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Burgund 2009

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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Allegro

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Re: Burgund 2009

BeitragSo 21. Aug 2016, 19:12

:cry:

Danke, Markus ... dumm nur, dass ich mit ebay usw. nix am Hut habe ... :oops:

Kosten würde ich den aber nur zu gerne :(
Viele Grüße - Allegro
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Ostbelgier

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Re: Burgund 2009

BeitragSa 12. Nov 2016, 19:31

...und noch ein 09er, welcher überhaupt nicht fett geraten ist und aktuell wunderbar zu trinken ist.
Benjamin Leroux: Saint-Aubin Premier Cru Les Murgers des Dents de Chien 2009. Eine Lage, hoch am Hang auf ca. 350 Meter, quasi auf der anderen Seite des Montrachet. Feine, sehr junge Farbe, gelb mit dezentem Grünstich. Zunächst ganz auf der mineralischen Seite, etwas Feuerstein, gepaart mit feinstem Limettenduft, gewinnt der Wein mit zunehmender Sauerstoffzufuhr, wird immer runder und feiner und entblösst sein extrem feines Haselnussaroma, gepaart mit etwas Butter, ein mineralischer Kick bleibt jedoch immer präsent. Langer, schöner Nachhall, toller Wein. Als Begleiter zu einem Feldsalat mit kurz angebratenen Gesiers de Canard und Wachteleiern großes Kino.

Viele Grüße

Markus
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Herr S.

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Re: Burgund 2009

BeitragFr 27. Jan 2017, 19:30

Hallo zusammen,

gerade im Glas:

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Blind hätte ich den Wein zu 100% in Deutschland verortet und nicht im Burgund. Diese rauchigen Noten kenne ich eifentlich nur von einigen deutschen Spätburgundern. Zur kurzgebratenen Wildsau passt er aber sehr gut.

Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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weingollum33

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Re: Burgund 2009

BeitragFr 27. Jan 2017, 21:46

Hallo Björn,
ich musste erst einmal schauen, welchen Wein du im Glas hattest!
Es handelt sich um eine Monopollage der Domäne - die zur Appellation Cote de Nuits Village zählt. Es ist die südlichste Weinlage der Cote de Nuits. Ich habe in diesem Jahrgang bevorzugt kleine Burgunder gekauft - mit wechselhaftem Erfolg. Insbesondere im jungen Stadium sind die Weine eher untypisch und brauchen ein wenig Zeit, um ihren Babyspeck abzulegen und um ggf. mehr Lagentypizität zu zeigen. Allerdings gelten die Weine südlich von Premeaux (Comblanchien, Corgoloin) in der Regel eher als etwas rustikal. Der Clos des Langres hat allerdings einen durchaus guten Ruf und sollte über eine gewisse Lagerfähigkeit verfügen. Deiner Beschreibung zu Folge könnte ich mir auch durchaus vorstellen, dass der Wein noch reifen kann. Ob mit Erfolg weiß man erst, wenn man es versucht hat ...
Gruß Tobias
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Herr S.

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Re: Burgund 2009

BeitragSa 4. Feb 2017, 11:53

weingollum33 hat geschrieben:Hallo Björn,
ich musste erst einmal schauen, welchen Wein du im Glas hattest!
Es handelt sich um eine Monopollage der Domäne - die zur Appellation Cote de Nuits Village zählt. Es ist die südlichste Weinlage der Cote de Nuits. Ich habe in diesem Jahrgang bevorzugt kleine Burgunder gekauft - mit wechselhaftem Erfolg. Insbesondere im jungen Stadium sind die Weine eher untypisch und brauchen ein wenig Zeit, um ihren Babyspeck abzulegen und um ggf. mehr Lagentypizität zu zeigen. Allerdings gelten die Weine südlich von Premeaux (Comblanchien, Corgoloin) in der Regel eher als etwas rustikal. Der Clos des Langres hat allerdings einen durchaus guten Ruf und sollte über eine gewisse Lagerfähigkeit verfügen. Deiner Beschreibung zu Folge könnte ich mir auch durchaus vorstellen, dass der Wein noch reifen kann. Ob mit Erfolg weiß man erst, wenn man es versucht hat ...
Gruß Tobias


Hallo Tobias,

mir kam spontan der Vergleich mit einem Pommard Village in den Sinn. Reserven zur Lagerung hat der Wein, mind. 5 Jahr macht der locker noch. Ggf. kaufe ich zu diesem Zweck noch eine Flasche nach. Am zweiten Tag war der Wein etwas weicher, weniger kantig, weniger Aromen vom Holz. Da waren durchaus 2 Punkte mehr drin. Gekauft habe ich den Wein einerseits, weil er im Angebot war, aber auch, weil ich die Lage mit dem kleinen Gebäude kenne, da diese ja direkt an der RN gen Beaune liegt und sofort ins Auge fällt.

