olifant
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Mi 31. Jan 2018, 18:04
Hallo Stefan, danke für die Liste ... Galloni scheint dem Holz nicht abgeneigt - (auch wenn die Genannten nicht unbedingt Schreinerorgien feiern) - und wohl auch Querciabella-, Montevertine und Felsina-Fan . Sehr schön find ich persönlich den San Giusto Rentenbank Chianti Classico. Spass beiseite, ausser dem mir bis dato völlig unbekannten Jurji Fiore & Figlia und den im Portofolio neuen? Querciabella Subzonen Sangiovese sind das alles erwiesenermaßen bekannte wie hochklassige Weine. (Die alle sicher erst mal weggelegt werden sollten.)
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser. Karl Valentin
Créot
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Mi 31. Jan 2018, 23:28
olifant hat geschrieben:Sehr schön find ich persönlich den San Giusto Rentenbank Chianti Classico.
Deshalb liebe ich Autokorrektur - man macht sich so schön zum Löffel. Und ja, gänzlich überraschend ist die Liste nicht (wobei man auch sagen muss, dass Etliches nicht dabei ist, wie z.B. die Spitzenweine von Fontodi und Isolde e Olena). Felsina finde ich aber auch eine Bank. Hatte letztens mal einen 90er Rancia (Auto-Korrektur macht daraus: Lancia ) um mal zu sehen, wie so ein Teil reift und es hat mich doch sehr überzeugt. Wenn du noch was über einen bestimmten Wein wissen willst, dann sag gerne Bescheid. Ich muss sagen, dass ich mich bei Chiantis auch nicht so auskenne bzw. die Lage etwas unübersichtlich finde und mich eher an ein paar größere Namen gehalten habe (früher viel Fontodi und Isole e Olena und als die die 20 Euro Grenze gerissen haben: Selvapiana und Monsanto) - und bin damit eigentlich ganz gut gefahren. Aber deine Top 10 Liste Chianti würde mich schon sehr interessieren... Grüße Stefan
olifant
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Do 1. Feb 2018, 11:33
Créot hat geschrieben:... Ich muss sagen, dass ich mich bei Chiantis auch nicht so auskenne bzw. die Lage etwas unübersichtlich finde und mich eher an ein paar größere Namen gehalten habe (früher viel Fontodi und Isole e Olena und als die die 20 Euro Grenze gerissen haben: Selvapiana und Monsanto) - und bin damit eigentlich ganz gut gefahren. Aber deine Top 10 Liste Chianti würde mich schon sehr interessieren...
Die Lage ist m.E. in dieser Region immer etwas unübersichtlich, liegt wohl daran, dass Mittelitalien, anders als der Norden, ziemlich italienisches Italien ist In so fern hat man halt seine über die Jahre hinweg gesammelten Erfahrungen und Schätzchen, will meinen, die, die einen nur selten enttäuscht, aber eben auch immer wieder mal begeistert haben. Ein paar grosse Namen sind da dann auch dabei ... aber auch unkompliziert zu trinkende "Leichtgewichte". Da leider mein örtlicher Laden, der mich damalig mit interessanteren Sachen als Direktimpoteur immer wieder überraschen durfte, leider vor ca. 3 Jahren zugemacht hat, bin ich leider nicht mehr so auf dem Laufenden. Also etwas namedropping, qua gesammelte Historie von Weinen, die ich ohne grosses Überlegen wieder trinken würde. Monsanto (Riserva) wenn's straight und heftig sein darf, und Selvapiana (Riserva Bucheriale) wären bei mir auch dabei. Ebenso Fontodi (Annata und Vigna del Sorbo), wobei der Sorbo in ungeahnte Höhen entrückt zu sein scheint. - Und Isole e Olena (Annata) Montevertine (Rosso), denn Geduld wird belohnt Macchiavelli (Vigna di Fontalle) San Giusto a Rentennano (Annata) Castello di Pannaretta (Annata) Castell'in Villa (Annata und Riserva), schwer zu kriegen Lilliano (Annata) Vignamaggio (Annata T. d. Prenzano) Vicchiomaggio (Annata)
Grüsse
Ralf
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Panamera
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Sa 3. Feb 2018, 14:50
Holzfass hat geschrieben:Hallo Marcio, Vielen Dank für den erneuten Bericht über das Castello di Querceto. Die 2014er Riserva und 2015er Annata werde ich bei Gelegenheit mal probieren. Wie mal erwähnt sind Riserva und Annata im hiesigen Kaufland und Rewe erhältlich. Ansonsten gibt es die Riserva 2013 auch im Dauerangebot für 8,99€ bei Norma Online. https://www.norma24.de/castello-di-querceto/
Danke für das positive Feedback! In Anbetracht dieses Preises, gibt es in Punkto Qualität absolut nichts zu beanstanden. Auch der Gran Selezione ist mit seinen +/- 25 Euro ein Schnäppchen - viel Wein fürs Geld!
