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Griechenland

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urbi@orbi

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Re: Griechenland

BeitragDo 11. Sep 2014, 18:41

Hi Kle, ich versuche gerade an die Kokkalis Weine heranzukommen. Kleinere Menge würde ich sogar importieren. Kannst ja auch am Freitag wieder zu uns kommen. Am 19.089 umd 19:00 Uhr kommt "Burzuko".

Bis dann vielleicht?

VG
Ralph
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Kle

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Re: Griechenland

BeitragDo 11. Sep 2014, 19:01

Vielen Dank, Ralph, aber ich muss Wände streichen.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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urbi@orbi

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Re: Griechenland

BeitragDo 18. Sep 2014, 14:11

Morgen werden wir (mixalhs, Burzuko und meine Frau und ich) wieder einige Weine aus GR unter die Lupe nehmen.
Spannend vor allem der 2011er Arvanitidis Xinomavro, der für mich mit das Beste darstellt was es zur Zeit von dieser Traube gibt. Aber es sind auch andere Kandidaten dabei:

- Laurens Hartman (Karanika): Assyrtiko 2013
- Ampelou Chora: Muskat de Alexandria/Athiri

- Adam Oinos Chardonnay
- Douloufakis Chardonnay
- Arvanitidis Chardonnay (ohne Holz)
- Arvanitidis Chardonnay (mit Holz)

- Arvanitidis Malagouzia
- Ampelou Chora: Malagouzia/Viognier
- Ampelou Chora: Malagouzia/Assyrtiko (Letzterer im Barrique gereift)

- Arvanitidis Xinomavro Rosé 2013

- Ampelou Chora: Merlot ohne Barrique
- Ampelou Chora: Merlot mit 12 Mon. Barrique
- Arvanitidis Merlot

- Arvanitidis Xinomavro 2011
- Von Burzuko gibt es noch einen mitgebrachten, unbekannten 2003er Xinomavro-Cabernet
(- Adam Oinos Refosco 2011)

Wird bestimmt sehr spannend und ich freue mich riesig :-)
Zuletzt geändert von urbi@orbi am Fr 19. Sep 2014, 08:50, insgesamt 3-mal geändert.
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mixalhs

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Re: Griechenland

BeitragDo 18. Sep 2014, 19:16

..... ich freue mich auch riesig. Gespannt bin ich sowieso, denn ich kenne noch keinen dieser Weine.
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Burzuko

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Re: Griechenland

BeitragFr 19. Sep 2014, 12:59

Der unbekannte 2003er aus Naoussa ist eigentlich ziemlich bekannt und beliebt, obwohl er nicht zu 100% aus Xinomavro besteht. Jener Anteil liegt bei etwa 50%, ergänzt um Cabernet Sauvignon und Merlot. Bis zu 2 Jahre darf er je nach Jahrgang im Fass schlummern. So weit mir bekannt ist produziert die Karydas-Familie diesen "Sillektiko" nur in sehr guten Jahren d.h. 1997 (durfte ich mal verkosten, ein Traum!), 1999, 2000, (2001 ?), 2003, 2005, 2007...
Den 2003er hatte ich letztes Jahr mal im Glas, da öffnete er sich nur sehr zaghaft und zeigte meiner Meinung nach nur ansatzweise das, was er eigentlich kann oder können sollte. Etwas streng und nach wie vor mit kratzigen Tanninen versehen.
Wir schauen einfach mal wie sich diese Flasche heute Abend präsentieren wird... bin sehr gespannt und freu mich auf euch.

Bis später,

Gruß
George
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urbi@orbi

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Re: Griechenland

BeitragSa 20. Sep 2014, 10:37

Es war ein schöner Abend mit sehr vielen Überraschungen und einer Menge sehr guten Weinen zu ebenso fast ausnahmslos ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis haben.

Die besten internationalen Ãœberraschungen aus unserer Sicht:

1. Arvainitidis Merlot - alle stimmten überein, dass dieser Wein eine Entdeckung sei.
2. Arvanitidis Chardonnay Oak - sehr interessante Nase und äußerst gut eingebundenes Holz
3. Adam Chardonnay - eine Menge Cremigkeit sowie Mineralik und Länge.

