Sehr schöne Verkostungsnotiz, die sich mit meinem Eindruck vor gut drei Jahren deckt, siehe hier: http://www.dasweinforum.de/viewtopic.ph ... tet#p70547Stephane Franc hat geschrieben:Pontet Canet 2010
Eine niedliche Demi, 1 h geöffnet, dann ohne weitere Belüftung ins Gabriel Gold-Glas, 16 Grad kühl:
Es empfängt einen ein undurchdringliches, dunkles Brombeer-Purpur.
Ein süßer Duft von Veilchen, Vanille und rosafarbener Rosenblüte, aber auch Zimt und Weihnachtsgewürze macht Vorfreude auf den ersten Schluck. Blind könnte ein hochreifer Neue-Welt-Shyraz im Glas sein. Ganz minimale reduktiv-hefige Note, dem "jungen" Alter wohl geschuldet oder der Biodynamie? Ich mag das.
Am Gaumen süße Amarenakirsche, feinkörnige und sehr transparente Tannine, sehr gut integriertes Holz, rotbeerig-würzige Mitte, umspielt von Rosenduft, Veilchen und reifer, sahniger Erdbeere. Ein Spiel der Aromen im Laufe der Verkostung, das man in dieser Form eher von deutschen Rieslingen kennt. Cassis, Himbeere, Erdbeere, Säure, Tannine satt, aber immer transparent.
Wie kritische Stimmen schreiben, kein typischer Pauillac. Stimmt. In der Weinwelt kaum verortbar. Aber ein verdammt guter Wein, den ein Bdx-Liebhaber ohne Berührungsängste mit anderen Stilistiken lieben müsste.
97-98 Punkte, optimale Trinkreife 2022 (bis 2040?)
Wie Du sagst: in der Weinwelt kaum verortbar. Und das stört mich dann doch, und offensichtlich mehr als Dich.
Gruß
Ulli