mixalhs hat geschrieben:Hallo Norbert,
mir geht's ähnlich wie Wolf, aka Innauen. Wichtig ist der Wein, nicht der Name des Verkosters. Wenn ich einen Bericht über "Spätburgunder der 1990er", "Auslesen von der Mittelmosel" oder "Besuch im Chianti Classico" sehe, werde ich eventuell neugierig. Wenn dagegen die Überschrift lautet "Kreutzer's Verkostungsnotizen im Laufe der Zeit", dann muss ich leider sagen, dass mich das nicht interessiert.
In einer Welt des information overflow sucht man Kriterien, die einem helfen, auf den ersten Blick das Interessante vom Uninteressanten, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen. Und für Weininteressierte sind das Fragen wie "Riesling oder Cabernet Sauvignon?" oder "Rheinhessen oder Languedoc?", aber nicht "Norbert oder Michael?" Ich empfehle andere Überschriften, von denen sich die einschlägig Interessierten angesprochen fühlen können.
Herzliche Grüße
Michael
Hallo Michael,
es geht nicht um Norbert oder Michael. Ich habe in den verschiedenen Probenprotokollen immer versucht, auch die zum Teil konträren Wahrnehmungen mitzuteilen. Es gibt nicht immer nur eine Wahrheit. Wenn ich mich zu einem 1990er Cote Rotie "La Mouline" mit "untrinkbar, Stall" sagt mein Gegenüber vielleicht "was, das ist doch endlich mal eine andere aromatische Dimension, 100 Punkte". Hört sich überspitzt an, soll aber nur verdeutlichen, dass es hier immer nur um persönliche Momentaufnahmen geht. Wobei ich nie und nimmer reklamiere, immer Recht zu haben. Für mich persönlich schon. Aber nicht für die Allgemeinheit. Das sehe ich aber auch für die sogenannten Profis so. Egal ob Robert Parker, Jancis Robinson, Gerhard Eichelmann, Armin Diehl und wie sie alle heißen, deren Meinung deckt sich nicht immer mit meiner. Wenn man aber die Grundneigung des Verkosters versteht, kann man auch etwas damit anfangen.
Die Weine stehen immer im Vordergrund. Auch bei den Verkostungsrunden. Und Themenabende gab es in der Vergangenheit genug.
> Und für Weininteressierte sind das Fragen wie "Riesling oder Cabernet Sauvignon?" oder >"Rheinhessen oder Languedoc?"
Wie kann man das über den theoretischen Ansatz beantworten? Für den Anfänger bleibt da nur Flaschen kaufen, probieren und sich eine eigene Meinung bilden. Der Fortgeschrittene stellt sich solch eine Frage doch nicht mehr. Ich trinke Riesling und Cabernet Sauvignon, Rheinhessen und Languedoc. Alles zu seiner Zeit und mit unterschiedlich großer Begeisterung. Gute und schlechte Weine gibt es in jeder Kategorie. Die Spreu vom Weizen zu trennen, dazu kann ein Weinforum beitragen. Habe ich jedenfalls immer so verstanden.
Weiterhin schöne Weine im Glas zu haben
wünscht Dir
Norbert