hier mal ein einfacherer weißer Bordeaux für roundabout 11 Euronen, zwar etwas lauf, aber für den Preis kann man eigentlich nicht meckern...
Bordeaux 2017
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Re: Bordeaux 2017
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Tour St. Christophe 2017
Hallo,
Hatte for ein paar Tagen direkt im Weingut Tour St. Christophe 2017 aus der Demi im Glas.
Mein Fazit: schwierig in der Bewertung, sehr verschlossen, kantig, spröde. Man erkennt zwar die potentiellen Anlagen, aber das ist alles noch so sperrig und unharmonisch.
Bellefont Belcier dagegen ebenfalls aus 2017 wesentlich zugänglicher.
Habe zwar bei 15, 16 und 18 zugeschlagen, lasse erstmal die Finger davon und hoffe auf die Entwicklung in 10 bis 15 Jahren...
Hatte for ein paar Tagen direkt im Weingut Tour St. Christophe 2017 aus der Demi im Glas.
Mein Fazit: schwierig in der Bewertung, sehr verschlossen, kantig, spröde. Man erkennt zwar die potentiellen Anlagen, aber das ist alles noch so sperrig und unharmonisch.
Bellefont Belcier dagegen ebenfalls aus 2017 wesentlich zugänglicher.
Habe zwar bei 15, 16 und 18 zugeschlagen, lasse erstmal die Finger davon und hoffe auf die Entwicklung in 10 bis 15 Jahren...
Re: Tour St. Christophe 2017
Interessant...willinger1 hat geschrieben:... Tour St. Christophe 2017 aus der Demi im Glas.
Mein Fazit: schwierig in der Bewertung, sehr verschlossen, kantig, spröde. Man erkennt zwar die potentiellen Anlagen, aber das ist alles noch so sperrig und unharmonisch. ...
Dann wissen wir jetzt, weshalb der 2017er in der Subs nur 23,50 Eur kostete, während es in anderen Jahren gleich an die 30 Eur rankam...
Ich weiß, ein Besuch in Bordeaux lohnt sich immer. aber mal aus Interesse: Sind die Weine vor Ort eigentlich deutlich günstiger als im Fachhandel ? Oder zahlt man dort das Gleiche?
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Re: Tour St. Christophe 2017
Es kommt darauf an...TOM hat geschrieben: Ich weiß, ein Besuch in Bordeaux lohnt sich immer. aber mal aus Interesse: Sind die Weine vor Ort eigentlich deutlich günstiger als im Fachhandel ? Oder zahlt man dort das Gleiche?
Die klassifizierten Güter und ihre Pendants haben kein wirkliches Interesse am Direktverkauf. Zwar kann man die meisten mittlerweile besuchen (einige allerdings nur auf Voranmeldung), aber an Einzelkunden verkaufen bei weitem nicht alle. Und diejenigen, die es tun, verlangen dabei Preise, die sehr deutlich über denen im deutschen Fachhandel liegen.
Anders sieht es bei den nichtklassifizierten Gütern aus (cru bourgeois und petits chateaux). Sofern es sich in diesem Segment nicht um die bekannten Topbetriebe handelt, findet man hier manches doch günstiger als im deutschen Handel - mal abgesehen davon, dass die Weine einiger Erzeuger in Deutschland nur schwer oder gar nicht zu finden sind.
Den Fachhandel in der Stadt Bordeaux kann man nach meinen bisherigen Beobachtungen total vergessen. Völlig überrissene Preise für ahnungslose Touristen. Da geht man besser in den nächsten großen Supermarkt: da passt es dann wieder.
Gruß
Ulli
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Re: Bordeaux 2017
Kleine Ergänzung noch zu Ullis Post:
War vor zwei Wochen bei Montrose und Calon Segur für Tour und Degustation (for free), beide haben keinen Direktverkauf ab Chateau. Sehr schöne Tour, hier wurde in beiden Fällen sehr viel investiert, den Ambitionen entsprechend. Die verkosteten Weine (2011 Montrose und 2015 Calon, jew. 1. und 2. Wein) waren gut, der Calon war aber noch viel zu jung, braucht definitiv noch einige Jahre.
Viele Grüße,
Jens
War vor zwei Wochen bei Montrose und Calon Segur für Tour und Degustation (for free), beide haben keinen Direktverkauf ab Chateau. Sehr schöne Tour, hier wurde in beiden Fällen sehr viel investiert, den Ambitionen entsprechend. Die verkosteten Weine (2011 Montrose und 2015 Calon, jew. 1. und 2. Wein) waren gut, der Calon war aber noch viel zu jung, braucht definitiv noch einige Jahre.
Viele Grüße,
Jens
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Re: Bordeaux 2017
Pindefleurs wollte vor 2 Jahren utopische 25 Euro pro Flasche von mir. Also vor Ort deutlich teurer...
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Re: Bordeaux 2017
Hallo,
Vor Ort lohnt sich kaum, da entweder geringes Interesse am Verkauf oder höhere Preise. Manche bieten Tour und Verkostung, verkaufen aber nicht. Auch der lokale Vertrieb liegt höher, nicht nur in Bordeaux oder St. Emilion für die Touris aus USA und Asien.
