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- Registriert: So 11. Nov 2012, 12:37
Am Mittwochabend traf sich unsere Runde zu einer kleinen Bx 2016-Arrivage-Verkostung in der Frankfurter wineBank. Ob die geringe Anzahl der Weine nun ein repräsentatives Urteil erlaubt oder nicht, da war einiges wirklich Schönes mit dabei, aber frühere Arrivages haben mich teils doch noch etwas mehr vom Hocker gehauen.
Verkostet wurde blind in Zweier-Flights, organisiert hatte das Ganze Jochen R., der als einziger auch das Gesamtprogramm kannte. Jochen, danke Dir!! Aufgedeckt wurde nach jedem Flight.
In der Reihenfolge der Verkostung:
Ch. Meyney 2016: N: laktisch, Kirsche, Joghurt, G: unausgewogen, ungestüm, spürbares Bitterl, Mangel an Frucht. 17 P.
Ch. Lafon La Tuilerie 2016: N: rote Johannisbeere, saure rote Beeren, Traubensaft(!), sich schnell ändern, etwas Kokos, Baustaub(!). G: weich, etwas spitze Säure, etwas bitter (passend bemerkte einer der Mittrinker „Schwarztee-bitter“), ebenfalls ein Mangel an Frucht. Knappe 17 P.
Ch. Malescot-Exupery 2016: N: Salami/Fleisch, etwas Kirsch, G: Kirsch, Karamell, sehr harmonisch, schöne Länge. Spürbares Tannin, aber auch mehr Frucht. Ziemlich adstringierend. Mit mehr Luft mehr Süße. Schon schöner als der enttäuschende erste Flight! 18 P.
Ch. Giscours 2016: N: helle rote Beeren, etwas Tabak, etwas Wacholder und tatsächlich etwas Pfirsich (ich dachte erst, das käme von meiner Begleitung, war aber nicht der Fall!). G: sehr harmonisch, Kirschfrucht, etwas Minze. Verschloss sich mit Luft aber tendenziell etwas. 18-19 P.
Ch. Saint Pierre (St. Julien) 2016: N: Ätherisch, Eukalyptus, grüne Bananen, Lakritz, nasser Stein und mit Luft mehr Beerenfrüchte. Abgefahrene Nase! G: hielt da leider nicht mit. Kirsche, eher eindimensional, eher kurz. Inkl. einem Pünktchen extra für die Nase 17-18 P.
Ch. Duhart Milon 2016: N: Klasse! Cassis, Brombeere, Pfeffer, Würze, dezenter/vornehmer. G: Etwas Schärfe/Pfeffer, mit Luft zunehmend Sauerkirsche. Aristokratische Kühle. Wird mit Luft an Nase und Gaumen immer schöner, gewinnt an Statur und Fruchtsüße. 18+ P.
Ch. Phelan-Segur 2016: N: Veilchen, Holz-/Röstaromen, Pfeffer. G: trinkig, schöne Frucht, leicht laktisch, kein Monster an Komplexität. Phelan Segur finde ich bei Arrivages/Jungweinproben oft – ja, wie soll man’s nennen – negativ formuliert tendenziell einen Blender, positiv formuliert sehr gefällig. 18 bis 18+ P.
Ch. Batailley 2016: N: Kaffee, Karamell, Schoko, wenig Pauillac-typisch. Am Gaumen dunkelfruchtig, körperreich, schöne Länge. Ausgeprägte, aber gut zu verkraftende Tannine, und ganz klar am ehesten der Wein, der mit Luft im Glas beständig zulegt. Da stehen am Ende spektakuläre 18-19 P.! Hatte mir vorgenommen, bei einer günstigen Quelle nachzukaufen, aber zwo Tage später war er dort ausverkauft und ich habe Teilnehmer unserer Probe im Verdacht.
Zuguterletzt probierten wir quasi außer Konkurrenz (da preislich doch ziemlich aus dem Rahmen fallend) aus der Demi den neulich von mir eher zurückhaltend bewerteten Pontet Canet 2016 noch einmal nach. Gefiel mir nur minimal besser als zuletzt, aber viele andere Probenteilnehmer konnten darin mehr Bordeaux erkennen als ich und fanden den Wein tendenziell auch eher groß.
Fazit: Für mich waren Giscours und Batailley WOTN und ich glaube im Konsens sah das ähnlich aus, wobei bei der entsprechenden Frage auch der Duhart zwei oder drei Mal genannt wurde (was mich natürlich freute)! Ob 2016 nun wirklich ein so großer Jahrgang ist? Vielleicht finden sich ja noch ein paar an einer Zusatz- oder Nachprobe anderer 16er-Bordeaux’ Interessierte!
