
Naja zwischen schlank und feingliedrig und dünn und grün ist schon ein großer Unterschied. Schlank und feingliedrig schließt immer Extrakt, Struktur und Finesse ein. Alles Attribute die ich bei den Falkenstein-Weinen leider nicht finden kann. Für mich ist das wirklich grün und dünn. Gerade das Grüne ist ja aromatisch recht einfach "eingrenzbar". Zitronensaftartige Säure und extrem frischer grüner Apfel sind für mich einfach Zeichen von nicht optimaler Ausreifung der Trauben. Ist natürlich vielleicht eine Stilentscheidung des Winzers früher zu Ernten. Aber wenn ich Lese, dass da teilweise Anfang September schon mit der Lese angefangen wird frage ich mich nicht wirklich warum das unreif schmeckt. Krettnach und Umgebung gehören ja eher zu den kälteren Teilen der Saar, und wenn man dann sogar VOR der Mittelmosel mit der Lese beginnt...wo soll da Reife Säure herkommen ? Wie gesagt die Weine von Stefan Müller aus den gleichen Lagen gefallen mir erheblich besser! Da gibt's Struktur und Substanz und die Weine sind trotzdem sehr fein und leichtfüßig. Für mich einfach nicht gerechtfertigt der Hype. Rustikale, sicherlich sehr traditionelle Weine, die aber nicht die feine und präzise Klinge der absoluten Topbetriebe der Region aufzeigen. Und wie Bernd ja beschrieben hat bin ich ja nicht der Einzige mit der sensorischen Einschätzung der Weine. Klar mag es da Unterschiede geben, so 100% blicke ich bei den ganzen verschiedenen Füllungen der "gleichen Lagen/Prädikate" da eh nicht durch.
Und wie gesagt ich habe für den alten Reben Kabinett 20,50€ bezahlt bei meinem Händler. Aber das es Preisdifferenzen zwischen Ab Hof und Handel gibt ist jetzt ja normal. Und die 1-2 € zu Prüm sind für mich dann die gleiche Kategorie. Klar die Wehlener Sonnenuhr ist natürlich erheblich teurer.
Und Sympathie mit den Winzern hat ja nichts mit den Weinen zu tun. Ich lebe ja leider hier im Rheingau, und bin mit vielen Winzern gerade hier im Ort sehr eng befreundet. Aber mit den Weinen hier kann ich bis auf 1-2 Ausnahmen absolut nichts anfangen.