Weingart

niers_runner
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Re: Weingart

Beitrag von niers_runner »

Gestern Abend im Glas:

2017 Bopparder Hamm Ohlenberg Riesling Kabinett
Dominante Süße, Säure kaum wahrnehmbar.
Kein Kabinett, sondern eine richtig fette Spätlese.
Mir gefällt das nicht.

Beste Grüße

Peter
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
(Voltaire)
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Gaston
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Re: Weingart

Beitrag von Gaston »

Heute im Glas:

Bild

Im vorliegenden Fall kann ich keine "Prädikatsvergewaltigung" erkennen. Der Wein ist jahrgangstypisch reif und aromatisch intensiv, aber er ist gleichzeitig kabinettig frisch, mineralisch fundiert und äußerst trinkanimierend - Flascheninhalt verschwand erschreckend schnell :oops: . Bei einem Preis von um die 7-8 Euro ist das für mich ein hervorragendes Preis-Genuss-Verhältnis.
Beste Grüße
Gaston
Volker
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Re: Weingart

Beitrag von Volker »

niers_runner hat geschrieben:Gestern Abend im Glas:

2017 Bopparder Hamm Ohlenberg Riesling Kabinett
Dominante Süße, Säure kaum wahrnehmbar.
Kein Kabinett, sondern eine richtig fette Spätlese.
Mir gefällt das nicht.

Beste Grüße

Peter
Hallo Peter,

wahrscheinlich kommen hier verschiedene Faktoren zusammen.
Einerseits das die Trauben wahrscheinlich schon eine entsprechende Reife hatten aber wer eine eher rassige Säure wie bei Mosel Weinen sucht, sollte m.E. auch eher die Finger von Weinen aus dem Ohlenberg lassen.
Zumindest waren meine Erfahrungen mit Weinen von Perll, Müller und Weingart eigentlich immer die gleichen. Die Ohlenberg Weine haben eine eher weiche Säure. Rassiger sind da definitiv die Feuerlay und meistens auch die Engelstein Weine. Ist aus meiner Sicht ganz klar Lagentypizität.

Gruß

Volker
Ralf Gundlach
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Re: Weingart

Beitrag von Ralf Gundlach »

Volker hat geschrieben:
niers_runner hat geschrieben:Gestern Abend im Glas:

2017 Bopparder Hamm Ohlenberg Riesling Kabinett
Dominante Süße, Säure kaum wahrnehmbar.
Kein Kabinett, sondern eine richtig fette Spätlese.
Mir gefällt das nicht.

Beste Grüße

Peter
Hallo Peter,

wahrscheinlich kommen hier verschiedene Faktoren zusammen.
Einerseits das die Trauben wahrscheinlich schon eine entsprechende Reife hatten aber wer eine eher rassige Säure wie bei Mosel Weinen sucht, sollte m.E. auch eher die Finger von Weinen aus dem Ohlenberg lassen.
Zumindest waren meine Erfahrungen mit Weinen von Perll, Müller und Weingart eigentlich immer die gleichen. Die Ohlenberg Weine haben eine eher weiche Säure. Rassiger sind da definitiv die Feuerlay und meistens auch die Engelstein Weine. Ist aus meiner Sicht ganz klar Lagentypizität.

Gruß

Volker
Hallo Volker,

nix gegen Peter, aber es liegt nicht am Ohlenberg. Bernd hat mir den vor zwei Wochen blind hingestellt. Ich fand den klasse, und so weit war er nicht von der Mosel entfernt. Mineralisch, passende Säure. Ein Bopparder Kabi ist natürlich nicht so filigran wie die Mosel, der Ohlenberg vielleicht am wenigsten. Aber ich war schwer begeistert. Und er war besser als im Jungweinstadium. Der 17er Ohlenberg Kabi war und ist wahrscheinlich der beste restsüsse Kabi aus der Lage ( nach meiner Beurteilung). Ich war bei 90 Punkten.

