Zum Thema Bewerter. Ich nehme auch fast nur Hofschuster ernst in DE. Ergänzt durch 1,2 Blogger.
Ich kann seine Beschreibungen sehr gut einordnen. Und ja er bewertet das Potential mit.
Ich behaupte auch fast niemand erkennt das Potential so gut (Verkostungsmodus).
Auch seine Punkte finden meine Zustimmung, denn ich würde auch fast keinem GG 95 Punkte oder mehr geben.
Oft auch nur 90 bis 92...Denn viele GGs sind einfach auch nicht soooo mega gut nur weil sie die Topweine eines Weinguts sind.
Suckling wird für mich so langsam zu einer Art Luca Maroni.
Ignoriere ich nahezu bei deutschen Weinen. Aber das ist nur meine Meinung natürlich
Was GGs / Jahrgänge angeht:
2010 und 2013 behalte ich noch.
2011/2012 hab ich schon viele verkauft und verkaufe auch den Rest. Ich werde sie nicht rechtzeitig trinken.
Bald fang ich an was von den 2015er zu verkaufen.. Hab ich zu viele.
Haben GG tatsächlich Reifepotenzial?
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Re: Haben GG tatsächlich Reifepotenzial?
Wenn mir die Punkte wichtiger wären, würde es mir schon ein wenig wehtun, meine Punkterei in einem Atemzug mit der des "Falstaffs" genannt zu sehen . Aber da ich reiner Amateur bin, auf Bewertungen nach Punkten eigentlich keine großen Stücke gebe (warum ich überhaupt punkte, habe ich anderswo im Forum schon mehrfach erklärt) und meinen Lebensunterhalt auf einem völlig anderen Gebiet als Wein verdiene, soll es mir wurscht sein, was andere von meinen Bewertungen halten.mixalhs hat geschrieben:...- Falstaff, Bernd Schulz ..... plus 4
Hinsichtlich der Ausgangsfrage des Threads bin ich weitgehend bei Weinschlürfer :
Zumindest im trockenen Weißweinbereich (um den es ja beim Eröffnungsposting ging) kenne ich wenige Sachen, die nach zwei, drei Jahren Flaschenreife tatsächlich "besser" geworden sind. In puncto Komplexität und Spannung wirken hochkarätige trockene Rieslinge (oder Weißburgunder oder Silvaner oder....) im Normalfall auch relativ jung hochkarätig. Im Laufe der Jahre verändern sie sich; manche Aromen kommen hinzu, andere verschwinden dafür. Welches Stadium einem am liebsten ist, ist weitgehend eine Frage des persönlichen Geschmacks.Weinschlürfer hat geschrieben:Ich glaube hier herrscht vielleicht eine falsche Erwartung an das "Besser werden" mit dem Alter.
Eher "anders". Das muss man nicht unbedingt mehr mögen. Geschmacksfrage.
Etwas anders verhält es sich nach meinen Erfahrungen bei restsüßen Hochkarätern (Auslesen). Diese benötigen tatsächlich Zeit, um sich auszudifferenzieren und für mich nicht nur vordergründig süß zu schmecken. Aber selbst da kenne ich Leute, die bestens mit der Materie vertraut sind (besser als ich!) und tatsächlich auch diesen Weinstil in jung bevorzugen.
Ebenfalls anders sieht es beim Thema tanninbetonte Rotweine aus, wobei es selbst dort mit pauschalen Feststellungen so eine Sache ist. Kein Geringerer als UlliB hat mal sinngemäß gesagt, dass etliche BDX-Weine nie mehr schöner werden als in ihrer Fruchtphase...
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Haben GG tatsächlich Reifepotenzial?
