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Große Gewächse 2017

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innauen

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragDi 4. Sep 2018, 15:19

Weinschlürfer hat geschrieben:
Einige Erzeuger gefallen mir jedoch auch extrem bzgl. ihrer Preisstabilität.


Hallo,

Das deutsche Preismodell ähnelt bald einer Mischung aus Bordeaux und Burgund. Bei letzterem kosten die Weine ab Hof auch nicht wahnsinnig viel. Man muss seine Burgunder halt bekommen. Ich stehe zB auf einer Liste für die Weine von Klaus Peter Keller. Da kann ich das Kirchspiel für normales Geld kaufen. 24h später könnte ich den gleichen Wein für mehr als das Doppelte verkaufen. Ich mache das nicht, aber wie viele der Käufer sind Weinenthusiasten und wie viele kaufen das Zeugs, um damit ihren Schnitt zu machen?

Bei Bordeaux sind die Preise gleich ambitioniert angesetzt. Spekualtionsgewinne gibt es kaum noch, dafür kann ich die Weine aber auch bekommen, wenn ich bereit bin den Aufschlag zu zahlen.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Weinschlürfer

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragSo 23. Sep 2018, 14:12

So ich war auf einer 2017 GG Verkostung. 22 GGs.

Mein Urteil is folgendes:

1. Die Weine waren jung & größtenteils zu ähnlich (mag auch am "jung" liegen)
2. Die Weine werden bei einigen Erzeugern deutlich zu teuer.
Da dreht sich die Preisschraube einfach zu schnell / unbegründet. Für mich.
Aber 10%+ beim Jahrewechsel, ohne besseren Wein zu machen, das kann man mit mir nicht machen.
3. Für 80% der Weine, die ich verkostete, würde ich niemals mehr als 20-25 Euro bezahlen.

Mein Preis Leistungsfavorit war:

Haag - Brauneberger Juffer Sonnenuhr 2017 - hat die 30 Euro noch nicht geknackt und war wirklich solide.
St.- Antony - Orbel 2017 GG - nicht mein absoluter Favorite aber ein gutes Riesling GG für schmales Geld

Weine wie Schönleber Halenberg GG 2017 kann man immer kaufen... Solange sie weiter um die 40 Euro kosten..
Da weiss man was man auch langfristig bekommt.

Bin sicher es gibt noch andere schöne GGs mit akzeptablem Preis. Ich beurteile nur mal jene die dabei waren.
Das waren ja nicht soooo viele. Schlecht waren sie alle nicht. Aber auch nichts besonderes zum Großteil. Der Stil ist doch oft sehr ähnlich. Bei deutlich über Inflationsrate steigenden Preisen fast durch die Bank weg.


Was ich dies Jahr auf jeden Fall noch probieren möchte ist:

- Othegraven
- Schloss Lieser
- St. Urbanshof
- Horst Sauer
- Bürgerspital
- Alles in Forst....
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tomwine

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragSo 23. Sep 2018, 20:37

Sicherlich sind auf das Preisniveau von Deutschland bezogen die GG-Weine schon ziemlich hochpreisig. Vergleicht man das aber mit dem Ausland (Burgund, Bordeaux, Brunello, Barolo, Maps usw.), dann ist das Preisniveau im Durchschnitt immer noch niedrig.
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Weinschlürfer

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragMo 24. Sep 2018, 14:20

tomwine hat geschrieben:Sicherlich sind auf das Preisniveau von Deutschland bezogen die GG-Weine schon ziemlich hochpreisig. Vergleicht man das aber mit dem Ausland (Burgund, Bordeaux, Brunello, Barolo, Maps usw.), dann ist das Preisniveau im Durchschnitt immer noch niedrig.


