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Große Gewächse 2009

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Bernd Schulz

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragMi 13. Mär 2013, 12:57

Ich würde Rebholz Kastanienbusch gar nicht trinken


:twisted: Ich auch nicht (wobei ich diese Aussage speziell von Markus jetzt nicht erwartet hätte)!

Rebholz ist fraglos ein guter Winzer - aber unter den guten einer der überschätztesten. Eigentlich war bislang jeder Wein, der sich von ihm in meinen Keller verirrt hat (und so wenige Flaschen waren das gar nicht!) eine mehr oder minder große Enttäuschung. Zumindenstens gemessen am Ruf des Betriebs.

Viele Grüße

Bernd
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Charlie

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragMi 13. Mär 2013, 14:13

Nikolai könnte Recht haben, denn der 2001er war vor einem Jahr echt beeindruckend.
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Bernd Schulz

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragMi 13. Mär 2013, 14:45

Vom 2001er hatte ich 12 Flaschen. 10 davon dürften inzwischen getrunken sein - am besten hat mir der Wein sehr jung gefallen, aber auch da bin ich längst nicht auf die weiland 94 GM-Punkte gekommen.

Beste Grüße

Bernd
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Markus Vahlefeld

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragMi 13. Mär 2013, 15:18

Bernd Schulz hat geschrieben:Ich auch nicht (wobei ich diese Aussage speziell von Markus jetzt nicht erwartet hätte)!

Rebholz war lange eines dieser Weingüter, die ich mit grossem Interesse und fast etwas Enthusiasmus verfolgt habe. Und das Argument des "zu früh" kenne ich, seit es Rebholz gibt (naja!). Und irgendwann habe ich dann halt gedacht: "Also, wenn ich jetzt schon so viel Rebholz weggetrunken habe, dann müsste ich doch zumindest bei einem Wein mal das richtige Trinkfenster getroffen haben." Pustekuchen. Waren die Weine zu jung, war die Säure zu heftig (grün?) und die Weine fast etwas scharf. Das Aroma war schon immer eher auf der Seite der "nothingness". Und waren die Weine alt genug, so zeigten sie einen von mir wenig geschätzten Reifeton, den ich nachträglich (weil ich ihn dann bei vielen anderen Weinen auch erlebt habe) auf die Hefeverwendung zurückgeführt habe. Ob es stimmt, weiss ich nicht, aber verabschiedet habe ich mich dann von den Rebholz-Weinen mit dem Jahrgang 2009.

Mir ist bis heute ein Rätsel, wieso Wein und vor allem Riesling derart unsinnlich und karg und hart und magersüchtig daherkommen muss. Ein sinnliches Vergnügen sieht für mich anders aus.

Mit einem der GGs aus 2011 hatte ich dann wieder ein recht schönes Erlebnis. Vielleicht hat sich bei Rebholz ja etwas verändert. Das Problem ist nur: es gibt viel zu viele andere Weingüter, bei denen sich ebenfalls ständig etwas verändert und die mir von der Stilistik her mehr entgegenkommen. Kurzum: verlorene Liebesmüh, die ich auch nicht wiederanzustrengen bereit bin.
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octopussy

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragMi 13. Mär 2013, 15:49

Kann es sein, dass Rebholz' Rieslinge auch ganz stark eine Frage des persönlichen Geschmacks sind?

Ich habe noch nicht so viele Rebholz Weine getrunken und kann deshalb nicht wirklich etwas zum Reifeverlauf sagen. Aber diejenigen, die ich getrunken habe, waren (mit Ausnahme dieses 2009er Kastanienbusch, der fast schon brav-klassisch daher kam und eines 2008er Silvaners, der einfach nur mega-karg war) jedenfalls ungewöhnlich und ziemlich individuell. Ob das meinem Geschmack entspricht, kann ich noch nicht so richtig sagen. Als wir vor einer Weile in kleiner Runde 2005 Kastanienbusch GG tranken, schieden sich jedenfalls total die Geister. Guido (Einzelflaschenfreund) war begeistert und ist nach eigenen Angaben nicht unbedingt Rebholz-Jünger. Ich fand ihn auch ziemlich gut, jedenfalls sehr spannend. Die anderen waren glaube ich eher verhalten.