Einzig bei den grossen Supermärkten lohnt sich mal nachzusehen...
Viele Grüße aus Leognan
Vor Ort lohnt sich kaum, da entweder geringes Interesse am Verkauf oder höhere Preise. Manche bieten Tour und Verkostung, verkaufen aber nicht. Auch der lokale Vertrieb liegt höher, nicht nur in Bordeaux oder St. Emilion für die Touris aus USA und Asien.
Einzig bei den grossen Supermärkten lohnt sich mal nachzusehen...
Viele Grüße aus Leognan
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Re: Bordeaux 2017
Hallo,
noch bevor ein paar subskribierte 2016er von einem Bremer Weinhändler bei mir eingetroffen sind, gibt es in Frankreich im Supermarkt schon die ersten Bordeaux aus 2017.
Drei davon haben wir gestern (gemeinsam mit jeweils einem aus 2014 und 2016) blind verkostet. Gerade habe ich sie noch mal nachverkostet. Klar, das ist nur eine sehr kleine Stichprobe und eine Momentaufnahme. Trotzdem gebe ich mal ein paar allgemeine Eindrücke wieder:
- Die Gerbstoffe und die Säure haben eine ordentliche Qualität, aber nicht die ganz optimale Reife. Es ist m.M. nach sehr kontrolliert extrahiert worden, die Weine sind schlank und leicht, aber es ist genug Substanz vorhanden, ohne dass die duchaus etwas unreif und hart wirkenden Gerbstoffe zu sehr ins Gewicht fallen.
- Die Gerbstoffe sind recht trocknenend-adstringent. Deshalb fehlt den Weinen gerade die Fülle und Zugänglichkeit im Vergleich mit den 16ern, aber auch mit den 14ern.
- Angenehm niedriger Alkohol, gute Frische.
- Die Nase ist gerade recht schön und vielversprechend. Im Mund kann dieser Eindruck nicht bestätigt werden. Eher flach bzw. verschlossen. Nicht annähernd so einladend und tief wie die Fruchtphase der 2016er.
Château Brown rouge - Grand Vin de Graves - Pessac-Léognan 2017:
Währen der 16er letztes Jahr getrunken, eine volle, mundwässernde Frucht hatte, gibt der 17er gerade eher wenig preis. Wirklich ausschließen, dass dieser mal zu einem feinem, eleganten, klassischen Wein aufblüht, wenn die Gerbstoffe zurückgehen, kann ich nicht. Aber wirklich Indizien, dass der Jahrgang etwas birgt, was andere nicht auch oder besser haben, finde ich nicht.
Château Haut-Marbuzet - Grand Vin de Bordeaux - Saint Estéphe 2017
Die 100% Neuholz sorgen für eine schöne Nase, im Mund das Holz sehr dezent. Das ist gekonnt gemacht, hat nichts überholztes. Von den drei Weinen der feinste, eleganteste. Vorsichtig extrahiert. Dem würde ich durchaus ein verstecktes Potential zutrauen.
Château Carbonniuex rouge - Grand Cru Classé de Graves - Pessac-Léognan 2017:
Diesen Wein sehe ich aktuell leicht besser als die anderen beiden. Die Gerbstoffe etwas feiner, aber am 2. Tag auch leicht grob und hart. Nicht so kraftvoll und gleichzeitig elegant wie der Carbonnieux aus 2016.
Ollie schreibt auf Seite 17:
Grüße, Josef
noch bevor ein paar subskribierte 2016er von einem Bremer Weinhändler bei mir eingetroffen sind, gibt es in Frankreich im Supermarkt schon die ersten Bordeaux aus 2017.
Drei davon haben wir gestern (gemeinsam mit jeweils einem aus 2014 und 2016) blind verkostet. Gerade habe ich sie noch mal nachverkostet. Klar, das ist nur eine sehr kleine Stichprobe und eine Momentaufnahme. Trotzdem gebe ich mal ein paar allgemeine Eindrücke wieder:
- Die Gerbstoffe und die Säure haben eine ordentliche Qualität, aber nicht die ganz optimale Reife. Es ist m.M. nach sehr kontrolliert extrahiert worden, die Weine sind schlank und leicht, aber es ist genug Substanz vorhanden, ohne dass die duchaus etwas unreif und hart wirkenden Gerbstoffe zu sehr ins Gewicht fallen.
- Die Gerbstoffe sind recht trocknenend-adstringent. Deshalb fehlt den Weinen gerade die Fülle und Zugänglichkeit im Vergleich mit den 16ern, aber auch mit den 14ern.
- Angenehm niedriger Alkohol, gute Frische.
- Die Nase ist gerade recht schön und vielversprechend. Im Mund kann dieser Eindruck nicht bestätigt werden. Eher flach bzw. verschlossen. Nicht annähernd so einladend und tief wie die Fruchtphase der 2016er.