Weiss ich nicht. Ehrlich gesagt habe ich bei so manchem Bordeaux für 30 - 40 Euro eher das Gefühl guten Wein fürs Geld zu bekommen als bei manchem GG. Sag ich jetzt mal einfach so - empfunden -. Muss nicht die Wahrheit sein.
Und die absolute Spitze kostet ja in DEU auch schon extrem viel (Keller, Wittmann La Borne, etc..). Ich seh da nicht mehr viel Unterschied.

Wie gesagt ich bin ja eigentlich ein GG Fan.

Und dann sinken die Preise bei deutschen GGs ja NIE wenn ein Jahr mal schlechter war.
Muss man auch sagen. Anscheinend werden sie gekauft...

Ich schätze hier bei den deutschen Erzeugern aber auch die Güter mit relativer Preisstabilität.
z.B. Haag, von Winning (nur seichte Erhöhungen bei vielen GGs). Gibts ja zum Glück auch.
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puschel

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragMo 24. Sep 2018, 15:05

Weinschlürfer hat geschrieben:
tomwine hat geschrieben:Sicherlich sind auf das Preisniveau von Deutschland bezogen die GG-Weine schon ziemlich hochpreisig. Vergleicht man das aber mit dem Ausland (Burgund, Bordeaux, Brunello, Barolo, Maps usw.), dann ist das Preisniveau im Durchschnitt immer noch niedrig.

Weiss ich nicht. Ehrlich gesagt habe ich bei so manchem Bordeaux für 30 - 40 Euro eher das Gefühl guten Wein fürs Geld zu bekommen als bei manchem GG. Sag ich jetzt mal einfach so - empfunden -. Muss nicht die Wahrheit sein.
Und die absolute Spitze kostet ja in DEU auch schon extrem viel (Keller, Wittmann La Borne, etc..). Ich seh da nicht mehr viel Unterschied....

Hallo Weinschlürfer,
hallo tomwine
.... na, was kostet denn die absolute Spitze in F ( Bordeaux, Burgund ) :?: :D
.... und muss es immer die Spitze sein :?:
Mir ist es egal ob GG oder Kabinett- Spätlese- Auslese, trocken.
Werde am Wochenende auch meine ersten GG's im Rheingau verkosten.
Auch wenn noch sehr jung und vielleicht teils noch verschlossen, ich bin jetzt vorgewarnt, danke.
Preislich liegen die GG's je nach Lage und Weingut und Abnahmemenge am Samstag im Rheingau
zwischen 22,50€ und 37,50€ /Fl.
Und in diesem Preissegment gibt es jede Menge exzellente, trockene Rieslinge und auch GG's.
Bin gespannt auf den 17er GG-Jahrgang - im Rest- und Edelsüßen Bereich geschmacklich für mich sehr gelungen.
Gruß Adi
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Weinschlürfer

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragMo 24. Sep 2018, 16:28

jo. Aber puschel nicht falsch verstehen. die Weine sind gut.

ich sage nur manche Preissteigerungen sind die Weine in der Form - für mich - nicht mehr wert.
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puschel

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragMo 24. Sep 2018, 17:00

Weinschlürfer hat geschrieben:jo. Aber puschel nicht falsch verstehen. die Weine sind gut.
ich sage nur manche Preissteigerungen sind die Weine in der Form - für mich - nicht mehr wert.

Hallo Weinschlürfer,
nur fuer einen guten Wein, fuer ein gutes GG zahle ich nicht den von mir genannten Preis von 22,50 bis 37,50€/Fl
Dafür muss der Wein schon sehr gut, nein exzellent sein :!:
Und auch da bin ich bei dir, wir müssen nicht jede Preissteigerung mitmachen, wobei in diesem Jahr (2017)
quantitativ die Einbußen enorm waren , ca. - 30-50%. 8-)
Also ich lass mich mal überraschen und wenn ich am Samstag den Eindruck habe, das ich die Weine
weil jung und verschlossen noch nicht beurteilen kann,
werden die GG's vertagt. Leichen im Keller und dann in diesem Preissegment brauch ich nicht.
Kaufe übrigens am Samstag einige 2008, 2010 und 2015 Prädikatsweine nach.
Also ich fahr nicht umsonst in den schönen Rheingau :D
Gruß Adi
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Mahatma Chianti

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragDi 25. Sep 2018, 02:36

Hallo liebe Community, lieber Puschel, lieber Weinschlürfer,

in Deutschland liegen zwischen Puschels Rheingaupreisobergrenze von 37,50€ und der Qualitätsspitze scheinbar keine 15€ - natürlich nur, wenn man mal KPKeller und manche Versteigerungsweine weglässt.

