Pinot weit weg

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Oh Dae-Su
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Re: Pinot weit weg

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo Erich,

hört sich schon mal vielversprechend an. Würde mich interessieren wie der so ist. Bitte berichte bei Gelegenheit.

Wie schon vor ein paar Jahren an diesem Thread erwähnt ist Tschechien ja nicht so sonderlich weit weg. Hab mich aber damals entschlossen die Tschechen hier ebenfalls zu erwähnen, weil das Land ja immer noch nicht so richtig als ernsthafter (bzw fast schon als exotischer ;) ) Weinproduzent wahrgenommen wird. Nach mittlerweile so einigen Weinen aus Tschechien bin ich der Meinung, dass sich da schon seit geraumer Zeit sehr viel tut. Sehr viel Spannendes tut.

Besten Gruss

Chris
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EThC
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Re: Pinot weit weg

Beitrag von EThC »

Oh Dae-Su hat geschrieben:Würde mich interessieren wie der so ist.
...guggsdu hier: viewtopic.php?f=88&t=643&p=166586#p166586
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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Oh Dae-Su
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Re: Pinot weit weg

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo Erich,

das hört sich eigentlich sehr interessant an! Aber verständlich, dass so ein ausgefallener Wein nicht ganz so gut in einer Runde ankommen mag. Fordernd und karg find ich meistens spannend! Und wenn der Wein noch zugelegt hat, dürfte der vielleicht noch spannend werden in der Zukunft.

Bei mir dürfte es hier an dieser Stelle demnächst ein Pinot auf Rumänien oder aus dem Westen Kanadas :shock: ;) geben.

Danke für den Link!

Besten Gruss

Chris
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Oh Dae-Su
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Re: Pinot weit weg

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo zusammen,

wie schon letzte Woche "angedroht" soll es heute mal nach Kanada gehen. Bei der einleitenden Vorstellung des heutigen "Pinots weit weg" kann ich leider mit nicht all zu viel trockener Information aufwarten, da die Webseite des Produzenten sich eher auf hochpolierte Fotos und markige Marketingphrasen beschränkt. Auch alternative Quellen geizen mit detailierten Informationen hinsichtlich des Weinguts und des spezifischen Weins! Auch nicht schlecht! Wie mans nimmt. Muss ich schon nicht so viel schreiben und dem Leser bleibt es erspart all zu viel Zeit mit austauschbarer Information über ferne Weine zu verschwenden! Um zumindest irgend etwas zum Besten zu geben, sollte erwähnt sein, dass der heutige "Pinot weit weg" aus dem Okanagan Valley in British Columbia stammt. Einer, wie ich meine, der visuell wohl reizvollsten Weinregionen dieses Planeten. Bezüglich der vorherrschenden Weinstilistiken, meine Erfahrungen sind zugegebenerweise quantitativ nicht ganz so beträchtlich, kann ich diese Schönheit, die der 50. Breitengrad in anderen Ecken der Weinwelt hervorzaubert, hier nicht bestätigen. Nicht selten ist Kraft und Kernigkeit Trumpf in dieser (und anderen) Weinregion(en) Kanadas.

50th Parallel Estate Pinot Noir 2017, BC VQA Okanagan Valley

https://wine-zeit.blogspot.com/2024/04/ ... 17-bc.html

Visuell zeigte der britische Kolumbianer ein tief dunkles böhmisches Granat mit einigen leicht ins bräunliche gehenden Einschlüssen in seiner Coronalregion. In der Nase zeigte zunächst lauwarmer Rumtopf mit beträchtlicher Brombeer-Pflaumen-Einlage, schwarzem Pfeffer, ungepflücker Baumwolle und ein stürmischer Hauch von ätherischer Brandigkeit. Am Gaumen wesentlich ansprechender und ausgewogener als es die Nase zunächst prophezeien wollte. Die saftige Pflaume mag zwar frisch aus dem Backofen kommen, doch wirkte sie zumindest nicht so alkoholisch und hitzig wie die Nase. Die sehr präsente Würze war geprägt von schwarzem Pfeffer, weihnachtlichem Zimt, jungem Wacholder und feinem Anis. Ein paar kirschwassergetränkte Mon Cherie Gefühle fehlten zwar nicht, doch die auf der Flasche erwähnten 14,5% Wärmungseinheiten scheinen sich palatal nicht wirklich in den Vordergrund spielen zu wollen. Hintergründig präsent waren diese dennoch. Der Trinkfluss dürfte in winterlicher Situation ganz ordentlich sein. Bei den momentan frühlingshaften Temperaturen mag der eine oder andere kanadische Biber, das eine oder andere Holz in den Fluss gelegt haben. Nach ein bis zwei Gläsern war bei mir ein ordentlicher Sättigungsgrad erreicht. Eigentlich ist der heutige "Pinot weit weg" absoult nicht mein Fall. Viel zu gewichtig, zu poliert und prahlerisch. Mag durchaus zu seinem internet-basierten Auftritt passen. Seine gewissen Qualitäten hinsichtlich ausgeprägter Würze und Vollmundigkeit - wie ich diesem ausgelutschtem Ausdruck so gar nichts abgewinnen kann - will ich ihm natürlich nicht absprechen. Für mich ein recht austauschbarer so la-la (o) Pinot!

