Markus Vahlefeld hat geschrieben:hendrik hat geschrieben:Besser abwarten?
Also, meine Prognose für die trockenen GG-Rieslinge aus 2012 aus den bekannten Anbaugebieten (Pfalz, Rheinhessen, Rheingau, Nahe, Mosel): wenn Du die 2011er gemocht hast, werden die 2012er nicht einen Deut schlechter sein. Ich würde mich sogar aus dem Fenster lehnen und voraussagen, dass sie besser und spannungsgeladener sein werden, weil 2012 eine wunderbare Säure aufweist.
Was Du 2011 gekauft hast, kannst Du aus 2012 bedenkenlos nachbestellen. Vor allem ist die Wahrscheinlichkeit, jetzt noch etwas zu bekommen, größer als nach dem 01. September. Wenn Du die Weine jedoch noch nicht kennst und auf Tipps angewiesen bist, musst Du leider warten.
Ich "durfte" schon ein paar 12er GGs an der Mosel probieren (bzw. entsprechende Qualitäten bei denjenigen die kein GG draufschreiben oder eben nicht den Weingeier auf der Kapsel tragen). Und ich finde vergleiche mit 11 sind schwierig. !1 war für meinen Geschmack relativ breit, voll, wenig komplex und sehr einfach zu trinken. Relativ viele "crowd-pleaser"-Weine sogar bei ein paar "Extremisten". 2012 hingegen ist erheblich schlanker, sehr spritzige Säure (habe schon genug Menschen gesehen/gehört die darüber gejammert haben). Aber auch erheblich komplexer, vordergründig Frucht betont (Nase, erster Schluck) und hinten raus haut dann die Mineralität richtig schön rein. Die Weine werden NICHT Jedermanns Geschmack sein, und werden definitiv 3-4 Jahre brauchen. Eines hat sich aber gezeigt, dass 2012 wieder ein Jahrgang ist wo an sehen kann ob ein Winzer sein Handwerk versteht oder nicht. In 11 konnte man ja eigentlich nichts falsch machen in 12 doch schon mehr. Leider wurden viele Weine entsäuert, um etwas mainstreamiger zu werden, da man den Kunden (leider zurecht) nicht mehr zutraut diese Säure zu verstehen. Und ich muss sagen, dass mir bei diesen Weinen zu oft die Spannung gefehlt hat, auch hat irgendwie immer etwas "gefehlt" im Geschmackseindruck - also irgendwie ein gustatorisches Loch - meistens im Abgang bzw. am Gaumen.
Aber wenn man zum richtigen Produzenten geht ist 2012 an der Mosel von trocken bis edelsüß ein richtiger großer Jahrgang. Mit 2001 zu vergleichen, vielleicht etwas schlanker, aber ähnlich elegant und ausdrucksstark. Außerdem sehe ich 2012 die Mittelmosel + Terrassenmosel, ein gutes Stück vor Saar und Ruwer die 2011 die Nase vorn hatten. Zur Obermosel kann ich nichtssagen, die Mosel entspringet für mich in Trier aus Saar und Ruwer