...einerseits bin ich da etwas anderer Meinung, aber andererseits verweist Du ja selbst schon auf den "persönlichen Geschmack". Denn die "Jugendfrucht" ist bei relativ vielen -auch gerade trockenen- Weinen nicht so wirklich mein Ding, deshalb kann / muß ich für mich selbst schon sagen, daß eine recht ordentliche Anzahl von Weinen aller Qualitäten sich in den ersten Jahren deutlich verbessert. Für so manchen mag's auch einfach eine reine Seitwärtsbewegung sein, vielleicht kann ich auch deshalb so manche begeisterte Profibewertung von aktuellen Weinen relativ zu meinem eigenen Empfinden nicht nachvollziehen...Bernd Schulz hat geschrieben:Zumindest im trockenen Weißweinbereich (um den es ja beim Eröffnungsposting ging) kenne ich wenige Sachen, die nach zwei, drei Jahren Flaschenreife tatsächlich "besser" geworden sind. In puncto Komplexität und Spannung wirken hochkarätige trockene Rieslinge (oder Weißburgunder oder Silvaner oder....) im Normalfall auch relativ jung hochkarätig. Im Laufe der Jahre verändern sie sich; manche Aromen kommen hinzu, andere verschwinden dafür. Welches Stadium einem am liebsten ist, ist weitgehend eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Erich
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Re: Haben GGe tatsächlich Reifepotenzial?
Gerade weil Du davor auch Hofschuster lobst: Der sieht das mit den warmen und kalten Jahrgängen genau andersrum und ist sich sicher, dass die GGs aus warmen Jahrgängen nur länger brauchen um ihre (höhergelegenen) Höhepunkt zu erreichen. Meine persönliche Vorliebe ist eigentlich auch eher bei den kühleren Jahrgängen, aber was die Reifung angeht kann ich das nur schwer einschätzen. Eigentlich ein guter Anlass um mal GGs aus 2007 bis 2010 direkt zu vergleichen.mixalhs hat geschrieben: Dass es Jahrgänge gibt, die in der Jugend großartig sind und im Alter dann nachlassen, habe schon mehrfach erlebt, z.B. bei den 2011ern. So war Kellers Morstein 2011 im Mai/Juni 2012 (vor der Abfüllung auf dem Weingut probiert), einfach spektakulär, zehn Jahre später dann zwar immer noch sehr gut, aber definitiv kein großer Wein. Ganz anders viele 2008er oder 2010er: in der Jugend abweisend, herb und sauer,(Klimek sprach vom Arshcjahr 2010.) und jetzt großartig.
Mein persönliches Fazit: Ob GGe gut reifen, hängt vom Jahrgang und vom jeweiligen Weingut ab. Weine aus warmen Jahren mögen in der Jugend große Freude bereiten, verlieren im Alter dann aber oft ihre Frische und gehen dann auch mal in die karamellige Richtung, was durchaus gewisse Reize haben mag, aber nicht dem entspricht, was die meisten von uns von einem GG-Riesling erwarten. In kühlen Jahren ist es genau anders herum: Da lohnt sich das Warten,
Georg
Re: Haben GG tatsächlich Reifepotenzial?
Da bin ich anderer Meinung. Bei vielen Weinen gibt es in der Tat diese Seitwärtsbewegung. Sie entwickeln sich, werden anders, aber nicht unbedingt besser. Einige Weine aus warmen Jahren entwickeln dagegen Sekundäraromen, die nett sind, mir aber eher rieslinguntypisch erscheinen, etwa Karamell. Das ist in meiner Wahrnehmung ein Abstieg. Und dann gibt es die "schwachen" Jahre wie 2004, 2008 oder 2010, in denen die GGe erst nach zehn oder fünfzehn Jahren zeigen, was sie wirklich können - und die Weine der gleichen Lagen aus den wärmeren Jahren weit, weit hinter sich lassen.
Die besten Riesling-GGe, die ich in den letzten fünf Jahren getrunken habe, waren aus den Jahrgängen 2004, 2008 und 2010. Vom 2017er erwarte ich Ähnliches, übe mich aber in Geduld und warte lieber noch drei bis fünf Jahre, bis ich die wenigen Flaschen öffne, die ich habe.