Die autochthoneren Verianten:

1. Karanika Assyrtiko 2013 - nachhaltig sehr sehr gut. Gefiel uns allen auch nach einer Menge Rotwein in der Nachverkostung. Ãœberraschend rund wobei auch griffig und ein fruchtiges Aromaprofil die einem Riesling sehr nahe kommt.
2. Arvainitidis Xinomavro Rosé 2013 - Sehr fruchtig sanft und rund. Hat alles was ein äußert guter Rosé s haben soll.
3. Ampelou Chora: Malagouzia/Viognier - diese einmalige Kombination tranken wir ganz zum Schluss (hat mixalhs leider nicht mehr mitbekommen). Es war der Ampelou Chora Wein der am meisten überzeugte. Schöne Malagouzia Nase sowie Aprikose und Veilchen aus dem Viognier. Überzeugte sehr.

Die besten Weine des Abends aus unserer Sicht:

1. Arvainitidis Xinomavro Rosé 2013 - hat alle überzeugt.
2. Arvainitidis Merlot
3. Karanika Assyrtiko 2013
4. Arvanitidis Chardonnay Oak
5. Arvainitidis Xinomavro 2012 - interessante neue Entdeckung einer völlig anderen Machart - vielleicht sogar Vater einer neuen Xinomavro Generation. Der Winzer sagt: Den Wein macht man im Weinberg. Das Ergebnis wurde in erster Linie durch intensiven Grünschnitt und sehr langer Reifezeit erzielt und gibt einen Wein der das beste aus Xinomavrro herausholt.
6. Adam Chardonnay
7. Ampelou Chora: Malagouzia/Viognier
8. Adam - Refosco

Au unserer Sicht liegen alle Weine nur knapp beieinander.

Danke für Euer Kommen. Sollten wir wiederholen!

LG
Ralph
Zuletzt geändert von urbi@orbi am So 21. Sep 2014, 09:17, insgesamt 2-mal geändert.
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mixalhs

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Re: Griechenland

BeitragSo 21. Sep 2014, 08:53

Danke noch mal für die Einladung, Ralph! Das war eine spannende Weinprobe mit interessanten Weinen und neuen Einsichten.

Eine der Einsichten war, dass es Merlots gibt, die mir gefallen. Bisher kannte ich in der Preisklasse bis 15 Euro nur Merlots, die eher auf Gefälligkeit getrimmt waren, durchaus sehr anständige, manchmal sogar gute Weine, die aber wenig Eigenständiges, wenig Charakter hatten. Der von Arvanitidis ist zwar nicht typisch griechisch, aber hebt sich positiv aus der Masse heraus.

Gut auch der Chardonnay Oak aus demselben Haus, in der Stilistik in die burgundische Richtung gehend mit sehr gekonntem Holzeinsatz und feiner Mineralik, allerdings mit für meinen Geschmack etwas zu wenig Säure. Adam Oinos' Chardonnay mit weniger Holz (oder ohne Holz?) war auch sehr gut, fiel mit seiner feinen Säure und an Birnen erinnernde Aromen etwas aus Schema dessen, was man sich gemeinhin unter Chardonnay vorstellt, also auch ein Charakterwein.

Auch der Xinomavro 2012 von Arvanitidis hat mir sehr gefallen: gut eingebundenes Holz, etwas raue, aber nicht kratzige Tannine, die ich sonst von Xinomavra kenne, insbesondere von reinsortigen, dann etwas Brombeeren und typische Noten wie getrocknete Tomaten. Burzuko fand diesen Wein etwas "weichgespült", wahrscheinlich weil er von jungen Xinomavra anderes, eben die kratzigen Tannine, gewöhnt ist.

