Winzer und ihre Preislisten im Netz
Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
Welches sind Deiner Meinung nach die wichtigeren Vertriebskanäle? Hast Du da ein Ranking?
LG
Andreas
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Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet (Marc Aurel)
Andreas
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Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
Hallo Andreas,theater69 hat geschrieben:Moin,OsCor hat geschrieben:Allerdings habe ich keinen blassen Schimmer, was das Kaufverhalten von Privatkunden angeht.
da ich Privatkunde bin, melde ich mal zu Wort: Wenn ich auf eine Homepage gehe, erwarte ich Informationen zu den aktuell verfügbaren Weinensowie eine Preisliste und eine Kontaktadresse, an die ich eine mögliche Bestellung senden kann. Mehr nicht. Das kann doch nicht so schwer sein!
Leider fehlen oft Preisangaben, sogar oft die Möglichkeit, eine Preisliste anzufordern. Es sollte doch wohl möglich sein, 1x im Jahr das verfügbare Angebot zu aktualisieren. Argumente wie "Habe ich keine Zeit zu", "kann ich nicht" kann ich leider nicht gelten lassen. Will ich etwas verkaufen oder nicht? Dann muß ich mir die Zeit nehmen oder jemanden dafür bezahlen daß er die Angaben auf die Homepage klöppelt. Das ist auch nicht so wahnsinnig teuer.
(1) Winzer sind keine spezialisierten Handelsbetriebe, die auf das Geschäft mit Kleinstkunden ausgerichtet sind. Du solltest bedenken: Wenn jedermann eine PDF-Preisliste herunterladen kann, wird die Zahl der Kleinbestellungen und die Kundenkontakte per Mail und Telefon tendenziell deutlich zunehmen. Hierfür sind aber meistens gar keine personellen Kapazitäten vorhanden.
(2) Viele Winzer - und hier ganz sicher die meisten VDP-Betriebe - vertreiben ihre Weine größtenteils nicht direkt, sondern überwiegend über den Fach- und Großhandel. Um den Händlern Freiheitsgrade bei ihren individuellen Kalkulationen zu bieten, wäre es wenig hilfreich, wenn die Winzer mit öffentlich zugänglichen Preislisten in direkte Konkurrenz treten würden.
Grüße
Hartmut
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Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
Ich bin alles andere als ein Vertriebsexperte, aber ich sehe das wie Hartmut (danke!). International werden auch gerne noch Agenturen dazwischengeschaltet, aber das dürfte eher die gefragteren Weingüter betreffen, die eh kein Problem haben, ihren Wein loszuwerden.theater69 hat geschrieben:Welches sind Deiner Meinung nach die wichtigeren Vertriebskanäle? Hast Du da ein Ranking?
Besten Gruß, Karsten
Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
Beides absolut valide Argumente.harti hat geschrieben: (1) Winzer sind keine spezialisierten Handelsbetriebe, die auf das Geschäft mit Kleinstkunden ausgerichtet sind. Du solltest bedenken: Wenn jedermann eine PDF-Preisliste herunterladen kann, wird die Zahl der Kleinbestellungen und die Kundenkontakte per Mail und Telefon tendenziell deutlich zunehmen. Hierfür sind aber meistens gar keine personellen Kapazitäten vorhanden.
(2) Viele Winzer - und hier ganz sicher die meisten VDP-Betriebe - vertreiben ihre Weine größtenteils nicht direkt, sondern überwiegend über den Fach- und Großhandel. Um den Händlern Freiheitsgrade bei ihren individuellen Kalkulationen zu bieten, wäre es wenig hilfreich, wenn die Winzer mit öffentlich zugänglichen Preislisten in direkte Konkurrenz treten würden.
Ich finde es interessant, dass hier in der Diskussion von etlichen Teilnehmern angenommen wird, dass die Erzeuger ihren Wein direkt über ihren Internetauftritt vermarkten wollen, das heißt, im Versandhandel zum Endverbraucher. Ich gehe davon aus, dass sehr viele Erzeuger ganz genau das nicht wollen - aus den beiden oben genannten Gründen.