Château Brown rouge - Grand Vin de Graves - Pessac-Léognan 2017:
Währen der 16er letztes Jahr getrunken, eine volle, mundwässernde Frucht hatte, gibt der 17er gerade eher wenig preis. Wirklich ausschließen, dass dieser mal zu einem feinem, eleganten, klassischen Wein aufblüht, wenn die Gerbstoffe zurückgehen, kann ich nicht. Aber wirklich Indizien, dass der Jahrgang etwas birgt, was andere nicht auch oder besser haben, finde ich nicht.
Château Haut-Marbuzet - Grand Vin de Bordeaux - Saint Estéphe 2017
Die 100% Neuholz sorgen für eine schöne Nase, im Mund das Holz sehr dezent. Das ist gekonnt gemacht, hat nichts überholztes. Von den drei Weinen der feinste, eleganteste. Vorsichtig extrahiert. Dem würde ich durchaus ein verstecktes Potential zutrauen.
Château Carbonniuex rouge - Grand Cru Classé de Graves - Pessac-Léognan 2017:
Diesen Wein sehe ich aktuell leicht besser als die anderen beiden. Die Gerbstoffe etwas feiner, aber am 2. Tag auch leicht grob und hart. Nicht so kraftvoll und gleichzeitig elegant wie der Carbonnieux aus 2016.
Ollie schreibt auf Seite 17:
2016 ist deutlich kraftvoller, besitzt aber trotzdem Eleganz. Die Gerbstoffe haben einfach, finde ich, eine ganz tolle Qualität an die diese 2017er nicht ansatzweise heranreichen. Aber auch 2014 sehe ich bei den Gerbstoffen vorne. Wir haben auch diesen 2014er blind dazu verkostet, und obwohl er nur ein Cru Bourgeoise ist, ist die bessere Qualität offenkundig. Unwahrscheinlich, dass die (wohl nicht wirklich ernst gemeinte Prognose von Ollie) zutrifft, ich halte dagegen. Gerade sehe ich erst mal keine Argumente für den Kauf von 2017; wenn jetzt mehr Verkostungen eintrudeln, wird aber wahrscheinlich schon der ein oder andere Treffer dabei sein. Mal abwarten.Ollie hat geschrieben:Deine Annahme koennte tatsaechlich falsch sein, zur Arrivage koennten die Bewertungen nach oben korrigiert werden. Ich glaube, der 2017er wird zur Arrivage durch die Decke gehen, weil er der beste klassische Jahrgang seit, uff, 20+ Jahren wird.Segla hat geschrieben:Unter der Annahme 2014 und 2017 sind ähnlich gut, bin ich sicher nicht bereit für den 17er 30% mehr zu bezahlen...
Die Frage bei diesem Termingeschaeft ist also: Kaufe ich jetzt 2014 oder erst 2020, nach Vergleich mit dem 2017er, wenn voellige Information hergestellt ist? Zu diesem Stichtag gilt die Preisvergleich zwischen den Jahrgaengen; diese Preisdifferenz preisen die Erzeuger jetzt ein, und sie ist der potentielle Spekulationsgewinn. (Der Gewinn kann auch negativ sein.)
Was kostet denn die jetzt in die Trinkreife kommende 2001er Comtesse? Die 1996er?
Cheers,
Ollie
Grüße, Josef
Re: Bordeaux 2017
Hallo,
Da es ja vielleicht Interesse am Clos Louie 2017 gibt, also jetzt und nicht erst Herbst 2020 , hier eine Bezugquelle: https://www.vins-etonnants.com/en/red-e ... -8845.html.
Habe selbst dort bestellt, schnelle zuverlässige Lieferung, im Sortiment gibt es auch einiges an Wein zu entdecken.
Probieren werde ich den Clos Louie 17 frühestens in 4 Wochen, aber laut Erzeuger soll er dem ausgezeichneten 2016 ebenbürtig sein.
Grüße Heiko
Da es ja vielleicht Interesse am Clos Louie 2017 gibt, also jetzt und nicht erst Herbst 2020 , hier eine Bezugquelle: https://www.vins-etonnants.com/en/red-e ... -8845.html.
Habe selbst dort bestellt, schnelle zuverlässige Lieferung, im Sortiment gibt es auch einiges an Wein zu entdecken.
Probieren werde ich den Clos Louie 17 frühestens in 4 Wochen, aber laut Erzeuger soll er dem ausgezeichneten 2016 ebenbürtig sein.
Grüße Heiko
- Speedsocke
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Re: Bordeaux 2017
Schon wieder „out of stock“ - also das ging ja wirklich ultraschnell.Sauternes hat geschrieben:Hallo,
Da es ja vielleicht Interesse am Clos Louie 2017 gibt, also jetzt und nicht erst Herbst 2020 , hier eine Bezugquelle: https://www.vins-etonnants.com/en/red-e ... -8845.html.
Habe selbst dort bestellt, schnelle zuverlässige Lieferung, im Sortiment gibt es auch einiges an Wein zu entdecken.
Probieren werde ich den Clos Louie 17 frühestens in 4 Wochen, aber laut Erzeuger soll er dem ausgezeichneten 2016 ebenbürtig sein.
Grüße Heiko
Aber trotzdem vielen Dank für den Tipp! Bin auch schon die ganze Zeit auf der Suche um diesen „sagenumwobenen“ Wein auch endlich mal probieren zu können.