Startwein war der Assyrtiko 2013 von Karanika aus Amyndio, sehr schöne Blütenaromen, etwas reifer Apfel und anders als die kargen und von salziger Mineralität geprägten Assyrtika von Santorini, die ich bisher getrunken hatte. Weil er mir so gut gefallen hatte, habe ich zum Schluss noch einen weiteren Probeschluck genommen. Nachdem der Wein in halbvollen Flasche zwei Stunden Luft bekommen hatte, kamen die Frucht- und Blütennoten noch stärker heraus.

Ein weiterer Weißwein aus Malagouzia, den wir zwischendurch hatten, ich weiß nicht mehr, von welchem Weingut, hat mir auch gefallen, wurde am Tisch aber gemischt beurteilt. Nicht mein Ding war der Muscat Alexandrias von Ampelou Chora, deutliche Muskataromen und sicher nicht schlecht, aber ich mag Muskateller eigentlich nur, wenn eine deutliche Säure im Spiel ist, die die Blütenaromen kontrastiert (wie man das bei steirischen Weinen oder gelegentlich im Weinviertel oder auch bei deutschen Weinen findet). Und dann noch der Refosco: Ich musste mich sputen, um meinen Zug nicht zu verpassen, hatte also wenig Zeit, mich mit diesem Wein zu beschäftigen. Kurz: Ich mochte ihn nicht,schmeckte medizinale Noten (andere würden vielleicht kräuterig dazu sagen). Das bestätigte meine Erfahrungen der Vergangenheit mit Refosco. Vor längerer Zeit hatte ich gelegentlich mal den einen oder anderen Refosco aus dem Friaul und keiner konnte mich überzeugen. Schieben wir es also auf persönliche Präferenzen: Wer keinen Refosco mag, den wird auch dieser nicht überzeugen. Alle anderen sollten es ausprobieren.

Leider war ich schon unterwegs, als die Viognier-Malagouzia-Cuvée probiert wurde. Das hätte mich sehr interessiert, zumal ich schon sehr guten Viognier aus Makedonien (Gerovassiliou) kenne.

Herzlichen Dank für die spannende Weinprobe, das leckere griechische Essen und die seltene Möglichkeit, mal stundenlang über griechische Weine zu fachsimpeln, ohne jemandem damit auf die Nerven zu gehen!
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urbi@orbi

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Re: Griechenland

BeitragSo 21. Sep 2014, 09:41

Danke Mixalhs für deine Beurteilungen. Interessant ist (auch für mich als Händler, wenn ich das hier erwähnen darf?!), dass vor allem unterm Strich die Arvanitidis Weine insgesamt aus Sicht aller sehr herausstechen (auch der Malagouzia). Der Merlot hat uns alle sehr sehr positiv überrascht. Ich kann mich auch nicht erinnern einen besseren aus GR verkostet zu haben. Diese Superlative hat er also schon mal von uns. Der Xinomavro ist, mit verlaub lieber Burzuko, alles andere als lenorisiert (weichgespült). Es ist ein Charakterwein der in seiner Machart eher in Richtung Bordeaux geht als in Richtung Naoussa/Amyndeon/Goumenissa. Er ist eben nicht typisch griechisch, sondern stammt von reiferen, spätleseartigen Trauben. Meine Beschreibung ist wie folgt:

"Arvanitidis Estate setzt ein deutliches Aufrufungszeichen beim Xinomavro! Der Wein beweist das Xinomavro mit ultra-reifen Fruchtcharakter, einen üppigen und sehr vordergründigen Wein hervorbringt, verglichen mit seinen modernen oder altehrwürdigen Xinomavro Kollegen in ganz Griechenland. Diese Einzigartigkeit macht den Aravanitidis Wein zu einer echten Herausforderung für alle anderen Naoussa und Amyndeo Xinomavro Weine. Er zeugt mit seiner außerordentlichen Reinheit und Struktur das Xinomavro zurecht als eine der wertvollsten autochthonen Rebsorten weltweit zu betrachten ist. Sein Rückgrat ist enorm und wird zudem durch sein 12 monatige Reifung in Barrique bereichert. Seine hervorragende Länge, Weichheit und gleichzeitige Lebendigkeit wird alle überzeugen die glauben, dass die hochwertige Xinomavro Traube nicht zu bändigen sei. Für diejenigen, die ernsthaft denken, Xinomavro Weine gibt es nur in bestimmten Prägungen, sollten sich diesen hochwertigen Wein nicht entgehen lassen."