Herzliche Grüße
Michael
p.s.: Dieser Beitrag bezieht sich nicht auf den, der hochgeladen wurde, während ich dies schrieb, sondern auf den davor.
Die besten Riesling-GGe, die ich in den letzten fünf Jahren getrunken habe, waren aus den Jahrgängen 2004, 2008 und 2010. Vom 2017er erwarte ich Ähnliches, übe mich aber in Geduld und warte lieber noch drei bis fünf Jahre, bis ich die wenigen Flaschen öffne, die ich habe.
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Re: Haben GG tatsächlich Reifepotenzial?
...das widerspricht meinen persönlichen Erfahrungen zur Gänze! Mich wundert das auch ein bißchen, denn in seinen Videos beteuert MH doch ziemlich häufig, wie sehr er die Kühle in den Weinen mag. Warme GGe können natürlich alles Mögliche werden, nach meinem Eindruck driften Sie aber im Alter dann doch meist ins Mastige ab, meist auch noch von mehr oder weniger an Organochemie begleitet...glauer hat geschrieben:Gerade weil Du davor auch Hofschuster lobst: Der sieht das mit den warmen und kalten Jahrgängen genau andersrum und ist sich sicher, dass die GGs aus warmen Jahrgängen nur länger brauchen um ihre (höhergelegenen) Höhepunkt zu erreichen.
Viele Grüße
Erich
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Re: Haben GG tatsächlich Reifepotenzial?
mixalhs hat geschrieben:Da bin ich anderer Meinung. Bei vielen Weinen gibt es in der Tat diese Seitwärtsbewegung. Sie entwickeln sich, werden anders, aber nicht unbedingt besser. Einige Weine aus warmen Jahren entwickeln dagegen Sekundäraromen, die nett sind, mir aber eher rieslinguntypisch erscheinen, etwa Karamell. Das ist in meiner Wahrnehmung ein Abstieg. Und dann gibt es die "schwachen" Jahre wie 2004, 2008 oder 2010, in denen die GGe erst nach zehn oder fünfzehn Jahren zeigen, was sie wirklich können - und die Weine der gleichen Lagen aus den wärmeren Jahren weit, weit hinter sich lassen.
Hofschuster hat das in letzter Zeit nun wirklich breitgetreten, dass er sich sicher ist, dass die warmen Jahrgänge die wahren Langstreckenläufer sind. Ich meine er sieht zB die 2007er und auch 2003er(!) erst jetzt als wirklich in Fahrt kommend und die 2008er und 2010er eher nachlassend (gilt natürlich nur für die grossen Wine). Legt mich nicht auf die genauen Jahrgänge fest, aber so ist eindeutig seine Überzeugung. Und natürlich meint er damit Weine die eben reif aber trotzdem nicht fett daherkommen. Für Mastigkeit gibt es keine Punkte. Mir war klar, dass Ihr beiden das anders seht (und auch ich bin ein Fan von 2008), andererseits scheint Ihr ihn als Verkoster zu schätzen und er verkostet sicherlich ein mehrfaches von uns jedes Jahr.EThC hat geschrieben:...das widerspricht meinen persönlichen Erfahrungen zur Gänze! Mich wundert das auch ein bißchen, denn in seinen Videos beteuert MH doch ziemlich häufig, wie sehr er die Kühle in den Weinen mag. Warme GGe können natürlich alles Mögliche werden, nach meinem Eindruck driften Sie aber im Alter dann doch meist ins Mastige ab, meist auch noch von mehr oder weniger an Organochemie begleitet...
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Re: Haben GG tatsächlich Reifepotenzial?