Besten Gruss

Chris
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Udo2009
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Re: Pinot weit weg

Beitrag von Udo2009 »

Unter

https://www.50thparallel.com/contact-us/

kann man denen direkt Fragen stellen. Einfach mal versuchen.... ;)
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Oh Dae-Su
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Re: Pinot weit weg

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo zusammen,

seit längerem hatte ich letztens mal wieder einen Pinot weit weg. Dieses mal ging es in das Dealu Mare im Karpaten Vorland so ca. 50 km westlich von Cluj-Napoca. Seit 2003 kultiviert die Önologin Aurelia Visinescu von der Domeniile Sahateni neben für die Region traditionellen Rebsorten (z.B. Feteasca Alba, Tamaioasa Romaneasca und Feteasca Neagra) auch Weine aus Pinot Noir. Der Anima Pinot Noir 2016 zeigte schon ein eindeutig ziegelhaftes und etwas gestresst wirkendes Rot mit sehr viel Depot. In der Nase herrschten verbranntes Rauchfleisch, Bananenkompott, etwas Scheuermittel und starke animalische Noten. Am Gaumen war der Wein beileibe noch nicht in seiner Lebensendphase. Aber die besten Jahre dürfte er wohl hinter sich haben. Viel Rauchfleisch, viel verwaschene Erdbeere – auch gar nicht so kühl, Blut, weggeschmolzenes Tannin und eine animalisch anmutende Rustikalität bei respektabler Länge. Mein Fall war dieser rumänische Pinot weit weg leider so überhaupt nicht ... Schade!

Besten Gruß

Chris

PS: Hatte von euch jemand in letzter Zeit einen „Pinot weit weg“?
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Oh Dae-Su
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Re: Pinot weit weg

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo zusammen,

zum Jahresende hin fließen wie jedes Jahr ein paar mehr „Pinots weit weg“ die Kehle herunter. Vor einigen Tagen hatte ich meinen ersten nordmazedonischen Pinot Noir aus der Region Povardski. Auf halben Wege zwischen Skopje und Thessaloniki produziert das Weingut Lazar seit 2001 auf ganzen 1500 qm Weine aus Internationalisten wie Pinot Noir, Sauvignon Blanc oder Chardonnay. Aber auch Rosé Weine die verblüffend den provenzalischen Preziosen von Hollywood Stars ähneln stehen auf der Weinkarte des Mikroweinguts. Ich schweife aber ab! Heute soll es um den Pinot Noir gehen:

Lazar Winery Pinot Noir 2021, Povardski Nordmazedonien


Farblich zeigte der nördliche Mazedonier ein gedecktes Granatrot extra dunkler Prägung mit keinerlei Anzeichen von Alterung. In der Nase reichlich Lakritze – leider, Rauch, recht müde wirkende dunkle mediterrane Kräuter, sehr viel stahliges Blut, Eisen, schwarze Erde, überrösteter Kaffee und diffuse dunkle Beeren. Insgesamt wirkte die Nase ziemlich rustikal und krude. Am Gaumen zeigte sich über den gesamten Verkostungszeitraum von drei Tagen eine sehr unruhige Säure, viel Rauch, auch Blut, getrocknete Tomaten, dunkle Früchte die an in einer blechernen Vorratsdose vergessene Brombeeren erinnern und wiederum die mir nicht all zu nahestehende Lakritze. Die Struktur des Pinots war eher mild bis lasch. Insgesamt eine sehr einfach gestrickte Pinoterfahrung ohne viel Charme und wenig das es vermochte mich an Pinot zu erinnern. Naja, zumindest seit längerem mal wieder ein „Pinot weit weg“ …

Besten Gruss

Chris
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Oh Dae-Su
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Re: Pinot weit weg

