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Prognosen bitte!

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Ole

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Re: Prognosen bitte!

BeitragSa 1. Sep 2012, 16:57

Äh, hm . . .
Ole
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Weinschlumpf

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Re: Prognosen bitte!

BeitragSa 1. Sep 2012, 18:44

Ole hat geschrieben:Prognosen Bitte!



Franzen: Calidus Mons 12,5%
Tyrell: Karthäuserhofberg AL 12%

Künstler: Hölle AL 13%
Leitz: Schloßberg 12%
Weil: Gräfenberg 13%

Crusius: Felsenberg 12,5%
Dönnhoff: Felsenberg 12%
Emrich-Schönleber: Halenberg AL 12,5%

Keller: Hubacker 13%
Wittmann: Morstein 13%

Bürklin-Wolf: Pechstein 13%
Christmann: Idig 13%
Köhler-Ruprecht: Saumagen AL 13%
Mosbacher: Ungeheuer 13%


Ole


Wittmann, Mosbacher und Bürklin Wolf (erst vor knapp zwei Monaten- grandios!) könnten den Kampf um die Spitze unter sich ausmachen.
Knapp dahinter: Keller, E-Schönleber, Koehler Ruprecht und Christmann (IDIG 02 hatte ich schon saustark, aber Mandelgarten ist in diesem Jahr mindestens auf Augenhöhe), den Karthäuserhof kenne ich aus diesem Jahr leider nicht, aber die 2001er AL ist saustark.

Viel Spaß und hoffentlich keine Korker!!

Nikolai
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drmamue

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Re: Prognosen bitte!

BeitragSo 2. Sep 2012, 10:15

Lieber Ole,

bevor wir ans Eingemachte gehen, schon einmal eines vorweg: Vielen Dank für eine GRANDIOSE Probe!

Markus
Ein ganzer Kerl - dank Chablis!
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Markus Vahlefeld

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Re: Prognosen bitte!

BeitragSo 2. Sep 2012, 10:31

Ich tippe auf Halenberg, Morstein und Hubacker auf dem Treppchen.

*Kaffeesatzleserei aus*
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Einzelflaschenfreund

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Re: Prognosen bitte!

BeitragSo 2. Sep 2012, 14:16

Also, zunächst einmal: Vielen, vielen Dank, Ole! Eine Weltklasse-Probe mit überragenden Weinen. Ich denke, so arg viele Privatpersonen gibt es gar nicht, die eine solche Probe ausrichten könnten - und wenn doch, dann sicherlich nicht mit dieser herzlichen und sorgsamen Gastgeberschaft.

Wir hatten 14 offizielle Probenweine und ein paar Zugaben. Es gab "nur" einen Korkausfall, aber der war besonders bitter: Wittmann, Morstein.
Dazu gab es einen weiteren Wein, der vom Verschluss beschädigt war; er war weit fortgeschritten gereift und hatte nach Meinung der meisten Probenteilnehmer auch schon sherryartige Noten. Auch die tiefe Bernsteinfarbe deutet auf Oxidation. Also: Liebes Weingut Künstler, die Hölle Auslese trocken mit einem Plastikstopfen zu versiegeln, war eine denkbar schlechte Idee.

Nun aber zum rundum erfreulichen Gesamtbild: Ein, wie von mir schon vorher vermutet, sehr, sehr gutes Niveau mit schön gereiften, aber keineswegs firnen Weinen. Einige Exemplare waren gar noch von erstaunlicher Frische. Dass ich allerdings hier so überragende Rieslinge trinken durfte, inkl. des bisher besten Weins, den ich je im Glas hatte, dass ein Wein mit 93 Punkten bei mir gerade einmal auf Platz acht landen würde - das hätte ich nie zu träumen gewagt.

Alle Weine wurden jeweils nach Einzeleinschätzung enthüllt.

Es ging gleich fantastisch los: Mosbacher, Ungeheuer: Schön gülden. Herrliche Frische, eine noble, eher dezente Nase. Im Mund für mich seltsam vertraut - wie sich herausstellen sollte, aber nicht wegen etwaiger Bekanntheit des Weins, sondern wohl eher, weil hier für mich der Archetyp eines gereiften trockenen Rieslings im Glas war. Mild, voll, würzig, leicht viskos, schön integrierte Säure. Für mich 93/94 Punkte und Platz 6, in der Gesamtrunde (10 Teilnehmer) auf Platz 5.