Bradetti
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Mi 14. Feb 2018, 22:40
Vor 2 Wochen im Glas:
2012 Castellare di Castellina Chianti Classico Riserva "Vigna Il Poggiale" Nach ca 2h Luft schöne Sauerkirsche und Süßkirsche in der Nase, gepaart mit leichter Himbeere, Leder, Erde, Minze, bissel Holz. Am Gaumen (entgegen meiner bisherigen Castellare-Erfahrung) recht soft einlaufend, wieder rote Frucht (hier dominiert die Süßkirsche über der Sauerkirsche), nasser Kieselstein, ganz leichte Kräuternote, etwas Holz. Die Säure ist nicht zu stark (bisher auch eher mal ein Problem meinerseits mit Castellare-Weinen), sondern sehr gut integriert (wie die Tannine) und eine sehr schöne, sehr gut balancierende Frische bringend. Würde sagen, der Wein ist aktuell richtig gut drauf. Hatte hier eigentlich eher die Befürchtung des verfrühten Entkorkens. Das hat sich aber sehr positiv in Luft aufgelöst. Endlich mal ein Castellare-Chianti, der mich supergut unterhält und den ich sofort wieder trinken würde. Toll. 92+ Punkte
Keine Chance dagegen hatte der letzte Woche entkorkte
2012 Castello di Monsanto Chianti Classico Riserva Cinquecentenario Zeigt in der Nase die Frucht nicht so schön wie der Poggiale (zumindest erst am 2. Tag). Geht eher auf die erdige, mineralische Note. Am Gaumen alles chianti-typische irgendwie vorhanden, aber die vollkommene Balance findet sich nicht. Auch die Tannine wirken etwas sperriger. Der Poggiale wirkt aufgrund des Vorgenannten auch trinkanimierender. Evtl. kommt das richtige Trinkfenster für den Monsanto erst noch?! 88 Punkte
Bradetti
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Mi 14. Feb 2018, 22:49
Und heute abend gleich noch einen jungen Chianti nachgeschoben 2016 Castellare di Castellina Chianti Classico AnnataGleich nach dem Entkorken etwas unbalanciert - in der NAse wie auch am Gaumen. Nach 1h macht er auf. In der Nase dominiert süße Kirsche - wunderschön. Dazu gesellt sich wieder diese Kieselstein(?)-Note mit ganz leichtem Kräutereinschlag und weiterer roter Frucht. Am Gaumen nicht zu starke Säure, die Tannine aber noch etwas ungezügelt, was zu einem adstringierendem Mundspiel führt. Haut sämtlichen vorhandenen Speichel an die Mund-Innenwand. Weiter gehts mit Kirsche, Johannisbeere, bissel Himbeere, Mineralik, Kräuter. Man merkt grundsätzlich aber, dass die Tiefe eines Poggiale doch etwas fehlt, was aber gar nicht schlimm ist, denn der Wein trinkt sich trotzdem jetzt schon sehr angenehm. Ein richtig toller Chianti. 89+ Punkte Und durch die sehr schönen Etiketten gibts eh immer noch einen ästhetischen Pluspunkt mit dazu
olifant
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Fr 16. Feb 2018, 11:47
... gestern im Glas ...
