Ob man die Domaine Joblot als burgundischen Geheimtip betrachten kann, darf bezweifelt werden. Ungeachtet dessen, sind die Weine - weiß wie rot - für mich ein schöner Kompromiß im Preisbereich 25-30€, wenn man die abgedrehten Preise der Spitzenweine der Côte d'Or nicht mitgehen kann oder mag: Das PGV ist hier m.M.n. sehr gut. Allen Meadows bewertet die Weine regelmäßig sehr gut (ich bin kein Burghound-Abonnent).
Heute Abend im Glas:
Domaine Joblot, Givry 1er Cru «Clos des Bois Chevaux» 2011 (13%)
Joblot macht 4 rote 1ers (und 2 weiße): Servoisine ist für mich der beste, Bois Chevaux, Marole und Cellier aux Moines haben, soweit ich bisher erkunden durfte, weder die Tiefe noch die Zugänglichkeit. Mag sein, daß sich das mit Reife ändert: Denn daß diese Weine reifen können, ist unbestreitbar.
Dieser 2011er zeigt auch keinerlei Müdigkeit. Ziemlich dunkel, sowohl die Farbe als auch die Aromen, die Richtung Blaubeere und Schwarzkirsche gehen. Recht schlank und maskulin, präsente und etwas rustikale Tannine, frische Säure, leichte Räuchernote.
Gut!
(Aber weil ich gerade den Holger Koch *** im Glas hatte: Der ist doch ein bißchen besser und nur geringfügig teurer.)
Cote Chalonnaise
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Re: Cote Chalonnaise
Besten Gruß, Karsten
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Re: Cote Chalonnaise
Domaine Joblot, Givry 1er Cru «Les Bois Chevaux» 2012 (13%)
Wundervolles Rubinrot, klar und mitteldicht; nur minimal aufgehellter Rand.
In der Nase reichlich Schwarzkirsche, etwas dunkles Leder und Gewürze (Wacholder, Nelke).
Am Gaumen ganz ähnlich. Erstaunlich fruchtdominiert noch, hier viell. eine Nuance "roter". Dabei aber nicht banal oder eindimensional. FeineTannine, noch nicht komplett eingebunden, und perfekte Säure. Im langen Abgang zum Ende hin minimale metallisch-bittere Note . der einzige Kratzer im Lack.
Nach 20' gewinnt er deutlich an Tiefe und Würze: Noten von schwarzen Trüffeln und Rauch kommen hinzu, verbinden sich wunderbar mit den schwarzen Kirschen und jetzt auch ein wenig roten Johannisbeeren und Cranberry. Durch und durch sehr harmonisch.
Das ist richtig gut, und besser als vieles von der Côte d'Or, auch so manche Premiers! '12 gefällt mir auch deutlich besser als '11 (Überraschung! ). Mein Bild verfestigt sich, daß Joblots - und das gilt für rot und weiß - mit ca. 6 Jahren am Beginn ihres Plateaus stehen und dort dann einige Jahre verbringen. Wenn sie bloß nicht vorher auch schon so lecker wären...
Wundervolles Rubinrot, klar und mitteldicht; nur minimal aufgehellter Rand.
In der Nase reichlich Schwarzkirsche, etwas dunkles Leder und Gewürze (Wacholder, Nelke).
Am Gaumen ganz ähnlich. Erstaunlich fruchtdominiert noch, hier viell. eine Nuance "roter". Dabei aber nicht banal oder eindimensional. FeineTannine, noch nicht komplett eingebunden, und perfekte Säure. Im langen Abgang zum Ende hin minimale metallisch-bittere Note . der einzige Kratzer im Lack.
Nach 20' gewinnt er deutlich an Tiefe und Würze: Noten von schwarzen Trüffeln und Rauch kommen hinzu, verbinden sich wunderbar mit den schwarzen Kirschen und jetzt auch ein wenig roten Johannisbeeren und Cranberry. Durch und durch sehr harmonisch.