Nummer zwei Koehler-Ruprecht, Saumagen Auslese trocken (ohne "R"): Schon recht dunkle Goldfarbe. In der Nase tropisch-fruchtig mit Kräuternote. Im Mund etwas scharf, im Abgang auch leicht brandig und bitter. Wirkt nicht recht harmonisch und zerfällt etwas. Macht aber mit mehr Luft etwas Boden gut. Für mich 87 Punkte und Platz 11, insgesamt auch Platz 11.

Dann Leitz, Schlossberg: Etwas hellere Farbe. Die Nase ähnlich wie Mosbacher, dazu leichte Anisnoten. Wirkt im Mund etwas schlanker, harmonische Säure, schöne Reife. Reine Geschmackssache, dass ich ihn mit knapp 93 Punkten hinter Mosbacher sehe, somit auf Platz 8, insgesamt Platz 6.

Bürklin-Wolf, Pechstein: Mittelgoldene Farbe. Ansonsten habe ich nicht viel notiert, außer: perfekt. Unfassbar lang, sehr viel Druck und Power, hat alles. Das waren für mich 98 Punkte und mein bislang größtes Rieslingerlebnis. Von diesem Wein hatte ich selbst 6 Flaschen (die Punkte hatte ich aber vor der Enthüllung vergeben!), aber so groß habe ich ihn noch nie gesehen. Ein Fläschchen liegt noch in meinem Keller. Nach diesem Wein wieder in die weitere Probe zu gehen, fällt mir schwer. Fast so, als würde man eine Aufführung von Mozarts Figaro nach der Ouvertüre wieder verlassen. Natürlich für mich Platz 1, insgesamt aber lediglich 6er, gleichauf mit Leitz. Einigen hatte dieser Wein etwas zu viel Druck und Getöse, wieder andere schätzten seine Qualitäten, fühlten sich aber emotional nicht erreicht. Und ich war im Rieslinghimmel.

Dann folgte der korkige Wittmann.

Als Nächstes Karthäuserhofberg Auslese trocken: Was für ein Kontrastprogramm! Viel hellere Farbe. Die Nase würde ich als einerseits ätherisch (Orangenschale und Co.) beschreiben, aber auch (um mal einen Lieblingsbegriff des Weinterminators zu verwenden) als sehr hedonistisch. Im Mund unfassbar jung. Hier haben wir kein Kraftpaket im Glas, sondern spüren die Leichtigkeit des Seins. Wer Ballerina-Metaphern bemühen möchte - hier passen sie. Toller Stoff. Für mich 96 Punkte und Platz 2, insgesamt Platz 1.

Und weiter: Christmann, Idig. Mittelgold. In der Nase für mich minimal unsauber. Im Mund muskulös, an der Grenze zum Adipösen. Kraftvoll, üppig, salzig, aber auch ganz leicht austrocknend und brennend. Dennoch eine ganz andere Liga als der enttäuschende 05er. Für mich 90 Punkte, Platz 10, in der Gesamtwertung Platz 8.

Emrich-Schönleber, Halenberg Auslese trocken: Hellgolden. Reife Nase. Im Mund zupackend, extrem komplex. Perfekt eingebundene Säure. Ich gebe dem Wein 95 Punkte, setze ihn auf Platz 5 (insgesamt Platz 3), bin wieder einmal grundsätzlich von Winzer und Lage überzeugt, muss aber auch langsam, aber sicher erkennen: Das ist nicht mein Wein. Ich glaube, es sind diese würzig-scharfen Noten, die mich an Lakritz erinnern, die ich geschmacklich einfach etwas weniger schätze.

Zur folgenden Hölle von Künstler habe ich mich oben schon geäußert. 84 Punkte, Platz 12, insgesamt Platz 13.

Dann: Keller, Hubacker. Eher helle Farbe. In der Nase fast ein Spontistinker(!), leicht hefig. Unfassbar für einen 10 Jahre alten Wein. Im Mund nobel, straff, kompromisslos trocken. Herrliches Säurespiel. Ich hätte den auch als 08er oder sogar 10er gekauft. Hat noch viel Zukunft. Total anderer Wein als der üppige, tropische 05er (der mir ebenfalls sehr gefällt). Für mich 96 Punkte (wie Karthäuserhof, aber im direkten Vergleich knapp dahinter), Platz 3. Insgesamt auf Platz 2.

