Karsten,
wo hast Du Dich in Südtirol denn alles rumgetrieben, i.e. Orte, Wanderungen, Restaurants und/oder Hotels? Gibt's Empfehlungen, die man hier im www veröffentlichen kann? Ab und an treib ich mich da ja auch rum.
Gruss
Christian
Südtirol - die Weißweine
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Re: Südtirol - die Weißweine
Christian,
Weintechnisch habe ich eben nur dieses Probe-6+1-Pack besorgt, mit dem ich noch nicht ganz durch bin. Ich bin ziemlicher Südtirol-Anfänger; Ralf, Erich und andere sind erheblich bessere Quellen als ich. Wahrscheinlich werden wir aber vor der Heimfahrt noch ein paar Buddeln nachfassen.
Ich bin mit meiner Lebensgefährtin zum Wandern hier. Rumgetrieben haben wir uns bisher i.W. zu Fuß in den Bergen rund um's Matscher Tal, wo wir auf 1800m auf dem Hof (genauer: 2 verschiedene) Quartier haben. Wir finden es toll, aber es ist auch ziemlich ab vom Schuß.Invest hat geschrieben:wo hast Du Dich in Südtirol denn alles rumgetrieben, i.e. Orte, Wanderungen, Restaurants und/oder Hotels? Gibt's Empfehlungen, die man hier im www veröffentlichen kann? Ab und an treib ich mich da ja auch rum.
Weintechnisch habe ich eben nur dieses Probe-6+1-Pack besorgt, mit dem ich noch nicht ganz durch bin. Ich bin ziemlicher Südtirol-Anfänger; Ralf, Erich und andere sind erheblich bessere Quellen als ich. Wahrscheinlich werden wir aber vor der Heimfahrt noch ein paar Buddeln nachfassen.
Besten Gruß, Karsten
Re: Südtirol - die Weißweine
Moin Karsten,
ein wenig kenn ich mich aus in der Gegend. War vor drei Jahren über Ostern in Mals und habe dort drei Nächte im empfehlenswerten Hotel Greif gewohnt. Dürfte jetzt in der Hochsaison im September jedoch völlig ausgebucht sein. Dennoch, ein Abendessen dort kann ich sehr empfehlen. Der sehr sympathische Wirt, der Konrad, ist ein ziemlicher Weinfreak mit gem. seiner 'besseren Hälfte' viel zu vielen Flaschen im Keller. Falls, bestelle ganz herzliche Grüsse von mir!
Ab Mals beginnt ein sehr schöner Walweg mit tollem Blick auf den schneebedeckten Ortler, nicht zu anstrengend, bis Schlurns, wo man dann nach einem Eis mit der Bahn den Weg zurück nimmt. Ebenfalls empfehlenswert das Örtchen Gluns mit schönem romantischem (Stadt)Kern und auch noch völlig intakten mittelalterlichen Stadtmauern.
So, das von mir mit vielen Grüssen ins wunderschöne Vinschgau
Christian
ein wenig kenn ich mich aus in der Gegend. War vor drei Jahren über Ostern in Mals und habe dort drei Nächte im empfehlenswerten Hotel Greif gewohnt. Dürfte jetzt in der Hochsaison im September jedoch völlig ausgebucht sein. Dennoch, ein Abendessen dort kann ich sehr empfehlen. Der sehr sympathische Wirt, der Konrad, ist ein ziemlicher Weinfreak mit gem. seiner 'besseren Hälfte' viel zu vielen Flaschen im Keller. Falls, bestelle ganz herzliche Grüsse von mir!
Ab Mals beginnt ein sehr schöner Walweg mit tollem Blick auf den schneebedeckten Ortler, nicht zu anstrengend, bis Schlurns, wo man dann nach einem Eis mit der Bahn den Weg zurück nimmt. Ebenfalls empfehlenswert das Örtchen Gluns mit schönem romantischem (Stadt)Kern und auch noch völlig intakten mittelalterlichen Stadtmauern.
