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Re: Große Gewächse 2009

Do 30. Mär 2017, 12:25

olifant hat geschrieben:... werden VKN jemals objektiv sein, selbst bei neutralen Rahmenbedingungen?


...never ever... :o

Re: Große Gewächse 2009

Do 30. Mär 2017, 18:11

harti hat geschrieben:
octopussy hat geschrieben:
C9dP hat geschrieben:Beim Idig war nix fett und mastig. Seit Ankunft bei 12 Grad gelagert. Am ersten Tag steinige Nase und eher hellfruchtig. Am zweiten kam auch etwas tabakiges hinzu. Liegen kann der aber definitiv noch.

Es gibt aber Rieslinge aus 2009, die mir besser gefallen.

So, inspiriert von unser Diskussion habe ich mal eine meiner 2009er Idigs aufgezogen. Ich stimme dir, Alois, im Prinzip zu. Fett und mastig ist der Wein nicht, auch nicht so botrytislastig wie ich Idigs aus anderen Jahrgängen (v.a. 2005) in Erinnerung habe. Ich finde ihn schon sehr rieslingtypisch, ein ganz kleines bisschen habe ich mich aromatisch aber auch an Grünen Veltliner erinnert gefühlt :oops:. Wegen des Cremigen, das der Wein hat. Vielleicht ist das sogar der beste Idig, den ich bisher im Glas hatte (die anderen waren 2003, 2004 und 2005). Kühler fand ich ihn besser als wärmer, mal schauen, wie er sich über die nächsten Tage in der geöffneten Flasche entwickelt. In jedem Fall bereue ich den Kauf nicht, das ist schon ein guter trockener Riesling, den es lohnt, über die nächsten Jahre zu verfolgen. Zum großen Idig-Fan lässt mich der Wein nicht werden, aber er kratzt durchaus an meinen Vorurteilen und versöhnt mich.

Bild

Am Wochenende gab's bei uns den 09er Idig. Für mich ist das ein sehr netter Wein, erfreulich klar in der Frucht, mit recht milder Säure. Gegen den im anderen Glas befindlichen 2010er Kirrweiler Mandelberg Weißburgunder Großes Gewächs von Bergdolt stand er allerdings auf verlorenem Posten.

Grüße

Hartmut

Interessant, wie Geschmäcker und Eindrücke auseinandergehen können. Hatte vor
nicht allzu langer Zeit Idig 2009 vs. 2007 im Glas.
Oben werden die Begriffe "Fett und mastig" verwendet, genau so empfand ich den
2009er, null Trinkfluss. Genau das Gegenteil der 2007er, wunderbare Frucht, komplex,
trinkig und m. M. groß.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Große Gewächse 2009

Fr 31. Mär 2017, 11:08

olifant hat geschrieben: ... werden VKN jemals objektiv sein?
Ja. Wenn ein anderer probiert

Re: Große Gewächse 2009

So 8. Okt 2017, 12:16

Hallo,

dieser 2009er war wiederum keineswegs mastig. Wartete mit einem tollen Trinkfluss auf und kommt vom Gut eines Erzeugers, der für seine bisweilen üppigen Weine bekannt ist. Aber die Hölle hat er in 2009 gebändigt, der Künstler.

Bild


Grüße,

wolf

Re: Große Gewächse 2009

Sa 28. Okt 2017, 11:10

Vier 2009er GGe am Start:

Am meisten hat uns Halenberg von Emrich-Schönleber überzeugt (sehr gute Balance mit feiner Säure und gelber Frucht, 93), gefolgt von Kühling-Gillots Ölberg und Christmanns Mandelgarten (beide bei 91). Der Hubacker von Keller war vergleichsweise säurearm und wirkte irgendwie "neutral".

Re: Große Gewächse 2009

Sa 28. Okt 2017, 12:23

Hallo Michael,

den Halenberg hatte ich vor einiger Zeit auch im Glas. Ein wirklich wundervoll gereifter Riesling, für mich bislang der Weisswein des Jahres.
In der letzten Woche war dann der Langenmorgen GG von Christmann an der Reihe. In der Reife schon recht fortgeschritten, aber für meinen
Geschmack besser als der Idig aus gleichem Jahrgang.

