weingeist hat geschrieben:
Ich finde es bewunderswert, wenn Du diese Linie bei Dir konsequent durchziehst. Nur, ich bezweifle leider stark, dass überall, wo Bio drauf steht (auch wenn Du bei Deinen Beispielen, die Du anführst, davon überzeugt sein dürftest), auch Bio drinnen ist.
Tue ich ja auch. Daher nehme ich auch nur 2 Siegel in der Tat ernst und versuche nur das zu kaufen. Mache ich / machen wir echt so (gut es geht). Ich gurke dafür dann zT stundenlang in der S-Bahn rum, um das zu bekommen. Zum. bei allem, was wir selbst zubereiten. Leider muss man auch mal außerhalb essen, echt leider, denn das ist immer ein Risiko, Thema Zusatzstoffe. Nach nun ca. 15 Jahren sehr viel selbst kochen und meiden (so gut es geht), von den ganzen Zusatzstoffen, bin auch ein sehr gutes Indikatorpapier geworden, zB für Glutamat :-/
weingeist hat geschrieben:
Ich habe mir auch schon oft die Frage gestellt, was passiert, wenn ein bio- oder was weiß ich zertifizierter Betrieb, bestimmte Spritzmittel nicht einsetzt, der Nachbarbetrieb aber schon.
Natürlich kann man die Welt nicht retten und somit bekommt der dann auch was ab, wenn die Felder nebenan stehen. Auch bekommen die Pflanzen u.U. genmanipulierte Pollen ab. Wird auch nicht bestritten. Schuld sind aber nicht die demeters...sondern leider die anderen. Heute in der Markhalle 9 in Berlin hatten wir gerade das Thema TTIP...der gute Mann am Bio-Gemüse stand meinte (ggf. leicht überspitzt). Wenn TTIP kommt, dann kann man in 5 Jahren kein demeter-Anbau mehr machen
weingeist hat geschrieben:
Ich weiß, ist jetzt sehr überspitzt formuliert, aber ich finde, man muss bei der ganzen Biogeschichte auch etwas am Boden bleiben, was nicht heißt, dass ich persönlich nicht genauso das Fleisch von einem "glücklichen" (zumindest bis zu seinem Ende, meine ich jetzt ehrlich) Schwein, von einem Kalb, dass auf der Almweide leben durft, von Wild, dass nicht im Gatter gestanden ist, bevorzuge. Ich bin auch der Meinung, dass man den Unterschied sehr wohl schmeckt.
Eben. Auch eine Bioland-Paprika wird in einer Blinprobe jede Billigpaprika vom Tisch fegen

...kostet insbesondere im Winter jedoch auch gern das 3-5 fache. Ganz ursprünglich bin ich gerade wegen dem Geschmack auf Bio gekommen. Das Bio-Gemüse schmeckte plötzlich richtig nach was

...ist ca. 15 Jahre her. Es muss aber auch nicht zwingend Bio sein, denn es gibt auch durchaus nicht zertifizierte Betriebe, die artgerecht die Tiere halten und das schmeckt man sofort. Ist auch logisch, dass ein Bulle, der auf der Weide stand, besser schmeckt, als einer, der die Sonne nie gesehen hat, geschweige denn sich bewegen konnte
Ich sehe es so: Mit dem Kauf vom Essen kann man jeden Tag eine "Wahlstimme" abgeben, was man wählt bzw. gern haben möchte. So oder ähnlich hat es auch ein Bauer im Film Food inc. gesagt. Leute, kauft die qualitativ hochwertigen Produkte, dann werden die auch (wieder) hergestellt. Jeden Tag kann man wählen zwischen Schrott oder Qualität. Geht beim Auto im Durchschnitt nur alle 8 Jahre

...bei der Milch mehrmals in der Woche.
Und einigermaßen sicherstellen kann man das dann eben nur, wenn da ein Siegel drauf ist, was dafür sorgt, dass der Betrieb unregelmässig und unangemeldet überprüft wird. Oder wenn man den Betrieb sehr gut kennt, was bei der Vielfalt an Produkten, die man gern zum Kochen benutzen möchte, eben echt nicht geht.
Amen
