve - kommen aus Einzellagen direkt am Eisenberg:
Szapary: ausgebaut im zuvor mehrfach belegten großen Holz. Wirkt eher schlanker als der "Weinberg", sehr straff, klar und fokussiert, deutlich vielschichtiger. Minimaler Holzeindruck. Langer, komplexer Abgang. Ausgezeichnet. 22 € ab Hof.
Saybritz: ausgebaut im neuen 2000L-Fass von Stockinger. Der Holzeindruck dennoch nur ganz im Hintergrund. Hier geht für meine Begriffe schon ziemlich die Post ab: enorm vielschichtig, elegant (ein Begriff, den ich sonst nicht unbedingt mit Blaufränkisch verbinde), mineralisch, floral - dabei aber völlig transparent. Klingt sehr lange nach. Ziemlich großes Kino für 28 € ab Hof.
Reihburg: die Lage hat nach Aussage des Winzers einen deutlich schwereren Boden als Szapary und Saybritz. Der Ausbau erfolgte hier zum Teil in neuen Barriques - das Holz ist dadurch schon deutlicher zu merken, aber keineswegs vordergründig oder gar aufdringlich. Voluminöser als die beiden Vorgänger, dichter und geschmeidiger, aber auch weniger klar, weicher, wirkt etwas verschleiert, was natürlich auch dem Alter geschuldet sein mag: das ist ja noch ein Jungwein. Glaubt man dem Falstaff, ist das der beste Wein des Betriebes - mir aber gefiel der Saybritz besser. Ebenfalls 28 € ab Hof.
Schließlich habe ich noch den Border probiert, eine Cuvée aus Blaufränkisch, Merlot und Cabernet Sauvignon, wenn ich richtig notiert habe, im Verhältnis 60:30:10. Ausgebaut in teilweise neuen Barriques. Farblich ziemlich hell für eine Cuvée mit M und CS, wohl sehr vorsichtig extrahiert; deutlich holzgeprägt, vom Cabernet habe ich nichts gemerkt, aber umso mehr vom Merlot, mollig und geschmeidig, mittlere Dichte und Länge. Anders als die reinsortigen Blaufränker im eher internationalen Stil. Nix für mich, wenn ich Mittelklasse-Bordeaux vom rechten Ufer möchte, nehme ich das OriginalDer Preis (22 €) ist aber ok.
Alles in allem ein rundum erfreulicher Besuch, sehr schöne Blaufränker mit Charakter und einem für das Gebotene sehr guten PLV (man kann auch im Südburgenland inzwischen deutlich mehr ausgeben).
Gruß
Ulli
Hallo Bernd,Bernd Schulz hat geschrieben:Ralfs Dank an Ulli schließe ich mich gerne an!
Und der Herr Schulz hat natürlich nichts dagegen, irgendwann in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft einen Szapary oder Saybritz von Kopfensteiner zu probieren![]()
! Nur fehlt ihm gegenwärtig das Einkommen, um solche (in Relation zur Qualität sicher immer noch ausgesprochen preiswerten) Weine erwerben zu können. Er wird dann tief in seinem Keller graben und zwecks Revanche einen raren deutschen Riesling hervorangeln.....
Herzliche Grüße
Bernd
Das kann natürlich sein! Vielleicht weiß Robert (robertz) ja etwas Näheres.Vielleicht stand das Weingut 2012 auch noch nicht dort, wo es mittlerweile steht.....
Das Weingut hat 2012 schon ihre jetzige Philosophie gelebt, vielleicht aber doch noch etwas mehr Holz verwendet, eine grobe Stiländerung kann ich aber ausschließen. Ich würde wie Gerald auf ein Lager- oder Korkproblem oder doch unglückliche Verschlussphase tippen. Wobei dieser Wein auch in der Jugend schon dicht und schwarz- bis blaubeerig und nicht mineralisch rotbeerig war.dichtes rubingranat, wirkt unfiltriert; stoffige fruchtig-würzige Nase, frische dunkle Waldbeeren, vor allem Brombeere und Schwarzkirsche, dahinter Barriquewürze, im Jugendstadium schöne runde Harmonie; feines ausgeprägtes samtig-feinstkörniges Tannin, frische dunkelbeerige Säure nach Heidelbeeren, stimmige Aromen nach dunklen reifen Waldbeeren, etwas grüne Kräuternoten, schöner Körper mit kräftigem eingebundenem Alkohol und feinwürziger schöner Länge 92+