Hallo Michael,mixalhs hat geschrieben:Gestern probiert: Philipp Kuhns Kirschgarten 2010 (den Riesling), den ich vor einem Jahr so wunderbar fand, dass ich ein 6er-Kistchen mitgenommen habe. Damals tolle Frucht, Primärfrucht sagt mal wohl, und Schmelz durch eine leichte Botrytisnote, einfach ein Leckerschmecker. Gestern präsentierte er sich unharmonisch. Frucht und Säure standen einfach nebeneinander, ohne sich zu verbinden. Der Wein wirkte fast ein bisschen süßsauer.
Was lerne ich daraus? Vielleicht ist der Wein ja gerade in einer Schwächephase und kommt nach zwei/drei Jahren wieder. Oder ich habe mich verkauft, weil ich mich vom ersten Eindruck habe blenden lassen, ohne die "tieferen Qualitäten" des Weins zu befragen. Die Zeit wird's zeigen. Ich habe jetzt ja noch fünf Flaschen.
nach meiner Einschätzung würde ich den Wein mindestens 6-7 Jahre schlummern lassen. Insoweit beziehe ich mich auch auf die entsprechenden Jahrgangsproben bei Herrn Frackenpohl, an denen ich teilhaben durfte und dessen sehr fundiertes Werk "Das Reifeverhalten trockener und halbtrockener Rieslinge".
Jetzt machen z.B. die 2004 richtig Spaß, wie ich gerade an einem Knipser Riesling Halbstück Reserve trocken 2004 feststellen darf. Bis 2010 durfte man diese "großen" Teile nicht anfassen, zu wie ein Scheunentor. Also habe Geduld und freue Dich auf ein hoffentlich großes Trinkvergnügen ab 2017.
Was 2010 anbelangt, habe ich ebenfalls in jüngerer Zeit einige vergleichbare Erfahrungen gesammelt. Bei mir bleiben die meisten 2010er jetzt in der hinteren Ecke, gelegentliche Unvernunft (natürlich zu rein wissenschaftlichen Zwecken

Viele Grüße
Nikolai