Nun Weil, Gräfenberg: Auch eine hellere Farbe. In der Nase erinnerte er mich stark an den Halenberg. Im Mund würzig, fein, aber auch recht angriffslustig, was die Säure anbelangt. Ich gebe 93 Punkte und setze ihn auf Platz 7, die Runde sieht ihn auf Platz 9.

Dönnhoff, Felsenberg: Mittelgold. Nase recht zurückhaltend. Im Mund gelungene Mischung aus Säure und Opulenz. Englische Zitronenmarmelade kommt einem in den Sinn, aber auch etwas Honig. Trocknet leicht aus und wirkt schon etwas gezehrt. 91 Punkte und Platz 9 von mir, die Runde sieht in auf Platz 10.

Crusius, Felsenberg: Mittelgold. In der Nase eine leichte Mandelnote, im Mund fast nur noch Säure. Kein Vergnügen, aber wohl auch nur ein QbA. 83 Punkte, Platz 13, so auch insgesamt.

Franzen, Calidus Mons: Eher helle Farbe (wie Karthäuserhof). Komplexe, verspielte Nase. Ein Steinwein kündigt sich an. Im Mund wunderbar spritzig und druckvoll. Ein herrlich junger Wein, großer Wurf. 95 Punkte, Platz 4, so auch insgesamt.

Was soll ich sagen? Ich punkte sonst nicht derart verschwenderisch, aber auch mit Abstand stehe ich zu allen Wertungen. 98 Punkte hat zwar außer mir niemand für irgendeinen Wein gezückt, aber Wertungen von 94-96 gab es zuhauf. Auf extrem hohem Niveau sieht man ein wunderbares Spektrum zwischen üppig-vollen, sehnig-mineralischen und Säure-beschwingten Exemplaren. Was man dann vorzieht, ist individuellem Geschmack, Anlass/Speisenbegleitung und Tagesform geschuldet.

Viele Grüße
Guido
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Ole

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Re: Prognosen bitte!

BeitragSo 2. Sep 2012, 14:56

Vielen Dank, Markus und Guido, für die freundlichen Worte!

Hier noch einmal die Zusammenfassung:

Probenfolge:

1. Mosbacher: Ungeheuer
2. Köhler-Ruprecht: Saumagen
3. Leitz: Schloßberg
4. Bürklin-Wolf: Pechstein
5. Wittmann: Morstein
6. Tyrell: Karthäuserhofberg AL
7. Christmann: Idig
8. Emrich-Schönleber: Halenberg AL
9. Künstler: Hölle AL
10. Keller: Hubacker
11. Weil: Gräfenberg
12. Dönnhoff: Felsenberg
13. Crusius: Felsenberg
14. Franzen: Calidus Mons


Das Classement – entsprechend dem Votum von zehn Teilnehmern:

1. Tyrell: Karthäuserhofberg AL
2. Keller: Hubacker
3. Emrich-Schönleber: Halenberg AL
4. Franzen: Calidus Mons
5. Mosbacher: Ungeheuer
6. Bürklin-Wolf: Pechstein
6. Leitz: Schloßberg
8. Christmann: Idig
9. Weil: Gräfenberg
10. Dönnhoff: Felsenberg
11. Köhler-Ruprecht: Saumagen
12. Künstler: Hölle AL
13. Crusius: Felsenberg
– Wittmann: Morstein [Kork]

Zieht man die Extrempositionen der Wertung, also die höchste und niedrigste ab, so ergibt sich folgendes Bild:

1. Keller: Hubacker
2. Tyrell: Karthäuserhofberg AL
3. Emrich-Schönleber: Halenberg AL
3. Franzen: Calidus Mons
5. Bürklin-Wolf: Pechstein
6. Mosbacher: Ungeheuer
7. Leitz: Schloßberg
7. Christmann: Idig
9. Weil: Gräfenberg
10. Dönnhoff: Felsenberg
11. Köhler-Ruprecht: Saumagen
12. Künstler: Hölle AL
13. Crusius: Felsenberg
– Wittmann: Morstein [Kork]

Ole
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drmamue

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Re: Prognosen bitte!

