Mein ältestes Felseneck, und das letzte davon:
Schäfer-Fröhlich, Felseneck GG 2014
Goldgelb.
Nase leicht gereift; Limette, etwas frische Küchenkräuter (Basilikum, Estragon), mineralisch.
Am Gaumen frische, nicht zu knackige Säure mit einem winzigen Hauch von unterschwelligem CO₂ (vereinzelte Bläschen). Aromen wie Nase, mit zusätzlich feiner erdiger Würze. Komplexer, als dieses Gestammel vermuten läßt. Über zwei Tage stabil.
Dieser Wein trinkt sich derzeit sehr schön! Freunde von Tertiäraromen haben, gemessen an dieser Flasche, noch reichlich Zeit, aber so war es auch gut für mich.
Jetzt bleibt noch irgendwann ein 2014er Stromberg, dann geht's mit jüngeren weiter...
Schäfer-Fröhlich
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Re: Schäfer-Fröhlich
Besten Gruß, Karsten
Re: Schäfer-Fröhlich
Hallo Karsten,
vielen Dank für die Notiz!
Ich hatte vor ein paar Wochen meine 3. Flasche vom Felseneck GG 2014 und war leicht enttäuscht, eher spannungsarm und etwas behäbig fand ich diese im Gegensatz zu früheren Flaschen.
Was bedeutet bei deiner Notiz "Nase leicht gereift"? Da du den Wein schon mehrfach hattest und deine früheren Notizen recht euphorisch waren, kannst du etwas zur Entwicklung bzw. Veränderung des Weins sagen?
VG Nora
vielen Dank für die Notiz!
Ich hatte vor ein paar Wochen meine 3. Flasche vom Felseneck GG 2014 und war leicht enttäuscht, eher spannungsarm und etwas behäbig fand ich diese im Gegensatz zu früheren Flaschen.
Was bedeutet bei deiner Notiz "Nase leicht gereift"? Da du den Wein schon mehrfach hattest und deine früheren Notizen recht euphorisch waren, kannst du etwas zur Entwicklung bzw. Veränderung des Weins sagen?
VG Nora
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Re: Schäfer-Fröhlich
Ich weiß aus dem Stegreif garnicht genau, wieviele Flaschen ich hatte; ich vermute 3. Allerdings finde ich sowohl hier im Forum als auch in meinen "Getrunkenen Werken" genau eine Notiz zum 2014er Felseneck neben der jetzigen. Die liest sich in der Tat ziemlich euphorisch, aber ich muß gestehen, daß ich keine Erinnerung mehr an diesen Tag im Februar 2019 habe.Nora hat geschrieben: ↑Do 24. Okt 2024, 16:31 Ich hatte vor ein paar Wochen meine 3. Flasche vom Felseneck GG 2014 und war leicht enttäuscht, eher spannungsarm und etwas behäbig fand ich diese im Gegensatz zu früheren Flaschen.
Was bedeutet bei deiner Notiz "Nase leicht gereift"? Da du den Wein schon mehrfach hattest und deine früheren Notizen recht euphorisch waren, kannst du etwas zur Entwicklung bzw. Veränderung des Weins sagen?
Überknackig kam diese Flasche jetzt nicht daher, aber das war auch damals so ("die Säure - überraschend! - (nur) ausreichend"). Reduktion ist mir jetzt garkeine (mehr) aufgefallen. Behäbig würde ich die letzte Flasche nicht nennen, aber vor Lebendigkeit sprühend auch nicht. "Nase leicht gereift" sagt einfach nur wertneutral aus, daß mir beginnende Tertiäraromen aufgefallen sind. Mich haben sie nicht gestört, sondern eher zur Komplexität beigetragen, und wie Du weißt, wird's mir mit Tertiäraromen relativ schnell zuviel. Aber hier war's nur ganz leicht und weit weg von zuviel.
Vielleicht bin ich mit CO₂ derzeit hypersensibel, oder - wahrscheinlicher - es ist einfach Koinzidenz. Falls Dein Korken durchlässiger war und das CO₂ ausgegast war, könnte das erklären, warum Du den Wein "spannungsarm und etwas behäbig" fandest. Aber ohne den direkten Vergleich wird dieses Rätsel ungelöst bleiben.
Besten Gruß, Karsten
Re: Schäfer-Fröhlich
Danke, Karsten!
Vielleicht haben wir die Möglichkeit, eine meiner letzten Flaschen zusammen zu probieren.
VG Nora
Vielleicht haben wir die Möglichkeit, eine meiner letzten Flaschen zusammen zu probieren.
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Re: Schäfer-Fröhlich
Das wäre schön! Müssen wir nur irgendwie eingeplant bekommen. Aber hat ja jetzt auch noch 2 Jahre oder so Zeit...
Besten Gruß, Karsten
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Re: Schäfer-Fröhlich
Angesichts der 10% Rabatt, die es neulich auf das gesamte Sortiment von Pinard de Picard gab, habe ich mir (trotz der Altpapierproblematik
) ein 12er-Paket mit verschiedensten Flaschen aus dem Programm dieses Händlers gegönnt. Darunter ist/war auch der 23er Gwürztraminer von Schäfer-Fröhlich:

Das, was Tim Fröhlich aus der mittlerweile wenig populären Sorte macht, trägt schon rieslingneske Züge, vor allem mit Blick auf die Säure. Aber gerade deshalb zeigt sich hier eine erstaunliche Frische und Spannung, die man sonst beim Gewürztraminer kaum erlebt. Mit 11,50 wirkt der Preis auch keineswegs überrissen - schließlich handelt es sich um ein Weingut, das zur absoluten deutschen Spitze zählt. Für alle, die im Hinblick auf den Süßeeindruck einigermaßen flexibel sind und auch schon mal Freude an einem nicht ganz trocken anmutenden "trockenen" Wein entwickeln können, wenn das Gesamtbild stimmt, ist das auf jeden Fall eine interessante Angelegenheit.
Herzliche Grüße
Bernd


Das, was Tim Fröhlich aus der mittlerweile wenig populären Sorte macht, trägt schon rieslingneske Züge, vor allem mit Blick auf die Säure. Aber gerade deshalb zeigt sich hier eine erstaunliche Frische und Spannung, die man sonst beim Gewürztraminer kaum erlebt. Mit 11,50 wirkt der Preis auch keineswegs überrissen - schließlich handelt es sich um ein Weingut, das zur absoluten deutschen Spitze zählt. Für alle, die im Hinblick auf den Süßeeindruck einigermaßen flexibel sind und auch schon mal Freude an einem nicht ganz trocken anmutenden "trockenen" Wein entwickeln können, wenn das Gesamtbild stimmt, ist das auf jeden Fall eine interessante Angelegenheit.
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Schäfer-Fröhlich
Ich hatte mit meinem letzten 14er Felseneck vor etwas mehr als einem Jahr ja ein recht euphorisches Erlebnis, da wage ich zu spekulieren, daß die von Dir beschriebene Enttäuschung weniger am Wein denn am Korken liegt. Es lebe der Schrauber, auch bei GGen


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Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
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Re: Schäfer-Fröhlich
Das lässt doch hoffen
.
VG Nora

VG Nora
Re: Schäfer-Fröhlich
Den S-F Riesling GG vom Felseneck 2014 haben wir im Sommer 2024 im Bayr. Wald ( Hotel Jagdhof ) mit großem Genuß getrunken.Jugendliche Reife,präzise Balance, trockener Riesling ( beinahe ) at its best.
Das werden wir im nächsten Jahr, falls noch zum kundenfreundlichen Preis verfügbar, gerne wiederholen.
Wir hatten auf unseren Wunsch hin eine Weinkellerführung bekommen und waren von der Vielfalt der Weine und den optimalen Lagerbedingungen sehr angetan.Kein Wunder eigentlich, wenn die Hotelbesitzer Rieslingfans sind....
Gruß Ursus
Das werden wir im nächsten Jahr, falls noch zum kundenfreundlichen Preis verfügbar, gerne wiederholen.
Wir hatten auf unseren Wunsch hin eine Weinkellerführung bekommen und waren von der Vielfalt der Weine und den optimalen Lagerbedingungen sehr angetan.Kein Wunder eigentlich, wenn die Hotelbesitzer Rieslingfans sind....
Gruß Ursus
Re: Schäfer-Fröhlich
Wieder mal ein Sicherheitshinweis, und zwar zur:
2023 Felseneck Riesling Spätlese Goldkapsel, 7.5 Vol%:
Nachdem Bernd die 2020er-Version über den grünen Klee gelobt und mir die 2022er-Variante eine sehr kalte Dusche verpasst hatte, nun die 2023er. Kurz: "Whoa!" (Galloni). Zwar ist der Schäfer-Fröhlich-Furz, der deutlich anders riecht als der Furz derer von und zu Prüm und sehr eigenständig ist, deshalb denke ich, daß der Schäfer-Fröhlich-Furz mittlerweile ganz oben auf dem Furz-Olymp angekommen ist und seinen rechtmäßigen Platz im Furz-Pantheon einnehmen sollte - das ist so ein bißchen wie der Unterschied zwischen Laphroaig und Lagavulin, deren Rauch auch erkennbar und prägend unterschiedlich riecht und schmeckt -, also, wo war ich... ah, ja, richtig: zwar anfänglich mit einem sehr starken Spontanfurz, der auch sehr würzig-expressiv und ausdauernd auf halber Höhe in der Luft hängenbleibt, als ob er auf Applaus wartete, aber vielleicht muss ich wirklich mal davon wegkommen, mich auf die Fürze der Anderen zu kaprizieren, sonst gewinne ich am Ende auch noch einen Oscar, und dann muss ich der Deutschen Weinakademie danken und meiner Mutter und allen, die immer an mich geglaubt haben, aber es ist halt ein Sicherheitshinweis, also muss ich schon irgendwie darauf hinweisen, daß da was ist, findet ihr nicht? Dahinter jedenfalls eine ganz sublime Spätlese, sehr aromatisch und blumig-fruchtig, wilde (oder Pfingst?)Rose, Orangenblüte und Orangenöl, Walderdbeere(!), Grapefruitschale, blutjunge, sehr aromatische Rieslingfrucht, dazu auch reife, knackige, mit Morgentau benetzte Muskattrauben, die im Mund zerplatzen. Die Süße noch etwas hoch, mit vielleicht einem Hauch Botrytis, die sich durch einen gaaaanz feinen Honigschmelz bemerkbar macht, aber die superbe Säure kümmert sich: alles sehr beiläufig und federleicht und doch sehr(!) konzentiert, nicht ganz so dahingehaucht und auch nicht so komplex wie die Auslese von Haag neulich und auch etwas weniger kristallklar definiert, aber doch mit sehr viel Spitze, fein, fein, fein. Und unter der Oberfläche bewegen sich dräuend dunkle Schatten, wie von einer braun-röstigen Mineralität: Das, so raunt der Wein mit Verschwörermiene, das ist der Berg!
Aaaaalso. Das ist schon ziemlich gut. Sehr ziemlich sogar. Deutlich besser als die 2022er-Version, und hier kommen mir Bernds 95 Punkte für den 2020er schon sehr viel plausibler vor. Puuuh!
Aber Vorsicht! Das Kung-Furz dieses Weines ist stark! Und eingedenk, wie lange die GGs davon geprägt sind, wird man sehen müssen, wohin es diese Spätlese, ähm, weht.
Cheers,
Ollie
2023 Felseneck Riesling Spätlese Goldkapsel, 7.5 Vol%:
Nachdem Bernd die 2020er-Version über den grünen Klee gelobt und mir die 2022er-Variante eine sehr kalte Dusche verpasst hatte, nun die 2023er. Kurz: "Whoa!" (Galloni). Zwar ist der Schäfer-Fröhlich-Furz, der deutlich anders riecht als der Furz derer von und zu Prüm und sehr eigenständig ist, deshalb denke ich, daß der Schäfer-Fröhlich-Furz mittlerweile ganz oben auf dem Furz-Olymp angekommen ist und seinen rechtmäßigen Platz im Furz-Pantheon einnehmen sollte - das ist so ein bißchen wie der Unterschied zwischen Laphroaig und Lagavulin, deren Rauch auch erkennbar und prägend unterschiedlich riecht und schmeckt -, also, wo war ich... ah, ja, richtig: zwar anfänglich mit einem sehr starken Spontanfurz, der auch sehr würzig-expressiv und ausdauernd auf halber Höhe in der Luft hängenbleibt, als ob er auf Applaus wartete, aber vielleicht muss ich wirklich mal davon wegkommen, mich auf die Fürze der Anderen zu kaprizieren, sonst gewinne ich am Ende auch noch einen Oscar, und dann muss ich der Deutschen Weinakademie danken und meiner Mutter und allen, die immer an mich geglaubt haben, aber es ist halt ein Sicherheitshinweis, also muss ich schon irgendwie darauf hinweisen, daß da was ist, findet ihr nicht? Dahinter jedenfalls eine ganz sublime Spätlese, sehr aromatisch und blumig-fruchtig, wilde (oder Pfingst?)Rose, Orangenblüte und Orangenöl, Walderdbeere(!), Grapefruitschale, blutjunge, sehr aromatische Rieslingfrucht, dazu auch reife, knackige, mit Morgentau benetzte Muskattrauben, die im Mund zerplatzen. Die Süße noch etwas hoch, mit vielleicht einem Hauch Botrytis, die sich durch einen gaaaanz feinen Honigschmelz bemerkbar macht, aber die superbe Säure kümmert sich: alles sehr beiläufig und federleicht und doch sehr(!) konzentiert, nicht ganz so dahingehaucht und auch nicht so komplex wie die Auslese von Haag neulich und auch etwas weniger kristallklar definiert, aber doch mit sehr viel Spitze, fein, fein, fein. Und unter der Oberfläche bewegen sich dräuend dunkle Schatten, wie von einer braun-röstigen Mineralität: Das, so raunt der Wein mit Verschwörermiene, das ist der Berg!
Aaaaalso. Das ist schon ziemlich gut. Sehr ziemlich sogar. Deutlich besser als die 2022er-Version, und hier kommen mir Bernds 95 Punkte für den 2020er schon sehr viel plausibler vor. Puuuh!
Aber Vorsicht! Das Kung-Furz dieses Weines ist stark! Und eingedenk, wie lange die GGs davon geprägt sind, wird man sehen müssen, wohin es diese Spätlese, ähm, weht.
Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)