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo zusammen,

alle Jahre wieder … und mir fällt mal wieder nichts besseres ein als ein Pinot aus Oregon öffentlich zu trinken ;) . Das hört sich aber wirklich zu autokritisch an! Sogar für meine Verhältnisse! Insbesondere hinsichtlich dessen, dass der heutige und sehr weihnachtlich anmutende „Pinot weit weg“ solche anfänglich konstruierten Schmähungen ganz sicher nicht verdient hat! Zunächt aber so viel: von Ridgecrest Vineyards aus der Ribbon Ridge AVA habe ich bis vor kurzem noch nie etwas gehört. Demnach handelt es sich fälschlicherweise sogar um eine Premiere bei meinem heutigen Oregonesen. Warum ich von diesem Weinproduzenten noch nie etwas gehört habe, mag sich mit dem Umstand erklären, dass deren Weine bis vor kurzem unter dem Label RR Wines oder Ribbon Ridge Wines vermarktet wurden obwohl es das Weingut Ridgecrest Vineyards schon seit 1980 gibt. Harry Peterson-Nedry, eine äußert bedeutende Person des Weinbaus im Willamette Valley, und seine Tochter Wynne waren mir natürlich ein Begriff. Harry, wenn ich das so schreiben darf, könnte man ohne viel Pathos verlieren zu wollen, sogar als den „Vater“ der Ribbon Ridge AVA bezeichnen. Aber genug mit diesen Irrungen und Wirrungen bezüglich der Namensgebungen, welche ich mir offen gestanden selbst nicht so ganz erklären kann! Bevor meine Zunge endlich gewisse Anfeuchtung erfahren darf, nur noch ein paar weihnachtsfremd faktische Nüchternheiten zum Ribbon Ridge Estate 2019: gekeltert häuptsächlich aus Pommard und Dijon Klonen. Nur noch ein kleinerer Teil stammt aus Anlagen mit alten Wädenswil Klonen. Vergoren – bis zu 15% Ganztraubenvergärung - und ausgebaut wurde dieser Pinot in ca 50% neutralem und zu 50% neuerem französischem Eichenholz (bis zu einem Jahr alt). Geprägt wurde der Pinot durch seine sedimentreichen Willakenzie Böden mit ausgesprochener Inselbegabung im Meer der stark von vulkanischen Böden geprägten Chehalem Mountains.

Ridgecrest Vineyards Estate Pinot Noir 2019, Ribbon Ridge

https://wine-zeit.blogspot.com/2024/12 ... -noir.html

Von seiner Farbe her zeigte der Ribbon Ridge Estate erstaunlich viel radikale Rubin Radianz mit reichlich reduzierter Verfärbung und sehr durchlesenswerter Transparenz. In der Nase konnte ich im Heubett relaxende satte Erdbeeren und verhältnismäßig wenig herbstliches Unterholz vernehmen. Dem funkigen Vulkanismus scheinte der Estate, wie schon vorab erwähnt, eher nur auf schüchterne Weise zugeneigt zu sein. Weiter zeigte er ungewöhnlichen schwarzen Pfeffer, eine Idee von angemähter Veilchenwiese, etwas Zimt, Weihrauch und mit den Stunden ein immer stärker und reifer wirkendes Bukett von angequetschten Pflaumen. Geschmacklich konnte er von Anbeginn mit einer super soliden Saftigkeit punkten, die auf mich so wirkte als ob sie ein wenig mit unalkohlischem Menthol angereichert wurde. Dazu Wagenladungen an zerquetschte Erdbeeren, saftige Pflaumen, ein guter Schuss Mineralwasser und auch der schon erwähnte Peffer und Wacholder durften nicht fehlen! Waldboden und Ähnliches waren auch am Gaumen äußerst schüchtern ausgeprägt. Von seinem Charakter her erinnerte er mich an ein weiches Plüschsofa aus den 1970iger Jahren! Aber ein Design Sofa! Vielleicht ein Togo Sofa von Ducaroy!? Denn dümmlich fluffig weich wirkte dieser Ribbon Ridge Pinot zu keinem Zeitpunkt! Er zeigte für mich überraschend viel Happy Sappy Character mit kieselsteiniger Untermalung!

Frohe Weihnachten zusammen!!!