BeitragSo 2. Sep 2012, 15:39

Hallo zusammen,

hier nun auch die Punkte der Itzehoer Jury:

1) Mosbacher, Ungeheuer: volles Gelb; in der Nase reif, voll und süß, gelbe Frucht, erst Pfirsisch, dann Aprikose, etwas Lack und Stein; am Gaumen mit kerniger Säure, voll und würzig, Zitronencreme mit erheblicher Mineralik. Sehr animierend. Von mir 94/100 und ein dreigeteilter 4. Platz (gesamt 5.).

2) Koehler-Ruprecht, Saumagen: goldene Farbe; sehr üppige Nase mit tropischen Früchten und Kirschen (für Riesling sehr ungewöhnlich), etwas Honig, für mich des Guten schon fast zu viel; am Gaumen voll, Kräuter, allerdings weniger präzise als 1), zunächst leicht brandig, was sich mit Luft besserte; von mir 90/100 und Platz 11, gesamt dito.

3) Leitz, Berg Schlossberg: gelb mit leichtem Grünstich; Pfirsisch, etwas Lack und Kräuter (insofern 1) gar nicht unähnlich), tief und kühl; am Gaumen zitronig-pikant mit frischer Säure, dennoch sehr elegant mit hohem Trinkfluß; von mir 94/100 und geteilter 4. Platz (gesamt 6.).

4) Bürklin-Wolf, Pechstein: orangegelbe Farbe; in der Nase Kräuter, wieder Pfirsisch und etwas Klebstoff; am Gaumen die volle Zitrus-Gelbfrucht-Dröhnung, überwältigend tief und lang; von mir 95/100 und geteilter 2. Platz (gesamt 6.).

5) Wittmann, Morstein: leider KORK

6) Karthäuserhof, Karthäuserhofberg: gelbgrüne Farbe; feine, junge Nase nach Orangenschale, Kräutern und etwas Bienenwachs; am Gaumen der Gegenentwurf zu Bürklin-Wolf: zart und leicht, klar, präzise, messerscharf, die Pfirsisch-Zitrus-Aromatik gepaart mit einer deutlichen, aber feinen Säure, geprägt von unglaublicher Frische und Länge; von mir 95/100 und mit Bürklin-Wolf geteilter 2. Platz (gesamt 1.).

7) Christmann, Idig: orangegelb; etwas überreife, leicht "dreckige" Nase mit gekochter Frucht, aber keineswegs unangenehm; am Gaumen voll, etwas salzig, gepaart mit reifer Gelbfrucht und zupackender Säure, allerdings etwas austrocknend; kam an die Vorgänger nicht ganz heran mit 91/100 und Platz 9 (gesamt 8.).

8) Emrich-Schönleber, Halenberg: hellgelb; reife Limetten-Kräuternase mit etwas Schiefer; am Gaumen straff und komplex mit starker, reifer Säure und viel Power; von mir 94/100 und geteilter Platz 4 (gesamt 3.).

9) Künstler, Hölle: bernsteinfarben, oxidiert und gezehrt, möchte ich gar nicht bepunkten, Platz 13 (gesamt 12.)

10) Keller, Hubacker: hellgelb; in der Nase Diesel und Kräuter, man glaubt, einen jungen Wein vor sich zu haben; am Gaumen perfektes Spiel, straff und saftig mit pikanter, mineralischer Bitterer, extrem lang; von mir 96/100 und Sieger des Abends (gesamt 2.).

11) Weil, Gräfenberg: grüngelb; in der Nase Kräuter, etwas Petrol, reife, rote Frucht; am gaumen voll und pikant mit guter Länge; von mir 92/100 und Platz 8 (gesamt 9.).

12) Dönnhoff, Felsenberg: hellgelb; in der Nase reif, eingelegte Zitrone, schiefrig; am Gaumen schlank, zitronig, etwas zu säurelastig; 91/100 und 9. Platz (gesamt 10.).

13) Crusius, Felsenberg: grüngelb; indifferente Nase; am Gaumen schlank, rustikal, kein GG-Stil, eher wie ein trockener Kabinett ; 85/100 und Platz 12, wie auch gesamt.

14) Franzen, Calidus Mons: volles Gelb; reife Kräuternase mit roter Frucht; am Gaumen voll und steinig mit etwas Pfirsisch, lang; von mir 93/100 und Platz 7, gesamt 4.

Erkenntnisse: aus einem großen Jahrgang gab es traumhaft gute Weine in einer Frequenz, wie ich sie noch nie erlebt habe. Wäre es ein Film gewesen, dann einer getreu der Devise: Mit einem Erdbeben anfangen und dann langsam steigern .

Nochmals Dank an Ole für mein vielleicht größtes Weinerlebnis.

Viele Grüße
Markus
Ein ganzer Kerl - dank Chablis!
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Kle

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Re: Prognosen bitte!

BeitragSo 2. Sep 2012, 18:49

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:
Dazu gab es einen weiteren Wein, der vom Verschluss beschädigt war; er war weit fortgeschritten gereift und hatte nach Meinung der meisten Probenteilnehmer auch schon sherryartige Noten. Auch die tiefe Bernsteinfarbe deutet auf Oxidation. Also: Liebes Weingut Künstler, die Hölle Auslese trocken mit einem Plastikstopfen zu versiegeln, war eine denkbar schlechte Idee.
Guido


schön, dass ihr euren Spaß hattet! Ich hoffe, dass ich meine Abwesenheit nicht ewig bereuen muss.
Guido, Ende letzten Jahres tranken wir die Hölle 2001 bei mir mit genau so einem Plastikstopfen. Du warst nicht dabei, aber das Ergebnis wie von Dir und Markus beschrieben. Eine Riesenenttäuschung.
Sehr freut mich das Abschneiden vom Karthäuserhofberg. Michael suchte ja nach einer weißen best bottle of the world und es juckte mich in den Fingern, ihm ein Getränk dieses Weinguts nahezulegen.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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Bernd Schulz

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Re: Prognosen bitte!

BeitragMo 3. Sep 2012, 00:53

Als Nächstes Karthäuserhofberg Auslese trocken: Was für ein Kontrastprogramm! Viel hellere Farbe. Die Nase würde ich als einerseits ätherisch (Orangenschale und Co.) beschreiben, aber auch (um mal einen Lieblingsbegriff des Weinterminators zu verwenden) als sehr hedonistisch. Im Mund unfassbar jung. Hier haben wir kein Kraftpaket im Glas, sondern spüren die Leichtigkeit des Seins. Wer Ballerina-Metaphern bemühen möchte - hier passen sie. Toller Stoff. Für mich 96 Punkte und Platz 2, insgesamt Platz 1.


Den 02er kenne ich nicht, aber von der 01er Karthäuserhofberger Auslese trocken habe ich etliche Flaschen (vergleichsweise günstig via Ebay) erworben. Und aufgrund meiner Erfahrungen damit war ich vorab schon versucht, zu wetten, daß das 02er Gegenstück auf einen der vorderen Plätze kommen würde. Hier handelt es sich um eine Stilistik, bei der schieres Powerplay nur eine untergeordnete Rolle spielt, während viele GGs damals wie heute erst einmal auf die schiere Kraft gestellt wirken/wirkten.

Mich freut es jedenfalls sehr, dass ein Karthäuserhofberger mit seiner vergleichsweise leichtgewichtigen, weniger sich direkt aufdrängenden Art im Kontext der Probe entsprechend gewürdigt wurde. Das spricht auch für das Niveau der Verkoster!

Beste Grüße

Bernd
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Neuppy

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Re: Prognosen bitte!

BeitragMo 3. Sep 2012, 09:29

Hallo in die Runde,

bei Eurer Probe wäre ich gerne dabei gewesen.
Eure Erfahrung mit Künstler 2002 habe ich am Freitagabend mit der trockenen Auslese Hölle aus 2001 gehabt.
Ich wunderte mich zunächst, daß Künstler einen solchen Wein mit Plastik verschließt. Der Inhalt der Flasch ließ mich dann weiter rätseln. Oxydiert war gar kein Ausdruck. Das war auch nicht bernsteinfarben, sondern schlichtweg rosé und roch nach sehr viel Botrytis und nach Sherry. Im Mund dann keinerlei Rieslingtypizität sondern eher Geschmack nach einem Grauburgunder, der weit über den Berg ist.
Ich vermutete zunächst eine Fälschung, da ich meine Flasche bei Ebay ersteigert habe. Ich kenne gereifte Rieslinge, auch solche aus schadhaften Flaschen, ein solcher Wein ist mir dabei noch nicht vorgekommen.
Seid Ihr sicher, daß es sich `bei Euren um orignal Künstler Weine handelt?

Grüße Peter
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