Luca Maronis Empfehlungen

[EThC]

Maroni scheint (neben dem Gewicht der Flaschen) eher süßliche Weine hoch zu bewerten.

Gut möglich, daß da die persönlichen Vorlieben stark durchschlagen. Das ist bei mir nicht anders; was mir persönlich nicht schmeckt, fällt entsprechend durch. Allerdings bin ich auch kein professioneller Verkoster, der damit sein Geld verdient. Von einem solchen würde ich erwarten, daß er soweit wie möglich unabhängig von seinen persönlichen Vorlieben eine Bewertung vornimmt. Dabei ist mir natürlich klar, daß das komplette Ausblenden jeglicher Subjektivität in diesem Metier eher unmöglich ist. Aber ich denke schon, daß sich gute von schlechten Verkostern dadurch unterscheiden, daß sie die eigenen Befindlichkeiten weiter hintenan stellen.

[Michl]

Und weiter geht's mit meinen Maroni-Wochos. Wieder 98 P, wieder viel zu viel, aber auch wieder sein Geld mehr als wert. Die Theorie, dass Maroni-Punkte an das Flaschengewicht gekoppelt sind, erweist sich endgültig als falsch. Zwar kommt auch dieser Wein in einer mächtigen Keule daher, die aber etwas leichter scheint. Und im Keller liegt ein Chardonnay - laut Maroni der beste italienische Chardonnay aus 2016 (einen Superlativ braucht's natürlich) - der in eine richtig schwachbrüstige Burgunderflasche gepackt ist.
Dafür scheint Seehas' Vermutung, dass Maroni (Extrakt)Süße schätzt, sich zu bestätigen. Auch dieser Wein hat mehr als genug davon:

[Michl]

So, jetzt habe ich den Chardonnay geöffnet. Mit 97 Maroni-Punkten angeblich der beste Chardonnay Italiens aus 2016. Kostete 9,90 und ist mit diesem Preis den Lacher wert. Die Nase ist eigentlich noch ganz schön (rauchig und ziemlich "deutsch") im Mund dann aber banale Aromatik mit einfachster Säure. Vielleicht so 83 P. Auf eine ausführlichere VKN habe ich keine Lust, lohnt sich auch nicht. Wird verkocht werden...
Das war jetzt mein letzter Wein, der meinem Maroni-Anfall geschuldet war. Fazit: Nicht alles war schwach, aber alle Roten entsprachen mit ihrem Gewicht so gar nicht meinem Geschmack. Wer mächtige Geschosse liebt, kann hier aber durchaus Weine mit gutem PGV finden. Ich bin für's Erste geheilt...

[Jochen R.]

Hallo Michl,
wenn du über deine "10 EUR - 98+ P. - Weine" berichtest kommt
mir als Bordeaux-Freak zwangsläufig immer wieder der Weinfundus
(WF) in den Sinn, wo man ausschließlich 95-100 P.-Weine aus dem
BDX im 10 EUR Bereich im Angebot hat.
Nachdem gestern der BDX 2011er Thread wieder belebt wurde,
folgender link mit einem spektakulären 100 WF-Punkte BDX zum
Schnäppchenpreis zur Kenntnis:
https://www.ebay.de/itm/Hochstnote-6-Fl ... Sw4vFZ~z7x

Wer traut sich?

Viele Grüße,
Jochen

[Bernd Schulz]

Nachdem gestern der BDX 2011er Thread wieder belebt wurde,
folgender link mit einem spektakulären 100 WF-Punkte BDX zum
Schnäppchenpreis zur Kenntnis......

Auah, auah - dat däht Ping, wie der Öcher sagt! Alleine mit Blick auf die "Rumtopfaromen" würde ich da schon von größeren Schmerzen sprechen wollen.....

Herzliche Grüße

Bernd

[austria_traveller]

Mit 97 Maroni-Punkten angeblich der beste Chardonnay Italiens aus 2016. Kostete 9,90 ....

Servus,
Genau solche Erfahrungen habe ich auch schon zuhauf gemacht.
Mittlerweile gebe ich auf solche Versprechen nichts mehr
und kaufe Weine mit solchen Versprechungen eben gerade nicht !

https://www.ebay.de/itm/Hochstnote-6-Fl ... Sw4vFZ~z7x

Rumtopfaromen ... Gerade das macht doch einen großen Burgunder aus

[Jochen R.]

Bernd, Gerhard,
das interessante: es gibt ja für WF zahlreiche positive Bewertungen/
Feedbacks sowohl bei ebay als auch auf der Homepage, wo teilweise
der Inhalt solcher VKN explizit bestätigt wird. M. M. ist da sicher einiges
gefaked ...
Ich möchte dem WF-Schmarn eigentlich gar keine Plattform bieten
(glaube bei taw wurde damals darüber schon diskutiert), interessieren
würde es mich aber doch, ob schon jemand dort bestellt hat und was
über die tatsächliche Qualität dieser "Weltklasse-No-Name-BDX" zum
Schnäppchenpreis sagen kann.

Viele Grüße,
Jochen

[Michl]

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[Michl]

WF kenne ich nicht, aber mir scheint es dennoch einen bedeutenden Unterschied zu Maroni zu geben: Maroni ist kein Händler, er tritt als Kritiker auf. Und als solcher wird er nicht selten von Händlern zitiert, auch von "seriösen", die nicht marktschreierisch ihre Weine anpreisen. Natürlich zitiert man als Händler immer gerne Kritiker, die hoch punkten, dennoch scheint es mir gegenüber dem relativ durchschaubaren Phänomen WF erklärungsbedürftiger zu sein, wie Maroni zu seinem Namen kommen konnte...

[Jochen R.]

WF kenne ich nicht, aber mir scheint es dennoch einen bedeutenden Unterschied zu Maroni zu geben: Maroni ist kein Händler, er tritt als Kritiker auf. Und als solcher wird er nicht selten von Händlern zitiert, auch von "seriösen", die nicht marktschreierisch ihre Weine anpreisen. Natürlich zitiert man als Händler immer gerne Kritiker, die hoch punkten, dennoch scheint es mir gegenüber dem relativ durchschaubaren Phänomen WF erklärungsbedürftiger zu sein, wie Maroni zu seinem Namen kommen konnte...

Dazu folgende Pressemitteilung zu WF

Pressemitteilung


Weinbuchautor [...]: Ein Wein Unternehmer geht seinen Weg!



(PM) , 18.07.2008 - Für die einen ist er ein Querdenker oder sogar unangenehmer Querulant - für viele andere ist er der momentan wohl profilierteste und interessanteste Weinkritiker unseres Landes. Fest steht: [...] spricht Wahrheiten aus, die nicht so einfach von der Hand zu weisen sind. Als Weinbuchautor, Weinkritiker und vor allem als Entwickler eines völlig neuartigen Bewertungssystems für Weine polarisiert er derzeit die Weinszene in Deutschland wie kaum ein anderer. Dabei trennt er Weinfreunde in Gegner und Anhänger. Die Verbindung zu feinen Tropfen wurde [...] quasi gleich mit in die Wiege gelegt. [...]