Sam Hofschuster hat die ersten Bewertungen der 2017er GGs online, erstmal nur Nahe und aus Rheinhessen Keller und Schätzel. Und: er punktet hoch, ein wahrer Punkteregen, gerade im Verhältnis zu seiner eher defensiven Punktevergabe.

Es stehen bislang
1 x 100P
4 x 98P
7 x 95-97P
zu buche - alleine für einen ersten Ausschnitt aus Nahe und Rheinhessen (inkl. Nahe-Big-Five, aber Rheinhessen eben noch ohne Wagner-Stempel, Wittmann, Kühling-Gillot u.a.)! Das Video zur ersten Nachverkostung der Nahe GGs ist auch schon online: https://youtu.be/YlpIC9Ys-yw

Das bekräftigt mein eigenes Gefühl zu 2017er Rieslingen, insb. Rheinhessen und Nahe (und M-S-R!), dass dort wo gut gearbeitet wurde, Großes entstehen konnte. Die Spätfrost-Ertragsreduktion und zeitversetzte Reife der Frostruten-Triebe hat hier und dort einen echten Turbo zugeschaltet: Intensive Aromatik, Extrakt, Reife, Säure...

Über die Preise kann man sich ärgern, geht mir doch auch so im ersten Moment...! Aber wieviel zahlt Ihr für ein mittelmäßiges Essen zu zweit beim Italiener um die Ecke? Macht Euch stattdessen lieber mal was Leckeres zu Hause und freut Euch gelegentlich über die große heimische Weinkultur! Und Weine zu probieren die toll sind, macht doch keinen Spaß, wenn man nie die Gelegenheit bekommt, die qualitative SPITZE kennen zu lernen, wie das für die meisten Normalsterblichen in Bezug auf Bordeaux & Burgund nunmal ist. In Deutschland kann man das glücklicherweise NOCH für 40-50 Tacken...

Viel Spaß dabei und herzliche Grüße!
Mahatma
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Weinschlürfer

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragDi 25. Sep 2018, 08:49

@Mahatma

von der Nahe waren nur 4 Rieslinge bei meiner Probe dabei.

Auch der Schönleber - Halenberg den ich wie geschrieben gut gescored habe.
Wenn ich ihn auch eher bei 93-94P sah.. Dabei waren noch 2 Weine Gut Hermannsberg
und einer Dönnhoff. Dönnhoff allerdings "nur" mit dem Dellchen. Fand ich solide (92P) wie immer.

Gespannt bin ich auch auf die Entwicklung der Weine. So ists nicht. Im Moment wandern 20-25 Flaschen GGs
in mein Keller. Aber denke da mach ich dann Schluss. Ich trink einfach nicht so schnell wie der Keller wächst..

Gespannt bin ich auf Deidesheim/Forst (Winning/Buhl)...
Ungeheuer und Pechstein sind meine absoluten Lieblinge in der Pfalz....
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maha

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Re: Große Gewächse 2017

BeitragDi 25. Sep 2018, 09:07

Ja Leute, was nutzt das alles wenn einem der "moderne", puristische (oder auch karge) Stil mal so gar nicht zusagt? :?:
Da kann der gute Sam noch so mit Punkten um sich schmeißen.
Ich hab noch keine 17er GGs probiert, aber nach den bisherigen Vorberichten hab ich auch gar keine große Lust dazu. Das ficht mich dieses Jahr überhaupt nicht an.

Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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