So, das von mir mit vielen Grüssen ins wunderschöne Vinschgau
Christian
Re: Südtirol - die Weißweine
amateur des vins hat geschrieben:Hofstätter, Joseph 2018
Übrigens wirkte der Wein zwar ziemlich, aber nicht ganz trocken. Leider verlinkt der Produzent kein Datenblatt. Und die 14,5 Umdrehungen waren bestens verpackt.
Mme war jedenfalls nach überwundener Überraschung ob der ungewohnten Rebsorte sehr angetan.
Der Joseph ist quasi der Basis-GT von Hofstätter, drüber angesiedelt ist der Vigna Kolbenhofer, ebenfalls in "trocken".
Falls dir trockene GT zusagen, dann sind auch die Weine der Cantina Tramin unbedingt empfehlenswert, als Basis der Selida, als top der Nussbaumer.
Ebenfalls nicht zu verachten sind von der KG Nals der Lyra, sowie der GT von Baron Widmann.
Grundsätzlich findest du bei den renommierten Erzeugern kaum was nicht Annehmbares. Die Kunst bei "Trocken" ist m.E. nicht zu alkoholisch oder brandig zu werden, die Aromen nicht nur als aufgesetztes Parfüm zu haben und nicht ins zu fette / ölige zu geraten.
Schön finde ich GT z.B. auch als leicht schrägen Apero und gerne zum Essen, z.B. nicht zu scharfe Asia- und Aromenküche, leichte Curry, zu Gerichten mit Leber (z.B. Berliner Art, Venezianisch ...) oder zu Sauerkraut
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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Re: Südtirol - die Weißweine
olifant hat geschrieben:Die Kunst bei "Trocken" ist m.E. nicht zu alkoholisch oder brandig zu werden, die Aromen nicht nur als aufgesetztes Parfüm zu haben und nicht ins zu fette / ölige zu geraten.
...für mich ist vor allem auch wichtig, daß dem "GT-Wumms" genügend Säure gegenüber steht, die das Ganze schön niederviskos hält, deshalb lieber Weine "von der Höh'", z.B. aus dem Eisacktal, hier ist einer meiner Favoriten der vom Köfererhof...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Südtirol - die Weißweine
EThC hat geschrieben:olifant hat geschrieben:Die Kunst bei "Trocken" ist m.E. nicht zu alkoholisch oder brandig zu werden, die Aromen nicht nur als aufgesetztes Parfüm zu haben und nicht ins zu fette / ölige zu geraten.
...für mich ist vor allem auch wichtig, daß dem "GT-Wumms" genügend Säure gegenüber steht, die das Ganze schön niederviskos hält, deshalb lieber Weine "von der Höh'", z.B. aus dem Eisacktal, hier ist einer meiner Favoriten der vom Köfererhof...
... oder der von Pliger's Kuenhof
Grüsse
Ralf
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Karl Valentin
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Re: Südtirol - die Weißweine
Moin Christian,
Danke für den Tip mit dem Greif; liest sich nett. Wir schauen mal, ob das noch reinpaßt. Wenn ich "von Christian" grüße, weiß er sofort bescheid? Oder braucht es mehr, wie z.B. "Weinfreak" oder so?
Merci! Durch Glurns sind wir am freien Tag geschlurft. Der Ackerwaal im Matscher Tal ist klasse, weil man die ganze Zeit über das Tal, talauswärts das Ortler-Massiv und talauswärts fast bis zur Weißkugel sehen kann.Invest hat geschrieben:So, das von mir mit vielen Grüssen ins wunderschöne Vinschgau
Danke für den Tip mit dem Greif; liest sich nett. Wir schauen mal, ob das noch reinpaßt. Wenn ich "von Christian" grüße, weiß er sofort bescheid? Oder braucht es mehr, wie z.B. "Weinfreak" oder so?
Besten Gruß, Karsten
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Re: Südtirol - die Weißweine
Die Liveberichterstattung nähert sich ihrem Ende...
