Hallo,
Sauternes hat geschrieben:
Es gab auch bei einigen Weingütern in 2009/10 den Versuch deutlich höherpreis zu werden, das ist aber misslungen, die Nachfrage dürfte so stark gesunken sein, das die Weingüter die Preise wieder nach unten korrigiert haben,
Das halte ich offengestanden für Wunschdenken. 2009/2010 fallen mir zuvorderst die Premier Cru und La Mission HB ein, die zu stark an der Preisschraube drehten und bei späteren Jahrgängen die Preise wieder runternehmen mussten. Die genannten und immer noch begehrten Jahrgänge bekommt man aber nur selten mit Abschlag, denn die Negos und Weinhändler haben die Weine nun mal zu diesen Konditionen gekauft und vermeiden auf Teufel komm raus sichtbare Preiskorrekturen. Außerdem war 2009/2010 der Exportmarkt auch für den deutschen Handel noch sehr viel wichtiger und teures Zeug konnte damals rasch weitergereicht werden.
Sauternes hat geschrieben:also in Nachfolgejahrgängen.
Damit meinst Du sicher nicht 2011-2014, denn die waren qualitativ nicht vergleichbar. 2015/16 schon eher. Aber wie gesagt sehe ich nicht, dass da außer den oben Genannten relevante Preiskorrekturen stattgefunden hätten. Im Gegenteil. Die 2009/2010 erreichte neue und bis dahin unerreichte Preisregion haben die meisten Erzeuger verteidigt.
Sauternes hat geschrieben:Ähnliche Parallelen sehe ich jetzt in 2018, der Markt wird es regeln.
Es werden sich in der rückblickenden Marktbetrachtungen sicher Beispiele finden, wo die Preisgestaltung 2018 nicht geklappt hat. Mein Tipp: Viel wird sich da nicht korrigieren. Wer die wenigen sein werden? Warren Buffet würde es Dir nicht verraten und ein Buch mit dem Titel "so bekommen sie teure Weine billig" würde ich nicht kaufen
Sauternes hat geschrieben:Die künstliche Verknappung von z.B. Calon Segur wird ja seitens des Herstellers als Spielball eingesetzt, um die Nachfrage und den Preis zu steigern, so produziert man einen Hype.
Korrekt. Und zumindest in dieser Subs hat das Spiel ziemlich gut funktioniert, zumal mir auffällt, dass die Zahl der Akteure im Deutschen Markt tendentiell abnimmt, die Subskataloge kürzer werden und die Erzeuger viel mehr als früher darauf achten, wer ihren Wein am Ende vertreibt (vor allem, ob der an Endkunden verkauft oder das Risiko nur nach Asien weiterverschifft).
Grüße
wolf