Das ist richtig gut, und besser als vieles von der Côte d'Or, auch so manche Premiers! '12 gefällt mir auch deutlich besser als '11 (Überraschung! ). Mein Bild verfestigt sich, daß Joblots - und das gilt für rot und weiß - mit ca. 6 Jahren am Beginn ihres Plateaus stehen und dort dann einige Jahre verbringen. Wenn sie bloß nicht vorher auch schon so lecker wären...
Besten Gruß, Karsten
Re: Cote Chalonnaise
Danke, Karsten, für deine Notizen. Ich finde die Joblots auch immer sehr gut, bin aber ein wenig langsamer mit dem Öffnen. Ein 2003er, den ich vor 1 oder 2 Jahren geöffnet habe, war keineswegs drüber.
Grüße
Stefan
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Stefan
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Re: Cote Chalonnaise
Mein Vergnügen, Stefan. Ich bin besonders auch deshalb angetan, weil ich bisher den Servoisine immer deutlich vor Celliers aux Moines, Bois Chevaux und Marole sah (in der Reihenfolge). Vielleicht ist es so, aber vielleicht ist der Servoisine auch nur in der Jugend zugänglicher. Dieser Bois Chevaux war jedenfalls saugut und hat richtig Spaß gemacht!
Besten Gruß, Karsten
Re: Cote Chalonnaise
Tatsächlich kaufe ich, auch weil sich die Preise nicht unterscheiden, meist den Servoisine. Aber vom 09er habe ich den Servoisine und den Celliers aus Moines im Keller. Muss ich mal nebeneinander trinken. Vielleicht nächstes Jahr zum 10. Werde berichten.
Grüße
Stefan
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Stefan
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Re: Cote Chalonnaise
Einhergehend mit der Übergabe von Jean-Marc an Juliette, gibt es bei den 2016ern einige Veränderungen. L'Empreinte (rouge) und Mademoiselle (blanc) sind Clos-übergreifende Cuvées.
Ich hab' die auch schon angetestet, aber anscheinend nur vom roten Notizen gemacht:
Domaine Joblot, Givry 1er Cru «L'Empreinte» 2016 (13,5%)
Sehr purpur, fast schon violett. Klar,mitteldicht.
Nase entsprechend jugendlich, rote und blaue Früchte, floral.
Gaumen ebenso. Samtig, frische, aber milde Säure, sehr feine Tannine. Sehr fein unterstützendes Holz (Vanille). Scheint erst kurz, kommt aber zurück und ist dann lang. Auch die Tannine sind kräftiger, als ihre Feinheit zunächst vermuten läßt.
Mal abwarten wo da die Reise hingeht. Nach dem ersten Eindruck könnte man spekulieren: "Femininer" (ich schreib' das nicht wegen Juliette, sondern wegen der weichen, samtigen Art des Weins) und auch früher zugänglich.
Ich hab' die auch schon angetestet, aber anscheinend nur vom roten Notizen gemacht:
Domaine Joblot, Givry 1er Cru «L'Empreinte» 2016 (13,5%)
Sehr purpur, fast schon violett. Klar,mitteldicht.
Nase entsprechend jugendlich, rote und blaue Früchte, floral.
Gaumen ebenso. Samtig, frische, aber milde Säure, sehr feine Tannine. Sehr fein unterstützendes Holz (Vanille). Scheint erst kurz, kommt aber zurück und ist dann lang. Auch die Tannine sind kräftiger, als ihre Feinheit zunächst vermuten läßt.
Mal abwarten wo da die Reise hingeht. Nach dem ersten Eindruck könnte man spekulieren: "Femininer" (ich schreib' das nicht wegen Juliette, sondern wegen der weichen, samtigen Art des Weins) und auch früher zugänglich.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Cote Chalonnaise
Ach, und der Vollständigkeit halber noch die weißen '12er:
Domaine Joblot, Givry 1er Cru «Servoisine» 2012
Nase und Gaumen sehr reduziert-schweflig. Keine Frucht. Schöne Säure. Deutlich Vanille/Holz. Wenig Integriert.
Hatte ich besser in Erinnerung. Schlechter Moment? Mit Zeit/Temp./Luft etwas weniger schweflig und etwas harmonischer, aber kein wirklicher Durchbruch.