Grauburgunder durfte natürlich auch nicht fehlen. Nachdem deutlich wurde, daß ich es tendenziell etwas straffer mag, empfahl er mir
Lageder, Porer 2017
Ziemlich fokussiert, fast karg. Nase recht verhalten; angedeutet Pink Grapefruit und leicht unreifer weißer Pfirsich sowie einiger Stein. Am Gaumen sogar noch etwas bedeckter; vielleicht ein Hauch Mandarine und Richtung Abgang Physalis. Schöne reife Säure. Endet recht abrupt.
Ich hätte wirklich gerne eine Konterflasche! Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, hier könnte ein Korkschleicher im Spiel sein. Nicht nur sind die Symptome (aromatisch bedeckt, kurz) typisch, auch meine ich grenzwertig Kork in der Nase und am Gaumen erahnen zu können. Es ist nicht eindeutig, aber ich bin "zu etwa 2/3 sicher ". Trinkbar war das, aber mangels Ausdruck keine große Freude.
Was man sagen kann, ist, daß das jedenfalls kein GB "Marke fett" ist. Für alles Weitergehende ist mir der Korkverdacht zu präsent.
Ein' ha'm wa noch...
Grauburgunder durfte natürlich auch nicht fehlen. Nachdem deutlich wurde, daß ich es tendenziell etwas straffer mag, empfahl er mir
Lageder, Porer 2017
Ziemlich fokussiert, fast karg. Nase recht verhalten; angedeutet Pink Grapefruit und leicht unreifer weißer Pfirsich sowie einiger Stein. Am Gaumen sogar noch etwas bedeckter; vielleicht ein Hauch Mandarine und Richtung Abgang Physalis. Schöne reife Säure. Endet recht abrupt.
Ich hätte wirklich gerne eine Konterflasche! Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, hier könnte ein Korkschleicher im Spiel sein. Nicht nur sind die Symptome (aromatisch bedeckt, kurz) typisch, auch meine ich grenzwertig Kork in der Nase und am Gaumen erahnen zu können. Es ist nicht eindeutig, aber ich bin "zu etwa 2/3 sicher ". Trinkbar war das, aber mangels Ausdruck keine große Freude.
Was man sagen kann, ist, daß das jedenfalls kein GB "Marke fett" ist. Für alles Weitergehende ist mir der Korkverdacht zu präsent.
Ein' ha'm wa noch...
Besten Gruß, Karsten
Re: Südtirol - die Weißweine
Moin Karsten,
Hab seit meinem damaligen Besuch im Greif die ein oder andere Mail mit dem Wirt ausgetauscht und wohne wie ihm bekannt ist als Deutscher in der Schweiz. Das sollte eigentlich reichen, um zu wissen von wem die herzlichen Grüsse kommen. Wär schön, wenn es klappte
Eine gute Zeit
Christian
amateur des vins hat geschrieben:Danke für den Tip mit dem Greif; liest sich nett. Wir schauen mal, ob das noch reinpaßt. Wenn ich "von Christian" grüße, weiß er sofort bescheid? Oder braucht es mehr, wie z.B. "Weinfreak" oder so?
Hab seit meinem damaligen Besuch im Greif die ein oder andere Mail mit dem Wirt ausgetauscht und wohne wie ihm bekannt ist als Deutscher in der Schweiz. Das sollte eigentlich reichen, um zu wissen von wem die herzlichen Grüsse kommen. Wär schön, wenn es klappte
Eine gute Zeit
Christian
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Re: Südtirol - die Weißweine
Sodele, last, but not least at all kommen wir zum Abschluß unserer Südtirol-Probierwochen.
Wie ich so mit dem Verkäufer plauderte, wurde er - mir sehr zur Freude - immer mutiger mit seinen Vorschlägen. Erich, hier kommen wir nun endlich zu Deinem Déja-vu:
Ansitz Dolomytos Sacker, Dolomytos 2015
IIRC ist dies eines der Exemplare, bei denen man weiß, was drin ist. Es steht aber nicht auf der Flasche. Ich hoffe sehr, daß wir es morgen nochmal in den Laden schaffen, und daß ich vielleicht nochmal ein paar Details zu dem Wein erfahren kann.
