Moin, moin,
da rührt sich bei mir ein Widerspruch. Wenn die Marke "Großes Gewächs" nicht für sich für Qualität spricht, sondern es ganz entscheidend darauf ankommt, welcher Winzer von welcher Lage den Wein in die Flasche bringt, dann braucht doch niemand das GG wirklich. Dem Gelegenheitsweintrinker, der keine Lust dazu hat, alles x-mal zu überprüfen, liest GG, findet den Preis akzeptabel, kennt grob den Hintergrund und wird enttäuscht. Es sind ja immer wieder die gleichen wenigen Namen, die unter den Freaks genannt werden, die dann auch zu hohen Kursen gekauft werden. Vielfach sind wir doch Namenstrinker. Wobei die Berichte von den Blindproben die Vorurteile ja vielfach bestätigen und wir alle den einen oder anderen Wein schon im Glas und für gut oder sehr gut befunden haben.
Bei der jetztigen Situation bleibt es aber erforderlich, neben der Weinbezeichnung sich auch genau zu informieren, von wem der Wein stammt und am besten noch diverse Verkostungsnotizen gegeneinander zu lesen, um nicht daneben zu greifen. Das kann nicht wirklich befriedigen und eigentlich auch nicht der Anspruch des VdP sein. Ich kann aus diesem Grunde die GG-Verweigerer (an deren Spitze evtl. ein B.S. stehen könnte
) mehr als gut verstehen, irgendwie zähle ich auch dazu. Die Preise mögen bezahlt werden, evtl. auch gerechtfertigt sein, aber ich trage auch keine teure Uhr oder fahre einen Porsche. Jeder muß das ja glücklicherweise nicht mitmachen.
Aber mein frühes Vorurteil bleibt, mit dem GG haben wir eine neue Bezeichnung auf dem Weinmarkt, die in sich nicht wirklich aussagekräftig im Hinblick auf die Qualität ist, da muß man dann wenigstens den Preis dazu nehmen und verpaßt so evtl. die Winzer, die sich in Preiszurückhaltung üben.
Schöne Grüße
Wolfgang