Gruß
Verkostet wurde blind in Zweier-Flights, organisiert hatte das Ganze Jochen R., der als einziger auch das Gesamtprogramm kannte. Jochen, danke Dir!! Aufgedeckt wurde nach jedem Flight.
In der Reihenfolge der Verkostung:
Ch. Meyney 2016: N: laktisch, Kirsche, Joghurt, G: unausgewogen, ungestüm, spürbares Bitterl, Mangel an Frucht. 17 P.
Ch. Lafon La Tuilerie 2016: N: rote Johannisbeere, saure rote Beeren, Traubensaft(!), sich schnell ändern, etwas Kokos, Baustaub(!). G: weich, etwas spitze Säure, etwas bitter (passend bemerkte einer der Mittrinker „Schwarztee-bitter“), ebenfalls ein Mangel an Frucht. Knappe 17 P.
Ch. Malescot-Exupery 2016: N: Salami/Fleisch, etwas Kirsch, G: Kirsch, Karamell, sehr harmonisch, schöne Länge. Spürbares Tannin, aber auch mehr Frucht. Ziemlich adstringierend. Mit mehr Luft mehr Süße. Schon schöner als der enttäuschende erste Flight! 18 P.
Ch. Giscours 2016: N: helle rote Beeren, etwas Tabak, etwas Wacholder und tatsächlich etwas Pfirsich (ich dachte erst, das käme von meiner Begleitung, war aber nicht der Fall!). G: sehr harmonisch, Kirschfrucht, etwas Minze. Verschloss sich mit Luft aber tendenziell etwas. 18-19 P.
Ch. Saint Pierre (St. Julien) 2016: N: Ätherisch, Eukalyptus, grüne Bananen, Lakritz, nasser Stein und mit Luft mehr Beerenfrüchte. Abgefahrene Nase! G: hielt da leider nicht mit. Kirsche, eher eindimensional, eher kurz. Inkl. einem Pünktchen extra für die Nase 17-18 P.
Ch. Duhart Milon 2016: N: Klasse! Cassis, Brombeere, Pfeffer, Würze, dezenter/vornehmer. G: Etwas Schärfe/Pfeffer, mit Luft zunehmend Sauerkirsche. Aristokratische Kühle. Wird mit Luft an Nase und Gaumen immer schöner, gewinnt an Statur und Fruchtsüße. 18+ P.
Ch. Phelan-Segur 2016: N: Veilchen, Holz-/Röstaromen, Pfeffer. G: trinkig, schöne Frucht, leicht laktisch, kein Monster an Komplexität. Phelan Segur finde ich bei Arrivages/Jungweinproben oft – ja, wie soll man’s nennen – negativ formuliert tendenziell einen Blender, positiv formuliert sehr gefällig. 18 bis 18+ P.
Ch. Batailley 2016: N: Kaffee, Karamell, Schoko, wenig Pauillac-typisch. Am Gaumen dunkelfruchtig, körperreich, schöne Länge. Ausgeprägte, aber gut zu verkraftende Tannine, und ganz klar am ehesten der Wein, der mit Luft im Glas beständig zulegt. Da stehen am Ende spektakuläre 18-19 P.! Hatte mir vorgenommen, bei einer günstigen Quelle nachzukaufen, aber zwo Tage später war er dort ausverkauft und ich habe Teilnehmer unserer Probe im Verdacht.
Zuguterletzt probierten wir quasi außer Konkurrenz (da preislich doch ziemlich aus dem Rahmen fallend) aus der Demi den neulich von mir eher zurückhaltend bewerteten Pontet Canet 2016 noch einmal nach. Gefiel mir nur minimal besser als zuletzt, aber viele andere Probenteilnehmer konnten darin mehr Bordeaux erkennen als ich und fanden den Wein tendenziell auch eher groß.
Fazit: Für mich waren Giscours und Batailley WOTN und ich glaube im Konsens sah das ähnlich aus, wobei bei der entsprechenden Frage auch der Duhart zwei oder drei Mal genannt wurde (was mich natürlich freute)! Ob 2016 nun wirklich ein so großer Jahrgang ist? Vielleicht finden sich ja noch ein paar an einer Zusatz- oder Nachprobe anderer 16er-Bordeaux’ Interessierte!
Gruß
Uli
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We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
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