Rocca Guicciarda Chianti Classico Riserva 2013, Barone Ricasoli - Loc. Madonna a Brolio (Gaiole in Chianti), Cuveé Sangiovese 90%, Merlot 5%, Canaiolo 5%; NK Rubinrot; würzig-staubige Noten mit Kirschen und Waldhimbeeren, etwas Vanille und Fassnoten; am Gaumen gutes Mittelgewicht, aromatisch korrespondierend zur Nase, eher klassisch-defensive Kirsch- und auch wieder würzige dunklere Beerenfrucht, etwas gut integrierte Vanille, dezent Süssholz/Lakritz, staubig-fassige Ausbaunoten (schmeckt eher nach "grossem Fass", kommt aber im wesentlichen aus mehrfach belegten Tonnaux und Barrique), jetzt schon gereiftes mitteldichtes gerundetes Tannin, stimmige, für Sangiovese aber fast milde Säure, gewisse Tiefe, guter Trinkfluss: mittellanger-langer Abgang auf etwas staubig-fassige Frucht mit stützendem Tannin-Säure-Korsett - (16,5-)17/20op
Der Merlotanteil ist olfaktorisch nicht prägend, ja fast nicht wahr zu nehmen. Im Stil, bzw. im Geschmacksbild, wirkt diese Riserva fast etwas aus der Zeit gefallen (oldfashioned aber nicht oldschool). M. E. befindet sich der Wein schon jetzt in absoluter Trinkreife - das warme Jahr lässt grüssen - perfekt für Ungeduldige und zur Annäherung an Sangiovese-Weine. Für meinen Geschmack vielleicht etwas spannungsarm für eine noch jungen Riserva. Bei Preisen von ca. 15 - 20 € sehr anständiges PGV. Gibt m.E. einen richtig guten Tischwein für Pasta (Sugo mit Hase, Reh oder Salsiccia), Schmorgerichte oder Kurzgebratenes (Kanninchen, Taube, Kalbsleber) und Grilladen (Huhn) ab.
Grüsse
Ralf
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Holzfass
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Sa 17. Feb 2018, 00:31
Hallo Ralf, ich kann deine Beschreibung der Rocca Guicciarda Riserva sehr gut nachvollziehen. Ich kenne den Jahrgang 2010 und ebenfalls 2013. Ich kann mich an einen eleganten bis gefälligen Touch erinnern, dem Gesamtcharakter des Weines konnte ich mich aber zugegebenermaßen nicht entziehen, ich fand ihn sehr trinkig, ohne ins banale abzudriften. Letztendlich auf seine Art sehr gut gemacht.
olifant
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Sa 17. Feb 2018, 01:00
Holzfass hat geschrieben:... ich fand ihn sehr trinkig, ohne ins banale abzudriften. Letztendlich auf seine Art sehr gut gemacht.
Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Für mich irritierend, dass ich andere CClRiserva erstmal 10 Jahre weglegen muss, bis die in etwa so schmecken. Hatte heute den Castello di Verrazzano 2012 Riserva im Glas ... bis der so gefällig wird, schätze mal noch ca. 6-7 Jahre.
Grüsse
Ralf
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Do 8. Mär 2018, 23:23
Die Tage hatte ich ein paar Chianti im Glas...
Selvapiana Bucerchiale 2012 Riserva: Sehr lecker! Öffnete sich nach ein paar Stunden und zeigte reife Kirschen, dunkle Beeren, etwas Pfeffer, etwas Tabak. Erstaunliche Länge mit samtigen Tanninen und etwas Restsäure die mich auf ein großes Alterungspotenzial schließen lassen. Toller Trinkfluss. Super PLV!92+/100
Selvapiana Chianti Rufina 2015: Jung, knackig, junge Kirsche, elegant. Wird über die Stunden immer zugänglicher, deutlich spürbare Restsäure. Viel Potenzial. 89+/100
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