Wie versprochen habe ich einen 2012er Saar Riesling aufgezogen und die letzten 3 Tage verkostet, um die Lagerfähigkeit zu testen. Hier meine Beschreibung:TOM hat geschrieben: ... habe neben dem ein oder anderen GG auch meist von jedem Jahrgang eine Kiste des „einfachen“ Saar-Riesling im Keller 5-10 Jahre altern lassen. Eine Petrolnote konnte ich bisher nicht entdecken. ... mal im Keller nachsehen, 2012er müsste noch dort liegen.
Anfangs präsentierte sich der Wein mit rauchigem Schiefer und Kräuterwürze, er wirkte etwas karg. Aber bereits nach 30 Minuten an der Luft wurde er deutlich runder und vollmundiger. Das setzte sich auch an den beiden Folgetagen fort. Am dritten Tag hatte er noch immer diesen schönen Duft nach Rauch und Kräuterwiese. Im Mund entwickelte er jetzt eine wunderbare Cremigkeit und man konnte sogar Fruchtnoten (Mirabelle, Aprikose) schmecken. Der Nachhall war lang und hinterließ neben Frucht und Würze eine leichte Salzspur. Der Wein hat eine spürbare Restsüße, die jedoch gut mit der Cremigkeit harmoniert. Für mich als Trocken-Trinker war sie an der Obergrenze, aber noch absolut im grünen Bereich.
Ich empfand den Wein als vollmundig und rund und habe keinerlei Bedenken die restlichen beiden Flaschen noch weitere 2-5 Jahre reifen zu lassen. Für einen Gutsriesling eine erstaunliche Qualität! Müsste ich Punkte geben, bekäme der Wein durchaus 90 Punkte von mir.
Aber wie bereits gesagt: 2017 bin ich beim Gutschwein „abgesprungen“. Ich finde, er hat sich in Qualität und Dichte nach unten bewegt. Stattdessen bin ich beim Basiswein auf den Wiltinger Riesling umgestiegen und werde den mal in den nächsten Jahren beobachten. Wahrscheinlich werden mittlerweile einfach zu viel gute Lagen einzeln abgefüllt, so dass nicht mehr genug Substanz beim Saar-Riesling verbleibt.