Viele Grüße,
Björn
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weinaffe

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Re: Burgund 2009

BeitragDi 6. Jun 2017, 17:50

Hallo zusammen,

roter Pinot von der Cote de Beaune kann richtig gut und auch als 1er Cru durchaus preiswert sein:

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Grüsse
Bodo
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weinaffe

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Re: Burgund 2009

BeitragFr 8. Sep 2017, 12:59

Hallo zusammen,

es war mal wieder Zeit für das "Original" aus der Bourgogne... und das zu einem für Burgunder ungewöhnlich niedrigen Preis:

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Grüsse
Bodo
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P-No

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Re: Burgund 2009

BeitragSa 28. Okt 2017, 20:45

Heute konnte ich wieder feststellen, dass die Weißen aus diesem Jahr schöner sind als ihr (ursprünglicher) Ruf und mir i.d.R. sogar besser gefallen als die Pinots aus 09.
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amateur des vins

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Re: Burgund 2009

BeitragSo 7. Okt 2018, 19:11

Heute habe ich meine letzten beiden Flaschen von Aleth Girardin geschlachtet:

Aleth Girardin, Beaune 1er Cru Clos des Mouches 2009 & 2010

Aleth stammt aus einer Winzerfamilie, wollte aber zunächst Rechtsanwältin werden. Nachdem sie im zweiten Studienjahr einen Vergewaltigungsprozeß besuchte, entschied sie, daß das nichts für sie sei, und kehrte auf das elterliche Weingut zurück. Ein Glück, denn ihre Weine sind sehr gelungen und zeigen dabei sowohl eine klare Handschrift als auch Jahrgangstypizität. Sie bewirtschaftet ca. 7ha vorrangig in Pommard. Rugiens-Bas und Noizons sind sehr schön, aber als Highlights empfand ich die Clos des Mouches.

Leider finde ich keine Notizen zu diesen Weinen; ich hatte sie zweimal auch im direkten Vergleich, meine ich. In meiner Erinnerung waren sie sehr seidig, hätten aber etwas mehr Struktur und Säure vertragen können. Ich meinte, als Essensbegleiter könnten sie leicht überfordert sein.

Tendenziell habe ich das heute so bestätigt gefunden; ich habe sie allerdings i.W. solo getrunken. Bei sehr schlechtem Licht meine ich eine leichte Orangetendenz bemerkt zu haben. Vor allem aber ist 2009 farblich signifikant dichter, obwohl da beide noch als "mittel" durchgehen.

Schon in der Nase ist 2009 eher rotfruchtig (perfekt reife Walderdbeeren), während 2010 schwärzer und würziger ist (Wacholder). Am Gaumen bestätigt sich das. 2009 ist sehr seidig, zeigt extrem feine Tannine und milde, aber ausreichend frische Säure. 2010 ist deutlich markanter: griffigere Tannine, etwas kräftigere Säure, dunklere Aromatik und ein anhaltendes sehr feines Bitterle.

Beide sind richtig klasse und auf Augenhöhe, obwohl die Jahrgangscharakteristik deutlich zutage tritt. Sehr feine, leise und harmonische Vertreter, auch der etwas kantigere 2010er. Ich überlege, nachzukaufen zu versuchen.

edit:
[+1d] Beide eigentlich wenig verändert, aber dennoch scheinen mir die Unterschiede deutlicher hervorzutreten:
2009 etwas "dunkleraromatisch" als gestern; komplex, dicht, harmonich, balanciert. Am Gaumen etwas "sauerkirschiger" und mit gewisser Extraktsüße. 2010 wirkt jetzt deutlicher als gestern so, als wäre der (geringeren) Substanz mit dem Ausbau auf die Sprünge geholfen worden... Auch nicht schlecht, aber 2009 ist deutlich vorne.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Burgund 2009

BeitragDo 22. Nov 2018, 10:40

Und noch ein good-bye:

Henri Boillot, Volnay 1er Cru Les Caillerets 2009

Volnay hat keine Grand Crus. Cailleret ist eingebettet zwischen Clos des Chênes (W), Champans (N) und Chevret (S), die, so scheint es, häufiger genannt werden, wenn es um die Top-Premiers geht. Clos des Chênes hatte ich, glaube ich, noch keinen. Aber hinter den anderen beiden muß sich meiner Meinung nach Cailleret keineswegs verstecken. Besonders Chevret habe ich härter, knochiger und weniger komplex und tief in Erinnerung. Champans kommt da schon näher, zieht aber nicht vorbei. Auch Fremiets auf der anderen Seite des Dorfes läuft dem Cailleret nicht den Rang ab.
/Disclaimer: Meine Erfahrungen sind insgesamt zu spärlich, auch aus pekuniären Gründen. Für mich leite ich zwar einen Trend ab, aber zu generalisieren traue ich mich nicht.

Boillot mag eher für seine weißen bekannt sein, aber auf der Domaine entstehen auch großartige rote. Wenn es dazu eines Beweises bedurfte, dieser 2009er Les Caillerets wäre es. Es begrüßt uns ein wunderbar dichtes, klares Rubinrot. Minimale Aufhellungen am Rand lassen sich eigentlich nur erahnen. Die Nase ist superintensiv und harmonisch, obwohl er mit rund 12°C in's Glas kam. Eher Blaubeere als Kirsche, mit etwas reifer Cranberry. Extrem verführerisch! Etwas Unterholz und Waldboden zeigen beginnende Reife an. Am Gaumen noch kräftige, aber sehr feine pulverige Tannine. Perfekte Säure. Aromatik wie in der Nase; etwas weniger intensiv, aber der Wein ist auch immernoch zu kühl. ./. Der letzte Schluck ca. 2½ Stunden später zeigt den Wein fast unverändert, nur am Gaumen hat er mit besserer Temperatur zugelegt

Ein beglückendes Weinerlebnis! So balanciert und elegant, dennoch tief und kraftvoll. Tertiäraromen mag ich ganz gerne zur Unterstützung und Steigerung der Komplexität, aber nicht so sehr, wenn sie dominieren. Zu Beginn dieser Phase habe ich diesen Wein (der suboptimal gelagert war) erwischt. Dennoch würde ich meinen, daß in 3-5 Jahren weiter abgeschmolzene Tannine nicht schaden. Wie auch immer man seine Weine mag: Dieser ist groß und hätte noch lange Zeit auf diesem Niveau - wenn es nicht meine letzte Flasche gewesen wäre. Kein Bedauern!
Besten Gruß, Karsten
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