Besonders interessant ist "Weichheit und gleichzeitige Lebendigkeit". Das ist eben genau das was einen Wein aus einem lenorisiertem Zustand abhebt. Ich finde auch ein Xinomavro darf weich sein, solange man erkennen kann, dass das nicht nur eine Arbeit ist, die im Keller erzielt wurde. Motto von Thanasis Arvaniditis: "Einen Wein macht man im Weinberg und nicht im Keller" lässt vermuten, dass es den Arvanitidis Brüdern fernliegt zu lenorisieren, denn das ist dann Kellerarbeit.

Wenn wir mal deine Refosco Beurteilung etwas außer Acht lassen (es scheint in der Tat keine Präferenz von dir zu sein), ist auch Adam mit dem Chardonnay und eben jener Refosco hoch im Kurs.

Ein ganz klein wenig enttäuscht bin ich nur von der Gesamtdarstellung von Ampelou Chora. Immerhin haben es 3 Weine geschafft zumindest einen Teilerfolg in unseren Nasen und Gaumen zu landen. Euch beiden gefiel der Malagouzia+Assyrtiko recht gut. Der Assyrtiko bringt Holzerfahrung mit ... Euch gefiel der Wein zwar sehr aber witziger Weise gefällt mir so gar nicht - hier also meine persönliche Präferenz. Gut waren von diesem Weingut in der Tat vor allem der Viognier-Malagouzia und auch der Barrique-Merlot konnte Punkten.
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Kle

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Re: Griechenland

BeitragMo 22. Sep 2014, 14:27

urbi@orbi hat geschrieben:Ein ganz klein wenig enttäuscht bin ich nur von der Gesamtdarstellung von Ampelou Chora.


dank George kam ich in den Genuss einer eurer anscheinend späten Flaschen: Yperos Merlot 2011 von Ampelou Chora. Das ist rundum ein Wein, in dem ich keinen Merlot vermutet hätte. Die Nase recht aufregend durch die Mischung von medizinalen Noten und etwas Klebstoff mit konzentrierten roten Früchten. Diese Komponenten tauchen im Mund sofort wieder auf. Kräuterfrische. Die Frucht empfand ich als geradezu kompottig und musste auch öfter an Amarena-Kirsche denken. Längere Zeit dominiert dann eine etwas streng gemüsige Note mit medizinalen Einsprengseln. Ich kam nicht dahinter… ein Schuss Harz drin? ;) Schön, wie die zunehmend wie eingekocht wirkende Frucht aber regelmäßig nach vorne stürmt. Später integrieren sich die Elemente zusehends. Da der Wein ja nun schon sehr lange offen war, glaube ich aber eher an eine integrierende Leistung meines Gehirns. Der Wein wird runder und fruchtbetonter, wobei die Frucht fast überreif wirkt und mich an gewisse Spätburgunder erinnert, die man als Glühweinersatz trinken kann. Alles in allem aber ein interessanter und animierender Sonntagabend-Wein.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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urbi@orbi

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Re: Griechenland

BeitragMo 22. Sep 2014, 14:53

:-) - Ich glaube Kle so haben wir 3 am Freitag den Wein ganz und gar nicht in Erinnerung. - Vielleicht ein Zeichen zu starker Belüftung, was auf eine eher geringere Lebensdauer für einen Barrique Wein hinweist. Der Merlot hatte durchaus Punkte gemacht, wurde aber von uns eher als "normaler, sauberer Barrique Merlot" in der Schublade geparkt. Also gut, aber nicht außergewöhnlich. Auf keinen Fall aber hat man Klebstoff, medizinale Noten, Harz, spätburgunderartig feststellen können ;).

Viel interessanter: Hattest du auch die Gelegenheit den anderen Arvanitidis Merlot zu kosten, oder hat Geroge das alles selbst getrunken :lol: ?

VG
Ralph
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