Kannte ich so überhaupt nicht. Bin geneigt, eine Off-Flasche anzunehmen.
Quasi als "Kontrolle" einen Tag später aufgemacht:
Domaine Joblot, Givry 1er Cru «En Veau» 2012
Geht ein bißchen in eine ähnliche Richtung wie der Servoisine, aber viel gemäßigter:
In der Nase nur leicht reduziert, Ausbau mittel (das ist ähnlich). Voller und aromatischer: Steinfrucht (Nektarine), Thymian, mittelreife Honigmelone. Viel ansprechender.
Gaumen ganz genauso, und zugänglicher als der Servoisine.
[+1d] Deutlich Orange (keine Schale!) und etwas Nektarine. Schön verbunden. In der Mitte voll; weiterhin diese Thymian-Note. Feine "Extrakt-Süße" (aber trocken). Ganz am Ende wieder diese komische, leicht bittere Note, die ich gestern - unpassend - mit Sherry assoziierte. (Oxidiert war er nicht.)
Domaine Joblot, Givry 1er Cru «Servoisine» 2012
Nase und Gaumen sehr reduziert-schweflig. Keine Frucht. Schöne Säure. Deutlich Vanille/Holz. Wenig Integriert.
Hatte ich besser in Erinnerung. Schlechter Moment? Mit Zeit/Temp./Luft etwas weniger schweflig und etwas harmonischer, aber kein wirklicher Durchbruch.
Kannte ich so überhaupt nicht. Bin geneigt, eine Off-Flasche anzunehmen.
Quasi als "Kontrolle" einen Tag später aufgemacht:
Domaine Joblot, Givry 1er Cru «En Veau» 2012
Geht ein bißchen in eine ähnliche Richtung wie der Servoisine, aber viel gemäßigter:
In der Nase nur leicht reduziert, Ausbau mittel (das ist ähnlich). Voller und aromatischer: Steinfrucht (Nektarine), Thymian, mittelreife Honigmelone. Viel ansprechender.
Gaumen ganz genauso, und zugänglicher als der Servoisine.
[+1d] Deutlich Orange (keine Schale!) und etwas Nektarine. Schön verbunden. In der Mitte voll; weiterhin diese Thymian-Note. Feine "Extrakt-Süße" (aber trocken). Ganz am Ende wieder diese komische, leicht bittere Note, die ich gestern - unpassend - mit Sherry assoziierte. (Oxidiert war er nicht.)
Besten Gruß, Karsten
Re: Cote Chalonnaise
Ja, natürlich. Gegen welche premiers konkret hat Du denn den Wein verkostet?amateur des vins hat geschrieben: Das ist richtig gut, und besser als vieles von der Côte d'Or, auch so manche Premiers!
Der Vergleich ginge für Joblot übrigens auch gegen etliche grand crus positiv aus, nämlich solche von schwachen Erzeugern. Sorry, aber diese "PdP-Vergleiche" (um diesen Händler geht es hier wohl) nerven einfach nur, weil hier mit unterschiedlicher Waffenlänge gemessen wird.
Joblot ist zweifellos ein guter Erzeuger an der Cote Chalonnaise, und wenn man korrekt vergleichen will, muss man ihn deshalb eben auch mit guten Erzeugern von der Cote d'Or vergleichen. Und da endet der Vergleich (ich habe ihn insgesamt drei mal gemacht) dann für Joblot schon ziemlich schmerzhaft: gegen zwei Village-AOCs (!) von Mortet und Mugneret-Gibourg und einen 1er von Cathiard konnte die Ecke, in die sich der Joblot Servoisine anziehend verziehen musste, kaum klein genug sein.
Ja, die Weine der drei Genannten sind teurer, beim Cathiard sogar dramatisch teurer. Aber den Vergleich, den Du gezogen hast, ist ein qualitativer und kein preislicher. Und der geht halt nur in einigen wenigen Konstellationen auf. Man kann die Qualität einer Herkunft nicht daran beurteilen, dass es hier jeweils Under- und Overperformer gibt. Für mich relevant sind nur die Spitzen, und hier gibt es keinen Zweifel, dass die Cote d'Or der Cote Chalonnaise überlegen ist. Und zwar meilenweit.