Beste Grüße

dylan

Re: Große Gewächse 2009

Sa 21. Apr 2018, 10:46

Gestern aufgezogen

2009 Reichsrat von Buhl Forster Kirchenstück Riesling GG
Der Wein läuft schonmal frisch, perlend ins Glas.
Brauchte ca. 1,5h um sich zu zeigen.
In der Nase wunderschöner, eleganter Fruchtkorb. Von weißer Frucht, über Steinobst bis Tropik alles dabei und sehr schön verwoben. Sehr zart, tänzelnd, vornehm. Alterungsnoten? Fehlanzeige.
Am Gaumen dann the dark side of the moon.
Dunkle, leicht rauchige Mineralik fängt die Frucht ein. Sehr kraftvoll, vielschichtig, spannungsgeladen und mit einer schon fordernden Säure geht es in den langen Abgang - sehr lang, und immer wieder rollt die Aromenwelle an, auch bei jedem "leeren" Schlucken danach.
Kann nicht sagen wie lange dieser Jahrgang noch mit Genuss getrunken werden kann! Es gibt keinerlei Anzeichen von Altersmüdigkeit!
Das ist ein großer Wein.
95+

Re: Große Gewächse 2009

Sa 21. Apr 2018, 12:42

Hallo und Danke,

bestätigt meinen Eindruck, dass die 2009er einen längeren Atmen haben, als man ihnen das zubilligen wollte.

Grüße,

wolf

Re: Große Gewächse 2009

Do 10. Mai 2018, 22:13

Hallo zusammen,

von Wittmanns Brunnenhäuschen werde ich weiterhin nicht schlau, auch die dritte Flasche lässt mich immer noch ratlos zurück.
In seiner Jugend war das Brunnenhäuschen so beeindruckend komplex und mineralisch. Die erste Flasche habe ich Ende 2016 viel zu früh (ich war mir damals so sicher entweder Verschlussphase oder Flaschenfehler) geöffnet. Breit und alkoholisch. Im Sommer 2017, nachdem ich eine positive VKN vom Wineterminator gelesen habe, nahezu unverändert. Argghh!!! Aber jetzt, fast ein Jahr später muss es doch etwas werden mit uns beiden..
Nach fast 5h ziehe ich ein erstes Resumee:
Goldgelb im Glas. In der Nase hochreife tropische Früchte mit der Tendenz zur Überreife. Am Gaumen zunächst nur alkoholisch-bitter und brandig im Abschluck. Nach zwei Stunden wird es zwar etwas besser, die erwachte Fruchtsüße kaschiert den Alkohol ab jetzt zumindest etwas, jedoch stagniert die Entwicklung seit dem. Ich habe zunehmende Zweifel, dass Wittmanns Brunnenhäuschen irgendwann nochmal die Kurve kriegt. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt. Ein paar Flaschen habe ich ja noch :roll: .

Ich habe jetzt das Brunnenhäuschen im Verhältnis 50:50 mit einem furztrockenen 2017er P.Lucas Riesling trocken vom Lucashof gemischt. Das passt richtig und bekommt gerade dem Brunnenhäuschen echt gut.. :ugeek:

Viele Grüße

Niko

Re: Große Gewächse 2009

Mo 21. Mai 2018, 12:54

Bin ja eher auf den Bx-Seiten hier im Forum aktiv und kein ausgewiesener Weißwein-Experte, ABER...

Wir haben uns in kleiner Runde letzte Woche getroffen und fünf Nahe 2009er-GGs zusammen genossen. Schäfer-Fröhlichs Kupfergrube, Halenberg und Felseneck sowie Emrich-Schönlebers Frühlingsplätzchen und Halenberg. Notizen habe ich mir nicht gemacht, aber die Runde war sich völlig einig darin, dass der ES Halenberg der imposanteste Wein war - ganz klar und sauber gezeichnet, klasse! ES Frühlingsplätzchen und SF Felseneck folgten auf den Plätzen. Der SF Halenberg war anfangs auch beeindruckend schön, fiel aber erstaunlicherweise dann doch etwas in sich zusammen (jetzt schon??). Ansonsten alles tolle Weine (und ohne den vom Einen oder Anderen befürchteten Sponti-Stinker)

Daneben hatten wir noch einen Heymann-Löwenstein Röttgen aus dem gleichen Jahr. Andere Typizität natürlich, aber ebenfalls jetzt großartig!

Zum Abschluss gab es - infolge einer weinselig-absurden Diskussion darüber, ob weiße Weine rote Weine jemals "ersetzen" könnten, noch Haut Bailly 1996 (mit leichtem Muffton, wirkte zehn Jahre älter, knapp 18 P.) und einen vor allem in der Nase ganz wunderbaren, am Gaumen noch viiiel Luft benötigenden Haut Bailly 2000 (19 P.).

Danke allen Mittrinkern, toller Abend!!

Gruß
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