Gruß
Ulli
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Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
Und ich bin mir aus all meinen Erfahrungen mit deutschen Winzern heraus sicher, dass die allermeisten von ihnen sehr wohl das direkte Geschäft mit dem Endverbraucher suchen (und logistisch darauf eingestellt sind). Genau deshalb schicken sie einem nämlich so gut wie alle Jahr für Jahr ihre neuen Preislisten, wenn man als Privatkunde einmal etwas bei ihnen gekauft hat. Bekommst du die etwa nicht, Ulli? Ich werde damit zugeschmissen!UlliB hat geschrieben:Ich finde es interessant, dass hier in der Diskussion von etlichen Teilnehmern angenommen wird, dass die Erzeuger ihren Wein direkt über ihren Internetauftritt vermarkten wollen, das heißt, im Versandhandel zum Endverbraucher. Ich gehe davon aus, dass sehr viele Erzeuger ganz genau das nicht wollen - aus den beiden oben genannten Gründen.
Es mag einzelne Erzeuger (vornehmlich aus VDP-Kreisen) geben, bei denen das anders aussieht. Wenn diese Betriebe auf ihren Internetseiten keine Preise veröffentlichen, ist das logisch. Aber trotzdem erwarte ich dann auf diesen Seiten einigermaßen vernünftige Informationen über das Weingut und die Weine - und nicht so einen Bläh wie bei Battenfeld-Spanier!
Eine üble Unsitte, wenn du mich fragst! Denn jeder weitere Zwischenhändler verteuert für mich als Endkunden den Wein.amateur des vins hat geschrieben:International werden auch gerne noch Agenturen dazwischengeschaltet..
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
Ich bin nicht sicher, daß dies angenommen wird. Ich vermute eher, daß die Anbieterseite nicht hinterfragt und das gefordert wird, was für den Konsumenten am bequemsten oder angenehmsten ist. Und ja, klar ist eine detaillierte und aktuelle Homepage ein Mehrwert für den Konsumenten. Ob es das aber auch für den Anbieter ist, hängt eben vom Vertriebsmodell ab, und dieses wiederum von zahlreichen Faktoren.UlliB hat geschrieben:Ich finde es interessant, dass hier in der Diskussion von etlichen Teilnehmern angenommen wird, dass die Erzeuger ihren Wein direkt über ihren Internetauftritt vermarkten wollen, das heißt, im Versandhandel zum Endverbraucher. Ich gehe davon aus, dass sehr viele Erzeuger ganz genau das nicht wollen - aus den beiden oben genannten Gründen.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
Das merkt man vor allem, wenn man hier z.B. Weine aus AUS oder ZA kauft, die sind dann nicht selten mehr als doppelt so teuer wie vor Ort. Mit dem Transport kann man das jedenfalls nicht begründen.Bernd Schulz hat geschrieben:Denn jeder weitere Zwischenhändler verteuert für mich als Endkunden den Wein.
Das ist auch meine Erfahrung. Wie sich der Mix aus Hofverkauf, Direktversand und Händlergeschäft letztlich bei einem Winzer einstellt, ist sicher höchst unterschiedlich. Wenn jemandem das Direktversandgeschäft zu viel wird und er andererseits aber kein Problem hat, seine Weine insgesamt loszuwerden, dann kann ich mir schon vorstellen, daß er dann kein besonderes Augenmerk auf diesen Vertriebsweg legt.Bernd Schulz hat geschrieben:Und ich bin mir aus all meinen Erfahrungen mit deutschen Winzern heraus sicher, dass die allermeisten von ihnen sehr wohl das direkte Geschäft mit dem Endverbraucher suchen (und logistisch darauf eingestellt sind).
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
Das variiert stark von Winzer zu Winzer. Manche schicken mir ihre Preislisten, obwohl ich da das letzte Mal vor Jahren bei denen eingekauft habe - andere genau einmal oder auch gar nicht.Bernd Schulz hat geschrieben:Und ich bin mir aus all meinen Erfahrungen mit deutschen Winzern heraus sicher, dass die allermeisten von ihnen sehr wohl das direkte Geschäft mit dem Endverbraucher suchen (und logistisch darauf eingestellt sind). Genau deshalb schicken sie einem nämlich so gut wie alle Jahr für Jahr ihre neuen Preislisten, wenn man als Privatkunde einmal etwas bei ihnen gekauft hat. Bekommst du die etwa nicht, Ulli? Ich werde damit zugeschmissen!
In einem Parallelthread hatte ich mal erwähnt, dass mir zwei (zugegebenermaßen teure) VDP-Winzer vorgerechnet haben, dass der Ab-Hof-Verkauf betriebswirtschaftlich für sie die ungünstigste Vertriebsvariante ist und sie den nur noch betreiben, weil sie an dem direkten Kundenkontakt interessiert sind. Den gibt es aber beim Versand gar nicht.