Gruß
Ulli
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Re: Cote Chalonnaise
amateur des vins hat geschrieben:Das ist richtig gut, und besser als vieles von der Côte d'Or, auch so manche Premiers!
Warum konstruierst Du einen Widerspruch, wo keiner ist? Der Unterschied zwischen "manche", "viele", "die meisten" und "alle" ist Dir ja geläufig.UlliB hat geschrieben:Ja, natürlich. [...] Der Vergleich ginge für Joblot übrigens auch gegen etliche grand crus positiv aus, nämlich solche von schwachen Erzeugern.
"Sorry", und dann sind beliebige Unterstellungen ok? Nee... Ich habe es nicht nötig, Händler-Marketing-Geblasel nachzuplappern, und wenn Du ehrlich bist - und nur ein paar Posts weitergelesen, oder wenigstens weniger tendenziös interpretiert hättest - würdest Du zugeben müssen, daß ich das auch nicht getan habe - nicht hier, nirgendwoanders im Forum, und sonst auch nicht.UlliB hat geschrieben:Sorry, aber diese "PdP-Vergleiche" (um diesen Händler geht es hier wohl) nerven einfach nur, weil hier mit unterschiedlicher Waffenlänge gemessen wird.
Nö, das möchtest Du so müssen. Ich vergleiche mit dem gesamten Burgund (bzw. dem kleinen Bruchteil, den ich bisher kennenlernen durfte). Nur mit der Spitze zu vergleichen, und dann zu behaupten...UlliB hat geschrieben:wenn man korrekt vergleichen will, muss man ihn deshalb eben auch mit guten Erzeugern von der Cote d'Or vergleichen
...ist logisch und statistisch nicht haltbar. Und der Vergleich geht (für mich) in ziemlich vielen Konstellationen auf. Halt nur nicht, wennUlliB hat geschrieben:der Vergleich, den Du gezogen hast, ist ein qualitativer und kein preislicher. Und der geht halt nur in einigen wenigen Konstellationen auf.
UlliB hat geschrieben:Für mich relevant sind nur die Spitzen
Besten Gruß, Karsten
Re: Cote Chalonnaise
In der letzten Woche habe ich 3 Givrys aus dem Jahr 2010 getrunken – jeweils über zwei Tage im Glas gehabt – allerdings nicht gleichzeitig.
Francois Lumpp Givry 1er Cru Clos Jus: Waldhimbeere in der Nase, sehr pur, eher wenig Komplexität, leichte Blütennoten, im Hintergrund etwas Süßholz. Am Gaumen gerade reife rote Waldfrucht, gerade so genug Dichte, frisch, klarer Säurenerv, leichte Waldnoten, bleibt lange haften. Etwas blass und ohne rechtes Spiel. Gut, aber nicht begeisternd. Am zweiten Abend verliert der Wein an Spannung
Francois Lumpp Givry 1er Cru Crausot: Am ersten Tag noch nicht richtig da, Frucht mehr im Hintergrund, herbe Noten treten hervor. Am zweiten Abend erfüllt sich glücklicherweise die Ahnung: Während der Clos Jus am zweiten Abend schwächelt, zeigt der Crausot nun erst sein wahres Gesicht. Tiefe rote Waldfrucht, leichte Süßholznoten, ein Hauch Wald, sehr pur mit schöner Tiefe. Am Gaumen wunderbar fein strukturiert, toller Nerv, ‘rassig’, genug Druck und Frucht, aber insgesamt elegant und luftig. Schöne Länge. Sehr gut.
Joblot Givry 1er Cru Clos de la Servoisine: Der Stinker zu Beginn verfliegt nach 20 Minuten, dann nimmt die Intensität über 1,5 Stunden immer weiter zu. Sehr schöne Nase mit tiefer eher dunkler Waldfrucht, leicht waldig, etwas Tabak. Am Gaumen braucht e seine gute halbe Stunde bis sich der Wein entwickelt hat. Crunchy rote Frucht, mittlere Dichte, gute Balance und Frische, tolle Energie, sehr, sehr langer Abgang. As zweiten Abend sehr seriös: gute Tiefe und Balance, wenn auch nicht ganz so lebendig wie der Crausot am zweiten Abend.