Gruß

Ralf
Volker
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Re: Weingart

Beitrag von Volker »

Hallo Ralf,

das mit der weicheren Säure war übrigens von meiner Seite aus nicht wertend in Richtung der Qualität gemeint.
Ist eben nur eine etwas andere Lagentypizität. Bei trockenen bzw. Weinen mit dezenter Restsüße ziehe ich die Ohlenberg Weine dem Feuerlay sogar meistens vor, wenn dich die Wahl habe.

Genau das ist doch das, was man unter Terroir versteht und da geht es nicht um besser oder schlechter sondern eher um entspricht meinen Vorlieben mehr oder weniger.

Hatte Gestern Abend nochmal auf die Homepage geschaut. Rein analytisch liegt der Wein für Weingarts Verhältnisse sogar am absolut oberen Ende bei den Säure Werten.

Volker
Ralf Gundlach
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Re: Weingart

Beitrag von Ralf Gundlach »

Volker hat geschrieben:Hallo Ralf,

das mit der weicheren Säure war übrigens von meiner Seite aus nicht wertend in Richtung der Qualität gemeint.
Ist eben nur eine etwas andere Lagentypizität. Bei trockenen bzw. Weinen mit dezenter Restsüße ziehe ich die Ohlenberg Weine dem Feuerlay sogar meistens vor, wenn dich die Wahl habe.

Genau das ist doch das, was man unter Terroir versteht und da geht es nicht um besser oder schlechter sondern eher um entspricht meinen Vorlieben mehr oder weniger.

Hatte Gestern Abend nochmal auf die Homepage geschaut. Rein analytisch liegt der Wein für Weingarts Verhältnisse sogar am absolut oberen Ende bei den Säure Werten.

Volker
Hallo Volker,

die trockenen Ohlenbergs gefallen mir in der Regel auch besser als die restsüssen. 2017 war für mich eine Ausnahme.
Und bzgl. des Terroirgedankens kann ich dir nur beipflichten. Florian Weingart arbeitet die unterschiedlichen Lagen wunderbar heraus.

Gruß

Ralf
niers_runner
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Re: Weingart

Beitrag von niers_runner »

Hallo Volker & Ralf,

um nicht mißverstanden zu werden, der 17er Ohlenberg Kabi ist ein sehr guter Wein (Spätlese), aber kein guter Kabi, jedenfalls nicht, was meinem Idealbild eines guten Kabi entspricht. Meine Frau war übrigens auch sehr begeistert von dem Ohlenberg. Ich habe ihr die Flasche gerne überlassen und mich mit einem 17er Niersteiner Kabi von Kai Schätzel vergnügt. Wow, was für ein Unterschied, sehr nahe an den besten Kabis der Mosel. OK, natürlich kann man den Roten Hang nicht mit dem Boppard vergleichen.

Beste Grüße

Peter
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Bernd Schulz
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Re: Weingart

Beitrag von Bernd Schulz »

Im Glas befindet sich jetzt zum zweiten Mal die feinherbe 2019er Spätlese aus dem Ohlenberg. Sie überzeugt mich heute nicht weniger als im Juni:

Bild

Während ich diese Spätlese trinke, sehe ich den Rhein direkt vor mir. Und ich freue mich enorm darüber, dass der nach meinen subjektiven Maßstäben größte Meister des Anbaugebiets die Mitgliedschaft im VDP nach wie vor ablehnt, weshalb (fast) alle seine Erzeugnisse für mich erschwinglich bleiben. Wenn man mich heute nach meinen fünf Lieblingswinzern fragen würde, wäre Florian Weingart mit Sicherheit unter ihnen.

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC
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Re: Weingart

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben:die Mitgliedschaft im VDP nach wie vor ablehnt
...ist sie ihm denn schon mal angeboten worden?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Bernd Schulz
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Re: Weingart

Beitrag von Bernd Schulz »

EThC hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:die Mitgliedschaft im VDP nach wie vor ablehnt
...ist sie ihm denn schon mal angeboten worden?
Dem Hörensagen nach schon mehrfach. Aber schwarz auf weiß habe ich das natürlich nicht.

Herzliche Grüße

Bernd
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