Gruss

Chris
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Oh Dae-Su
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Re: Pinot weit weg

Beitrag von Oh Dae-Su »

Hallo zusammen,

wie alle Jahre wieder habe ich mir in der vorweihnachtlichen Zeit vorgenommen ein paar „Pinots weit weg“ aus meinem Portfolio palatal abzuarbeiten. Den Beginn soll ein Kandidat aus einem mit stetig ansteigenden Wonnegefühlen ausgestatteten bayerngroßen Eiland machen: Tasmania! Schon seit einigen Jahren zeigen Pinots von Tassie immer mehr was für ein Potential in dieser Insel liegen kann. Wobei erwähnt werden sollte, dass im Großraum Hobart schon seit über 200 Jahren Wein angebaut wird. Nur meist mit nicht so feinen Vitis Vinifera Bewohnern wie Pinot Noir. Dieser edle Geselle fühlt sich erst seit den 1950iger Jahren so richtig heimisch und hat sich mittlerweile auf mehr als tausend Hektaren ausgebreitet. Das schon erwähnte Potential haben mittlerweile auch so manche namenhafte Weinproduzenten vom hoch solventen Festland gemerkt. Im heute vorliegenden Fall handelt es sich um das migrantische Projekt von Dalwhinnie Wines aus den südlichen Pyrenäen in Victoria welche sonst sehr auf kühle Shiraz und würzige Chardonnays spezialisiert sind. Seit wenigen Jahren produziert Dalwhinnie Pinot Noir aus den von ergiebigem Regen und schneidigen Wind beschützten südöstlichen Subregionen Coal River Valley, Derwent Valley und Huon Valley. In der Tat stellen Regen und Wind im bergig waldigen Westen und Norden der Insel die größten Probleme für den Weinbau dar. Schwer vorzustellen wenn man bedenkt was sonst die glutofenartigen klimatischen Voraussetzungen im restlichen Australien so sind ...

Dalwhinnie Three Valleys Pinot Noir 2020, Tasmania

https://wine-zeit.blogspot.com/2025/12/ ... -noir.html

Visuell zeigte sich der Three Valleys Pinot Noir from Tassie im höchstmaße Sydney-Morning-Herald-durchlesbar transparent und mit sehr lebendig wirkenden Rubinen Reflexen voller Lebenskraft ausgestattet. In der Nase zeigten sich sehr vitale Düfte von etwas wärmeren Himbeeren, so mancher überreifer Pflaume … und vielleicht sogar der einen oder anderen betörenden Granatapfeligkeit. Daneben zeigten sich Eindrücke von schüchternem Muskat, reichlich herbstlichen Laubwerk und sogar so manches Viola hederacea aka australisches Veilchen. Jetzt hoffe ich nur, dass australische Vielchen ähnlich wie europäische riechen mögen … wie dem auch sei, sein Huon Valley Parfüm – anscheinend ist das wirklich so, ganz so beschlagen bin ich bei Tassie Pinots noch nicht – zeigte enorme Pinotduftigkeit und Raffinesse. Teilweise fast schon zu drall wirkend, dennoch die generelle Straße der elegant-charmante Wirkkraft nie verlassend. Aber manchmals schon knapp am Bordstein vorbeischlitternd. Am Gaumen wirkten die immer intensiver wirkenden Himbeeren wesentlich kühler und energiegeladener. Auch der Granatapfel und komplettierende rote Johannisbeeren zeigten viel jugendliche Lebenskraft. Die bodennahen Aromaten wie das herbstliche Laubwerk und Viola hederacea wirkten auf der Zunge raffinierter, gelassener und sich sehr in das strukturell filigran anmutende Gesamtbild des Three Valleys einfügend. Etwas Würze wurde von mildem Zimt und dem zum Glück nur sehr schüchternem Karamell beigefügt. Letzterer hätte sich gerne nicht nach Tassie verlaufen müssen wenn es nach meiner Zunge gehen würde. Insgesamt ein Pinot der seine prägnanten Stärken in der von seiner dem südlichen Ozean zugeneigten überaus langen Reifeperiode bedingten saftigen Fruchtlastigkeit inklusive charmanter Fruchtsüße zu verorten mag. Doch ein Mangel an Pinot Eleganz ließ er sicherlich missen. Nur diese Eleganz wirkte sicherlich nicht burgundisch finessenreich oder gar teutonisch überwürzt. Sie war eher geprägt von einer direkten herzlich-überschwänglichen Aufdringlichkeit reich an Schönheit und Fitness. Naja, es ist ja immer noch ein Australier … und zweifelsohne ein sehr anständiger (++) bis nahezu fantastischer (+++) dazu!

Ich hoffe, dass ich vor Weihnachten noch einen weiteren "Pinot weit weg" von meiner Liste abarbeiten kann.

Besten Gruss

Chris
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