Neulich bei mir zu Hause habe ich einen 2007 "vom Rotliegenden" ganz anders empfunden als meine Freundin. Ich mehr Kräuter und Gemüse, sie eher reife Frucht. Ich finde, diese Weine sind einfach ganz schwer zu erfassen und zu greifen.
Beste Grüße, Stephan
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Neuppy

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragMi 13. Mär 2013, 17:25

Hallo in die Runde,
dann muss ich halt mal wieder in die Bresche springen.
Letzten Monat hatte ich Kastanienbusch 2002: EInfach ein grandioser Wein, trinkanimierend, hervorragender Speisebegleiter, fantastischer Körper mit extremer Länge. Letztes Jahr hatte ich mehrfach 2001, der ebenfalls grandios ist. 2004 kommt gerade in das Trinkfenster, 2005 ist zur Zeit - wie viele 2005er etwas schwierig. Alles jüngere rühre ich erst wieder später an.
Mir gefallen die Weine von Rebholz aber bereits schon jung sehr gut. Sie haben diese extreme Griffigkeit, die sie auch immer gut zu Essen kombinierbar macht. Karg und abweisend, sind sie meines Erachtens eigentlich nicht wirklich. Aber es sind sicherlich keine Weine für den Balkon und nette Gespräche.
Aber schimpft halt nur weiter auf Rebholz, dann bleibt mehr für mich.

Grüße Peter
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BerlinKitchen

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragMi 13. Mär 2013, 17:32

Ich kann Peter nur beipflichten. 2001 Kastanienbusch GG war grandios im letzten Jahr (94/100). Die Weine brauchen Zeit, und z.B. 2005 sollte man jetzt nicht aufmachen. Die GGs von Rebholz fallen regelmäßig in ein Loch.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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Bernd Schulz

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragMi 13. Mär 2013, 17:59

Ich fand ihn auch ziemlich gut, jedenfalls sehr spannend.


So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen: "Spannend" finde ich die Rebholz-Weine gerade nicht! Sie verfügen fraglos über viel Substanz (karg und abweisend kommen sie mir auch nicht vor), aber zur Größe fehlt mir eben die richtige Spannung und Tiefe. Ich würde sie eher als auf sehr hohem Niveau bieder beschreiben...

Beste Grüße

Bernd
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Charlie

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragSa 16. Mär 2013, 09:10

So gut hätte ich das Goldtröpfchen GG 2009 von R. Haart wirklich nicht erwartet. Das ist kein Möselchen, sondern ein kräftiger Bursche, der es mit jedem aufnehmen kann. Einerseits. Andererseits ist da kein Fett und die Aromen sind moselanisch, mit Steinen und Gletscherwasser. Zur Perfektion fehlt noch was, aber wenn man sich auf den Wein einlässt, kommt Freude und Genuss auf.

Es scheint 2 Abfüllungen zu geben, denn ich habe im September 2010 eine probiert und die gestrige hat eine AP von 2011.
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klha

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Re: Große Gewächse 2009

BeitragFr 26. Apr 2013, 18:18

Aus allen Anmerkungen zum Rebholz Kastanienbusch ergibt sich für mich ein sehr treffendes Bild. Meist enttäuschen die Weine etwas, nicht weil sie schlecht sind, sondern weil man immer das Gefühl hat, dass sie nicht zeigen, was sie können. Es ist ein wenig wie eine Verabredung mit einem Menschen, den man sehr schätzt und der etwas zu erzählen hat, eine Erzählung zu einem Erlebnis machen kann, und gerne hätte man auch etwas Anerkennung. Irgendwie mag man diese Person, auch wenn es selten eine einfache Nähe ist oder intim. Aber darauf hofft man, darauf freut man sich vor der Verabredung, und dann: sitzt da jemand, eher schlecht gelaunt und mit verschränkten Armen, unbeteiligt und uninteressiert, einsilbig, arrogant - und man weiss nicht warum, warum jetzt. Darauf hätte man verzichten können. Aber dieser Kastanienbusch kann durchaus auch leidenschaftlich sein, aufblühen und bestens unterhalten. Und mit leidenschaftlich meine ich jetzt nicht einen restsüssen Charme, der für mich oft eher etwas Träges, Bequemliches hat (gut, der Kastanienbusch hat in manchen Jahren schon etwas viel RZ). Athletisch sind die Weine für mich, mitunter auch asketisch, aber für meinen Geschmack nicht freudlos magersüchtig. Sie sind nicht ausgezehrt, fragil oder kränklich, nicht belastbar. Die sehr positiven Bewertungen kann ich also durchaus auch nachvollziehen - auch wenn diese jetzt nicht zu 2009 waren.

Grüsse
Klaus
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