puschel hat geschrieben:So jetzt Weingeist , wann ist fuer Dich ein Wein , ein Altwein
Gruß Adi
Hi Adi, aufgelegter Elfmeter, gute Frage...
Ich habe mich aber noch auf keine Jahre, so wie Du in dem einen Post, festgelegt, daher hat mir die Aussage von EThC einfach besser gefallen. Für mich ist ein Wein jedenfalls ein "Altwein", wenn die Primärfruchtaromen verschwunden sind, und der Wein in die Phase der gereiften Aromennoten (Sekundäraromen) geht. Ist allerdings auch sehr abstrakt.
Ich denke, man sollte dann auch miteinbeziehen, um welchen Weintyp es sich handelt.
Ein jung zu trinkender Welschriesling wird nie und nimmer ein "Altwein" werden (ich denke, da sind wir uns einig), der wird nämlich bald einmal überhaupt "hinüber" sein.
Ein qualitativ hochwertiger Wein (z. B. Smaragd) kann den von mir genannten Übergang schon nach 2-3 Jahren haben, oftmals auch später, jedenfalls hat er aber das Potential, auch gereift (ich sage jetzt bewusst dazu, wenn die Frucht weg ist) top zu schmecken. Letztens wieder einmal einen 1997er Smaragd von Schmelz aufgemacht und ein tolles Trinkerlebnis gehabt. Meinen letzten
1997er Weißburgunder (Qualitätswein !) aus dem Kamptal von Aichinger hatte ich Anfang des heurigen Jahres, und der hat mich bei jeder meiner 12 Flaschen (von jung bis alt) fasziniert.
Deine angesprochene Moselauslese, süß oder trocken ausgebaut?, oder andere Süßweine ab Auslese aufwärts, werden dieses Erlebnis auch bieten. Deutsche kennne ich zu wenige, österreichische Auslesen, BA's, TBA's, Eisweine haben ja oft schon in der Jugend eher weniger Frucht und dafür viel mehr andere Aromen, die dem Wein zu dem machen, was er ist und was uns schmeckt.
Was ich trotzdem nicht unterschreibe, ist, dass man wirklich jeden Wein die Möglichkeit geben muss, sich durch Luftzufuhr zu entfalten. Mir sind schon einige (vom Jahrgang) alte Rotweine (25+) untergekommen, die nach dem Öffnen eine tolle Nase hatten, sich aber eine, zwei Stunden später vollkommen "ausgezehrt" präsentiert haben.