
Konkret entzündet hat sich die Streiterei ja am Thema Gummi arabicum im Wein. Die Substanz ist ein natürliches Polysaccharid (gehört also zur gleichen Stoffklasse wie Stärke oder Cellulose) und gibt dem damit behandelten Wein mehr "mouthfeeling". Gummi arabicum ist gesundheitlich völlig unbedenklich, als weinfremder Zusatz aber natürlich umstritten.
Meine persönliche Meinung zu dem Thema: Wein ist nun mal nicht einfach vergorener Traubensaft, er wird ganz wesentlich durch Zusätze bestimmt. Beispielsweise wäre ein Wein ohne Sulfitzusatz nicht das, was wir alle uns unter Wein vorstellen. Wo natürlich genau die Grenze des Akzeptablen liegt, ist sicherlich individuell unterschiedlich. Nur die Idee, dass ein Wein völlig naturbelassen sein (im Idealfall mit den Füßen gepresst und spontan vergoren ohne jegliche Zusätze) und gleichzeitig gut schmecken soll, ist wohl etwas unrealistisch ...
Im übrigen ist auch der Gebrauch neuer Barriques ein klassischer Fall von additiver Önologie, an der sich nur anscheinend niemand stößt.
Was denkt ihr zu dem Thema?
Grüße,
Gerald