Im Glas begrüßt einen sattes, klares Goldgelb.
Die Nase ist deutlich oxidativ, aber ohne an Sherry zu erinnern; "nichtsüßer Honig" (Erich) paßt schon nicht schlecht. Dazu kommen kandierte Orangen, frische Heumahd und ein Hauch Minze (aber nicht Pfeffer~) und Rosmarin. Mme Amatrice merkt an, er wirke wie ganz leicht geharzt. Ich finde das nicht, kann aber die Assoziation nachvollziehen. Auch "Paraffin" (Erich) kann ich nachvollziehen, bin aber eher an Wachsblumenblüte (Hoya) erinnert.
Auch am Gaumen finden sich dieselben Aromen, vielleicht nicht ganz in derselben Intensität. Zusammen mit der frischen Säure gibt das dem ganzen trotz aller Intensität eine fast leichte Note.
Der sehr lange Abgang zeigt eine tolle Kräuterwürze und ganz leicht wieder "nichtsüßen Honig" und kandierte Orange.
Die 14,5% sind komplett unauffällig.
Der Wein erinnert mich geradezu fatal an einen maßvoll gereiften großen Südfranzosen, vielleicht aus Roussanne und Viognier (mein Geheimfavoritenweingut bleibt... geheim ). Damit fällt er natürlich voll in mein Beuteschema! Von diesen unterscheidet ihn etwas weniger Druck und eine eher frischere Säure, was ihn tendenziell zu einem vielseitigeren Essensbegleiter machen sollte.
Erich, vielen vielen Dank für Deine "Vorbereitung", ohne die ich dieser Empfehlung womöglich nicht so schnell gefolgt wäre!
Großer Spaß!
Wie ich so mit dem Verkäufer plauderte, wurde er - mir sehr zur Freude - immer mutiger mit seinen Vorschlägen. Erich, hier kommen wir nun endlich zu Deinem Déja-vu:
Ansitz Dolomytos Sacker, Dolomytos 2015
IIRC ist dies eines der Exemplare, bei denen man weiß, was drin ist. Es steht aber nicht auf der Flasche. Ich hoffe sehr, daß wir es morgen nochmal in den Laden schaffen, und daß ich vielleicht nochmal ein paar Details zu dem Wein erfahren kann.
Im Glas begrüßt einen sattes, klares Goldgelb.
Die Nase ist deutlich oxidativ, aber ohne an Sherry zu erinnern; "nichtsüßer Honig" (Erich) paßt schon nicht schlecht. Dazu kommen kandierte Orangen, frische Heumahd und ein Hauch Minze (aber nicht Pfeffer~) und Rosmarin. Mme Amatrice merkt an, er wirke wie ganz leicht geharzt. Ich finde das nicht, kann aber die Assoziation nachvollziehen. Auch "Paraffin" (Erich) kann ich nachvollziehen, bin aber eher an Wachsblumenblüte (Hoya) erinnert.
Auch am Gaumen finden sich dieselben Aromen, vielleicht nicht ganz in derselben Intensität. Zusammen mit der frischen Säure gibt das dem ganzen trotz aller Intensität eine fast leichte Note.
Der sehr lange Abgang zeigt eine tolle Kräuterwürze und ganz leicht wieder "nichtsüßen Honig" und kandierte Orange.
Die 14,5% sind komplett unauffällig.
Der Wein erinnert mich geradezu fatal an einen maßvoll gereiften großen Südfranzosen, vielleicht aus Roussanne und Viognier (mein Geheimfavoritenweingut bleibt... geheim ). Damit fällt er natürlich voll in mein Beuteschema! Von diesen unterscheidet ihn etwas weniger Druck und eine eher frischere Säure, was ihn tendenziell zu einem vielseitigeren Essensbegleiter machen sollte.
Erich, vielen vielen Dank für Deine "Vorbereitung", ohne die ich dieser Empfehlung womöglich nicht so schnell gefolgt wäre!
Großer Spaß!
Zuletzt geändert von amateur des vins am Fr 20. Sep 2019, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten