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Große Gewächse 2010

BeitragVerfasst: Do 14. Apr 2011, 12:31
von octopussy
Es ist nie zu früh, einen Großes Gewächs 2010 Thread aufzumachen :roll: , auch wenn das eigentlich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Sinn ergibt. Aber wenn noch kaum jemand wirklich was probiert hat, kann man einfach viel besser über Qualität oder Nichtqualität, Preiswürdigkeit, usw. unfundiert spekulieren ;). Grund für die verfrühte Thread-Eröffnung sind die jetzt eintreffenden Subskriptions-Aufforderungen für die 2010er Großen Gewächse.

Don Miguel hat ja im Schäfer-Fröhlich Thread schon die berechtigte Frage gestellt, ob man angesesichts der unten zitierten Umstände Schäfer-Fröhlich Weine probiert haben muss, um nicht völlig "out" zu sein.

Don Miguel hat geschrieben:Hintergrund meiner Frage ist der letzte Newsletter von Pinard de Picard, ich kann mich nicht erinnern, dass jemals zuvor 8 oder 9 Seiten über ein einziges Weingut geschrieben wurden (und natürlich in den Himmel gelobt wurde, was wiederum nicht ungewöhnlich ist :D )! Und an anderen Stellen wurde ja auch schon Einiges über Schäfer-Fröhlich geschrieben.

Ist das nun ein Medien(Weinhandel)-Hype oder ein nachhaltig neuer Star am Horizont?


Jetzt steht auch wieder der Brief des genannten Händlers zu den Keller (Rheinhessen)-GGs an. Wenn über Schäfer-Fröhlich 8 oder 9 Seiten geschrieben wurden, ist es für Keller 2010 fast ein Roman. Ich war ehrlich gesagt zu faul, mir die Lobeshymnen über "Montrachets von Rheinhessen" (oder war das die Saar?) , die "im Vergleich zu wesentlich teureren Kreszenzen aus [bitte teure Weingegend einsetzen] geradezu unverschämt günstigen Weine", usw. durchzulesen. * Off-Topic: Ich mag die Texte dieses Händlers auch ganz gerne, aber ernst nehmen kann man sie eigentlich nicht. Und nach einer gewissen Zeit wiederholen sie sich auch recht stark *

Zurück zum eigentlichen Thema: Braucht man Große Gewächse aus 2010? Und wie schon Don Miguel fragt: Ist das nur ein Medien(Weinhandel-) Hype?

Re: Große Gewächse 2010

BeitragVerfasst: Do 14. Apr 2011, 14:20
von Weinschlumpf
octopussy hat geschrieben:Es ist nie zu früh, einen Großes Gewächs 2010 Thread aufzumachen :roll: , auch wenn das eigentlich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Sinn ergibt. Zurück zum eigentlichen Thema: Braucht man Große Gewächse aus 2010?

Hallo Octopussy,

Du hast Dir die Frage ja schon selbst beantwortet: Es macht einfach noch keinen Sinn über die GGs zu orakeln und Spekulatius gehört in die Weihnachtszeit. Große Gewächse aus 2010 braucht man weder wie die Luft zum atmen noch sind sie überflüssig wie ein Pickel auf der Stirn.

Ich habe schon einige GGs aus 2010 probieren dürfen und habe auch ein paar Weine darunter gehabt, die besser als die 2009er zum gleichen Zeitpunkt waren. Aber die Mehrzahl der verkosteten Weine war anders und hat mir weniger gut als 2009 gefallen. Wer Säure mag (ich ja, wenn sie reif ist) der sollte dennoch nur GGs kaufen, die er vorab probiert hat. Die grundsätzliche Faustformel für diesen Jahrgang ist: Je später die Lese, desto besser wird grds. der Wein sein. Daher stehen u.a. Keller und Schäfer Fröhlich auf meiner SubsListe.

Dennoch werde ich nur relativ wenig GGs aus 2010 kaufen (vielleicht 40-50 Flaschen), da ich genug aus 2007 und 2009 im Keller habe und für den Jahrgang 2011 eine deutlich größere Bestellung geplant ist.

Grüße

Nikolai

Re: Große Gewächse 2010

BeitragVerfasst: Do 14. Apr 2011, 14:28
von innauen
Weinschlumpf hat geschrieben:
octopussy hat geschrieben:Es ist nie zu früh, einen Großes Gewächs 2010 Thread aufzumachen :roll: , auch wenn das eigentlich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Sinn ergibt. Zurück zum eigentlichen Thema: Braucht man Große Gewächse aus 2010?

... für den Jahrgang 2011 eine deutlich größere Bestellung geplant ist.

Grüße

Nikolai


Bild

Re: Große Gewächse 2010

BeitragVerfasst: Do 14. Apr 2011, 14:31
von kristof
Weinschlumpf hat geschrieben:Dennoch werde ich nur relativ wenig GGs aus 2010 kaufen (vielleicht 40-50 Flaschen), da ich genug aus 2007 und 2009 im Keller habe und für den Jahrgang 2011 eine deutlich größere Bestellung geplant ist.




:D

Alles Gute!

Re: Große Gewächse 2010

BeitragVerfasst: Do 14. Apr 2011, 14:50
von Herr S.
Hallo Nikolai

... und für den Jahrgang 2011 eine deutlich größere Bestellung geplant ist.


So geht's mir mit 2010!Glückwunsch!

Viele Grüße,
Björn

Re: Große Gewächse 2010

BeitragVerfasst: Do 14. Apr 2011, 15:28
von Weinzelmännchen
Weinschlumpf hat geschrieben:... und für den Jahrgang 2011 eine deutlich größere Bestellung geplant ist.


Hallo Nikolai!

Bitte verrate mir dein Wein- und Wetterorakel für 2011 :ugeek: !

Re: Große Gewächse 2010

BeitragVerfasst: Do 14. Apr 2011, 15:33
von octopussy
Weinschlumpf hat geschrieben:Dennoch werde ich nur relativ wenig GGs aus 2010 kaufen (vielleicht 40-50 Flaschen)

:shock: :o :shock:

Weinschlumpf hat geschrieben:...und für den Jahrgang 2011 eine deutlich größere Bestellung geplant ist.

Glückwunsch. Ich drücke die Daumen, dass der Jahrgang 2011 gut wird.

Re: Große Gewächse 2010

BeitragVerfasst: Do 14. Apr 2011, 19:18
von Bibbel
http://www.pinard-de-picard.de/subskrip ... ler10.html

Wie seriös ist das denn? (by the way: ich kenne t.s. -seine Vorzüge und auch die bedenkenswerten Momente- seit vielen, vielen Jahren, deshalb bitte keine reinen Weinhändler-Bashing-Kommentare).

Hat jemand anderes die 2010er von Keller probiert (Nikolai?)

Re: Große Gewächse 2010

BeitragVerfasst: Do 14. Apr 2011, 21:15
von Bernd Schulz
Von meinem auf hohem Niveau winzernden Freund Ingmar Püschel habe ich in den letzten Jahren einiges gelernt. Eine der wichtigsten Lektionen bestand darin, dass man zu einem solch frühen Zeitpunkt die wirklich ernstzunehmenden Weine nicht auch nur annähernd vernünftig einschätzen kann. Und auch in einem weiteren halben Jahr weiß man immer noch nicht gerade viel über die besseren 10er.
Leider gibt es ja auch bei den Profis die Tendenz zu Bewertungen weit vor der Zeit, die ein "großer" oder auch nur halbwegs auf Reifefähigkeit hin vinifizierter Riesling benötigt, um sein Gesicht einigermaßen erkennbar zu zeigen.

Man stellt einem Kind, welches noch in der Krabbelgruppe herumtobt, ja auch kein Schulzeugnis aus. Deshalb bin ich inzwischen mit frühen Urteilen vorsichtig geworden. Klar, wenn mir ein kleinerer 10er jetzt schon sehr gut gefällt. bewerte ich ihn entsprechend, aber im Hinblick auf die GGs und ihre Gegenstücke bei den Nicht-VDPlern - die trocken gedachten Sachen liegen ja teilweise noch im Fass - weiss kein Mensch, was dereinst daraus werden wird.

Insofern scheint mir die Frage, ob gemäß Probeneindrücken eine Subskription der 10er bei Keller oder irgendwem sonst lohnt, ziemlich müßig. Subskribieren kann man auf der Grundlage, dass der Betrieb in den letzten Jahren immer hochgradig qualitätsorientiert war und Spitzenprodukte hervorgebracht hat.

In etwa 2 Jahren wird die Sicht auf 2010 langsam klarer werden...

Geduldige Grüße

Bernd

BeitragVerfasst: Fr 15. Apr 2011, 10:54
von Don Miguel
Servus Bernd,

ich habe nicht das Wissen eines Winzers, aber intuitiv denke ich grundsätzlich seit längerer Zeit das Gleiche. Hierbei ist es übrigens egal, ob wir von einer einem GG, Bdx oder Spanier sprechen.

Es gibt jedoch auch ein „aber“: Wer Fassproben des gleichen Weins aus Vorjahren kennt, der kann aus diesen Vertikalerkenntnissen durchaus vergleichende Schlussfolgerungen für die Zukunft ziehen! Dies gilt zumindest dann, wenn aus diesem Fass der Wein in der Flasche wird. Bei cuveetierten Weinen sind wir wieder nahe der Kaffeesatzleserei.

Skeptisch bin ich dagegen, dass man aus Fassproben verschiedener Weine ausschließlichen des selben Jahrgangs konkrete Prognosen für die Zukunft machen kann. Horizontalerkenntnisse bringen bei Fassproben oder extremen Jungweinen imho wenig.

Würde ich subsen, dann auch nach folgendem Kriterium:
Bernd Schulz hat geschrieben:Subskribieren kann man auf der Grundlage, dass der Betrieb in den letzten Jahren immer hochgradig qualitätsorientiert war und Spitzenprodukte hervorgebracht hat.



Grüße
Don