Interessant ist in dem Zusammenhang übrigens, was bei Vicampo passiert - da versenden zwar nach wie vor sehr viele Winzer die vermittelten Bestellungen selbst, aber eben bei weitem nicht alle - bei denen erfolgt der Versand aus diversen Zentrallägern, d.h. er wird von Logistikern organisiert. Und dafür gibt es sehr gute Gründe. Klein- und Kleinstmengen zu verschicken, ist betriebswirtschaftlich so ziemlich das Dümmste, was man machen kann, sofern man denn Alternativen für den Verkauf hat, und man sich überhaupt um die wirtschaftlichen Aspekte seines Handelns kümmert. Das tun ziemlich viele Winzer allerdings nicht (sonst würdenn sie vermutlich auch aus dem nächstbesten Fenster springen).
Gruß
Ulli
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Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
Nun ja, möglicherweise hat das damit zu tun, daß die Winzer bei denen Du kaufst, keine repräsentative Stichprobe darstellen? Denn...Bernd Schulz hat geschrieben:Und ich bin mir aus all meinen Erfahrungen mit deutschen Winzern heraus sicher, dass die allermeisten von ihnen sehr wohl das direkte Geschäft mit dem Endverbraucher suchen (und logistisch darauf eingestellt sind). Genau deshalb schicken sie einem nämlich so gut wie alle Jahr für Jahr ihre neuen Preislisten, wenn man als Privatkunde einmal etwas bei ihnen gekauft hat. Bekommst du die etwa nicht, Ulli? Ich werde damit zugeschmissen!
Bernd Schulz hat geschrieben:Aber trotzdem erwarte ich von demjenigen, der seinen Wein verkaufen will, dass er mir auf seiner Website die Preise mitteilt (selbstverständlich gebe ich für die Produkte, die ich anbiete, im Internet auch Preise an!). Alles andere ist für mich höchst ärgerlich und führt im Zweifelsfall dazu, dass ich woanders bestelle.
Das muß man wohl als unternehmerische Freiheit betrachten - Du wirst ja nicht gezwungen, solche Weine zu kaufen. Außerdem, wenn ich das Zitat vervollständigen darf:Bernd Schulz hat geschrieben:Eine üble Unsitte, wenn du mich fragst! Denn jeder weitere Zwischenhändler verteuert für mich als Endkunden den Wein.amateur des vins hat geschrieben:International werden auch gerne noch Agenturen dazwischengeschaltet..
amateur des vins hat geschrieben:..., aber das dürfte eher die gefragteren Weingüter betreffen, die eh kein Problem haben, ihren Wein loszuwerden.

Besten Gruß, Karsten
Re: Winzer und ihre Preislisten im Netz
....und ich bekomme neben aktuellen "neuen" PL., teils per Mail , ueberwiegend per Post, übrigens auch von VDP- Winzern , sogar zu Weihnachten kleine Aufmerksamkeiten geschickt, als Endkunde.EThC hat geschrieben:Bernd Schulz hat geschrieben:Denn jeder weitere Zwischenhändler verteuert für mich als Endkunden den Wein.Das ist auch meine Erfahrung. Wie sich der Mix aus Hofverkauf, Direktversand und Händlergeschäft letztlich bei einem Winzer einstellt, ist sicher höchst unterschiedlich. Wenn jemandem das Direktversandgeschäft zu viel wird und er andererseits aber kein Problem hat, seine Weine insgesamt loszuwerden, dann kann ich mir schon vorstellen, daß er dann kein besonderes Augenmerk auf diesen Vertriebsweg legt.Bernd Schulz hat geschrieben:Und ich bin mir aus all meinen Erfahrungen mit deutschen Winzern heraus sicher, dass die allermeisten von ihnen sehr wohl das direkte Geschäft mit dem Endverbraucher suchen (und logistisch darauf eingestellt sind).
Ein Vertriebsmix, einschl. der Gastronomie wünschen sich die meisten , das ist meine Erfahrung
Meine Winzer sind alle wohlauf und haben sehr ordentliche Websiten, zwei Beispiele weiter oben,
mit Infos Preise, Verfügungbarkeiten und Analysewerten und Weinsuche
Einer von Beiden ist übrigens VDP- Mitglied
@ Bernd, Edelquatsch ist ein tolles Wort, werde ich in meinem Wortschatz aufnehmen

Gruß Adi
Save water, drink riesling