Kapitalbindung bzw. Kapitalkosten sind in Nullzinszeiten nun auch nicht mehr das, was sie mal waren. Und bevor ein relevanter Player am Markt "schlapp macht" und das Preisgefüge gefährdet, wird das Bordeaux-Kartell in gewohnter Manier eingreifen. So wie vor einigen Jahren in den USA, wo ein wichtiger wholesaler in die Insolvenz rutschte - da hat ein Konsortium aus Erzeugern und Negociants dessen gesamten Bordeaux-Lagerberstand ratztfatz aufgekauft, bevor der zu Dumpingpreisen in den Markt gelangen konnte.innauen hat geschrieben:Trinkfreude hat geschrieben: Nur wird durch diese Preisgestaltung der Abstand zwischen den Blue Chips und dem großen Rest in Bordeaux immer größer. Der Spagat, den die Negotiants zwischen hohen Einkaufspreisen = Kapitalbindung und Weitergabe an die Kunden bewältigen muss, immer breiter. Ich bin gespannt, wie weit das noch geht und wann die ersten schlapp machen.
Seitdem es Weinforen gibt, wird das "Platzen der Blase" und der Zusammenbruch des Marktes vorhergesagt. Passiert ist nichts dergleichen. Und es wird vermutlich auch dieses Jahr nicht passieren. Ich rechne mit Preisen von 2016 + x; schließlich haben viele Erzeuger das Preisniveau von 2010 noch nicht wieder erreicht, da ist noch Luft nach oben, und die "best ever" - Maschinerie läuft ja schon wieder an. Ein paar Interviewschnipsel in der Richtung gab es ja schon in dem zuerst von dir verlinkten Artikel.
Markt und Preise werden erst dann einbrechen, wenn es an den Finanzmärkten zu einem Megacrash kommt. Der wird zwar kommen, und das mit mathematischer Zwangsläufigkeit, nur weiß keiner, wann. Und wenn er kommt, werden wir alle ganz andere Probleme als Bordeauxpreise haben
@ Gerald: es sind immer noch zwei Bordeaux 2018 - Threads. Könntest Du die zusammenführen?
Gruß
Ulli