Fazit: Crausot und Clos de la Servoisine liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Crausot am zweiten Abend etwas lebendiger, ein Hauch mehr Spiel und Energie (und für mich einen kleinen Tacken vorn), der Clos de la Servoisine etwas seriöser mit etwas mehr Tiefe. Der Crauzot etwas rotfruchtiger, der Clos de la Servoisine dunkler. Der Clos Jus demgegenüber deutlich abgeschlagen. Es hat mich verwundert, weil Lumpp den Clos Jus als seine beste Lage einordnet (und Clive Coates es ebenso sieht). Erst dachte ich, dass es vielleicht eine schlechte Flasche sei, aber auf Cellertracker schneidet der Clos Jus generell deutlich schlechter ab, als der Clos Jus. Mal sehen, ich habe von den Lumpps noch ein paar Flaschen und viellecht kommt die Zeit des Clos Jus auch erst noch. Die beiden anderen Weine kann ich nur empfehlen (auch wenn der Clos Jus auch nicht schlecht ist).
Grüße
Stefan
Francois Lumpp Givry 1er Cru Clos Jus: Waldhimbeere in der Nase, sehr pur, eher wenig Komplexität, leichte Blütennoten, im Hintergrund etwas Süßholz. Am Gaumen gerade reife rote Waldfrucht, gerade so genug Dichte, frisch, klarer Säurenerv, leichte Waldnoten, bleibt lange haften. Etwas blass und ohne rechtes Spiel. Gut, aber nicht begeisternd. Am zweiten Abend verliert der Wein an Spannung
Francois Lumpp Givry 1er Cru Crausot: Am ersten Tag noch nicht richtig da, Frucht mehr im Hintergrund, herbe Noten treten hervor. Am zweiten Abend erfüllt sich glücklicherweise die Ahnung: Während der Clos Jus am zweiten Abend schwächelt, zeigt der Crausot nun erst sein wahres Gesicht. Tiefe rote Waldfrucht, leichte Süßholznoten, ein Hauch Wald, sehr pur mit schöner Tiefe. Am Gaumen wunderbar fein strukturiert, toller Nerv, ‘rassig’, genug Druck und Frucht, aber insgesamt elegant und luftig. Schöne Länge. Sehr gut.
Joblot Givry 1er Cru Clos de la Servoisine: Der Stinker zu Beginn verfliegt nach 20 Minuten, dann nimmt die Intensität über 1,5 Stunden immer weiter zu. Sehr schöne Nase mit tiefer eher dunkler Waldfrucht, leicht waldig, etwas Tabak. Am Gaumen braucht e seine gute halbe Stunde bis sich der Wein entwickelt hat. Crunchy rote Frucht, mittlere Dichte, gute Balance und Frische, tolle Energie, sehr, sehr langer Abgang. As zweiten Abend sehr seriös: gute Tiefe und Balance, wenn auch nicht ganz so lebendig wie der Crausot am zweiten Abend.
Fazit: Crausot und Clos de la Servoisine liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Crausot am zweiten Abend etwas lebendiger, ein Hauch mehr Spiel und Energie (und für mich einen kleinen Tacken vorn), der Clos de la Servoisine etwas seriöser mit etwas mehr Tiefe. Der Crauzot etwas rotfruchtiger, der Clos de la Servoisine dunkler. Der Clos Jus demgegenüber deutlich abgeschlagen. Es hat mich verwundert, weil Lumpp den Clos Jus als seine beste Lage einordnet (und Clive Coates es ebenso sieht). Erst dachte ich, dass es vielleicht eine schlechte Flasche sei, aber auf Cellertracker schneidet der Clos Jus generell deutlich schlechter ab, als der Clos Jus. Mal sehen, ich habe von den Lumpps noch ein paar Flaschen und viellecht kommt die Zeit des Clos Jus auch erst noch. Die beiden anderen Weine kann ich nur empfehlen (auch wenn der Clos Jus auch nicht schlecht ist).
Grüße
Stefan