Von den 2003er GGs hatte ich seinerzeit 48 Flaschen (u.a. Christmanns Idig und Wittmanns Morstein). Nachdem ich die eine oder andere davon aufgezogen hatte, war ich froh darüber, dass ich den großen Rest mit ordentlichem Abschlag in einem Schwung verkaufen konnte, denn ihre Latschigkeit/Säurearmut in Kombination mit merkwürdigen Rasierwassernoten wirkte auf mich alles andere als schön (was ich dem Käufer auch nicht verhehlt habe ). Etwas später saß ich bei einer Verkostung in Düsseldorf dem sehr bekannten Moselwinzer M.M. (nein, nicht Martin Müllen ) gegenüber, welcher nach einem Schluck Rebholz-GG aus 2003 sinngemäß murmelte, dass so etwas nie als Großes Gewächs auf die Flasche hätte kommen dürfen......langer Rede kurzer Sinn: Wenn die 2003er GGs jetzt erst wirklich in Fahrt kommen sollten, muss sich eine Transformation ereignet haben, die an ein Wunder grenzt! Leider kann ich mangels Masse jetzt nicht eruieren, ob dieses Wunder tatsächlich stattgefunden hat oder gerade stattfindet.glauer hat geschrieben:Hofschuster hat das in letzter Zeit nun wirklich breitgetreten, dass er sich sicher ist, dass die warmen Jahrgänge die wahren Langstreckenläufer sind. Ich meine er sieht zB die 2007er und auch 2003er(!) erst jetzt als wirklich in Fahrt kommend und die 2008er und 2010er eher nachlassend (gilt natürlich nur für die grossen Wine).
Marcus Hofschuster genießt hier ja (wohl nicht zuletzt aufgrund seines defensiven Bewertungsstils) allgemein enormen Respekt...... .... .....
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Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Haben GG tatsächlich Reifepotenzial?
...wie hoch oder niedrig er punktet, ist mir relativ Wurscht, die Nachvollziehbarkeit seiner Notizen in Relation zu meinen persönlichen Vorlieben zählt und die ist zumindest teilweise gegeben. Vor allem finde ich ihn angenehm unabgehoben, weshalb ich ihm eigentlich gerne zuhöre, auch wenn ich nicht alles teile, was er von sich gibt...Bernd Schulz hat geschrieben:Marcus Hofschuster genießt hier ja (wohl nicht zuletzt aufgrund seines defensiven Bewertungsstils) allgemein enormen Respekt
Viele Grüße
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Re: Haben GG tatsächlich Reifepotenzial?
Die Verkostungsvideos schaue ich mir auch gerne an. Das Punktesystem von wein.plus sagt mir ebenfalls zu, doch die Notizen selbst lese ich leider nicht so gerne. Das ist eine detaillierte Auflistung von Aromen und Geschmäckern, zu oft fehlt mir eine Aussage zur Balance, zum Körper des Weins und seinem Charakter. In den Videos gibt es das, wieso schreiben sie es nicht in die Notiz? Daher habe ich das Abo auch nicht fortgesetzt. Aber nochmal: Der Punkteinflation den Kampf anzusagen, ist aller Ehren wert. Insofern nichts gegen wein.plus.
Aber das ist am eigentlichen Thema dieses Threads vorbei, wie schon weiter oben jemand festgestellt hat. Ich kann leider persönlich nicht viel zum Reifeprozess von GGs im Allgemeinen beitragen, da meine noch reifen Über 2017 und vereinzelte ältere Jahrgänge komme ich da in meinem Keller noch nicht hinaus. Hat denn jemand da Positives zu berichten? Liest sich bislang nicht so.
Aber das ist am eigentlichen Thema dieses Threads vorbei, wie schon weiter oben jemand festgestellt hat. Ich kann leider persönlich nicht viel zum Reifeprozess von GGs im Allgemeinen beitragen, da meine noch reifen Über 2017 und vereinzelte ältere Jahrgänge komme ich da in meinem Keller noch nicht hinaus. Hat denn jemand da Positives zu berichten? Liest sich bislang nicht so.